Vorbemerkung
Dies ist der zweite Teil einer vierteilig angelegten Studie über den Zusammenhang von Reichtumbildung und Religion. Der erste Teil behandelte die soziale Identitätskrise, in die sich die frühe menschliche Gesellschaft durch die Entstehung von Reichtum gestürzt sieht. Der Mythos in seiner Grundform als Heroologie wurde als eine politische Strategie interpretiert, durch die in einem ingeniösen Zirkel der zentrale Krisenfaktor, das durch die Reichtumbildung als ontologische Alternative heraufbeschworene andere Subjekt, in einen am Ende sogar noch sich selber aus der Welt schaffenden heroischen Krisenbewältiger verwandelt wird. Die Vereitelung jener zyklisch wiederholten Krisenbewältigung durch die überhandnehmende Produktivität der Stammesgemeinschaft erzwingt den Übergang von der Politik des heroologischen Mythos zur Prozedur der opferkultlichen Religion, die das zentrale Thema dieses zweiten Teils ist.