8. Die staatliche Umverteilungspolitik in der Klemme zwischen Wertrealisierungskrise und Wertschöpfungsparalyse
Durch die Lösung des bedrohlichen Problems der scheiternden Wertrealisierung mittels Umverteilungspolitik handelt sich der Staat das nicht minder bedrohliche Problem der überhaupt ausbleibenden Wertschöpfung ein. Der vom industriellen Subjekt, vom Kapital, organisierte Wertschöpfungsprozess steht und fällt mit dem Wachstum des Wertschöpfungssystems als Ausdruck des Bemühens des industriellen Subjekts um den Nachweis seines wahren Subjektcharakters und seiner wirklichen Urheberschaft. Damit dieser Nachweis sich nicht in einem infiniten Wiederholungszwang verläuft, darf das Wachstum kein bloß systematisch-generisches sein, sondern muss eine organisch-spezifische Gewichtung einschließen. Will heißen, das Wachstum muss einhergehen mit einer fortschreitenden Verringerung des dem kommerziellen Vertrag zum Tort in die menschliche Arbeitskraft gesteckten Wertanteils. Dafür stehen dem industriellen Subjekt zwei Wege offen: der direkte Weg der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft und der indirekte Weg der Steigerung sächlicher Produktivkraft. Durch seine Umverteilungspolitik verhütet der Staat den kommerziellen Offenbarungseid des vom industriellen Subjekt betriebenen industriellen Wertschöpfungssystems. Aber verhütet er ihn tatsächlich? Hat die staatliche Umverteilungspolitik allen Ernstes das Zeug dazu, den für das Kapital und sein industrielles Produktionssystem, genauer gesagt, für das industrielle Produktionssystem als das seine, verderblichen Ausgang ebenso definitiv wie effektiv zu verhindern? Keine Frage, dass die von ihm als wirtschaftspolitisches Ausweich- und Bremsmanöver initiierte Umverteilungspolitik dazu taugt, das Kapital vor der Schussfahrt in die durch die Produktivkraft seines Produktionssystems als universale Wertrealisierungskrise aufgerissene Sackgasse erst einmal zu bewahren. Aber taugt sie auch dazu, diese Sackgasse wieder zu öffnen und als solche aus dem Weg zu räumen und so die Bahn für die weitere Entfaltung und Stärkung des Produktionssystems, die dem Kapital so wesentlich ist wie es sich selbst, wieder freizumachen und ungehindert verfolgbar werden zu lassen? Tatsächlich beschwört der Staat in eben dem Maße, wie es ihm gelingt, mit seiner Umverteilungspolitik hier den Schrecken totaler kommerzieller Verstopfung zu bannen, das Scheitern des Wertrealisierungsgeschäfts abzuwenden, dort das gegenteilige Grauen völliger industrieller Lähmung, den Stillstand des Wertschöpfungsprozesses herauf.
Wie gezeigt, ist Springpunkt beziehungsweise Patentrezept der Umverteilungspolitik das Unterfangen des Staates, die lohnarbeitenden Wertschöpfer stärker am gesellschaftlichen Konsum alias Wertrealisierungsgeschäft zu beteiligen und zu diesem Zweck durch indirekte arbeitsrechtliche Ermächtigungen und direkte sozialpolitische Zuwendungen einen Teil des von ihnen in sächlicher Gestalt geschöpften und auf dem Markt in geldliche Form, in die Form von als Kapital verwendbarem allgemeinem Äquivalent überführten Mehrwerts dem Kapital wieder zu entziehen und ihnen, die ihn für ihren Unterhalt gebrauchen können beziehungsweise nötig haben, zurückzuerstatten, mit anderen Worten Mehrwert in Arbeitslohn, industriellen Akkumulationswert in individuelles Reproduktionsmittel, Investitionsvermögen in Konsumkraft zurückzuverwandeln.
Das durch Umverteilungspolitik zu bewältigende ökonomische Problem besteht ja darin, dass wegen nicht mehr hinlänglich mobilisierbarer bürgerlicher Konsumkraft im eigenen Land und nicht mehr umfänglich rekrutierbaren bürgerlichen Konsumenten im Ausland das Kapital den mittels seines industriellen Produktionssystems in sächlicher Form erwirtschafteten Mehrwert nicht mehr zur Gänze auf dem Markt in geldliche Form zu überführen, als allgemeines Äquivalent, Wert sans phrase zu realisieren vermag und dass dieses Unvermögen demotivierend beziehungsweise lähmend auf den von ihm veranstalteten Wertschöpfungsprozess zurückschlägt, weil es den geschöpften Wert als solchen ad absurdum führt, ihn als in den Sachen und Diensten, die ihn verkörpern sollen, verschwindende Fiktion entlarvt und zunichte macht. Indem der Staat durch seine umverteilungspolitischen Maßnahmen Akkumulationswert in Reproduktionsmittel, Kapital in Lohn, rücküberführt, geldlichen Wert, allgemeines Äquivalent wieder den in actu ihrer Wertschöpfung ausgebeuteten Wertschöpfern zukommen lässt, mithin denen in die Hände spielt, die aufgrund ihrer ausbeutungsbedingten Privation und Bedürftigkeit die subsistenzielle Appetenz beziehungsweise Konsumbereitschaft mitbringen, die es für die Realisierung des nicht mehr in der gewohnten und vom Kapital gewünschten Weise realisierbaren Teils des sächlichen, in Gütern und Dienstleistungen steckenden Mehrwerts braucht – indem der Staat dies also tut, ist er offenkundig auf dem rechten Weg zur Bewältigung jenes Problems, weil er darauf hinwirkt, dass der gesamte mittels industriellen Produktionssystems geschöpfte Wert seine Realisierung findet, und damit die intentionale Demotivierung beziehungsweise prozessuale Lähmung verhindert, mit der das Kapital auf die Vereitelung seines industriellen Wertschöpfungsunternehmens durch kommerzielle Nichtrealisierung des geschöpften Werts reagiert.
Um jenes Problem der Torpedierung des industriellen Wertschöpfungsprozesses durch mangelnden kommerziellen Wertrealisierungserfolg definitiv zu bewältigen und tatsächlich ein für alle Mal zu lösen, muss, so gesehen, der Staat nichts weiter tun, als seine Umverteilungsmaßnahmen so zu arrangieren und zu justieren, dass das in geldlicher Form dem Kapital entzogene und den Wertschöpfern zurückerstattete Wertquantum möglichst genau der in sächlicher Gestalt vorliegenden Mehrwertmenge entspricht und die Waage hält, an deren Realisierung das Kapital mangels inländischer Kaufkraft beziehungsweise ausländischer Konsumenten, die allgemeines Äquivalent aus externen Quellen ins industriekapitalistische System einspeisen könnten, scheitert. Gelingt es dem Staat, seine umverteilungspolitischen Maßnahmen so zu dosieren, dass die Bilanz zwischen dem nach Realisierung seines Werts verlangenden vergrößerten Angebot an Produkten und der durch bessere direkte Entlohnung beziehungsweise indirekte Dotierung der Wertschöpfer aus dem Kapitalfundus verstärkten konsumtiven Nachfrage ausgeglichen ist beziehungsweise immer wieder ausgeglichen wird, so hat er das dem Mehrwertschöpfungszwang entspringende Wertrealisierungsproblem definitiv gelöst, hat er das durch die Wachstumsdynamik des industriellen Produktionssystems zwangsläufig heraufbeschworene kommerzielle Dilemma effektiv aus der Welt geschafft. Durch die Ausgewogenheit zwischen auf Kosten des Kapitals adjustierbarer geldlicher Nachfrage und zum Wohle des kapitalistischen Produktionssystems zu realisierendem sächlichem Angebot, die seine Umverteilungspolitik ermöglicht, bewahrt der Staat das kapitalistische Produktionssystem vor allen weiteren Krisen in Sachen Absatz, allen künftigen Wertrealisierungsstasen, und vindiziert ihm eine bis dahin unbekannte Stabilität, verleiht seinem zwischen Wertschöpfung und Wertrealisierung alternierenden Prozess, seiner verwertungspraktischen Performanz eine für unmöglich gehaltene Stetigkeit.
So jedenfalls könnte es scheinen! In Wahrheit aber hätte der Staat sich durch die ebenso definitive wie effektive Lösung des Problems der scheiternden Mehrwertrealisierung nur ein nicht minder bedrohliches anderes Dilemma, das der überhaupt ausbleibenden Wertschöpfung, eingehandelt! Wenn das Kapital mittels seines Produktionssystems Wertschöpfung organisiert und betreibt, dann ja aus einem einzigen und alleinigen Zweck, dem als Akkumulationsimperativ figurierenden Zweck der Erzielung von mehr Wert alias Mehrwert. Auf dem Markt als solcher realisiert, kommerziell in dem Kapital integrierbares, als Kapital verwendbares allgemeines Äquivalent überführt, fundiert und garantiert der industriell erwirtschaftete, mittels Produktionssystem geschöpfte Mehrwert den weiteren Auf- und Ausbau wiederum nur des Produktionssystems selbst, dient er also zu nichts mehr als zur Erweiterung beziehungsweise Verstärkung, kurz, zum Wachstum der, um mehr Wert zu erzielen, um mit anderen Worten ihn, den Mehrwert, zu erwirtschaften nötigen produktionssystematischen Einrichtung.
Der dynamische Kern und innerste Grund für diesen Wachstumszwang, der das industrielle Produktionssystem in den Dienst einer Schöpfung von Mehrwert stellt, die wiederum nichts anderem als der Aufrüstung und dem Ausbau des den Mehrwert schöpfenden Produktionssystems dient – der Grund für dieses zum Zirkel geratende Zwangsverhalten ist die oben explizierte reaktionsbildnerische Automatik des als Demiurg der industriellen Welt figurierenden Äons, des als industrielles Subjekt firmierenden Kapitals, das sich vom Verdacht reinzuwaschen strebt, in Wahrheit gar kein echtes Subjekt und kein wirklicher Urheber der industriellen Produktion, sondern nur eine Fiktion der Handeltreibenden alias Marktbetreiber zu sein, die sich hinter ihm verstecken, ein bloßes Pseudos, das von denen vor- und hochgehalten wird, die unter seiner Maske den industriellen Produktionsprozess als privatives Expropriationsunternehmen betreiben.
Erregt und genährt wird dieser Verdacht durch die dem Kapital, dem industriellen Subjekt, als konstitutioneller Mangel eigene empirische Kraftlosigkeit alias Arbeitsunfähigkeit, die es nötigt, zwecks materialer Erfüllung des mit ihm als Strohmann von den Marktbetreibern abgeschlossenen formalen Leistungsvertrages menschliche Arbeitskraft, arbeiterschaftliche Leistungsfähigkeit hinzuzuziehen und anzustellen, die ihm, dem Kapital, die Arbeit abnimmt, an seiner Statt die Leistung erbringt. Das Stück von sich, das als Lohn das Kapital dem menschlichen Angestellten für seine Arbeitskraft überlassen muss, ist das inkriminierende Faktum, das den Verdacht erregende und nährende Datum, weil es das Fiktive der Behauptung des Kapitals, als solches arbeitskräftiges Subjekt zu sein, bezeugt, weil es belegt und beweist, dass der Anspruch des Kapitals auf leistungsfähige Urheberschaft ein Pseudos, eine Vortäuschung falscher Tatsachen, eine den wahren Sachverhalt zu kaschieren bestimmte Lüge ist.
Will das Kapital den Verdacht, nur Deckadresse, bloßes Alibi eines auf gesellschaftliche Akzeptanz angewiesenen kommerziellen Vertrages zur Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft zu sein, zerstreuen und sich als wahres Subjekt der industriellen Wertschöpfung bewähren, als deren wirklicher Urheber beweisen, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Wertschöpfungsprozess in der Absicht eines als kompensatorischer Akt wohlverstandenen Nacharbeitens erneut zu absolvieren, will heißen, ihn in dem Bestreben zu wiederholen, jenes Verdacht erregende Stück von sich oder Wertquantum, das es für die Anstellung menschlicher Arbeitskraft hat einsetzen und drangeben müssen und das den geschlossenen kommerziellen Vertrag Lügen straft, weil es zu Lasten der Wertschöpfungsleistung geht, zu der es, das Kapital, sich selber vertragsgemäß verpflichtet hat – jenes zuvor drangegebene Wertquantum also nachträglich noch zu schöpfen, jenes verlorene Stück von sich zurückzugewinnen und diese nacharbeitende Rückgewinnung so lange fortzusetzen, bis der in den vorherigen Produktionsdurchläufen erlittene Verlust wettgemacht und die vertraglich stipulierte Leistungsbilanz zwischen ihm, dem als industrielles Subjekt operierenden, und ihm, dem als kommerzielle Substanz firmierenden Kapital im Lot ist, bis also so viel Wert geschöpft wurde, dass der Mehrwert, den das Kapital als industrielles Subjekt für das Kapital als kommerzielle Substanz zu schöpfen die vertragliche Verpflichtung hat, frei von allen Abstrichen ist, die ersteres aufgrund seiner Kraftlosigkeit und Arbeitsunfähigkeit hat machen, sämtliche Einbußen ausgeglichen hat, die es in Form von menschlicher Arbeitskraft zu zahlendem Lohn hat hinnehmen und erleiden müssen.
Den erzielten Mehrwert, den Zuwachs an kommerzieller Substanz, den der Wertschöpfungsprozess erbracht hat, nutzend, um sich in seiner Funktion als industrielles Subjekt zu kräftigen und zu verstärken, absolviert das Kapital einen neuen Wertschöpfungsprozess, um durch die Schöpfung von noch mehr Wert die Einbuße an Wert, die der seiner Kraftlosigkeit und Arbeitsunfähigkeit geschuldete vorherige Rekurs auf menschliche Arbeitskraft es gekostet hat, wettzumachen und so durch die Kompensation dessen, was das Kapital in seiner Funktion als industrielles Subjekt sich selbst in seiner Eigenschaft als kommerzielle Substanz schuldig ist, mithin durch die Richtigstellung der Leistungsbilanz nach Maßgabe des kommerziellen Vertrages, sich als das wahre produktionssystematische Subjekt, das es zu sein beansprucht, beziehungsweise als der wirkliche wertschöpferische Urheber, als der es sich behauptet, unter Beweis zu stellen.
Die fortlaufende Kräftigung und Verstärkung, die das Kapital seinem Wertschöpfungsunternehmen dadurch, dass es den jeweils erzielten Mehrwert gleich wieder in es einspeist alias investiert, zuteil werden lässt, das ständige systematisch-generische oder quantitativ-absolute Wachstum, zu dem es seinem industriellen Produktionssystem auf diese Weise verhilft, dient also dem Zweck, ein hinlänglich großes Mehr an Wert, genügend Mehrwert zu erzielen, um das Loch zu füllen, das Soll auszugleichen, das der in die Wertschöpfung eingeschleuste Faktor menschliche Arbeitskraft beziehungsweise das qua Arbeitslohn für ihn aufgewendete Stück Kapital zuvor in der vertragskonformen Leistungsbilanz hinterlassen hat, und um damit das Kapital zu guter Letzt als das selbstmächtige Subjekt zu rehabilitieren beziehungsweise als den selbsttätigen Urheber zu retablieren, als das oder den jenes Loch in der Bilanz, jenes Soll im Haben es andernfalls Lügen zu strafen und im Sinne seiner Entlarvung als bloße, das Ausbeutungsgeschäft, das mit ihrer Hilfe betrieben wird, kaschierende Fiktion, als bloßes, den expropriativen Zweck, dem es dient, eskamotierendes Pseudos zu diskreditieren droht.
Freilich hat, wie gesagt, das Bemühen des als industrielles Subjekt figurierenden Kapitals, durch die Erzeugung von mehr Wert, Mehrwert, sich am Ende als Subjekt ehrlich oder, besser gesagt, als Urheber wirklich zu machen, einen großen Haken. Wenn das Kapital den im vorherigen Wertschöpfungsprozess mittels personaler Arbeitskraft erzielten Mehrwert wieder in sein industrielles Produktionssystem investiert, um dieses auf- und auszubauen, es produktiver und effektiver zu machen, dann legt es zwar durch solches dem Produktionssystem vindiziertes Wachstum in der Tat den Grund für einen neuen Wertschöpfungsprozess, der ihm nach Maßgabe jener Amplifizierung beziehungsweise Intensivierung des Produktionssystems noch mehr Mehrwert zu schöpfen erlaubt, den es hoffen kann, als Kompensation für die durch die Anstellung personaler Arbeitskraft im vorherigen Wertschöpfungsprozess verschuldete Werteinbuße und mithin als Mittel zum Zweck seiner subjektiven Ehrlichmachung oder vielmehr urheberschaftlichen Wirklichwerdung geltend zu machen.
Dieser dank des Wachstums des industriellen Produktionssystems ergiebiger und wirksamer gemachte neue Wertschöpfungsprozess ändert indes nicht das Geringste an jenem dem als industrielles Subjekt figurierenden Kapital eigenen prinzipiellen Mangel, seiner konstitutionellen Kraftlosigkeit und Arbeitsunfähigkeit, ändert mit anderen Worten nichts daran, dass auch bei ihm, dem neuen Wertschöpfungsprozess, das industrielle Subjekt, um den vermehrten Mehrwert schöpfen zu können, wieder auf die Hinzuziehung und Anstellung personaler Arbeitskraft angewiesen und also gezwungen ist, in Form von Arbeitslohn Schulden bei sich als kommerzieller Substanz zu machen, und vereitelt insofern zwangsläufig die Hoffnung auf Kompensation und Entschuldung, die es mit jenem systematisch-generischen oder quantitativ-absoluten Wachstum seines Produktionssystems verbindet. So gewiss das industrielle Subjekt aufgrund seiner Kraftlosigkeit und Arbeitsunfähigkeit für sein kompensatorisches, auf die nachträgliche Erfüllung des kommerziellen Vertrages gerichtetes Unternehmen erneut menschliche Arbeitskraft in Anspruch nehmen und zwecks ihrer Entlohnung Schulden bei sich in seiner Eigenschaft als kommerzielle Substanz machen muss, so gewiss gerät ihm der Wertschöpfungsprozess zu einer Regressleistung, die eben die aus dem vorherigen Wertschöpfungsakt resultierende Regressforderung, die sie zu befriedigen sucht, actu der neuen Wertschöpfung bloß zu reproduzieren vermag.
Als eine Regressleistung, die, weil sich ja an der für seine verräterische Verschuldung verantwortlichen konstitutionellen Schwäche des als industrielles Subjekt figurierenden Kapitals nichts ändert, jedes Mal wieder zu neuer Verschuldung führt und also den Grund für eine erneute Regressforderung legt, verfällt so der vom Kapital zum Zwecke seiner Rehabilitation als wahres Subjekt beziehungsweise Etablierung als wirklicher Urheber betriebene Wertschöpfungsprozess, allen systematisch-generischen Wachstums des für ihn aufgebotenen industriellen Produktionssystems zum Trotz, einem unendlichen Wiederholungszwang und erweist sich als ein regressus in infinitum in dem prägnanten Sinne, dass ungeachtet allen Auf- und Ausbaus des Reparationsinstruments der wiedergutzumachende Schaden erhalten bleibt und sich auf jeweils höherem Niveau reproduziert, weil eben die auf seine Tilgung und Aufhebung zielende Wiedergutmachung selbst ihn abermals stiftet und anrichtet.
Der schiere Wiederholungszwang, zu dem der aufs systematisch-generische Wachstum des industriellen Produktionssystems fixierte Wertschöpfungsprozess sich demnach verläuft, müsste das als industrielles Subjekt figurierende Kapital früher oder später an seiner auf diese Weise betriebenen Rehabilitation verzweifeln, müsste es früher oder später die Hoffnung verlieren lassen, sich auf diesem Wege vom Verdacht, eine Fiktion, ein Pseudos zu sein, reinwaschen und als wahres Subjekt, als wirklicher Urheber etablieren zu können. Damit es dazu nicht kommt, damit das als industrielles Subjekt firmierende Kapital die Hoffnung nicht aufgibt und seine Rehabilitationsanstrengungen unbeirrt fortsetzt, bedarf es, wie an früherer Stelle* expliziert, einer als Konkretisierung wohlverstandenen Modifizierung des dem industriellen Produktionssystem vindizierten systematisch-generischen Wachstums, das diesem eine Art von organisch-spezifischer Gewichtung oder Richtung vermittelt und dadurch den infiniten Regress, in dem es sich verläuft, mit der tröstlichen und in der Tat versöhnlichen Perspektive einer definitiven Progression versieht.
Diese organisch-spezifische Modifizierung des systematisch-generischen Wachstums seines Produktionssystems erreicht das Kapital auf die Weise, dass es den Mehrwert, den es mittels Produktionssystem erwirtschaftet, nicht einfach nur unbestimmt kapitalisiert, dem Kapital zuschlägt und zum Zwecke der Erwirtschaftung von noch mehr Wert ins System investiert, zu dessen weiterem Auf- und Ausbau verwendet, sondern dass es ihn in der bestimmten Absicht und unter der maßgeblichen Direktive einsetzt, das Stück von sich, das es im Zuge der weiteren Wertschöpfung der nolens volens erneut herangezogenen menschlichen Arbeitskraft qua Arbeitslohn überlassen muss, nach Möglichkeit zu verringern, die neuen Schulden, die es als industrielles Subjekt im Bemühen, die alten zu tilgen, bei sich als kommerzieller Substanz wiederum macht, zu reduzieren und womöglich zu nullifizieren.
Um absolut mehr Wert für die Begleichung der in Form des Arbeitslohns, den es für die vergangene Wertschöpfung hat aufwenden müssen, bei seinem Alterego, der kommerziellen Substanz, gemachten Schulden zu erhalten, besteht das als industrielles Subjekt figurierende Kapital darauf, den mittels industriellen Produktionssystems erwirtschafteten Mehrwert in dessen systematisch-generisches Wachstum zu investieren. Aber das systematisch-generische Wachstum als solches ändert ja nichts an den Wertschöpfungsverhältnissen des Produktionssystems und kann nicht verhindern, dass proportional zum geschöpften Mehrwert auch der Wertanteil sich vergrößert, den das Kapital der menschlichen Arbeitskraft für ihre Mitwirkung an der vermehrten Wertschöpfung überlassen muss, was bedeutet, dass der infinite Wiederholungszwang, der aus einer dergestalt schuldenmachenden Schuldentilgung resultiert, vorprogrammiert ist.
Und deshalb muss das als industrielles Subjekt figurierende Kapital bestrebt sein, bei der Investition des Mehrwerts in das Produktionssystem zugleich mit dessen systematisch-generischer Dimension auch seine organisch-spezifische Struktur zu verändern. Es muss das durch die Investition des Mehrwerts gespeiste weitere Wachstum des Systems so gestalten, dass ihm, dem industriellen Subjekt, mehr von dem investierten Mehrwert zugute kommt als der zur Wertschöpfung wohl oder übel herangezogenen menschlichen Arbeitskraft und dass demnach das absolute Wachstum des industriellen Produktionssystems Hand in Hand geht mit einer Verschiebung in der Proportion der für die Wertschöpfung aufzuwendenden Kapitalanteile, genauer gesagt, mit einem relativ zur Zunahme des Anteils, der als Arbeitslohn auf die menschliche Arbeitskraft entfällt, stärkeren beziehungsweise rascheren Wachstum des Anteils, der dem Kapital für den Auf- und Ausbau der sächlichen Wertschöpfungsbedingungen zur Verfügung steht, die es als seine Kreation, als sein eigenes, von ihm in die Welt gesetztes und, wie unabhängig von aller menschlichen Arbeitskraft behauptetes, so ihm selbst Subjektcharakter vindizierendes, es als industrielles Subjekt etablierendes Corpus geltend macht.
Für diese das Wachstum des industriellen Produktionssystems gewichtende und richtende Verschiebung in der organisch-spezifischen Zusammensetzung des industriellen Produktionssystems zu Lasten des Kapitalanteils, der der als faktorelle Funktion des Systems rekrutierten menschlichen Arbeitskraft zufällt, und zugunsten des Anteils, den das Kapital selbst, es als industrielles Subjekt, mit Beschlag belegt und als sein Corpus, sein dingliches Ensemble, seine sächliche Wirklichkeit geltend macht, stehen dem Kapital zwei Wege offen: Es kann die Verschiebung direkt, durch eine Reduktion und Verringerung des der menschlichen Arbeitskraft zu überlassenden Arbeitslohns, oder indirekt, durch eine Verbesserung der sächlichen Produktionsbedingungen und eine daraus resultierende Steigerung der Effektivität der als faktorelle Funktion rekrutierten menschlichen Arbeitskraft, eine Erhöhung der von letzterer erzielten Produktionsleistung erreichen.
Solange, was in den ersten zwei, drei Jahrhunderten der kapitalistischen Entwicklung der Fall ist, die gesellschaftlichen Verhältnisse, vornehmlich das generelle Bevölkerungswachstum und das spezielle, durch die industriekapitalistische Umgestaltung der Produktion erzeugte Überangebot an Arbeitskräften, dies zulassen, gibt das Kapital dem direkten, in Lohndumping beziehungsweise extensiver Ausbeutung der Arbeitskraft bestehenden Weg den Vorzug, um jene Verschiebung in der organisch-spezifischen Zusammensetzung des industriellen Produktionssystems zu erreichen und, wie den der menschlichen Arbeitskraft für ihre Wertschöpfungsleistung zufallenden Wertanteil zu reduzieren, so den qua Mehrwert geschöpften Wertanteil, der dem sächlichen Produktionsensemble, dem Corpus des als industrielles Subjekt figurierenden Kapitals, zusteht, dementsprechend zu augmentieren.
In dem Maße freilich, wie im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts dieser Weg der direkten Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft letztere an die Grenzen energetischer Überforderung und physischen Ruins stoßen lässt und ihre Trägerin, die Lohnarbeiterschaft, mit zerstörerischer subsistenzieller Not und unheilbarer existenzieller Verelendung bedroht und wie angesichts dessen bei den Betroffenen der politische Widerstand und die Bereitschaft zur praktischen Gegenwehr und zum sozialen Aufruhr zunehmen, rückt der andere, indirekte Weg in den Vordergrund und verlegt sich das Kapital zunehmend darauf, den zuvor erzielten Mehrwert, statt ihn für mehr menschliche Arbeitskraft aufzuwenden, vielmehr in die sächlichen Produktionsbedingungen zu investieren, um deren Produktivkraft und Effektivität zu erhöhen und auf diese Weise die erstrebte Verschiebung in der organisch-spezifischen Kapitalstruktur des industriellen Produktionssystems, die relative Verringerung des auf den menschlichen Arbeitslohn entfallenden und Vermehrung des vom sächlichen Corpus des Kapitals selbst beigesteuerten Anteils am geschöpften Wert zu erreichen.
Verglichen mit dem direkten Weg zur Verringerung des auf die menschliche Arbeitskraft entfallenden Anteils am durch die industrielle Wertschöpfung geschöpften Wert, dem Weg der vermehrten Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft selbst, hat dieser indirekte Weg zur Verschiebung der Aufteilungsproportion zwischen Arbeitslohn und Mehrwert zu Lasten des ersteren und zugunsten des letzteren, der Weg mit anderen Worten einer verstärkten Ausbeutung sächlicher Produktivkraft, allerdings den unwillkommenen Nebeneffekt, dass er das absolute, systematisch-generische Wachstum des industriellen Produktionssystems beeinträchtigt und verlangsamt. Dass das Kapital den kapitalisierten, in neue Wertschöpfungsprozesse investierten Mehrwert nicht mehr sowohl zur Rekrutierung und Anstellung weiterer ausbeutbarer Arbeitskräfte, sondern vielmehr zur Entwicklung beziehungsweise Akquisition leistungsfähigerer Produktionsmittel und verbesserter Produktionstechniken verwendet, hat nolens volens zur Folge, dass ein immer größerer Teil des geschöpften Mehrwerts auf Rechnung der technisch-sächlichen Vorleistung geht, die das Kapital erbringen muss, um überhaupt den Faktor menschliche Arbeitskraft in Anwendung bringen zu können, dass also ein immer größerer Teil des geschöpften Mehrwerts bloßes Resultat der mittels menschlicher Arbeitskraft ins Werk gesetzten Wiedergewinnung der zuvor in die sächlichen Produktionsbedingungen des Wertschöpfungsprozesses investierten Wertmasse, kurz, bloßes Ergebnis der als Amortisation funktionierenden sukzessiven Reproduktion des im industriellen Produktionssystem als technisch-sächlichem Apparat verkörperten Kapitals selbst ist.
Zwar besteht dank des wertschöpferischen Wirkens des Faktors menschliche Arbeitskraft der andere Teil des geschöpften Mehrwerts nach wie vor aus Mehrwert sans phrase, ist er mithin ein, wie man will, durch die menschliche Arbeitskraft oder aus ihr geschöpfter neuer Wert in dem Sinne, dass er den Gesamtwert der qua Produktionsmittel und Arbeitslohn für die Wertschöpfung erforderlichen kapitalen Aufwendungen übersteigt, diesen nicht bloß reproduziert, sondern produktiv erhöht. Aber je mehr das Kapital in die Entwicklung leistungsfähigerer Produktionsmittel und den Einsatz effektiverer Produktionstechniken investiert, statt auf die expansive und extensive Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft zu setzen, umso mehr steigt der Anteil am durch die Wertschöpfung geschöpften Wert, der sich bloß amortisiert, bloß als solcher reproduziert. Und umso stärker sinkt, bezogen auf das aus Investitionen in den Produktionsapparat und Arbeitslöhnen, mit anderen Worten, aus materialen Kosten und personalen Unkosten kombinierte Gesamt der kapitalen Aufwendungen für die Wertschöpfung, der als Gewinn oder Profit zu verbuchende absolute Mehrwert, den das Kapital aus letzterer zieht, und verringert beziehungsweise verlangsamt sich dementsprechend das systematisch-generische Wachstum des industriellen Produktionssystems, das ja auf diesem Profit und seiner Kapitalisierung, seiner Einspeisung in und Verwendung für eben den Wertschöpfungsprozess, dem er entsprungen ist, beruht.
Nicht dass dem als industrielles Subjekt firmierenden Kapital dieses der Verschiebung in der organisch-spezifischen Zusammensetzung des industriellen Produktionssystems geschuldete Sinken der Profitrate und der darin implizierte Rückgang der Akkumulationsrate, die wiederum über das systematisch-generische Wachstum des Produktionssystems entscheidet, gleichgültig wären und gar nicht zu schaffen machten! So gewiss das systematisch-generische Wachstum des industriellen Produktionssystems conditio sine qua non aller Bemühungen des Kapitals ist, zum Zwecke des Nachweises seines wahren Subjektcharakters und wirklichen urheberschaftlichen Status seine durch den kommerziellen Vertrag stipulierte Leistungsbilanz richtigzustellen und nämlich nachträglich die Schulden zu begleichen und zu tilgen, die es in seiner Funktion als industrielles Subjekt durch den Einsatz menschlicher Arbeitskraft bei sich in seiner Eigenschaft als kommerzielle Substanz gemacht hat, so gewiss ist ihm ersteres ein echtes Anliegen und kann es davon gar nicht genug kriegen.
Wenn dennoch das Kapital solche Beschränkung des systematisch-generischen Wachstums des industriellen Produktionssystems, die der Wechsel von einer Strategie der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft zu einer Strategie sächlicher Produktivkraftsteigerung mit sich bringt, vergleichsweise klaglos hinnimmt und den Wachstumsweg, aller Verlangsamung zum Trotz, unbeirrt weiterverfolgt, dann deshalb, weil der harte Kern des systematisch-generischen Wachstums, quasi seine pièce de résistance, nämlich das vom Kapital mit ihm verfolgte organisch-spezifische Wachstum des industriellen Produktionssystems, davon unberührt und also gewährleistet bleibt, dass das systematisch-generische Wachstum auch auf seinem reduzierten Niveau, in seinem verlangsamten Verlauf, ebenso unverändert wie voll und ganz dem für das Kapital intentional, um nicht zu sagen emotional, entscheidenden Zweck dient, eine Verschiebung im Verhältnis zwischen Arbeitslohn und Mehrwert zugunsten des letzteren und zu Lasten des ersteren zu erreichen, mit anderen Worten relativ-proportional den auf die menschliche Arbeitskraft entfallenden Wertanteil zu verringern und den dem sächlichen Corpus des Kapitals selbst verbleibenden Wertanteil zu vergrößern.
Mag nämlich auch der Umstand, dass der Schwerpunkt der kapitalen Investitionen in den Wertschöpfungsprozess sich immer mehr von der menschlichen Arbeitskraft auf die sächliche Produktivkraft verlagert, die Rate des Profits, den Mehrwert im Verhältnis zu dem aus Arbeitslohn und Produktionsapparat kompilierten Gesamt der kapitalen Vorleistungen, schrumpfen lassen, die Rate des Mehrwerts, will heißen, der Mehrwert, verglichen bloß mit der für Arbeitslohn erbrachten kapitalen Vorleistung, wächst dessen ungeachtet in eben dem Maße, wie ein immer größerer Teil von ihm aufgrund jener zunehmenden kapitalen Vorleistung für den Produktionsapparat aufs Konto des im Zuge des Wertschöpfungsprozesses seinen eigenen Wert sukzessive reproduzierenden alias amortisierenden letzteren geht. Dass ein immer größerer Teil des der Wertschöpfung entspringenden Mehrwerts sich der bloßen Reproduktion alias Amortisation des in das industrielle Produktionssystem als sächlichen Apparat investierten Wertes verdankt und dass also der Mehrwert, absolut gesehen oder als solcher, als den Wert der kapitalen Investitionen übersteigender Profit, abnimmt, ändert nichts daran, dass für diesen Mehrwert, relativ genommen, immer weniger Arbeitslohn aufgewendet werden muss und dass also der Anteil, den die menschliche Arbeitskraft an ihm hat, schrumpft, er im Verhältnis zu dem der Arbeitskraft qua Arbeitslohn zugemessenen Wert wächst.
Insoweit aber bleibt ungeachtet des verlangsamten Tempos der Kapitalakkumulation und des entsprechend verringerten Wachstums des industriellen Produktionssystems gewährleistet, dass dem oben als harter Kern apostrophierten Grundanliegen, das das Kapital mit dem systematisch-generischen Wachstum des industriellen Produktionssystems verfolgt, nämlich der auf Kosten der menschlichen Arbeitskraft und zugunsten des sächlichen Kapitalcorpus vor sich gehenden Verschiebung in der organisch-spezifischen Zusammensetzung des Systems, Folge geleistet und Genüge getan und damit verhindert wird, dass das zwanghaft-unermüdliche Bestreben des als industrielles Subjekt fungierenden Kapitals, sich durch Richtigstellung seiner Leistungsbilanz, durch die nachträgliche Begleichung der Schulden, die es zuvor in Erfüllung seines mit sich als kommerzieller Substanz geschlossenen kommerziellen Vertrages durch Rekurs auf menschliche Arbeitskraft vertragswidrig gemacht hat, als wahres Subjekt des Wertschöpfungsprozesses zu beweisen und als dessen wirklicher Urheber zu bewähren – dass also dies zwanghaft-unermüdliche Bestreben des Kapitals, sich als Subjekt der Wertschöpfung doch noch zu verifizieren, als deren Urheber letztendlich zu reaffirmieren, im schieren, infiniten Wiederholungszwang verendet.
Das systematisch-generische Wachstum des industriellen Produktionssystems als solches bietet ja noch keine Gewähr dafür, dass das Bemühen des industriellen Subjekts, durch die Erzeugung von mehr Mehrwert die im Zuge der früheren Wertschöpfung aufgrund des Einsatzes menschlicher Arbeitskraft gemachten Schulden zu begleichen, nicht dadurch vereitelt wird, dass die Erzeugung von mehr Mehrwert auch den Einsatz entsprechend vermehrter menschlicher Arbeitskraft erfordert und also der Preis für das Tilgen alter Schulden ein ihm aufs Haar komplementäres Machen neuer Schulden ist. Nur soweit und solange es gelingt, durch eine der beiden genannten, qua direkte Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft oder indirekte Steigerung sächlicher Produktivkraft funktionierenden Strategien das systematisch-generische Wachstum des industriellen Produktionssystems zugleich als organisch-spezifisches Wachstum zu determinieren, also zu nutzen, um eine Verschiebung in der Proportion zwischen dem auf menschliche Arbeitskraft entfallenden Wertanteil und dem als Mehrwert dem industriellen Subjekt beziehungsweise seinem sächlichen Produktionscorpus verbleibenden Wertanteil zugunsten des letzteren und auf Kosten der ersteren zu erreichen – nur soweit und solange dies gelingt, ist für das industrielle Subjekt gewährleistet, dass seine Bemühungen, sich ehrlich, sprich als Subjekt der Wertschöpfung wahrhaftig, als ihr Urheber wirklich zu machen, nicht im Sande eines ebenso hoffnungs- wie ziellosen Wiederholungszwanges verlaufen.
Nur dann ist, um frühere Formulierungen aufzugreifen, gewährleistet, dass die Rehabilitations- alias Exkulpationsbemühungen des industriellen Subjekts, all ihrer objektiven Vergeblichkeit und Sinnlosigkeit ungeachtet, eine subjektive, das industrielle Subjekt zu motivieren und bei der Stange eben dieser seiner Bemühungen zu halten geeignete Zielorientierung und Zweckmäßigkeit behaupten und sich nämlich, statt als infinite Wiederholung des Scheiterns vielmehr als infinitesimale Annäherung an das Gelingen, anders gesagt, statt als in die Ewigkeit sich verlierender leerlaufender Regress vielmehr als wie auch immer ad calendas graecas sich erstreckender schrittchenweiser Progress zu gerieren und in Szene zu setzen vermag.
Eine vollständige Lösung des Mehrwertrealisierungsproblems durch umverteilungspolitische Maßnahmen des Staats bedeutet eine vom Kapital als lähmende Stagnation, tötender Stillstand erfahrene Beendigung allen systematisch-generischen Wachstums. Hört aber letzteres auf, so findet auch kein ihm als Modifikation eingeschriebenes spezifisch-organisches Wachstum mehr statt. Indem der Staat den als faktorelle Arbeitskräfte lohnarbeitenden Produzenten den Mehrwert vollständig zurückerstattet, den das Kapital ihnen zuvor entzogen hat, nimmt er dem industriellen Subjekt die Möglichkeit, seinen wie auch immer uneinlösbaren Anspruch auf wahre Subjekthaftigkeit und wirkliche Urheberschaft aufrechtzuerhalten, und stellt es durch seine Wiedergutmachungsleistungen als die Fiktion bloß, die es ist. So verkehrt sich die staatliche Umverteilungspolitik aus einer kommerziellen Rettungsaktion pro domo des industriellen Subjekts in eine gegen letzteres erstattete Strafanzeige wegen kapitalen Betrugs.
Dass die als Steigerung sächlicher Produktivkraft funktionierende indirekte Strategie, auf die das als industrielles Subjekt figurierende Kapital angesichts der nicht länger praktikablen direkten Methode einer Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft rekurriert, um sich seine Triebkraft, seine Motivation zu erhalten, genauer gesagt, sich die Illusion zu bewahren, durch eine organisch-spezifische Lenkung und Ausrichtung des systematisch-generischen Wachstums des industriellen Produktionssystems den finalen Triumph seines sächlichen Produktionscorpus über die menschliche Arbeitskraft herbeiführen, also durch die schließliche Ausschaltung des Kapitalfaktors Arbeitskraft sein Ziel erreichen zu können, das Kapital selbst als zum Subjekt avancierten alleinigen Produktionsfaktor, als urheberschaftlich wirklichen Wertschöpfer unter Beweis zu stellen – dass also diese Strategie mit einem als Sinken der Profitrate zu Buche schlagenden Rückgang des dem industriellen Wertschöpfungsprozess entspringenden absoluten Mehrwerts und einer dementsprechenden Reduktion der kapitalen Akkumulation und Verlangsamung des systematisch-generischen Wachstums des industriellen Produktionssystems bezahlt werden muss, ist ohne maßgebliche Bedeutung für die Motivlage, um nicht zu sagen das Triebleben, des als industrielles Subjekt figurierenden Kapitals und deshalb für es und sein Verhalten nicht ausschlaggebend, nicht entscheidend für sein Tun und Lassen.
Das Grunderfordernis, das das industrielle Subjekt mit dem systematisch-generischen Wachstum seines Produktionssystems verknüpft, bildet das solch systematisch-generischem Wachstum innervierte organisch-spezifische Wachstum, will heißen, die als Steigerung des relativen Mehrwerts wirksame Verschiebung in der Proportion zwischen dem auf menschliche Arbeitskraft entfallenden Wertanteil und dem dem sächlichen Produktionscorpus verbleibenden Wertanteil zugunsten des letzteren und auf Kosten der ersteren, weil allein diese proportionale Verschiebung die qua Wertschöpfungsprozess unternommenen Rehabilitationsanstrengungen des industriellen Subjekts davor bewahrt, zur desillusionierend bloßen unendlichen Wiederholung, zu einem regressus in infinitum, zu verkommen, und ihnen vielmehr das Ansehen einer infinitesimalen Fortschrittlichkeit, eines in wie immer kleinen Schritten sich vollziehenden definitiven Progresses verleiht.
Eben deshalb aber ist die der Strategie einer Steigerung sächlicher Produktivkraft, auf die das industrielle Subjekt zwecks Aufrechterhaltung des organisch-spezifischen Wachstums notgedrungen rekurriert, geschuldete Verlangsamung beziehungsweise Verringerung des systematisch-generischen Wachstums des industriellen Produktionssystems kein hinreichender Grund für das industrielle Subjekt, die Flügel hängen zu lassen und am Sinn und Nutzen seiner Rehabilitationsanstrengungen, seiner wertschöpferischen Bemühungen um wahres Subjektsein und wirkliche Urheberschaft zu verzweifeln. Solange systematisch-generisches Wachstum in ausreichendem Umfang beziehungsweise genügendem Maße stattfindet, um das in seinem Rahmen beziehungsweise Rücken vom industriellen Subjekt betriebene organisch-spezifische Wachstum zu gewährleisten, bleibt jenes Grunderfordernis erfüllt und fährt deshalb das industrielle Subjekt mit dem in den Dienst seiner Rehabilitationsanstrengungen gestellten industriellen Wertschöpfungsprozess, wenn schon nicht unverdrossen, so jedenfalls doch unbeirrt fort.
Genau diesem Grunderfordernis eines mittels Wertschöpfungsprozess bewirkten organisch-spezifischen Wachstums des industriellen Produktionssystems zeigt nun aber die angesichts des absehbaren kommerziellen Schiffsbruchs des Systems als deus ex machina ins industriekapitalistische Spiel sich bringende staatliche Umverteilungspolitik in dem Maße die kalte Schulter, wie sie, konsequent angewandt und durchgeführt, auf eine Stornierung und Sistierung jeglichen systematisch-generischen Wachstums des Systems hinausläuft. Mit seiner als Rettungsaktion wohlverstandenen Umverteilungspolitik verfolgt der Staat ja das Ziel, den jeweils in Gestalt von materialen Gütern und sozialen Dienstleistungen vom industriellen Produktionssystem neu geschöpften Mehrwert, der die mit seiner Realisierung traditionell betrauten Märkte und Konsumentengruppen überfordert, dadurch dennoch realisierbar werden zu lassen, dass er indirekt und direkt, durch die tarifpolitische Begünstigung der Lohnarbeiterschaft und zwecks Finanzierung sozialstaatlicher Zuwendungen an sie, das Kapital zur Kasse bittet und mit dem ihm entzogenen und der Lohnarbeiterschaft zugewendeten allgemeinen Äquivalent ihr, die bislang von der Mehrwertrealisierung weitgehend ausgeschlossen blieb, die für die Beteiligung am Realisierungsgeschäft nötige Kaufkraft verleiht.
Aus Sicht der so bestimmten Zielsetzung, nämlich der Aufgabe, die universale kommerzielle Krise zu lösen, in die seine eskalierende Produktivkraft das industrielle Produktionssystem hineintreibt, erzielt der Staat mit seiner Umverteilungspolitik den durchschlagendsten und nachhaltigsten Erfolg, wenn ihm gelingt, das aus dem Fundus des Kapitals an die Lohnarbeiterschaft umverteilte allgemeine Äquivalent der Zunahme des vom industriellen Produktionssystem hervorgebrachten, in Gütern und Dienstleistungen verkörperten Mehrwerts entsprechen und die Waage halten zu lassen. Je besser dem Staat dies gelingt, umso sicherer ist dafür gesorgt, dass auch der neu geschöpfte Mehrwert auf dem Markt seine Realisierung findet und dass also das industrielle Produktionssystem, statt produktivkräftig in die Absatzkrise hineinzutreiben und einer lähmenden Wertrealisierungsstase zu verfallen, ebenso viel Stabilität wie Stetigkeit beweist und mit dem auf dem Markt erzielten ungeschmälerten Gewinn aus dem vorherigen Wertschöpfungsprozess erneut tätig werden und mit der dank Beteiligung der Lohnarbeiterschaft an der Wertrealisierung zuverlässigen Aussicht auf ungeschmälert neuen Gewinn den jeweils nächsten Wertschöpfungsprozess absolvieren kann.
Freilich ist es nun der immer gleiche Gewinn, den unter diesen durch die staatliche Umverteilungspolitik geschaffenen und im Sinne der Lösung des Wertrealisierungsproblems bestmöglichen Bedingungen das industrielle Produktionssystem erzielt. So gewiss die staatliche Umverteilungspolitik zwecks Sicherstellung der kommerziellen Wertrealisierung dafür sorgt, dass das Kapital auf dem einen oder anderen Weg seine Lohnarbeiterschaft mit genug allgemeinem Äquivalent ausstattet, um letzterer zu ermöglichen, den Teil des in Gestalt von materialen Gütern und in Form von sozialen Dienstleistungen von ihr geschöpften Mehrwerts, der auf dem Markt unrealisierbar zu bleiben droht, dennoch zu realisieren, so gewiss hört dieser Teil des Mehrwerts auf, Mehrwert zu sein, weil er in Wahrheit ja nur das allgemeine Äquivalent reproduziert und dem Kapital zurückerstattet, das dieses zuvor unentgeltlich, ohne wertschöpferische Gegenleistung, der Lohnarbeiterschaft aufgrund der staatlichen Umverteilungspolitik hat überlassen müssen, und ist also der Mehrwert, den das Kapital aus dem neuen Wertschöpfungsprozess zieht, letztlich der haargenau gleiche wie der aus dem vorherigen Wertschöpfungsprozess gezogene, ist also das Kapital um kein Jota reicher, hat es um nichts mehr akkumuliert als vorher und kann es demzufolge in die nächste Wertschöpfung auch nicht mehr investieren, als es in die vorherige hat investieren können.
Ihr Ziel, die universale Wertrealisierungskrise, in die sein produktivkräftiger Wertschöpfungsprozess das industrielle Produktionssystem hineintreibt, bestmöglich zu bewältigen und womöglich ein für alle Mal zu lösen, erreicht demnach die staatliche Umverteilungspolitik nur um den Preis der Unterbindung und Einstellung allen systematisch-generischen Wachstums des industriellen Produktionssystems. Aus Sicht der systematisch-generischen Wachstumserwartung, die das als industrielles Subjekt figurierende Kapital mit seinem Produktionssystem seit jeher verknüpft, ist die Stabilität und Stetigkeit, die die staatliche Umverteilungspolitik dem System dadurch verleiht, dass sie die Schöpfung von mehr Mehrwert konterkariert, den Wertschöpfungsprozess auf dem Produktionsleistungsniveau, auf dem er angelangt ist, arretiert, ebenso wohl und vielmehr lähmende Stagnation, tötender Stillstand. Systematisch-generisches Wachstum, wenn schon nicht im höchsten Grade, so jedenfalls doch in hinreichendem Umfang, braucht, wie gesagt, das industrielle Subjekt, um in dessen Rahmen beziehungsweise Rücken jenem Grunderfordernis eines organisch-spezifischen Wachstums Genüge leisten zu können, das dem industriellen Subjekt dazu dient, sich als das, was es zu sein beansprucht beziehungsweise behauptet, nämlich als wahres Subjekt der Wertschöpfung und wirklicher Urheber der industriellen Produktion, zu beweisen und zu bewähren, und es davor bewahrt, diese seine Aspirationen auf Subjektstatus und urheberschaftlichen Prätentionen in einem infiniten Wiederholungszwang sich verlaufen und erschöpfen zu lassen.
Wird das systematisch-generische Wachstum durch die staatliche Umverteilungspolitik unterbunden, so kann naturgemäß auch kein organisch- spezifisches Wachstum mehr stattfinden, und das als industrielles Subjekt figurierende Kapital büßt seine an letzteres untrennbar gebundene raison d'être ein, verliert seine ganze, es als subjektive Macht und urheberschaftliche Instanz nicht zwar beweisende und bewährende, jedenfalls aber proponierende und suggerierende automatische Triebkraft alias dämonische Lebendigkeit. Seines virtuellen, im organisch-spezifischen Wachstum des industriellen Produktionssystems bestehenden Existenzgrunds, nämlich der wie auch immer infinitesimal fernen Aussicht und ad calendas graecas verwiesenen Hoffnung, sich am Ende als das, was es zu sein proponiert beziehungsweise prätendiert, als wahres Subjekt der Wertschöpfung, als wirklicher Urheber des industriellen Produktionsprozesses unter Beweis stellen zu können – dieses virtuellen Existenzgrunds durch eine alles Wachstum unterbindende durchgreifende Umverteilungspolitik beraubt, erweist oder vielmehr entlarvt sich das industrielle Subjekt als das, was es, aller virtuellen Subjekthaftigkeit und Urheberschaft zum Trotz, aktuell ist, als eine von seinen angeblichen Funktionären, den Handeltreibenden, in selbstsüchtiger Absicht kreierte Fiktion, ein von seinen vorgeblichen Repräsentanten, den Marktbetreibern, zu eigennützigem Zweck introduziertes Pseudos.
Als politisch-offene Manifestation beziehungsweise staatlich-öffentliche Deklaration des bloß fiktiven Charakters und rein falschmünzerischen Gepräges des vom Kapital erhobenen Subjektanspruchs und geltend gemachten urheberschaftlichen Status fungiert eben die durchschlagende, dem Kapital alles Wachstum, das fundamentum in re seines virtuellen Anspruchs und Status, verschlagende Umverteilungspolitik selbst. Wie anders lässt sich die von Staats wegen auf direktem und indirektem Wege vorgenommene vollständige Rückerstattung des actu des Wertschöpfungsprozesses den faktorisierten Produzenten, den menschlichen Arbeitskräften, qua Mehrwert entzogenen Wertanteils an sie, die Produzenten, verstehen, denn als eine Wiedergutmachungsaktion, die ebenso gewiss, wie sie der von den Handeltreibenden alias Marktbetreibern als industrielles Subjekt introduzierten kommerziellen Substanz, der als Urheberin der Wertschöpfung inszenierten Münze des Marktes, kurz, dem Kapital, die im Mehrwert bestehende Möglichkeit nimmt, seinen Subjektcharakter und urheberschaftlichen Anspruch in wie auch immer infinitesimaler Progression gegenüber der menschlichen Arbeitskraft zur Geltung zu bringen und über deren Subjektsein und urheberschaftliche Natur wie auch immer ad calendas graecas triumphieren zu lassen – die also ebenso gewiss, wie sie dem als industrielles Subjekt figurierenden Kapital hierzu die im systematisch-generischen Wachstum des industriellen Produktionssystems oder vielmehr in der organisch-spezifischen Ausrichtung solchen Wachstums bestehende Möglichkeit nimmt, ihm die Maske vom Gesicht reißt und es als das, was es von Anbeginn ist, ein von den Handeltreibenden alias Markbetreibern zur Rechtfertigung ihrer selbstsüchtigen Bestrebungen vorgebrachtes legales Konstrukt, ein von ihnen zur Verhüllung ihrer eigennützigen Absichten ins Werk gesetztes soziales Pseudos offenlegt oder vielmehr bloßstellt?
So gewiss die im Sinne einer vollständigen Restitution dessen, was ihnen actu der Wertschöpfung geraubt wurde, an die beraubten Wertschöpfer durchschlagende staatliche Umverteilungspolitik eine faktische Refutation des vom Kapital in seiner Eigenschaft als industrielles Subjekt erhobenen Rechtsanspruchs auf das Geraubte, eine praktische Revokation des von ihm in seiner Funktion als quasipersonaler Urheber der Wertschöpfung geltend gemachten Eigentumstitels auf das Geschöpfte darstellt, so gewiss diskreditiert oder vielmehr dementiert die Umverteilungspolitik eben jene dem Kapital von den Handeltreibenden alias Marktbetreibern vindizierte Subjekteigenschaft und attestierte urheberschaftliche Funktion und denunziert oder vielmehr dekuvriert es als das, was es in Wahrheit darstellt und in Wirklichkeit ist – als den von ihnen, seinen Erfindern und Verwendern, zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft anderer und der Selbstbereicherung alias Anhäufung eigener Kaufkraft vorgeschobenen Strohmann und zu Geltung gebrachten Popanz.
So also erweist sich die staatliche Umverteilungspolitik, konsequent angewandt und folgerichtig durchgeführt, als ein ganz und gar zweischneidiges Schwert. Ersonnen und ins Werk gesetzt, um das als industrielles Subjekt firmierende Kapital vor der universalen Wertrealisierungskrise zu retten, in die sein Wertschöpfungssystem mit produktivkräftiger Unaufhaltsamkeit hineintreibt, torpediert und unterminiert sie stattdessen den Rechtsanspruch und Eigentumstitel auf jenes Wertschöpfungssystem, den das Kapital eben nur so lange zu erheben und geltend zu machen vermag, wie es aufgrund des organisch-spezifischen Wachstums des Systems im Begriff zu sein vorgeben kann, sich am Ende als dessen das faktorelle Agens der menschlichen Arbeitskraft entbehrlich machendes wahres Subjekt beziehungsweise das funktionelle Element der Lohnarbeit erübrigender wirklicher Urheber zu beweisen und zu bewähren.
Indem der Staat dem Kapital im Bemühen, ihm seine kommerzielle Funktionsfähigkeit, seine Geschäftsfähigkeit auf dem Markt zu erhalten, diese Aussicht und Perspektive, sich irgendwann als industrielles Subjekt zu beweisen, sich zu guter Letzt als Urheber der Wertschöpfung zu bewahrheiten, verbaut und verschlägt und es jenem als Umverteilungspolitik apostrophierten Regimen unterwirft, das faktisch nichts anderes ist als eine Rückerstattung des geschöpften Mehrwerts an die als faktorelles Agens missbrauchte menschliche Arbeitskraft, die ihn geschöpft hat, praktisch also nichts weiter darstellt, als eine Wiedergutmachung des Schadens und Unrechts, der den auf ein funktionales Element des Wertschöpfungssystems reduzierten realen Wertschöpfern zugefügt wurde – indem der Staat dies tut, verkehrt sich ihm unter der Hand die kommerzielle Rettungsaktion in eine industrielle Strafanzeige, und gerät ihm die auf das kommerzielle Distributionsgeschehen sich beziehende Reaffirmation und Verteidigung des vom Kapital als prospektivem Subjekt und letztendlichem Urheber erhobenen Verfügungsanspruchs über beziehungsweise Eigentumstitels auf den industriellen Produktionsprozess zu einer auf eben diesen Verfügungsanspruch und Eigentumstitel zurückschlagenden Denunziation und Bloßstellung jener Handeltreibenden alias Marktbetreiber, die das Kapital als industrielles Subjekt fingieren und in Stellung bringen, es als produktionssystematischen Urheber prätendieren und in Szene setzen, um mit ihm als Strohmann und Deckadresse ihre ganz und gar selbstsüchtigen Absichten verfolgen, ihrem durch und durch privativen Eigennutz frönen zu können.
Die staatliche Umverteilungspolitik bannt also das Schreckgespenst einer aufgrund ihrer hemmungslosen Produktivkraft an der Wertrealisierung scheiternden kapitalistischen Wertschöpfung dadurch, dass sie es durch das Schibboleth einer dem anmaßlichen Herrn und Meister der Wertschöpfung, ihrem vorgeblichen Subjekt und Urheber, attestierten Falschmünzerei und Eskamotage ersetzt. Das als Subjekt der Wertschöpfung figurierende Kapital vor dem Scheitern auf dem Markt zu bewahren, gelingt ihr nur um den Preis einer faktischen Diskreditierung seines Subjektanspruchs und einer praktischen Rehabilitation der menschlichen Produzenten, die es durch seinen usurpatorischen Anspruch aus der Subjektrolle verdrängt hat. Indem die staatliche Umverteilungspolitik das Kapital der Scylla kommerziellen Schiffsbruchs entreißt, treibt sie es der Charybdis industriellen Gesichtsverlusts in die Arme. Das Kapital vor dem kommerziellen Scheitern und Versagen, der Verwandlung seiner Schöpfung und Unternehmung in ein wertloses Sammelsurium, einen Ramschladen bewahrend, macht sie ihm als vorgeblichem Schöpfer und Unternehmer den Prozess und stellt, wie es selbst als bloßen Strohmann und Platzhalter, so sein Geschöpf und Geschäft als reinen Ausbeuterbetrieb und beutelschneiderische Betrugsveranstaltung bloß.
Um der definitiven Lösung des Wertrealisierungsproblems willen, in das seine Produktivkraft das kapitalistische Wertschöpfungssystem verstrickt, konsequent angewandt und hundertprozentig durchgeführt, reißt die staatliche Umverteilungspolitik dem Kapital die Maske eines handelnden Subjekts und verantwortlichen Urhebers vom Gesicht und entlarvt das angeblich ihm gehörige und dienstbare Unternehmen und Geschäft als ein ausbeuterisches Beginnen und privatives Unterfangen, hinter dem niemand anderes steckt als die personalen Agenten und sozialen Repräsentanten des Kapitals, die Handeltreibenden alias Marktbetreiber, die es, das Kapital, als Subjekt des Geschäfts fingieren, als Urheber des Unternehmens prätendieren, um den menschenfeindlich-expropriativen Zielen, die sie mit dem Geschäft verfolgen, den asozial-privativen Absichten, die sie mit dem Unternehmen verknüpfen, den Mantel eines rechtmäßigen, mit ihm als quasimenschlich-juridischer Person vereinbarten Projekts umzuhängen, den Anschein eines vertragsgemäßen, von ihm als quasisozial-partnerschaftlichem Gegenüber gutgesagten Vorhabens zu geben.
Subjekt des industriellen Produktionssystems und Urheber seiner Wertschöpfung zu sein, kann das Kapital ja nur so lange beanspruchen und behaupten, wie es hoffen kann, durch ein organisch-spezifisches Wachstum seines Systems diesen Anspruch und diese Behauptung, die der wertschöpferische Rekurs auf menschliche Arbeitskraft noch als fiktiv, als Vortäuschung falscher Tatsachen zu entlarven droht, in wie auch immer infinitesimaler Ferne als wahr zu erweisen und am wie auch immer hinausgeschobenen Ende als wirklich zu bewähren. Und indem nun die staatliche Umverteilungspolitik jenes organisch-spezifische Wachstum des industriellen Produktionssystems vollständig vereitelt, nimmt sie dem Kapital jede Hoffnung auf Bewahrheitung seines Subjektanspruchs und Bewährung seiner urheberschaftlichen Aspirationen und denunziert beziehungsweise dekuvriert explicite der als Wiedergutmachung wohlverstandenen Rückerstattung des von der menschlichen Arbeitskraft erzeugten Mehrwerts an letztere das Kapital als das, was es in Wahrheit ist und in Wirklichkeit darstellt: als ein fiktives Konstrukt, das für das ausbeuterische Tun derer, die hinter ihm stecken, die Deckadresse abgibt, ein kontraktives Pseudos, das dem privativen Treiben derer, die es hochhalten, den Mantel prozeduraler Regularität und objektiver Rechtmäßigkeit umhängt.
Mit einer Umverteilungspolitik, die auf eine vollständige Rückerstattung des neu geschöpften Mehrwerts an seine Schöpfer zwecks Verhinderung der durch ihn heraufbeschworenen Realisierungskrise zielt, also mit einer Unterbindung systematisch-generischen und darin implizierten spezifisch-organischen Wachstums entzieht der Staat nicht nur dem als industrielles Subjekt figurierenden Kapital seinen Rechtfertigungsgrund, sondern zugleich auch den als Drahtzieher des Kapitals firmierenden Marktbetreibern ihre Geschäftsgrundlage und treibt so das industriekapitalistische Produktionssystem via directa eben der Einstellung des Betriebs in die Arme, vor der als einem ihm modo obliquo einer universalen Wertrealisierungskrise drohenden Schicksal er es durch seine Umverteilungspolitik zu bewahren sucht.
Tatsächlich aber vollbringt die staatliche Umverteilungspolitik, wenn konsequent angewandt und durchgeführt, noch mehr, als bloß de facto ihrer reparativen Maßnahmen und in praxi ihrer restitutiven Leistungen das als Subjekt des industriellen Produktionssystems figurierende Kapital als Marionette zu entlarven und seine personalen Funktionäre beziehungsweise sozialen Repräsentanten als die ebenso selbstsüchtigen wie eigennützigen Drahtzieher des Systems bloßzustellen! Wenn sie nämlich dem als Subjekt figurierenden Kapital die im organisch-spezifischen Wachstum des Produktionssystems bestehende Basis seiner Selbstbehauptung, seines Anspruchs auf Urheberschaft raubt, dann ja dadurch und auf die Weise, dass sie ihm Wachstum überhaupt verschlägt, jegliche oben als systematisch-generisches Wachstum apostrophierte Zunahme verwehrt, es mit anderen Worten, was die Erzeugung eines Wertquantums, das die ins Produktionssystem inklusive der Aufwendungen für menschliche Arbeitskraft gesteckte Wertmasse jeweils übersteigt, also die fortlaufende Schöpfung eines als Mehrwert firmierenden Überschusses, betrifft, auf der Stelle treten beziehungsweise ins Leere laufen lässt.
Indem eine im Sinne der Bewältigung der Wertrealisierungskrise konsequente Umverteilungspolitik dafür sorgt, dass der neu geschöpfte Mehrwert, das im Vergleich zum vorherigen Produktionsprozess erzielte Mehr an Wert, vollständig in die Hände der zu menschlichen Arbeitskräften faktorisierten Produzenten zurückgelangt, nimmt sie nicht nur dem als industrielles Subjekt figurierenden Kapital selbst die Möglichkeit, mittels des organisch-spezifischen Wachstums seines Produktionssystems sich als das, was es partout nicht ist beziehungsweise höchstens und nur in infinitesimaler Approximation zu werden beanspruchen kann, nämlich als wahres Subjekt des Produktionsprozesses zu gerieren, als wirklichen Urheber der Wertschöpfung zu prätendieren – sie entzieht zugleich und mehr noch denen, die hinter dem als industrielles Subjekt figurierenden Kapital stecken, den Handeltreibenden alias Marktbetreibern, ihren Beweggrund, das sie treibende Motiv, jene Fiktion eines kapitalen Subjekts der industriellen Produktion, jenes Pseudos eines systematischen Urhebers der Wertschöpfung in die Welt zu setzen und als die bürgerliche Gesellschaft stiftenden und beherrschenden Popanz zu etablieren.
Wenn die Handeltreibenden alias Marktbetreiber jene kapitale Subjektfunktion in Anwendung, jenes funktionale Urheberpseudos zur Geltung bringen, dann, wie gezeigt, in der von Anfang allen kommerziellen Tuns und Treibens an, von Anbeginn aller Austauschtätigkeit auf Basis allgemeinen Äquivalents, grundlegenden Absicht, sich durch die Akkumulation von Mehrwert persönlich zu bereichern, und mit dem maßgebenden subjektiven Motiv, mittels des akkumulierten Mehrwerts, der als Reichtum in der eigenen Hand versammelten kommerziellen Substanz, zu guter Letzt ein rein konsumtives Leben führen, ein Dasein in Überfluss und Muße verbringen zu können. Was, geradeso wie ihre Vorgänger, die den Austausch der Produkte anderer besorgenden Handeltreibenden, auch noch die den Produktionsprozess selbst organisierenden und kontrollierenden, kurz, industrialisierenden Marktbetreiber mit ihrer kommerziellen Tätigkeit letztlich erstreben, ist mit anderen Worten deren Beendigung und Ersetzung durch eine quasiherrschaftliche, aller Sorgen um den Lebensunterhalt überhobene, weil von den anderen ebenso systematisch wie notwendig mitversorgte Existenz auf Basis des mittels der kommerziellen Tätigkeit akkumulierten Mehrwerts
Diesem Bestreben kommt nun freilich das um seinetwillen von den Marktbetreibern in Anwendung und zur Geltung gebrachte fiktive Subjekt und Urheberpseudos, das industrielle Kapital, arg in die Quere, weil es, um seinen Anspruch, das wahre Subjekt des industriellen Prozesses zu sein, aufrechterhalten, sich als wirklicher Urheber der Wertschöpfung behaupten zu können und sich nicht als schiere Fiktion, als Täuschungsmanöver und Deckadresse der es lancierenden ausbeuterischen Absicht und privativen Zielsetzung der Marktbetreiber bloßgestellt zu finden, fortwährend und immer neu jenes organisch-spezifische Wachstum ins Werk setzen muss, mittels dessen es hofft, am Ende eines wie auch immer infinitesimal prolongierten Approximationsverfahrens die als faktorelles Agens und funktionelles Element herangezogene menschliche Arbeitskraft beziehungsweise die in letzterer perennierende salvatorische Klausel aufzuheben und auszuschalten, die, wenn als solche zur Kenntnis genommen und in ihrer keineswegs bloß faktorellen alias funktionellen, sondern durchaus substanziellen alias strukturellen Bedeutung anerkannt, den kapitalen Subjektanspruch Lügen zu strafen und so die industriekapitalistische Magna Charta, den vom Kapital als kommerzieller Substanz mit sich als industriellem Subjekt geschlossenen kommerziellen Vertrag, als beutelschneiderisches Täuschungsmanöver zu entlarven und für null und nichtig zu erklären droht.
Statt den Marktbetreibern zu erlauben, den mittels industrieller Wertschöpfung erzielten Mehrwert in ihrer persönlichen Bereicherungsabsicht und privaten Statusveränderung sein unzweideutiges Telos und seinen absoluten Bestimmungsgrund finden zu lassen und also auch das zwecks möglichst rascher Akkumulation von Mehrwert betriebene systematisch-generische Wachstum des industriellen Wertschöpfungssystems vorbehaltlos und uneingeschränkt in den Dienst dieses ihres als ebenso endliches wie eigentliches Ziel firmierenden persönlichen Bereicherungsprojekts und privaten Veränderungsvorhabens zu stellen – statt ihnen also dies zu erlauben, zwingt das als industrielles Subjekt figurierende Kapital, befangen, wie es ist, in der Aufgabe, sich vom Verdacht, eine bloße Fiktion, ein täuschendes Konstrukt zu sein, reinzuwaschen und sich als wahres Subjekt und wirklicher Urheber der Wertschöpfung nachzuweisen, sie, die Marktbetreiber, dazu, den mittels industrieller Wertschöpfung akkumulierten Mehrwert unaufhörlich wieder in letztere zu investieren, um mit ihm in infinitesimaler Wiederholung, ad calendas graecas, jene organische Spezifizierung des systematisch-generischen Wachstums des Wertschöpfungssystems voranzutreiben, von der es sich den letztendlichen Nachweis beziehungsweise erstmaligen Vorweis seines wahren Subjektcharakters und wirklichen Urheberstatus verspricht.
Dass mit diesem ebenso zwanghaft wie infinitesimal wiederholten Gebrauch, den es vom erzielten Mehrwert macht, das als industrielles Subjekt figurierende Kapital seinen Initiatoren und Drahtziehern, den Markbetreibern, einen ziemlich dicken Strich durch ihre Rechnung macht, dass es, indem es sie nötigt, den akkumulierten Mehrwert, statt ihn absehbar als ihren Gewinn dem Wertschöpfungssystem entziehen und seinem aus ihrer Sicht eigentlichen Zweck zuführen zu können, vielmehr unabsehbar dem Wertschöpfungssystem wieder zuzueignen und als zu dessen weiterem Auf- und Ausbau taugliches Mittel zu verwenden, der persönlichen Bereicherungsabsicht der Marktbetreiber arg ins Gehege kommt und Sand ins Getriebe ihres Strebens nach Statusveränderung streut, liegt auf der Hand.
Aber so sehr auch immer das als industrielles Subjekt figurierende Kapital durch diesen seinen Zwang zur Selbstbewahrheitung und Bestätigung der eigenen Wirklichkeit dem subjektiven Kalkül und privativen Bestreben seiner Hintermänner, der es initiierenden und organisierenden Marktbetreiber, in die Quere kommen, so sehr es deren Kalkül und Bestreben modifizieren und komplizieren, genauer gesagt, deflektieren und suspendieren mag – solange es überhaupt Mehrwert zu schöpfen, aus seinem Produktionssystem Gewinn zu ziehen imstande ist, deflektiert und suspendiert es das Kalkül und Bestreben seiner Hintermänner eben nur und konterkariert beziehungsweise dementiert es nicht, macht ihm nur als aktuellem Prospekt das Leben schwer, nicht aber als potenzieller Perspektive den Garaus und ermöglicht so seinen Hintermännern, den Marktbetreibern, die Hoffnung auf ein Ende gut, alles gut, nämlich die Hoffnung darauf aufrechtzuerhalten, dass, aller vom industriellen Subjekt zwischenzeitlich durchgesetzten eigendynamischen Zweckentfremdung zum Trotz, schlussendlich sie, die Marktbetreiber, mit der von ihnen dem Mehrwert zugedachten persönlichen Bestimmung und privaten Verwendung triumphieren und ans Ziel gelangen werden.
So gewiss und solange das als industrielles Subjekt figurierende Kapital überhaupt Mehrwert erwirtschaftet und diesen mit der einzigen Maßgabe und ausschließlichen Direktive in sein Wertschöpfungssystem investiert, noch mehr Mehrwert zu erwirtschaften, so gewiss und so lange können sie, die Marktbetreiber, an der Hoffnung festhalten, dass zu guter Letzt und auf wie immer prolongierte Sicht der eigentliche Sinn und wirkliche Zweck der wertschöpferischen Veranstaltung ihre persönliche Bereicherung und private Erhebung, ihre mittels akkumulierten Mehrwerts zu erreichende konsumpraktische Plethora und quasiherrschaftliche Apotheose ist – einer Hoffnung, in der sie sich systematisch dadurch bestätigt finden, dass die vom industriellen Subjekt ihrer persönlichen Absicht und privativen Zielsetzung aufgezwungene Suspendierung und Vertagung immerhin ja den nützlichen Effekt hat, die im akkumulierten Mehrwert bestehende materielle Basis und reelle Bedingung ihrer künftigen Fülle und Verklärung immer weiter zu armieren und zu befestigen, immer haltbarer und tragfähiger zu machen, und in der sie im Übrigen pragmatisch dadurch bestärkt werden, dass der Riegel, den das industrielle Subjekt durch sein Streben nach Bewährung und Rehabilitation der Verwirklichung der persönlichen Absicht der Marktbetreiber vorschiebt, das Veto, das es gegen die Erfüllung ihres privativen Strebens einlegt, nur professionelle, keine individuelle Verbindlichkeit und Wirksamkeit besitzt, nur dafür sorgt, dass in genere, aufs Ganze gesehen, das kommerzielle Geschäft infinitesimal fortläuft und kein Ende findet, nicht aber ausschließt, dass in specie oder im Einzelfall das kommerzielle Geschäft zum von den Marktbetreibern avisierten Erfolg und Ziel führt und der eine oder andere von ihnen das gewünschte Leben in konsumtiver Muße und die erstrebte Stellung in quasiherrschaftlicher Autonomie tatsächlich, wenn auch vielleicht spät, beziehungsweise, biographisch gesehen, zu spät erringt.
Genau diese mit dem kommerziellen Geschäft verknüpfte und durch die Präokkupation des industriellen Subjekts mit seiner Selbstbestätigung beziehungsweise Selbstverwirklichung zwar suspendierte und strapazierte, aber doch nicht dementierte oder destruierte Hoffnung der Marktreiber droht nun freilich durch eine im Sinne der Bewältigung der Wertrealisierungskrise konsequent durchgeführte staatliche Umverteilungspolitik ebenso nachhaltig vereitelt wie nachdrücklich ad absurdum geführt zu werden. Indem solche Umverteilungspolitik um der effektiven Beseitigung und definitiven Lösung des dem kapitalistischen Produktionssystem aus seiner Produktivkraft erwachsenden Wertrealisierungsproblems willen dafür sorgt, dass das dem jeweils neu geschöpften Mehrwert entsprechende allgemeine Äquivalent dem Kapital entzogen wird und als Kaufkraft in die Hände seiner Schöpfer gelangt und dass also der ins Produktionssystem als solcher reinvestierte Mehrwert jeweils nur eben dafür ausreicht, das Produktionssystem das unverändert gleiche Ergebnis wie zuvor erzielen, den Wertschöpfungsprozess sich einfach nur ad infinitum wiederholen, den Produktionsprozess sich zum simplen Reproduktionsprozess verstetigen und stabilisieren zu lassen – indem sie mit anderen Worten dem industriellen Produktionssystem alles Mehr an Mehrwert und jegliches darauf fußende systematisch-generische Wachstum verschlägt, nimmt sie nicht nur dem von den Marktbetreibern als Initiator und Manager des Systems installierten industriellen Subjekt seine raison d'être, seinen Anspruch auf Subjektcharakter und Urheberstatus, den es mittels organischer Spezifizierung des Wachstums geltend zu machen sucht, und entlarvt es als vielmehr fiktives Konstrukt und irreführendes Pseudos, als eine von seinen Erfindern und Verwendern, den Marktbetreibern, vorgeschobene Rationalisierung und ausgeklügelte Deckadresse, um ihre persönlichen Bereicherungsabsichten verfolgen und ihrem privativen Streben nach einem quasiherrschaftlichen Sein frönen zu können, sondern sie raubt auch und zugleich den Marktbetreibern selbst jede Hoffnung, ihre persönliche Absicht irgendwann verwirklichen, jede Aussicht, ihren privaten Zweck jemals erreichen zu können.
So gewiss die staatliche Umverteilungspolitik durch ihre Intervention dem industriellen Produktionssystem jegliches Wachstum verschlägt und bewirkt, dass der Mehrwert, den die Marktbetreiber ihren Strohmann und Popanz, ihre als industrielles Subjekt ausgegebene kommerzielle Substanz, mittels des Systems erwirtschaften lassen, nur eben hinreicht, letzteres instand und funktionsfähig zu halten, kurz, sich amortisieren zu lassen, so gewiss finden sich erstere in der aus ihrer Sicht schlechterdings frustrierenden Situation wieder, dass sie zwar virtuell oder formaliter nach wie vor über das Mittel zur Verwirklichung ihrer persönlichen Bereicherungsabsicht und Erreichung ihres privaten Strebens nach quasiherrschaftlichem Status verfügen und Anspruch auf es haben, dass aber angesichts der umverteilungsbedingt ausschließlichen Befassung des Mittels mit seiner Reproduktion und Instandhaltung, angesichts seiner staatlich erzwungenen strikten Beschränkung auf die Selbsterhaltung, ihre virtuelle Verfügung über es aktuell null und nichtig ist, ihr formeller Anspruch auf es jeden reellen Nutzens entbehrt.
Ein und dieselbe staatliche Umverteilungspolitik, die dem als industrielles Subjekt figurierenden Kapital alles organisch-spezifische Wachstum verschlägt und so die Möglichkeit raubt, sich als Subjekt des industriellen Produktionsprozesses zu beweisen, als Urheber der kapitalen Wertschöpfung zu bewähren, und die es damit de facto ihrer auf die wahren Produzenten gerichteten Wiedergutmachungstätigkeit, in praxi ihrer an die wirklichen Wertschöpfer adressierten Kompensationsleistung als bloß fiktive Setzung und trügerisches Pseudos der unter seinem Deckmantel ihre persönliche Bereicherungsabsicht und ihr privatives Streben nach Statusveränderung verfolgenden Marktbetreiber entlarvt – ein und dieselbe staatliche Umverteilungspolitik entzieht actu dieser ihrer Entlarvungstätigkeit auch der bloßgestellten Absicht und dem offengelegten Streben der Marktbetreiber selbst den motivationalen Grund beziehungsweise den intentionalen Gegenstand und lässt mithin die letzteren an dem im Zeichen der Fiktion eines industriellen Subjekts von ihnen etablierten Produktionssystem jedes Interesse, lässt sie zu dem unter der Ägide eines kapitalen Wertschöpfers von ihnen angestrengten Wertschöpfungsprozess alle Lust verlieren.
Sowenig das Kapital angesichts der Aussetzung und Unterbindung jeglichen industriellen Wachstums alias jeglicher Mehrwertschöpfung durch eine in Anbetracht der Wertrealisierungskrise konsequent durchgeführte staatliche Umverteilungspolitik sich noch als industrielles Subjekt zu simulieren, noch die Prätention, Urheber der Wertschöpfung zu sein, aufrechtzuerhalten vermag, sosehr jene konsequente Umverteilungspolitik es vielmehr als zur Verwirklichung der persönlichen Absicht der Marktbetreiber eingeführte leblose Marionette, als zur Erreichung ihres privativen Ziels eingerichteten golemhaften Strohmann dekuvriert, sosehr sorgt sie zugleich auch dafür, dass jene persönliche Absicht der Marktbetreiber jede Aussicht auf Verwirklichung einbüßt, dass ihr privatives Ziel sich als definitiv unerreichbar herausstellt und sie, die Marktbetreiber, sich deshalb allen Interesses am industriellen Produktionssystem beraubt finden, aller Lust zum kapitalen Wertschöpfungsgeschäft verlustig gehen und letzteres, gleichermaßen der Prätention des Kapitals und der Motivation seiner Hintermänner, des objektiven Wahns eines industriellen Subjekts und der privativen Zielsetzung der Marktbetreiber, ledig, sich selbst überlassen bleibt und, ebenso sehr durch die demotivierten Marktbetreiber aufgelassen wie vom demaskierten Kapital freigesetzt, bereit steht, sich seinen wahren Subjekten und wirklichen Urhebern, den in ihm arbeitenden und aus ihm schöpfenden Menschen, zuzuwenden und zu übereignen.
Eine im Sinne der nachhaltigen Bewältigung der Wertrealisierungskrise, in die das industriekapitalistische Produktionssystem sich produktivkraftbedingt stürzt, konsequent durchgeführte staatliche Umverteilungspolitik führt also – dies das dem flüchtigen Anschein nach paradoxe, in Wahrheit aber der Logik einer Wertschöpfung, die wesentlich Mehrwertschöpfung, Schöpfung von immer mehr Wert, kurz, die zu ständigem Wachstum verdammt ist, durchaus gemäße Fazit! – zum exakt gleichen Ergebnis wie die Krise, die sie zu bewältigen unternimmt, nämlich zur Stillstellung des Wertschöpfungsprozesses und Auflassung des ihn betreibenden industriekapitalistischen Produktionssystems.
Wenn die Krise, in die das industriekapitalistische Produktionssystem hineintreibt, gleichbedeutend mit der Unmöglichkeit ist, unter Bedingungen des das Outlet des Produktionssystems, den Markt, beherrschenden kommerziellen Distributionsmodus das vom System jeweils geschöpfte Mehr an Mehrwert weiterhin zu realisieren, und wenn die konsequente Lösung, die der Staat mit seiner Umverteilungspolitik für die Krise findet, darin besteht, in den kommerziellen Distributionsmodus modifizierend einzugreifen und das unrealisierbare Mehr an Mehrwert als solches durch Rückerstattung an seine Schöpfer aus der Welt zu schaffen, es durch aus dem kapitalen Fundus zu bestreitende subsistenzielle Wiedergutmachungsleistungen, durch Rückverwandlung von Kapital in Kaufkraft, in simplen, für die Reproduktion der Produzenten verfügbaren Wert aufzulösen – wenn dies beides der Fall ist, dann wird so oder so, durch Verhinderung der Wertschöpfung aufgrund enttäuschter Gewinnerwartung genauso sicher wie durch Vereitelung der Wertrealisierung aufgrund überforderter Nachfrage, die Erwirtschaftung von Mehrwert unterbunden und damit, wie dem Kapital seine raison d'être, sein Streben nach einer letztendlich winkenden Bestätigung seines wahren wertschöpferischen Subjektcharakters und Bewährung seiner wirklichen industriellen Urheberschaft, verschlagen, so den Steigbügelhaltern beziehungsweise Drahtziehern des Kapitals, den Marktbetreibern, ihre Hoffung auf einen mittels des industriellen Produktionssystems schlussendlich erreichbaren selbsttragenden Reichtum und quasiherrschaftlichen Status, das heißt, auf einen Ereignis werdenden essenziellen Wechsel oder vielmehr existenziellen Sprung aus dem Zustand kommerzieller Geschäftigkeit in ein Dasein konsumtiver Lebendigkeit geraubt.
Bemüht, es der Scylla einer auf dem Markt misslingenden Mehrwertrealisierung zu entreißen, liefert mit einer um des Erfolgs seiner Bemühungen willen konsequent durchgeführten Umverteilungspolitik der Staat das industrielle Produktionssystem geradenwegs der Charybdis einer im System selbst zum Erliegen kommenden Mehrwertwertschöpfung aus, treibt es mithin eben dem Schicksal in die Arme, das er hinter der Scylla der Mehrwertrealisierungskrise beziehungsweise in deren logischer Implikation lauern sieht und das er nun durch die vermeintliche Flucht vor ihm heraufbeschwört, das das System jetzt vexierbildlich aus der von ihm, dem Staat, eingeschlagenen Gegenrichtung ereilt. So wahr die staatliche Umverteilungspolitik die der Produktivkraft des Wertschöpfungssystems geschuldete Mehrwertrealisierungskrise dadurch effektiv und nachhaltig zu lösen sucht, dass sie den krisenerzeugenden Konfliktstoff, den unrealisierbaren Mehrwert in realisierbar einfachen Wert überführt, ihn, wie oben formuliert, aus Akkumulationswert in Reproduktionswert, aus potenziellem Kapital in aktuellen Arbeitslohn rückverwandelt, so wahr erzielt sie exakt das gleiche Resultat, dem sie das Wertschöpfungssystem von sich aus entgegeneilen sieht und vor dem sie es zu bewahren sucht – sie setzt der Schöpfung von Mehrwert ein Ende, entzieht damit gleichermaßen dem als industrielles Subjekt figurierenden Kapital seine raison d'être, seinen Rechfertigungsgrund, und den als Drahtzieher des Kapitals firmierenden Marktbetreibern ihre Geschäftsgrundlage, ihren Beweggrund, und lässt sie beide, das Kapital selbst und seine Hintermänner das Interesse an ihrem Geschöpf und Eigentum, dem industriellen Produktionssystem, verlieren, macht, dass sich beide aus beziehungsweise von ihm zurückziehen und es sich selbst überlassen, es jenem Schicksal der Herrenlosigkeit und Aufgelassenheit preisgeben, das Marx in dialektischer Wendung als den Kairos der Freisetzung, als ihm, dem Produktionssystem, eröffnete Chance begreift, sich dem qua Produzentenkollektiv ihm innewohnenden wahren Subjekt, ihm eingeborenen wirklichen Urheber, zuzuwenden und zu übereignen, kurz, zum Grund und Boden arbeiterschaftlicher Selbstbestimmung zu werden.
Das Resultat der dem industriekapitalistischen Produktionssystem vom Staat oktroyierten Rettungsaktion ist also der Sache nach identisch mit dem Ende, auf das er das System aus eigener Kraft zustreben sieht und vor dem er es durch seine salvatorische Intervention zu bewahren sucht. Der einzige Unterschied ist, dass dort das System erst einmal weiteren Mehrwert schöpft, der sich dann auf dem Markt als unrealisierbar erweist und so empirisch oder post festum das System der Eitelkeit seiner in der Erzielung von Mehrwert ihren Sinn und Zweck findenden wertschöpferischen Tätigkeit inne werden und letztere einstellen und aufgeben lässt, wohingegen hier der Staat, die Eitelkeit der Schöpfung weiteren Mehrwerts einsehend und antizipierend, dem System systematisch und a priori die Mittel dafür entzieht und es auf diese Weise den Sinn und Zweck seiner wertschöpferischen Tätigkeit einbüßen und an ihr folgerichtig das Interesse verlieren und von ihr Abstand nehmen lässt. Kurz, der Unterschied besteht einzig und allein darin, dass hier der Staat freiwillig und planmäßig herbeiführt, worauf dort das System triebhaft und wildwüchsig hinsteuert.
Konsequent durchgeführt, stürzt seine Umverteilungspolitik den Staat in das Dilemma, dass er ein Wachstum unterbinden muss, das doch den Triebgrund des kapitalistischen Produktionssystems bildet und ihm seine Lebenskraft verleiht. Ohne industrielles Wachstum kann das Wertschöpfungssystem nicht leben, aber mittels Wachstum bereitet es sich den kommerziellen Tod. Die pragmatische Bewältigung dieses Dilemmas erfordert vom Staat, dass er durch seine Umverteilungspolitik Wachstum nicht überhaupt unterbindet, sondern nur abschwächt und verlangsamt. Der Aufschub, den der Staat dem einer totalisierten Wertrealisierungskrise entgegentreibenden Wertschöpfungssystem verschafft, bleibt damit freilich eine bloße Galgenfrist.
Dieses mit dem Resultat, das die Kapitaltätigkeit selbst wildwüchsig hervortreibt, deckungsgleiche Ergebnis, das der Staat mit einer als planmäßige Rettungsaktion konsequent durchgeführten Umverteilungspolitik erzielt, kann freilich unmöglich in seinem Sinne sein. Mit seiner Umverteilungspolitik will er, der herrschaftliche Arm der ökonomischen Macht, das politische Faktotum des Kapitals, dessen Geschöpf und Eigentum, das industriekapitalistische Produktionssystem, als solches retten und letzterem erhalten, nicht es auf anderem, die Bahn, die das Kapital selbst verfolgt, bloß variierendem Wege in den Konkurs treiben und dem Kapital entwenden. Der dem Kapital, seinem brotgeberischen Bundesgenossen, beispringende Staat will verhindern, dass das, was, organisch spezifiziert, dem Kapital selbst seine raison d'être, seinen Anspruch auf wahre Subjekthaftigkeit und wirkliche Urheberschaft, sichert und was die Hoffnung der Hintermänner des Kapitals, der Marktbetreiber, auf ein mit ihrem professionellen Tun letztendlich zu erreichendes existenziell anderes Sein nährt, nämlich das mittels der industriellen Schöpfung von Mehrwert ins Werk gesetzte systematisch-generische Wachstum des industriellen Produktionssystems, mangels kommerzieller Realisierbarkeit des geschöpften Mehrwerts es, das Produktionssystem, ad absurdum führt und in den Ruin treibt.
Um den produktivkraftbedingten Ruin des industriekapitalistischen Produktionssystems zu verhindern, schafft der Staat durch seine Umverteilungspolitik das, was ersteren herbeiführt, nämlich den Sprengstoff des auf dem Markt nicht mehr realisierbaren weiteren Mehrwerts, aus der Welt, indem er ihn, den dem Kapital zufallenden weiteren Mehrwert, in den Produzenten zustehendes Subsistenzmittel, in sich bloß als solcher reproduzierenden Wert, rücküberführt und so das hypertrophe, weil den Markt mitsamt seinem Organisationsprinzip, dem kommerziellen Distributionsmodus, überfordernde Wachstum des Produktionssystems unterbindet. Aber der Staat tut das, um das industrielle Produktionssystem als kapitalistisches, als Geschöpf des Kapitals und Eigentum seiner Hintermänner, zu retten und zu bewahren, und für dieses als industriekapitalistisches zu rettende Produktionssystem ist die weitere Mehrwertschöpfung zwecks fortlaufenden systematisch-generischen Wachstums ja doch unbedingt konstitutiv, weil sie gleichermaßen die raison d'être des als Subjekt des Produktionssystems figurierenden Kapitals und die pièce de résistance der hinter dem Kapital verschanzten und als seine Drahtzieher oder, wenn man so will, Zauberlehrlinge firmierenden Marktbetreiber bildet.
Dass sich der Staat mit seiner Umverteilungspolitik hier in einen unheilbaren Widerspruch gestürzt, in ein unlösbares Paradox verstrickt findet, liegt auf der Hand. Um das kapitalistische Produktionssystem zu retten, muss er dessen Wachstum unterbinden, das doch zugleich den Triebgrund des Produktionssystems als kapitalistischen bildet, ihm seine Lebenskraft verleiht, ihm so wesentlich ist, wie dem pflanzlichen und tierischen Organismus die Luft zum Atmen. Und der Grund für das Dilemma, in das sich die staatliche Umverteilungspolitik somit gestürzt findet, ist nicht weniger offenkundig: Es ist die oben lang und breit explizierte innere Widersprüchlichkeit des Produktionssystems selbst, seine objektive Paradoxie, die da lautet, dass ohne Wachstum das industrielle Produktionssystem nie und nimmer leben kann, aber mittels Wachstum sich früher oder später den kommerziellen Tod bereiten muss. Dass der Staat mit seiner Umverteilungspolitik dieser inneren Widersprüchlichkeit und objektiven Paradoxie des kapitalistischen Produktionssystems nicht zu entrinnen, geschweige denn, sie dem System auszutreiben vermag, dass er letzteres, so gewiss er es dem kommerziellen Tod, den es sich selber bereitet, durch Verhinderung weiteren Wachstums zu entreißen sucht, das Leben raubt, das ihm eben jenes todbringende Wachstum schenkt, ist simpler logischer Schluss aus dem Widerspruch, plane systematische Konsequenz aus dem Paradox.
Wie im irdischen Leben zumeist, ist freilich logische Paradoxie, recht besehen, nur ein Ansporn zum faktischen Provisorium, ist systematische Kontradiktion, mit Verstand betrachtet, nur eine Aufforderung zum pragmatischen Kompromiss! Es trifft zwar zu, dass, genau genommen beziehungsweise – um die obige verfahrenstechnische Formulierung aufzugreifen – strikt angewandt und konsequent durchgeführt, die staatliche Umverteilungspolitik im Bemühen, die vom kapitalistischen Produktionssystem heraufbeschworene tödliche Wertrealisierungskrise zu lösen und die mit letzterer das Produktionssystem heimsuchende Krankheit zum Tode zu heilen, dem Produktionssystem seine wertschöpferische Lebenskraft verschlägt, seinen im Wachstum durch Mehrwert bestehenden Triebgrund raubt, und also eben den Tod bringt, vor dem sie es zu retten meint! Aber wo steht geschrieben, dass der Staat mit seiner Umverteilungspolitik solche logische Konsequenz an den Tag legen, solche systematische Stringenz beweisen muss? Wo steht geschrieben, dass er nicht in der empirischen Anwendung und praktischen Durchführung seiner Umverteilungspolitik improvisieren und Kompromisse schließen kann, dass er nicht das eine tun kann, ohne doch das andere lassen zu müssen, dass es ihm, deutlicher gesagt, nicht möglich ist, der Wertrealisierungskrise durch eine umverteilungspolitische Beschränkung des auf der Schöpfung von Mehrwert basierenden Wachstums des industriellen Produktionssystems zu wehren, ohne doch gleich aber jegliche Mehrwertschöpfung abzuwürgen und damit durch Unterbindung allen weiteren Wachstums dem Produktionssystem gleichermaßen seine kapitale Räson, die objektive Intention, die das industrielle Subjekt mit ihm verfolgt, zu entziehen, und sein kaufmännisches Kalkül, die subjektive Absicht, die die kommerziellen Betreiber mit ihm verknüpfen, zu verschlagen?
Dieser der logischen Konsequenz ein empirisches Schnippchen schlagende Rekurs aufs Provisorium beziehungsweise die systematische Stringenz pragmatisch unterlaufende Weg des Kompromisses bleibt ja dem Staat – und ihn ist er, der das industriekapitalistische Produktionssystem vor der Scylla kommerziellen Scheiterns retten, nicht sie durch seine Rettungsaktion der Charybdis industrieller Antriebslosigkeit in die Arme treiben will, auch klug und umsichtig genug, zu gehen. Und indem er das tut, beweist seine Umverteilungspolitik durchaus einen praktischen Nutzen, bewährt sie sich als, wenn schon nicht auf der ganzen Linie segensreich, so jedenfalls doch in Grenzen hilfreich. Mit Augenmaß, das heißt, im Sinne eines Kompromisses zwischen dem Imperativ einer Generierung von industriellem Wachstum und dem Regulativ einer Schaffung von nicht dem kapitalen Distributionsmodus unterworfener kommerzieller Nachfrage angewandt, löst die staatliche Umverteilungspolitik die Krise zwar nicht und kann sie logischerweise auch nicht lösen, aber sie entschärft sie immerhin und bringt sie unter Kontrolle. Indem sie wenigstens einen Teil des neu geschöpften Mehrwerts als Mehrwert aus der Welt zu schaffen und so den aus ihm resultierenden Wachstumsdruck zu vermindern vermag, bringt sie ohne Frage Entlastung auf dem Markt und macht, dass die kommerzielle Notlage, die die dort in Gütergestalt und Dienstleistungsform versammelte Masse von im Rahmen des kapitalen Distributionsmodus sich als unrealisierbar erweisendem Mehrwert heraufbeschwört, ihre imminente Bedrohlichkeit und akute Krisenhaftigkeit, wenn schon nicht überhaupt einbüßt, so jedenfalls doch vorläufig zurücknimmt und bis auf Weiteres ablegt.
Mit empirischer Umsicht statt mit systematischer Strenge durchgeführt und problembewusst-pragmatisch statt konsequenzzieherisch-logisch angewandt, das heißt, in der Weise eingesetzt, dass sie zwar durch Verwandlung von Investitions- alias Akkumulationswert in Reproduktions- alias Konsumtionsmittel nichtrealisierbaren Mehrwert aus dem Weg schafft, ohne doch aber dem industriekapitalistischen Produktionssystem überhaupt allen für die weitere Investition alias Akkumulation verfügbaren Mehrwert zu entziehen und ihm damit den Beweggrund für das fortgesetzte Voranschreiten auf dem freigeräumten Weg zu verschlagen, erweist sich die staatliche Umverteilungspolitik durchaus als eine zur Systemerhaltung nützliche Intervention, indem sie nämlich dem als industrielles Subjekt figurierenden Kapital und seinen Zauberlehrlingen, den es als ihren Wasserträger bemeisternden und dabei aber in ihm ihren Meister findenden Marktbetreibern, einen Aufschub vor der totalen kommerziellen Krise, an der ihr System zu scheitern droht, verschafft, eine Galgenfrist, die sie nutzen können, um für die Realisierung des umverteilungspolitisch reduzierten Mehrwerts in Gütergestalt und Dienstleistungsform durch verstärkte kommerzielle Bemühungen extensiver oder intensiver Art, will heißen, durch die Zitierung und Rekrutierung weiterer Märkte und Konsumenten oder die Kreation und Reklamation neuer Bedürfnisse und Ansprüche doch noch die erforderliche Kaufkraft, das nötige allgemeine Äquivalent aufzutreiben.
Freilich scheint die Rede von der Galgenfrist, die sinngemäß impliziert, dass es sich bloß um eine Verschiebung des fatalen Ereignisses, nicht um eine Verschonung von ihm handelt, in diesem Fall wohl buchstäblicher zu nehmen als vom metaphorischen Gebrauch des Wortes eigentlich vorgesehen. In der Tat ist ja das, was dafür sorgt, dass die staatliche Umverteilungspolitik das industriekapitalistische Produktionssystem ad hoc oder stante pede seiner Errettung vor der Scylla einer totalisierten Wertrealisierungskrise nicht der Charybdis eines vollständigen Verlusts seines Antriebs zur Wertschöpfung in die Arme treibt oder, besser gesagt, in den Rachen wirft, nämlich die Einräumung eines Mindestmaßes an industriellem Wachstum, die Rücksicht darauf, dass das System immer noch genug neuen, als Investitions- alias Akkumulationswert verwendbaren Mehrwert zu schöpfen vermag, um teils das Kapital selbst seinen Anspruch auf infinitesimal erreichbaren Subjektstatus, teils seine Agenten, die Marktbetreiber, ihre Hoffnung auf von ferne winkenden quasiherrschaftlich finalen Reichtum nicht verlieren zu lassen – in der Tat ist ja eben dies dem Kapital und seinen Funktionären zugestandene Mindestmaß an systematisch-generischem Wachstum die – wiederum logisch und systematisch betrachtet! – sichere Garantie dafür, dass auch die das Produktionssystem ad hoc und fürs erste vor dem Schiffbruch auf dem Markt, dem kommerziellen Scheitern, bewahrende staatliche Umverteilungspolitik auf lange Sicht und letzten Endes die totalisierte Wertrealisierungskrise, eben das Scheitern, nicht wird abwenden können.
Solange der Staat dem Produktionssystem des Kapitals, um letzterem seine Triebkraft beziehungsweise seinen Funktionären den Beweggrund zu erhalten, ein Mindestmaß an Schöpfung neuen Mehrwerts und aus ihm als Investitions- alias Akkumulationswert resultierendem weiterem Wachstum konzediert, so lange bleibt auch die aktuelle Diskrepanz und potenzielle Kontradiktion zwischen grenzenlosem Wertschöpfungsprozess und an Grenzen stoßendem Wertrealisierungsprospekt, deutlicher gesagt, zwischen produktivkraftbedingt immer weiter steigendem industriellem Angebot und distributionsmodusgeschuldet immer wieder stockender kommerzieller Nachfrage bestehen und spitzt sich früher oder später zu dem zu, was die Umverteilungspolitik doch gerade verhindern soll, zur universalen Absatzkrise und totalen Wertrealisierungsstase als Folge und Ausdruck der definitiven Unmöglichkeit, für den als Mehrwert firmierenden Teil des in Gestalt von Gütern und Form von Dienstleistungen industriell geschöpften Werts noch irgendwo die Käufer aufzutreiben beziehungsweise irgendwie die Kaufkraft zu mobilisieren, die es nach Maßgabe des kapitalkonformen kommerziellen Distributionsmodus bräuchte, um ihn seiner sächlichen Gestalt und faktischen Form zu entkleiden und seine systematische Bestimmung und logische Identität finden zu lassen, kurz, ihn aus seinen besonderen Gestalten und verschiedenen Erscheinungen in die kapitale Sichselbstgleichheit allgemeinen Äquivalents zu überführen.
Das Einzige, was der Staat mit seiner zwischen industriellem Wachstum und kommerzieller Krisenbewältigung kompromisslerisch lavierenden Umverteilungspolitik erreichen kann, ist dies, dass die totale und nicht mehr zu bewältigende Wertrealisierungskrise eher später als früher eintritt und dank reduzierter Mehrwertschöpfung und entsprechend verlangsamten Wachstums des industriellen Produktionssystems das Kapital Zeit und Gelegenheit erhält, das ganze in der prospektorischen Erschließung neuer Märkte und Marktlücken bestehende beziehungsweise in der reklamatorischen Spezifizierung und Hypertrophierung der menschlichen Bedürfnisstruktur gelegene kommerzielle Wertrealisierungspotenzial bis zum bitteren Ende auszuschöpfen.
Das bittere Ende vermeiden könnte die vom Nothelfer Staat initiierte Umverteilungspolitik eben nur, wenn sie konsequent genug wäre, die Schöpfung neuen Mehrwerts durch dessen vollständige Verwandlung aus vom Kapital verwendetem Akkumulationswert in von den Produzenten gebrauchtes Reproduktionsmittel zu unterbinden und so dem industriekapitalistischen Produktionssystem selbst die Stabilität und Stetigkeit eines nicht mehr wachsenden und expandierenden, sondern sich bloß noch regenerierenden und erhaltenden Organismus zu verleihen. Aber bewiese der Staat diese Konsequenz, so raubte er dem Kapital und seinen Funktionären die Energie und die Motivation und ließe beide, die das, wovon er sich Stabilität und Stetigkeit verspräche, als Stagnation und Stillstand erführen, das Interesse am industriellen Produktionssystem verlieren und sich aus ihm zurückziehen.
Deshalb bleibt dem Staat, der ja das Produktionssystem als industriekapitalistische Kreatur und Apparatur, als Geschöpf und Eigentum des als Subjekt figurierenden Kapitals, retten und nicht zu Grabe tragen will, schlechterdings nichts anderes übrig als jenes Provisorium, jener Kompromiss einer Beschneidung des Wachstums unter Beibehaltung von Wachstum, einer Differenzierung und Austarierung zwischen einem Übermaß an Mehrwertschöpfung, dem um der Vermeidung der Syclla einer universalen Wertrealisierungskrise gewehrt, und einem Mindestmaß an Mehrwertschöpfung, das um der Verhinderung der Charybdis einer radikalen Wertschöpfungskrise gewahrt werden muss. Und damit ist freilich klar, dass jenes Provisorium niemals mehr als ein vorübergehender Notbehelf, eine Flickschusterei, jener Kompromiss nichts anderes als ein fauler Kompromiss, eine Taktik des Unter-den-Teppich-Kehrens sein kann. Die staatliche Umverteilungspolitik in ihrer einzig praktikablen provisorisch-kompromisslerischen Form kann die Wertrealisierungskrise, in die das industriekapitalistische Produktionssystem produktivkraftbedingt hineinsteuert, wohl eine Zeitlang unter Kontrolle bringen, aber nie und nimmer lösen, kann sie aufschieben, aber nicht aufhalten, kann sie vertagen, aber nicht von der Tagesordnung streichen.
Primäre Auswirkungen der staatlichen Umverteilungspolitik sind die Verbesserungen des ökonomischen Befindens und des politischen Stellenwerts des lohnarbeiterschaftlichen Kollektivs, seine relative ökonomische Entlastung und politische Ermächtigung. Beides ist aber kein schlüssiger Einwand gegen die Marxsche Prospektion einer Abdankung des industriellen Subjekts Kapital und seiner Hintermänner und gegen eine revolutionäre Inbesitznahme und sozialistische Neubestimmung des industriellen Produktionssystems durch das arbeiterschaftliche Kollektiv selbst.
Den vorangegangenen Überlegungen zufolge scheint denn aber auch die staatliche Umverteilungspolitik die Marxsche Zuversicht, seine oben skizzierte Erwartung einer letztendlich kapitalen Auflassung des industriellen Produktionssystems und Auslieferung an beziehungsweise Übernahme durch die ihm faktorell zugeordneten Produzenten, die mit ihm funktionell verbundene Arbeiterschaft, nicht eigentlich erschüttern, geschweige denn widerlegen zu können. Sowenig sich durch jenen staatlichen Eingriff mehr erreichen lässt als ein buchstäblich als Galgenfrist begreiflicher Aufschub, eine pragmatische Verzögerung des systematisch unvermeidlichen, weil durch den Grundwiderspruch des industriekapitalistischen Systems, das Zugleich von produktionsimperativ unendlichem industriellem Wertschöpfungsimpuls und distributionsmodal endlichem kommerziellem Wertrealisierungsprospekt vorgezeichneten Ausgangs, sowenig scheint es einen Anlass oder gar Grund zu geben, an der Haltbarkeit und Verlässlichkeit der Marxschen Prognose zu zweifeln. Es mag zwar dank umverteilungspolitischen Gegensteuerns mit der Bewahrheitung der Prognose, der Erfüllung des von Marx als ebenso zwangsläufiges wie umstürzlerisches Ereignis in Aussicht genommenen Wechsels der Autorschaft und Verfügung über das Produktionssystem vom usurpatorisch-kontraktiven industriellen zum kreatorisch-kollektiven arbeiterschaftlichen Subjekt länger dauern als gedacht beziehungsweise gewünscht, aber weil die dem Kapital Sukkurs zu leisten, nicht das Wasser abzugraben bestimmte staatliche Umverteilungspolitik die Mechanik und vielmehr Dynamik der industriekapitalistischen Produktion nicht außer Kraft setzen und zum Erliegen bringen, sondern nur bremsen und verlangsamen kann, scheint von denen, die auf jenen Subjektwechsel setzen, am Ende nichts weiter erfordert als hinlängliche politische Widerstands- und historische Durchhaltekraft.
Und so verhielte es sich wohl auch, hätte nicht die staatliche Umverteilungspolitik sekundäre und quasi als Nebenerscheinungen auftretende Folgen, die in einer nachhaltigen und in der Tat unwiderruflichen Veränderung der realökonomischen Position und sozialpolitischen Situation eben jenes arbeiterschaftlichen Subjekts, jenes im industriellen Produktionsapparat als nur erst faktorelles Agens und funktionelles Element implizierten menschlichen Kollektivs resultieren, das Marx für die formale Übernahme und soziale Aneignung des aufgelassenen und von ihm ja seit jeher real besetzten und kommunal betätigten Produktionssystems bereitstehen sieht.
Nicht, dass die staatliche Umverteilungspolitik nicht auch primäre beziehungsweise direkte Auswirkungen hat, die das ökonomische Befinden und den politischen Stellenwert des lohnarbeiterschaftlichen Kollektivs verändern! Da wäre zum einen die Tatsache zu nennen, dass durch die staatlich betriebenen Umverteilungsmaßnahmen die subsistenzielle Lage der Arbeiterschaft sich merklich und im Laufe der Zeit sogar erheblich verbessert und letzterer zu einer Art von Teilhabe am bürgerlichen Wohlstand verhilft, die, auch wenn sie mitnichten die Schließung der Kluft zwischen arbeiterschaftlicher Subsistenz und bürgerlichem Konsum bedeutet und im Gegenteil nicht einmal verhindert, dass der Abstand zwischen bürgerlichem Reichtum und proletarischem Auskommen objektiv sogar weiter wächst, doch immerhin macht, dass die Arbeiterschaft bei normalem, durch wirtschaftliche Krisen und gesellschaftliche Konflikte unbeeinträchtigtem Funktionieren des industriekapitalistischen Wertschöpfungssystems sich immerhin subjektiv besser gestellt und der akuten Not beziehungsweise dem nackten Elend, die ihr zuvor aus ihrer wertschöpferischen Arbeit zu erwachsen tendierten, entzogen findet.
Und da wäre zum anderen der Umstand anzuführen, dass der Staat, um seine wenn nicht zur endgültigen Rettung, so jedenfalls doch zur vorläufigen Sicherung des industriekapitalistischen Produktionssystems erforderlichen Umverteilungsmaßnahmen gegen den verblendeten Widerstand des Kapitals selbst und seiner Agenten und gegen den bornierten Unwillen des Großteils der vom Industriekapitalismus konsumtiv profitierenden bürgerlichen Klasse nur durch eine Art von politischem Pakt mit der arbeiterschaftlichen Klasse durchzusetzen, nur dadurch nämlich zu bewerkstelligen vermag, dass er die Arbeiterschaft als Partisanin und Unterstützerin seiner Umverteilungspolitik gewinnt, sie als an seinem politisch-ökonomischen Tun und Treiben Anteil nehmende gesellschaftliche Fraktion und mitwirkende öffentliche Instanz in Stellung bringt, was bedeutet, dass er sie aus ihrem politischen Niemandsland, ihrer von der bürgerlichen Gesellschaft weitgehend abgetrennten Randexistenz herausholt und sie mit dem Effekt nicht zwar eines dem Staatswesen widerfahrenden realen Identitätswechsels, wohl aber einer es heimsuchenden Art von sozialer Charakterkonversion, mit dem Effekt einer an anderer Stelle* als Sozialdemokratisierung apostrophierten Umrüstung des Staatswesens zu einem nationalstaatlichen Pseudoorganismus, als gleichermaßen gesellschaftsintegrierende Kraft und staatstragendes Element zur Geltung kommen lässt.
Diese beiden primären und direkten Folgen der staatlichen Umverteilungspolitik führen ohne Frage zu beachtlichen Veränderungen in der ökonomischen Situation und politischen Stellung des von Marx als schließliche Erbin und künftige Eignerin des industriellen Produktionssystems vorgesehenen arbeiterschaftlichen Kollektivs. Aber ob die Veränderungen geeignet wären und ausreichten, letzteres seinen im Augenblick der Auflassung und Preisgabe des Systems geltend zu machenden Erbtitel verwirken und Eigentumsanspruch verlieren zu lassen, ist doch sehr die Frage.
Was die Veränderungen in der ökonomischen Situation der Arbeiterschaft angeht, die subsistenzielle Besserstellung beziehungsweise bescheidene Teilhabe am bürgerlichen Wohlstand, die ihr die umverteilungspolitischen Bemühungen des Staates bescheren, so liegen sie ja, materiell gesehen, voll und ganz im Trend des von Marx als ökonomisch logischer, wenn auch voraussichtlich aus politischen Gründen der revolutionären Nachhilfe bedürftiger Umbruch prognostizierten Subjektwechsels, des Übergangs des Produktionssystems aus der Hand des industriellen Subjekts beziehungsweise seiner Drahtzieher in die Verantwortung und Obhut seines Personals, des ihm faktorell zugeordneten und funktionell verbundenen arbeiterschaftlichen Kollektivs.
Schließlich ist Sinn und Zweck solchen Wechsels und Übergangs der uneingeschränkte Gebrauch und ungehinderte Genuss der mittels des industriellen Produktionssystems produzierten materialen Güter und realen Dienstleistungen durch ihre realen Erzeuger und personalen Werkmeister – durch diejenigen also, die davon bis dahin weitgehend ausgeschlossen bleiben, weil der mittels kommerziellen Distributionsmodus von den Marktbetreibern in Bereicherungsabsicht definitiv etablierte und von deren Golem, dem industriellen Subjekt, aus Selbstbestätigungsgründen infinitiv verfolgte kapitale Akkumulationsimperativ jene Güter und Dienstleistungen anderen als ihnen zuzuwenden und zu überlassen zwingt. Warum sollte wohl die partielle Einlösung jenes Sinns beziehungsweise ansatzweise Verwirklichung jenes Zwecks, als welche sich ja die staatliche Umverteilungspolitik ohne Weiteres verstehen lässt, einen Einwand gegen die vollständige Einlösbarkeit des Sinns bilden oder gar ein Hindernis für die endgültige Realisierbarkeit des Zwecks darstellen und nicht vielmehr als sinnvolle Antizipation der einzulösenden Sinnfülle und zweckmäßige Einübung in die zu realisierende Zwecksetzung gelten können?
Und was die Veränderung der politischen Stellung der prospektierten Erbin und Eignerin des industriellen Produktionssystems betrifft, so hat sie zwar in der Tat, wie die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts lehrt, schwerwiegende Folgen, insofern sie in einer mit der Sozialdemokratisierung des Staatswesens Hand in Hand gehenden Nationalisierung der Arbeiterschaft, einer Aufspaltung der sozialistischen Bewegung in wirtschaftsräumlich alias patriotisch beschränkte Sozialformationen resultiert, die, dem einzelnen Staatswesen und seiner jeweiligen bürgerlichen Gesellschaft institutionell integriert, emotional verbunden und intentional verpflichtet, letzteren die substanzielle Geschlossenheit und funktionelle Entschlusskraft verleihen, die es braucht, um den ökonomischen Konkurrenzkampf, in den das zügellose Wachstum ihrer Produktionssysteme sie verstrickt, in die nackte politische Konfrontation und den offenen militärischen Konflikt der beiden Weltkriege umschlagen zu lassen, die mit ihren Millionen Toten und ihren Zerstörungsorgien die Geschichte des ganzen Jahrhunderts prägen.
Aber so sehr die sozialistische Bewegung sich unter dem Einfluss der staatlichen Umverteilungsbemühungen politisch aufsplittert und den einzelnen bürgerlichen Gesellschaften nationalstaatlich eingliedert, in ihrer sozialdemokratisch partikularisierten alias nationalisierten Fassung behält erst einmal die Arbeiterschaft durchaus noch den ihr von Marx zugedachten finalen Subjektwechsel, die schließliche Ersetzung des industriellen Subjekts und seiner Drahtzieher durch das zur klassenlosen Gesellschaft entfesselte Produzentenkollektiv, im Blick und begreift ihre Partisanenschaft und Mitwirkung im auf Umverteilung setzenden starken Staat als eine Motion, die, wenn auch auf einem anderen Weg und mit anderen Mitteln, doch zu ein und demselben Ziel zu führen verspricht und nämlich den gleichen, in der Aufhebung der bürgerlich-antagonistischen Gesellschaft zur sozialistisch-solidarischen Gemeinschaft bestehenden Zweck zu erfüllen vermag.
Hält so aber die nationalisierte, vom starken Staat sozialdemokratisch vereinnahmte sozialistische Bewegung im Prinzip an dem ihr aufgetragenen historischen Ziel und sozialistischen Zweck fest, was sollte sie daran hindern, aus der Geschichte zu lernen und, wenn nicht angesichts des ersten, so spätestens doch des zweiten großen Krieges, den der vermeintlich bloß alternative Weg zum Ziel heraufbeschwört, der Irrtümlichkeit und Verderblichkeit jenes qua Sozialdemokratisierung mit dem starken Staat hergestellten Einvernehmens und geschlossenen Pakts, jener zum Nationalsozialismus geratenden Einbindung der sozialistischen Bewegung in das die ökonomische Konkurrenz zur politischen Konfrontation aktualisierende nationaldemokratische Format der einzelnen bürgerlichen Gesellschaft, inne zu werden und, durch Erfahrung klug geworden, sich der sie in den Wahnsinn bürgerlicher Agonie verstrickenden patriotischen Fessel und nationalistischen Zwangsjacke zu entwinden? Was sollte sie davon abhalten, durch die Wiederaufnahme und Wiederherstellung der in ihrem Internationalismus sichselbstgleichen, das Korsett staatsförmig konkurrierender Wirtschaftsräume absolutistischer Provenienz, die sich zwecks Suspendierung des Klassenkampfs als nationale Organismen inszenieren, sprengenden und deren Konfliktträchtigkeit überwindenden sozialistischen Bewegung das durch die Entwicklung des kapitalistischen Produktionssystems vorgezeichnete Ziel doch noch zu erreichen – das Ziel nämlich jenes grundlegenden Subjektwechsels, der sich als Verdrängung und Ersetzung des als kontraktive Fiktion installierten industriellen Subjekts durch die als kollektive Person rehabilitierte faktorelle Arbeitskraft, kurz, des gemäß kommerziellen Vertrags wertschöpfenden Kapitals durch die um ihres subsistenziellen Bestands willen Wirklichkeit schaffenden Menschen versteht?
Weder der ökonomischen Entlastung der industriellen Lohnarbeiterschaft, ihrer subsistenziellen Besserstellung beziehungsweise fürsorglichen Beteiligung am bürgerlichen Konsum, noch ihrer politischen Ermächtigung, ihrer demokratischen Integration in die bürgerliche Gesellschaft und parlamentarischen Mitwirkung an ihr, die beides primäre und direkte Konsequenz der staatlichen Umverteilungspolitik sind, lässt sich also ohne Weiteres die oben erwähnte Veränderung der realökonomischen Position und sozialpolitischen Situation des arbeiterschaftlichen Kollektivs zur Last legen, die nachhaltig und unwiderruflich genug ist, um letzteres den von ihm – der Marxschen Prospektion zufolge – im Augenblick des ökonomisch zwangsläufigen Scheiterns des industriellen Produktionssystems an der Wertrealisierungsklippe geltend zu machenden Erbtitel verwirken und Eigentumsanspruch verlieren zu lassen. Was jene das Produzentenkollektiv ereilende nachhaltige und in der Tat unwiderrufliche positionelle Veränderung und situative Verschiebung vielmehr bewirkt, ist eine sekundäre und indirekte Konsequenz der staatlichen Umverteilungspolitik, nämlich die Art und Weise, wie das Kapital auf sie produktionstechnisch reagiert und ihr verwertungsstrategisch begegnet.