4. Der Kampf gegen den Terror als Verschiebungsleistung
Angesichts solcher seiner "Verunsicherung" entspringenden regressiven Tendenzen des Verbrauchers sieht sich die Staatsmacht gefordert. Und dies nicht zum ersten Mal: Die Aufgabe eines Nothelfers oder spiritus rector in Zeiten einer ins Stocken geratenden Kapitalakkumulation ist ihr mittlerweile wohlvertraut und gehört zu ihren wenigen wirklichen, nicht in symbolischen Ersatzleistungen, repräsentativen Spiegelfechtereien und ideologischen Deckadressen sich erschöpfenden Obliegenheiten. Schon in der strukturell bedingten Absatzkrise des Fin-de-siècle ist es die Staatsmacht, der die nötigen strukturellen Anpassungen als Aufgabe zufallen und die mit anderen Worten dafür sorgen muss, dass ein gewisses Maß an Umverteilung stattfindet, auf Basis des jeweils geschaffenen Mehrwerts neue Konsumentenschichten inauguriert werden und es zur Erschließung neuer Märkte durch imperialistische Expansion kommt. Und ebenso ist bei den Bemühungen um Erhöhung der nationalen Wettbewerbsfähigkeit, der Verbesserung der Absatzchancen der einzelnen Volkswirtschaften auf einem mit Industriegütern überfrachteten Weltmarkt die Staatsmacht gefordert: Sie muss den Abbau der Sozialsysteme betreiben, die sie vormals im Rahmen ihrer Umverteilungsbemühungen aufgebaut hat, und sie muss die Forschungs- und Entwicklungsarbeit finanziell unterstützen beziehungsweise überhaupt mit öffentlichen Mitteln finanzieren, die zur Erzeugung neuer, international konkurrenzfähiger Produktsparten und Produktgenerationen nötig ist.
Jetzt also ist sie außerdem noch gefordert, die "verunsicherten Verbraucher" bei der Stange zu halten und in ihrer Konsumtätigkeit zu bestärken. An "positiven" Maßnahmen, die sie in dieser Absicht ergreift, sind beispielsweise zu nennen: die zeitliche Entschränkung der Ladenöffnungszeiten, die Aufhebung der Preisbindungen, die von Politikern an die Bürger gerichtete öffentliche Ermahnung zur Konsumfreudigkeit, die staatliche Förderung von privaten Großveranstaltungen, die Lifestyle-Bewusstsein und Konsumbereitschaft propagieren, der massenhafte Einsatz von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Sportlern und Fernsehstars, als quasi den Ersatzpolitikern unserer Zeit, für Zwecke einer als Einstimmung in die Teilhabe an der Konsumsphäre wohlverstandenen Warenwerbung.
Wichtiger aber als diese den Konsum flankierenden positiven Maßnahmen des Staates dürfte der negative Beitrag sein, den er leistet. Schließlich geht es ja erst einmal um die Behebung einer Verunsicherung, die Bewältigung einer Vertrauenskrise auf Seiten der Konsumenten, resultierend aus dem Gefühl einer fundamentalen Bedrohung des kapitalistischen Wirtschaftssystems und seiner aufs Akkumulationsprinzip gegründeten Ordnung, die allem empirischen Anschein nach auch die eifrigste Mitwirkung am System, die disziplinierteste Konsumtätigkeit, nicht zu bannen und nicht einmal einzudämmen vermag. Die Bedrohung, die da gespürt wird, ist, wie gezeigt, durchaus real: Sie geht von der Dynamik des Systems selbst aus, ist unmittelbare Folge der ungeheuren Produktivität, die das System entfaltet und durch die es eben den Zweck, den es mit ihr verfolgt und mit dem sein ganzer Funktionszusammenhang steht und fällt, nämlich eine nach Möglichkeit ebenso rasante wie kontinuierliche Kapitalakkumulation, vielmehr zu vereiteln und zu verfehlen tendiert. Den Konsumenten klar zu machen beziehungsweise sie erkennen zu lassen, dass es das konsumgesellschaftliche System selbst ist, das sich durch seine Dynamik zugrunde richtet, das durch seine Produktivität das Pleroma schafft, an dem es zu ersticken droht, wäre schwerlich geeignet, ihnen ihre Verunsicherung zu nehmen und das Vertrauen ins kapitalistische Dogma ewigen Wachstums im allgemeinen und den begleitenden Glauben an die wachstumssichernde Macht ihrer Konsumtätigkeit im besonderen zurückzugeben. Andererseits erscheint es aber auch angesichts der offenkundigen, die "Verunsicherung" hervorrufenden Wirkungen, die jene zerstörerische Dynamik zeitigt, wenig aussichtsreich, sie zu ignorieren beziehungsweise ihre Existenz kurzerhand zu leugnen.
Was der zur Stützung der kapitalistischen Verwertungsperspektive beziehungsweise zur Reaffirmation ihrer dogmatischen Geltung aufgerufenen Staatsmacht unter solchen Umständen bleibt, ist die Eskamotierung der Dynamik aus dem Systemzusammenhang, ihre Verwandlung oder vielmehr Umdichtung aus einem systemeigenen, im System selbst wirksamen Faktor in ein systemfremdes, von außen auf das System einwirkendes Agens. Diese am ehesten mit dem psychoanalytischen Begriff der Verschiebung zu charakterisierende Heraustrennung der zerstörerischen Dynamik aus dem Kontext, in dem sie auftritt und sich entfaltet, und ihre Hypostasierung zu einem dem ursprünglichen Kontext in der Rolle eines fremdbürtigen Aggressors gegenübertretenden eigenständigen Subjekt leisten zur Zeit das von Staats wegen kreierte Phänomen des Terrorismus und der als Haupt- und Staatsaktion zelebrierte Kampf gegen den Terror.
Als eine Art provinzielle Generalprobe zum später dann auf metropolitanem Niveau inszenierten Terrorismus-Spektakel müssen im Rückblick die Vorgänge um die sogenannte Baader-Meinhof-Bande Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts erscheinen. Ein eher symbolischer Angriff auf die Konsumsphäre, der in die Annalen als Frankfurter Kaufhausbrand eingeht, dient als Auslöser für eine gigantische öffentliche Terrorismus-Hysterie und staatliche Antiterror-Kampagne, deren Konsequenz völlig neue Formen staatlicher Sicherheitspolitik, polizeilicher Überwachung und gesellschaftlicher Kontrolle sind und die jedenfalls in keinem Verhältnis zu der minimalen Bedrohung stehen, die jene Gruppe verwirrter, zwischen Idealismus und Zynismus, Abenteuer- und Mordlust, Befreiungskampf und Hollywood, pathetischer Menschheitsbeglückung und pathologischer Selbstverwirklichung changierender junger Leute für den Bestand von Staat und Gesellschaft darstellt. Der historische Zeitpunkt des Spektakels ist kein Zufall. Es ist die Zeit des nach ein paar Jahren Galgenfrist, die ein groß angelegtes staatliches Investitionsprogramm erwirkt hat, unwiderruflich an sein Ende kommenden bundesrepublikanischen Wirtschaftswunders, die Zeit, da der ökonomische Nachholbedarf der Nachkriegsjahre endgültig gedeckt ist und die Absatzkrise beginnt, die bis heute andauert und sich dank unablässig steigender Produktivität nolens volens immer weiter verschärft.
Dreißig Jahre später liefert eine andere Gruppe das Stichwort oder vielmehr die auslösende Tat für das eigentliche Schauspiel, die Premiere der nur erst generalgeprobten großen Inszenierung. Im Einklang mit der gewachsenen Bedrohlichkeit und den mittlerweile globalen Dimensionen der Absatz- und Akkumulationskrise eignet dem Auslöser, der Zerstörung des World Trade Center in der Metropole New York, bei aller unverändert symbolischen Qualität zugleich doch eine praktische Durchschlagskraft und katastrophische Evidenz, durch die er sich – ein bisschen mediale Aufbereitung vorausgesetzt! – als reale Kriegserklärung, als frontaler Angriff auf die kapitalistische Wohlstandsgesellschaft in genere und ihre konsumtive Lebensform in specie geradezu aufdrängt.
Kommoderweise entstammen in diesem Fall die Aggressoren auch nicht der westlichen Zivilisation selbst, sind keine dem industriegesellschaftlichen Zusammenhang als unmittelbares Spaltprodukt entsprungenen fanatischen Fundamentalisten oder mörderischen Romantiker, sondern rekrutieren sich aus der Dritten Welt beziehungsweise dem Teil von ihr, der als vormaliges Vorbild und Konkurrenzunternehmen der westlichen Zivilisation die durch letztere der Dritten Welt widerfahrende Deklassierung besonders krumm nimmt beziehungsweise sich besonders schwer damit tut, durch Identifikation mit dem übermächtigen Gegner und lernende Anpassung an ihn eventuell doch noch den Kopf aus der Schlinge seiner postimperialistischen politisch-militärischen Knebelung und finanzpolitisch-ökonomischen Ausbeutung durch die westlichen Industriemächte zu ziehen. Aus den Reihen dieser, in ihrer Ohnmacht und Unangepasstheit zu einem regressiven Antimodernismus und zu reaktionsbildnerischen Fixierungen disponierten Leidtragenden der zum Globalisierungsprozess euphemisierten postimperialistisch-weltumspannenden Herrschaft des Kapitals rekrutieren sich also jene mörderisch-selbstmörderischen Angreifer und erleichtern durch die Fremdheit ihrer kulturellen Regression und die Exotik ihrer religiösen Reaktionsbildungen den westlichen Staaten die Verschiebungsleistung, für die sie herhalten müssen, nur allzu sehr.
Wer könnte in der in weiße Burnusse gehüllten kriminellen Energie und in dem in höchst moderner Archaisierung auf obsolete Vergeltungspraktiken und Strafmethoden pochenden Fanatismus jener Gruppe, deren an koloniale Geheimbünde früherer Zeiten gemahnende dämonische Fremdartigkeit und gegenweltliche Zivilisationsfeindlichkeit die Medien genüsslich beschwören, die der eigenen Zivilisation eingeschriebene industriekapitalistisch-zerstörerische Dynamik erkennen, die sie stellvertretend zu repräsentieren oder vielmehr ersatzbildnerisch zu verkörpern dient? Wer könnte angesichts der geradezu dämonischen Subjektqualität, die ihr die Medien unisono bescheinigen, und der ihrem Namen Die Basis alle Ehre machenden selbsttragenden Lebendigkeit, mit der sie sich allgegenwärtig in Szene zu setzen scheint, noch auf die Idee verfallen, dass sie bloß als Blickfang dient, um das verunsicherte Konsumentenauge gleichzeitig abzulenken und zu fokussieren, bloß als Popanz und Fluchtpunkt dazu herhält, die katastrophische Gefahr, die an dem der westlichen Welt eigenen politisch-ökonomischen Horizont dämmert, kraft einer Art von optischer Täuschung den Ort wechseln und aus einer ganz anderen Richtung kommen, einem ganz anderen, machtpolitisch-ideologischen Prospekt entspringen zu lassen? Wer könnte glauben, dass Al Qaida, die ebenso unfassliche wie ubiquitäre Macht aus der Tiefe des kollektiven Unbewussten europäischer Kolonialgeschichte, in Wahrheit, der Wahrheit, die ihr ihre Instrumentalisierung durch das staatlich-medial organisierte westliche Bewusstsein verleiht, nichts weiter ist als ein passendes Alibi, ein willkommener Anlass, dem gesichtslosen Schrecken im Inneren beziehungsweise in der Perspektive des kapitalistischen Systems selbst nicht nur eine Realität außerhalb des Systems zu vindizieren, sondern mehr noch ein ebenso sehr durch seine Monstrosität fesselndes wie durch seine Aktualität jede perspektivische Sicht verstellendes und den Beobachter auf die perspektivlos schiere Gegenwart vereidigendes Gesicht zu verleihen?
Al Qaida ist das Medusenhaupt, das der im Auftrag der kapitalen Mächte Athene und Hermes triumphierende Perseus, Sinnbild des westlichen Politikers, hoch hält, um die eigenen Untertanen zu versteinern – sie vom Anblick der katabolischen Dynamik, in die das kapitalistische System sich immer tiefer verstrickt, abzuhalten und auf den weniger durch wirkmächtige Dynamik als durch symbolträchtige Topik, weniger durch seine systematische Fatalität als durch seine exotische Identität seinem Namen Ehre machenden, sprich, schreckenerregenden Fetisch Terrorismus zu fixieren, sie im Starren auf ihn erstarren zu lassen.
Nicht, dass die realen Handlungen, in denen das die eigenen Staatsbürger gleichermaßen zu desorientieren und in Bann zu schlagen bestimmte Hochhalten des Medusenhauptes seinen Ausdruck findet, nicht ihre eigene praktische Motivation und faktische Zweckmäßigkeit hätten! Selbstverständlich dienen die Invasion und Besetzung Afghanistans oder des Irak ökonomischen Interessen, machtpolitischen Absichten und militärstrategischen Kalkülen, die sich mitnichten in der Bekämpfung des sogenannten Terrorismus erschöpfen und ohne deren Einfluss und Mitwirkung der Kampf gegen den Fetisch Terror vermutlich auch gar nicht diese Formen einer allgemeinen Mobilmachung und regelrechten Kriegführung annehmen könnte. Abgesehen davon aber, dass wohl auch das Umgekehrte gilt und ohne das Antiterrorismusmotiv jene zwecks ökonomischer Interessenwahrung und politischer Flurbereinigung veranstalteten militärischen Kampagnen außenpolitisch nicht zu rechtfertigen und innenpolitisch nicht durchsetzbar wären, verleiht die Terrorbekämpfungsperspektive den kriegerischen Aktionen eine ganz eigene reflexive, will heißen, auf die Kriegführenden selbst und ihr Verhalten zurückschlagende Bedeutungsschwere und Schicksalhaftigkeit.
War das Eingreifen im zerfallenden Jugoslawien oder im expansionslüsternen Irak in seiner auf die Eindämmung eines regionalen Krisenherds beziehungsweise die Züchtigung eines internationalen Störenfrieds gerichteten Zielsetzung, unbeschadet aller kontroversen Diskussion um Sinn oder Unsinn der Intervention, noch relativ eindeutig begrenzt und das jeweilige Unternehmen mit dem Erreichen dieses begrenzten Zieles abgeschlossen, so tendieren dank ihrer Befrachtung mit dem Antiterrorismusmotiv die Kampagne in Afghanistan und der zweite Krieg gegen den Irak dazu, eine eigentümliche und mit der traditionellen Logik imperialistischer Interventionen nicht ohne weiteres in Einklang zu bringende Permanenz und Unabschließbarkeit herauszukehren: Dank ihrer Überdeterminierung zur Alibiaktion verwandelt sich die Bekämpfung des Brandherds nolens volens in einen Dauerbrenner.
Die qua Antiterrorismus praktizierte Verschiebung einer dem kapitalistischen Reproduktionssystem eigenen zerstörerischen Dynamik auf die Destruktivität eines dem System äußeren, es von seinen Rändern her bedrohenden exotischen Brandstifters kann ja nur so lange funktionieren und den gewünschten Ablenkungseffekt erzielen, wie dieser Brandstifter bestehen bleibt und genug Gefährlichkeit ausstrahlt, um die ihm zugeschanzte welthistorische Antagonistenrolle halbwegs glaubhaft auszufüllen. Wird er zur Strecke gebracht und aus dem Weg geräumt, verschwindet mit ihm auch das Alias, und die auf es verschobene Dynamik droht als systemimmanente erneut erkennbar zu werden. Von daher gesehen, kann es gar nicht im wohlverstandenen Interesse der Terrorismusbekämpfer liegen, ihr Unternehmen zum Erfolg zu führen. Von der geheimen Ambivalenz ihrer Absichten zeugt ihre Objektwahl, die, was die garantierte Unabschließbarkeit des Unternehmens angeht, gar nicht glücklicher ausfallen könnte. Indem sie als Verschiebungsobjekt Gegner auswählen, die sie durch die jahrzehntelange Unterstützung der korrupten Regierungen ihrer Heimatländer in Harnisch gebracht beziehungsweise durch ihre Instrumentalisierung zu imperialistischen Hilfstrupps in regionalen Auseinandersetzungen mit Waffen versorgt haben und die zu allem Überfluss ihre ständige kulturelle Heteronomisierung und politische Frustration in die erwähnte Regression und Anpassungsunfähigkeit eines reaktionsbildnerischen Antimodernismus getrieben hat, können sie, zumal angesichts der in den betreffenden Regionen fortdauernden Konflikte und Probleme, sicher sein, dass ihnen dieser Antagonist nicht so bald verloren geht oder den Dienst aufkündigt.
Auch im Blick auf die Behaftbarkeit oder Identifizierbarkeit der Destruktivität, die auf den zum Terroristen überdeterminierten exotischen Gegner verschoben wird, legen die Antiterrorismusstrategen ein ihrem Geschick in Sachen Diversionstaktik alle Ehre machendes Ingenium an den Tag. Auch hier gilt ja, dass mit der erklärten Absicht, das dem Terroristen unterstellte Zerstörungspotenzial unschädlich zu machen, das stillschweigende Interesse an der Aufrechterhaltung eben jener dem Terroristen seine politische Nützlichkeit verleihenden Unterstellung konkurriert. Welch bessere "Lösung" für solch intentionalen Widerspruch lässt sich ausdenken als zum Beispiel die im zweiten Irakkrieg als Kriegsgrund firmierenden geheimen ABC-Waffenarsenale, die nicht etwa dadurch an Wert verlieren, dass es offenbar nicht gelingt, den Beweis für ihre Existenz zu erbringen, sondern die, weil ja der Beweis ihrer Nichtexistenz ein Ding der logischen Unmöglichkeit ist, durch ihre Unauffindbarkeit im Gegenteil an Wert gewinnen und nämlich als eine ebenso unwiderlegte wie unbestimmte Bedrohung im Raum und dem unerschrockenen, weder durch Empirie zu beeindruckenden noch durch Nichtempirie aus der Fassung zu bringenden Antiterroristen für sein Ablenkungsmanöver zur Verfügung stehen?
So ausgeklügelt und trickreich die Strategie der Problemverschieber und Medusenhauptschwenker aber auch immer sein mag, ob sie auf lange Sicht wirksam und überhaupt aufrechtzuerhalten ist, bleibt zweifelhaft! Einmal ganz von dem entscheidenden Punkte abgesehen, dass jene Antiterrorstrategie, eben weil sie im Kern eine Verschiebungsleistung ist, das Problem nicht löst, das sie verschiebt, fragt sich, ob die durch die mediale Meinungsbildung auf ständige Themenwechsel und Umorientierungen der Neugier getrimmte Öffentlichkeit der industriekapitalistischen Staaten sich über längere Zeiträume hinweg auf jenes exotische Alias der im eigenen System verborgenen Zerstörungskraft fixieren lässt, zumal wenn das Alias es aus Schwäche oder mangelndem Verständnis für die Bedürfnisse eines medial strukturierten Bewusstseins versäumt, mit dem erforderlichen, durch immer sensationellere, sprich, blutrünstigere Aktionen erzeugten Nachdruck immer neu die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Vor allem aber könnte die gegen den terroristischen Fetisch aufgebaute Drohkulisse und aufgebotene Abschreckungsmacht sich als langfristig allzu kostspielig erweisen und, ungeachtet der wirtschaftsbelebenden Effekte, die sie aufgrund von Rüstungsaufträgen und Versorgung der Streitkräfte zeitigt, infolge der wachsenden Staatsverschuldung, mit der jener Wirtschaftsaufschwung bezahlt wird, am Ende von Staats wegen eben die ökonomische Krise heraufbeschwören oder jedenfalls forcieren, die als eine von Kapital wegen drohende die Verschiebung auf den terroristischen Fetisch doch gerade, wenn auch natürlich nicht in Wirklichkeit lösen, so wenigstens doch aus dem Bewusstsein verdrängen soll.