9. Die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals und ihre realökonomischen und sozialpolitischen Folgen
Um der seinem Akkumulationserfolg abträglichen staatlichen Umverteilungspolitik entgegenzuwirken, rekurriert das industrielle Subjekt auf die bewährte Strategie einer Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft. Die Strategie zielt jetzt freilich nicht mehr darauf, mit der gleichen Arbeitskraft mehr Wert zu schöpfen, den Produktwert zu vergrößern, sondern ist primär darauf abgestellt, mit weniger Arbeitskraft den gleichen Wert zu schöpfen, die Arbeitskosten zu verringern. Als eine Methode, die den Charakter eines genialischen Technisierungs- und Mechanisierungsprozesses ablegt und die Fasson eines proteischen Rationalisierungs- und Automatisierungsverfahrens hervorkehrt, wird sie aus einem intermittierenden Ereignis kommerzieller Konkurrenz zu einem permanenten Bestandteil kapitalistischer Performanz. Dass es dem Staat überlassen bleibt, jene die Wertrealisierungskrise wenn schon nicht endgültig zu lösen, so jedenfalls doch vorläufig unter Kontrolle zu bringen und so das industriekapitalistische Produktionssystem wenn schon nicht ein für alle Mal zu retten, so jedenfalls doch erst einmal wieder sicherzustellen bestimmten Umverteilungsmaßnahmen zu ergreifen und durchzuführen und dass dazu sogar eine Art Interessengemeinschaft, der als Sozialdemokratisierung apostrophierte Schulterschluss des Staates mit dem Produzentenkollektiv, der industriellen Arbeiterschaft, also mit denen nötig ist, die um ihr logisches Erbe zu bringen beziehungsweise denen ihr systematisches Eigentum vorzuenthalten, doch der eigentliche Zweck der Maßnahmen ist – der Grund für diese Umständlichkeit der cum grano salis als Rettungsaktion zu bezeichnenden Vorgehensweise des Staates liegt ja, wie bereits erläutert, darin, dass das in seiner industriellen Verwertungslogik und seinem ihr gemäßen kommerziellen Distributionsimperativ befangene und auf sie rücksichtslos fixierte Kapital selbst zu solchen durch die soziale Vernunft beziehungsweise das Überlebensinteresse der bürgerlichen Gesellschaft als bürgerlicher gebieterisch erheischten Maßnahmen außerstande und eher bereit ist, an der Klippe der vereitelten Wertrealisierung zu scheitern und dem Kollaps der dadurch um ihren Sinn gebrachten Wertschöpfung zu erliegen, als von der Forderung nach maximalem Mehrwert und nach optimaler Einlösung des Mehrwerts auf dem Markt Abstand zu nehmen und auch nur ein Jota abzulassen.
Eben diese von den unternehmerischen Drahtziehern und bürgerlichen Nutznießern des Kapitals als Quelle und Garantin ihrer Bereicherung beziehungsweise ihres Wohlstands gutgeheißene und gelten gelassene verwertungslogische Borniertheit ist es, die den Staat zwingt, zu intervenieren und umverteilungspolitisch aktiv zu werden und die nun aber wiederum das Kapital anhält und vielmehr antreibt, jenen umverteilungspolitischen Maßnahmen des Staats entgegenzuwirken und den durch sie erzielten ökonomischen Effekt, die durch Modifizierung und Diversifizierung der kommerziellen Distribution erreichte Verlangsamung und Verstetigung der industriellen Akkumulation, zu unterlaufen und soweit als möglich zunichte zu machen. Das vom Verwertungszwang alias Akkumulationsimperativ besessene Kapital sucht sich mit aller ihm zu Gebote stehenden Macht, was ihm der Staat durch die sozialpolitischen Maßnahmen an Mehrwert wegnimmt, mittels industrietechnischer Entwicklungen und produktionspraktischer Neuerungen, will heißen, mittels verbesserter Werkzeuge und Wirkweisen, effektiverer Maschinen und Methoden zurückzuholen. Es greift, um die Gewinneinbußen wettzumachen, die Verluste an Rendite auszugleichen, die es aufgrund der staatlichen Intervention erleidet, auf die seit alters vertraute und bewährte Strategie einer Steigerung sächlicher Produktivkraft zurück, auf die Strategie mit anderen, einer früheren Formulierung entlehnten Worten, durch technische Verbesserungen der Produktionsmittel und organisatorische Optimierungen der Produktionsweisen dem Produktionsprozess größere Effektivität zu verleihen, seine Produktionsleistung ohne den Einsatz zusätzlicher Arbeitskraft zu erhöhen, das Wertquantum, das er zu schöpfen dient, ohne Mehrarbeit zu vergrößern.
Bis dahin in der kapitalistischen Entwicklung, wenn man so will traditionell, ist die Anwendung und Ausbildung dieser Strategie im Wesentlichen der kommerziellen Konkurrenz, genauer gesagt, der Tatsache geschuldet, dass, bedingt durch gegebene historische, soziale, habituelle, geographische und sonstige Beschränkungen des Marktes und der für die Realisierung des Mehrwerts verfügbaren gesellschaftlichen Schichten, es in der Konsequenz der Entwicklung des kapitalistischen Produktionssystems immer wieder zu einer Sättigung der Nachfrage beziehungsweise einem Überangebot, kurz, zu einer Marktsituation kommt, in der die kommerziellen Wettbewerber, um sei's ihren Marktanteil zu vergrößern, sei's allererst Zugang zum Markt zu gewinnen, sei's sich auf dem Markt überhaupt behaupten zu können, gezwungen sind, auf jene Strategie sächlich-technischer Produktivkraftsteigerung zu rekurrieren, weil sie ihnen ermöglicht, zu gleichen oder gar geringeren Produktionskosten mehr und also, bezogen auf das einzelne Produkt, preiswerter zu produzieren, und ihnen damit das Instrument an die Hand gibt, durch einen als Preiskampf funktionierenden Verdrängungswettbewerb auf dem Markt diese ihre individuell erstrebte kommerzielle Expansion, Initiation oder Reaffirmation in die Tat umzusetzen.
Die ökonomischen Konflikte und sozialen Verwerfungen, die der mittels industrieller Produktivkraftsteigerung ausgetragene kommerzielle Verdrängungswettbewerb zur Folge hat, lassen sich durch den Abbau oder die Beseitigung jener die Sättigung beziehungsweise Übersättigung der Nachfrage provozierenden Beschränkungen des Marktes und der für die Realisierung des Mehrwerts rekrutierbaren Konsumentenschichten, will heißen, durch die Erschließung neuer Märkte und die Rekrutierung neuer Konsumentengruppen entschärfen oder gar vermeiden. Da das Kapital selbst und seine zu Zauberlehrlingen degradierten Drahtzieher, die als Unternehmer firmierenden Marktbetreiber, so groß ihr Interesse an ökonomischer Konfliktvermeidung und sozialem Frieden sein mag, mangels politisch-bürokratischer Entscheidungskompetenz und militärisch-strategischem Durchsetzungsvermögen mit dieser den Markt und Konsumentenkreis entschränkenden Erschließungs- und Durchsetzungsaufgabe rasch überfordert sind, springt schon früh der mit dem Kapital alliierte Repräsentant des Gemeinwesens, der Staat, in die Bresche und entwickelt im Laufe der Zeit ein ebenso wandlungsfähiges wie vielfältiges Repertoire an kolonialistischen, merkantilistischen, etatistischen und schließlich imperialistischen Unterstützungs- und Fördermaßnahmen, dank deren es immer wieder gelingt, die durch die jeweilige Marktlage und Konsumkapazität gegebenen Beschränkungen zu durchbrechen beziehungsweise zu überwinden und dem industriellen Produktionssystem seine ihm durch das kapitale Grundprinzip, den Akkumulationsimperativ, vorgeschriebene Wachstumsdynamik bis auf Weiteres, bis zum Eintritt nämlich der eben jener Wachstumsdynamik geschuldeten neuerlichen Überfüllung des Marktes und Überforderung des für die Realisierung des Mehrwerts zuständigen Konsumentenkreises zu erhalten und zu sichern.
Solange dem Staat dies gelingt, solange er seine Aufgabe der Markterschließung und Konsumentenrekrutierung im Dienste des Kapitals und seiner Zauberlehrlinge erfolgreich wahrzunehmen vermag, bleibt die Strategie sächlich-technischer Produktivkraftsteigerung, mit der das Kapital auf die Überfüllung des gegebenen Marktes und die Überforderung der vorhandenen Konsumkraft reagiert, ein intermittierendes Ereignis, bleibt sie mit anderen Worten eine vorübergehende, wenn auch immer wieder eintretende Situation, die von mehr oder minder langen Phasen unterbrochen wird, in denen sie zwar als das konstitutive Element kapitalistischer Rationalität, das sie ist, nicht völlig unterbleibt und verschwindet, aber doch in den Hintergrund tritt und eine relativ untergeordnete Rolle spielt.
Das freilich ändert sich gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts, als der Staat vor der Leistungskraft und Produktivität, zu der es nicht zuletzt mit seiner politisch-sozialkreativen Unterstützung und militärisch-globalexpansiven Förderung das industriekapitalistische Produktionssystem mittlerweile gebracht hat, quasi die Waffen strecken und erkennen muss, dass das ganze von ihm im Laufe der Zeit ausgebildete Repertoire an politischen Unterstützungs- und militärischen Förderungsmaßnahmen nicht mehr ausreicht, dem kapitalen Akkumulationsprozess seine Dynamik und Kontinuität zu gewährleisten, weshalb er seine Zuflucht zur Umverteilungspolitik als zu einer markant neuartigen und in der Tat aus dem Rahmen der bisherigen kapitalistischen Logik fallenden politisch-ökonomischen Krisenbewältigungsmethode nimmt, die, wenn schon nicht das arbeitsleistungs- und produktivkraftbedingte kommerzielle Überfüllungs- und konsumtive Überforderungsproblem für alle Zeit zu lösen und aus der Welt zu schaffen, so doch es immerhin fürs erste zu entschärfen und bis auf Weiteres unter Kontrolle zu bringen erlaubt.
In dem Augenblick freilich, in dem der Staat dies qua sozialpolitische Umverteilung neuartige Mittel zur Bewältigung beziehungsweise Kontrolle der arbeitsleistungs- und produktivkraftbedingt unversalisierten Absatzkrise alias totalisierten Wertrealisierungsstase ergreift und einsetzt, wird jene zuvor nur intermittierend und hilfsweise angewandte Strategie sächlich-technischer Produktivkraftsteigerung zu einem permanenten Bestandteil und in der Tat tragenden Element kapitalistischer Performanz und Prozessordnung. Schließlich hat die staatliche Umverteilungspolitik für das Kapital und seine Zauberlehrlinge, sub specie des akkumulationsimperativen Zwecks der kapitalistischen Veranstaltung betrachtet, den haargenau gleichen Effekt wie die kommerzielle Konkurrenz auf einem gesättigten beziehungsweise überfüllten Markt: Sie bedroht und beeinträchtigt den Mehrwert und Gewinn, den das Kapital und seine Zauberlehrlinge mittels des industriellen Produktionssystems zu erzielen beanspruchen. Was Wunder, dass angesichts dieser Gleichartigkeit der durch die staatliche Umverteilungspolitik verursachten Wirkung mit dem durch die kommerzielle Konkurrenz erzielten Effekt das Kapital und seine Zauberlehrlinge auf das gleiche Mittel rekurrieren, das sich als Mittel zur Annullierung oder jedenfalls Neutralisierung jenes Effekts bereits bewährt hat – auf besagte Strategie nämlich einer Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft als auf eine Methode, den aus der industriellen Arbeitskraft zu ziehenden Mehrwert zu vermehren, um auf diese Weise potenzielle oder aktuelle Verluste an Mehrwert verhindern beziehungsweise kompensieren zu können?
So gleichartig im Prinzip der in der Einbuße an Mehrwert oder Vereitelung von Gewinn bestehende Effekt ist, den staatliche Umverteilungspolitik und kommerzielle Konkurrenz erzielen, so verschieden ist freilich die Art und Weise, wie sie diesen Effekt erreichen. Im Falle der kommerziellen Konkurrenz resultiert die Gewinneinbuße daraus, dass dem Anbieter des geschöpften, aber noch nicht realisierten, nur erst in Gestalt von Gütern oder Dienstleistungen vorhandenen Werts ein gesättigter oder überfüllter Markt entgegensteht, zu dem Zugang zu erlangen und auf den vorzudringen ihm nur möglich ist, wenn er die konkurrierenden Anbieter preislich unterbietet und zu diesem Zweck bereit ist, den im Wert seiner Güter oder Dienstleistungen enthaltenen Mehrwert teilweise oder sogar vollständig dranzugeben. Im Falle der staatlichen Umverteilung hingegen ist der Mehrwertverlust Folge der Tatsache, dass der Staat auf den als Mehrwert in der Hand des Kapitals beziehungsweise seiner Zauberlehrlinge verbliebenen Teil des auf dem Markt realisierten, seiner materialen Gestalt entledigten und in die Form von allgemeinem Äquivalent überführten Werts zugreift, um ihn auf direktem oder indirektem Weg, durch steuerliche Eingriffe oder via Lohnpolitik, wenn schon nicht zur Gänze, so jedenfalls doch teilweise seiner Schöpferin, der Lohnarbeiterschaft, zurückzuerstatten, ihn auf diese Weise seiner Mehrwertigkeit zu entkleiden, ihn aus Mehrwert in Subsistenzmittel, aus Akkumulationswert in Reproduktionsstoff zu verwandeln und so uno actu die stockende kommerzielle Wertrealisierung zu befördern und die rasende industrielle Wertschöpfung zu bremsen.
Im Falle der kommerziellen Konkurrenz resultiert also die Gewinneinbuße aus der Notwendigkeit eines als Preiskampf ausgetragenen Verdrängungswettbewerbs auf dem Markt, wohingegen im Falle der staatlichen Umverteilung die Beschneidung und Schmälerung des Mehrwerts zwangsläufige Folge einer sich in Lohnerhöhungen und Sozialleistungen niederschlagenden Sozialfürsorge ist. Und gemäß dieser Differenz der für die Gewinneinbußen alias Mehrwertverluste verantwortlichen Ursachen verschieden ist nun aber auch die Aus- und Stoßrichtung der vom Kapital und seinen Zauberlehrlingen als Mittel gegen jene Gewinneinbußen eingesetzten Strategie.
Weil die konkurrenzbedingten Mehrwertverluste dem Preiskampf auf dem Markt, also dem Umstand geschuldet sind, dass der kapitalistische Anbieter, um sich gegen die Konkurrenz behaupten beziehungsweise durchsetzen zu können, seine Güter und Dienstleistungen, die seinem industriellen Produktionssystem entspringenden Wertschöpfungen, unter Wert verkaufen muss, zielt hier die Produktivkraftsteigerung darauf, mit der gleichen Arbeitskraft mehr Wert schöpfen zu lassen, um dank der vermehrten Wertschöpfung, des vergrößerten Quantums Werterscheinungen in Güter- und Dienstleistungsgestalt, die durch Preissenkungen und Rabatte, Preisnachlässe und Preisunterbietungen bei der einzelnen Werterscheinung in Kauf zu nehmenden Gewinneinbußen, aufs Ganze der geschöpften Wertmasse gesehen, ausgleichen oder womöglich sogar mehr als wettmachen zu können.
Die umverteilungsbedingten Mehrwertverluste hingegen gehen aufs Konto staatlicher Intervention, sind mit anderen Worten der Tatsache geschuldet, dass durch direkte und indirekte staatliche Maßnahmen die Arbeitskraft zu Lasten des Kapitals begünstigt, dass mit anderen Worten ein Teil des durch erstere geschöpften und ihr vom Kapital entzogenen Mehrwerts in Form von Lohnerhöhungen und Sozialleistungen ihr zurückerstattet und wieder zugeeignet wird, weswegen hier die als Kompensationsveranstaltung verfolgte Strategie einer Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft darauf abgestellt ist, mit weniger Arbeitskräften den gleichen Wert schöpfen zu lassen, um dank der dadurch bewirkten Einsparungen bei den Arbeitskosten, beim Gesamt der Aufwendungen zur Entlohnung des Arbeitskräftekollektivs, für das Mehr an Wert, das aufgrund der staatlichen Umverteilungspolitik das industrielle Subjekt, das Kapital, der einzelnen Arbeitskraft, den das Produzentenkollektiv bildenden faktorisierten Subjekten, in Form von sei's tariflich-direkt zu bewilligenden Lohnerhöhnungen, sei's fiskalisch-indirekt zu erbringenden Sozialleistungen überlassen muss, Ersatz und Ausgleich zu schaffen.
Weil das, was im Falle kommerzieller Konkurrenz den Mehrwertverlust bedingt, die Einbuße an realisierbarem Produktwert ist, die im Rahmen des als Preiskampf veranstalteten Verdrängungswettbewerbs das Kapital in Kauf nehmen muss, ist es durchaus konsequent, dass letzteres hier die Strategie der Produktivkraftsteigerung für eine absolute, selbstbezügliche Vergrößerung des Produktwerts nutzt, durch dessen Realisierung es jene im Rahmen des Preiskampfs zu verkraftende Einbuße wettmachen kann. Und weil andererseits das, was im Falle staatlicher Umverteilung den Mehrwertverlust verursacht, die Einbuße an realisiertem Produktwert ist, die infolge tariflicher und steuerlicher Rückverwandlung von kapitalem Akkumulationswert in personales Reproduktionsmittel das Kapital hinnehmen muss, ist es nicht minder folgerichtig, dass letzteres hier die Strategie der Produktivkraftsteigerung für eine relative, in der Verringerung der Arbeitskosten im Verhältnis zum Produktwert bestehende Vergrößerung des Mehrwerts nutzt, dank deren dieser die tariflichen und steuerlichen Einbußen, die ihm nach seiner Realisierung von Staats wegen zugefügt werden, möglichst unbeschädigt zu überstehen, will heißen, ungeschmälert zu verkraften vermag.
Mit gleicher Arbeitskraft mehr Produktwert zu erwirtschaften, mit anderen Worten eine höhere Produktionsleistung bei gleicher Arbeitsleistung zu erzielen – das ist es, wozu unter Bedingungen kommerzieller Konkurrenz dem Kapital die als Technisierungs- und Mechanisierungsprozess verfolgte Strategie einer Steigerung sächlicher Produktivkraft dient. Hingegen ist, den gleichen Produktwert mit weniger Arbeitskraft zu erwirtschaften, also mit einer geringeren Arbeitsleistung die gleiche Produktionsleistung erbringen, das Ziel, zu dem in Reaktion auf die staatliche Umverteilung das Kapital die Strategie der Steigerung sächlicher Produktivkraft nutzt, die nach Maßgabe dieser ihrer neuen Verwendung, ihrer Kehrtwendung weg vom Streben nach einer absoluten Vergrößerung des Produktwerts hin zum Bemühen um eine relative Verringerung der Arbeitskosten, einen ebenso phänomenalen wie funktionalen Wandel durchmacht und nämlich den bis dahin an den Tag gelegten Charakter eines im kommerziellen Wettbewerb stehenden offensiven Technisierungs- und Mechanisierungsprozesses ablegt, um stattdessen das mit aller Heimlichtuerei gepflegte Naturell eines vom industriellen Sachzwang diktierten defensiven Rationalisierungs- und Automatisierungsverfahrens annimmt.
Als eine Strategie, mit der das Kapital in der Hauptsache und primär nicht mehr auf eine ökonomische Situation reagiert, sondern sich einer politischen Intervention erwehrt und nämlich nicht mehr der kommerziellen Konkurrenz das Wasser abzugraben, sondern der staatlichen Umverteilung die Spitze abzubrechen sucht, verändert die Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft freilich nicht nur ihre topische Aus- und Stoßrichtung, sondern mehr noch und vor allem ihre dynamische Dringlichkeit und Verbindlichkeit, gewinnt sie mit anderen Worten nicht bloß eine andere Qualität und intentionale Bestimmung, sondern beweist sie auch und mehr noch eine ganz neue Intensität und kategoriale Determination. Und dies aus einem leicht ersichtlichen Grund!
Provoziert durch einen gesättigten oder gar überfüllten Markt und durch die daraus resultierende kommerzielle Konkurrenz, bleibt jene Strategie ja stets noch eine ebenso historisch-episodisch definierte wie empirisch-situativ limitierte Unternehmung. Sie wird erforderlich, wo der einzelne Anbieter sich seiner Mitbewerber erwehren und ihnen ihren Platz streitig machen muss, weil in einem bestimmten Bereich des Marktes beziehungsweise in einer bestimmten Phase der Marktentwicklung eine den Konsum überfordernde Fülle an produzierten Gütern und Dienstleistungen, ein von der Nachfrage nicht mehr zu bewältigendes Überangebot an zu realisierenden Werterscheinungen auftritt. Gelingt es dem Kapital selbst beziehungsweise seinem als politisches Faktotum immer stärker in Erscheinung tretenden staatlichen Bundesgenossen, durch die Schaffung weiterer Kaufkraft und die Erschließung neuer Märkte den Konsum anzukurbeln und die Nachfrage auszuweiten, so ist die Situation bereinigt, die Episode überstanden, und entfällt die mit ihr gegebene Notwendigkeit, auf jene Strategie zu rekurrieren. Eben deshalb bleibt, wie oben vermerkt, letztere hier ein intermittierendes Ereignis, eine vorübergehende Erscheinung, gewinnt sie mit anderen Worten nur eine partikulare beziehungsweise temporäre, auf bestimmte Teile des kapitalistischen Markts beziehungsweise bestimmte Abschnitte seiner Entwicklung beschränkte Relevanz und Präsenz.
Als Reaktion auf die Ende des neunzehnten Jahrhunderts als politisch-ökonomisches Instrument in Gebrauch kommende staatliche Umverteilungspolitik hingegen nimmt nun die Strategie der Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft die Bedeutung eines aus dem industriekapitalistischen Prozess nicht mehr wegzudenkenden Dauerphänomens an und präsentiert sich in der Tat als eine ebenso permanente wie ubiquitäre conditio sine qua non aller industriellen Wertschöpfung. Und das ist auch gar nicht verwunderlich, da ja das, worauf sie reagiert, eben die staatliche Umverteilungspolitik, die gleiche Ubiquität und Permanenz an den Tag legt. Sie ihrerseits ist, wie dargelegt, Reaktion auf die totale Wertrealisierungskrise, auf die Tatsache also, dass aufgrund der Leistungsfähigkeit des industriekapitalistischen Produktionssystems der nach Maßgabe der kommerziellen Distributionslogik des Kapitals entfaltete Markt beziehungsweise entwickelte Konsum mittlerweile einen solchen universalen Sättigungsgrad beziehungsweise globalen Überforderungszustand erreicht hat, dass alle vom Kapital selbst und von seinem Helfershelfer, dem Staat, im Rahmen jener Distributionslogik ersonnenen und implementierten Förderprogramme und Unterstützungsmaßnahmen kolonialistischer, merkantilistischer, etatistischer und imperialistischer Art an die Grenzen ihrer Effektivität gelangt sind und nicht mehr taugen beziehungsweise ausreichen, den qua unlösbare Absatzkrise alias unheilbare Wertrealisierungsstase drohenden Kollaps des industriekapitalistischen Produktionssystems zu verhindern.
Angesichts dieser als veritable Grenzsituation und akuter Notfall eingetretenen universalen kommerziellen Krise verfällt in seiner Besorgnis um den Erhalt des industriekapitalistischen Produktionssystems und den Bestand der auf ihm basierenden bürgerlichen Gesellschaft der Staat auf seine Umverteilungspolitik als auf eine die kapitale Distributionslogik suspendierende oder zumindest modifizierende Methode, durch tariflich-direkte beziehungsweise steuerlich indirekte Rückübertragung industriell geschöpften Mehrwerts an seine lohnarbeitenden Schöpfer die durch dessen kommerzielle Unrealisierbarkeit ausgelöste Krise zu bewältigen und zu lösen. Dauerhaft bewältigen und ein für alle Mal lösen kann die staatliche Umverteilungspolitik die Wertrealisierungskrise freilich nicht! Das könnte sie nur, wenn sie jeweils den gesamten neu geschöpften Mehrwert in Subsistenzmittel zurückverwandelte, seinen lohnarbeitenden Schöpfern zurückerstattete, womit sie allerdings, wie oben erläutert, dem Kapital selbst seinen Triebgrund und seinen Zauberlehrlingen ihr Motiv verschlüge und das Produktionssystem der Scylla scheiternder Wertrealisierung nur entrisse, um es der Charybdis unterbleibender Wertschöpfung in die Hände fallen zu lassen.
Der Staat muss sich deshalb für das beschriebene halbherzige Verfahren entscheiden, muss sich zu dem besagten faulen Kompromiss entschließen, durch seine Umverteilungsmaßnahmen die Mehrwertschöpfung zwar zu beschränken und zu reduzieren, nicht aber zu unterbinden und vollständig auszusetzen, was bedeutet, dass er die mit seinem traditionellen Instrumentarium zur Unterstützung des Kapitalprozesses nicht mehr zu bewältigende Wertrealisierungskrise, in die sie produktivkraftbedingt hineintreibt, eben nicht mehr zu bewältigen, geschweige denn zu lösen, sondern höchstens und nur noch unter Kontrolle zu halten und als solche hinauszuschieben vermag. Vor allem aber bedeutet es, dass die Umverteilungspolitik zu einer ständigen Aufgabe des Staats, zu einem festen Bestandteil der Staatsräson und wiederkehrenden Programmpunkt staatlichen Handelns avanciert! So gewiss der mit dem Kapital in Sachen krisenträchtige Mehrwertschöpfung geschlossene faule Kompromiss impliziert, dass, wenn auch in reduziertem Maß und Tempo, weiterhin Mehrwertschöpfung stattfindet und dem kategorischen Imperativ des in der Akkumulation seine dynamische Identität findenden Kapitals Genüge getan wird, so gewiss treibt auch der der Richtungskorrektur durch die staatliche Umverteilung unterliegende Kurs des industriekapitalistischen Produktionssystems immer wieder auf die fatale Klippe einer universalen Wertrealisierungskrise zu und sieht sich der Staat zwecks Vertagung, wenn schon nicht Vermeidung des dem System drohenden Schiffbruchs ebenso beständig wie beharrlich gezwungen, in Form von weiteren, nicht weniger ökonomisch halbherzigen als politisch eigenmächtigen Umverteilungsmaßnahmen zu intervenieren und Kurskorrekturen vorzunehmen.
Und die gleiche Insistenz und Permanenz legen nun aber naturgemäß auch das Kapital und seine Zauberlehrlinge mit ihren qua Strategie einer Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft unternommenen Anstrengungen an den Tag, den ihnen von der staatlichen Umverteilungspolitik beigebrachten Verlust an Mehrwert zu unterlaufen und zu konterkarieren und nämlich, die mit dem Effekt einer direkten oder indirekten Rückverwandlung von Akkumulationsenergie in Subsistenzstoff von Staats wegen vorgenommene Rückerstattung von Mehrwert an die lohnarbeitenden Wertschöpfer via Ersetzung menschlicher Arbeitskräfte durch sächliche Arbeitsmittel alias Einsparungen an Arbeitslohn durch Aufwendungen für Produktionstechnik zu kompensieren und wettzumachen. Weil die einer sozialen Vernunft, die das kapitalistische Produktionssystem retten und vor der Selbstvereitelung bewahren will, entspringende staatliche Umverteilungspolitik wegen ihrer der Rücksicht auf den kapitalen Akkumulationsimperativ geschuldeten ökonomischen Halbherzigkeit nicht verhindern kann, dass die finale kommerzielle Krise, der sie zu wehren dient, immer wieder bedrohliche Präsenz und akute Realität gewinnt, und sich deshalb zu immer neuen Abwehrmaßnahmen genötigt, sich quasi zum Dauereinsatz verurteilt findet, gilt das haargenau Gleiche für jene Strategie einer sächlich-technischen Produktivitätssteigerung, die das Kapital und seine Zauberlehrlinge, ihrer bornierten kapitalen Logik gehorchend, gegen die als staatlicher Rettungsversuch wohlverstandene Umverteilungspolitik aufbieten, um ihr die Wirksamkeit zu nehmen und das industrielle Produktionssystem seinen produktivkraftbedingt fatalen Weg ins kommerzielle Verderben, seine akkumulationsprozessuale Katabole in die universale marktsystematische Paralyse unaufgehalten fortsetzen und ungestört vollenden zu lassen.
Und dabei ist es keineswegs bloß das Halbherzige der staatlichen Umverteilungspolitik, das, indem es letztere als eine ebenso fortlaufende wie wiederkehrende Praxis etabliert, die auf sie reagierende und ihr entgegenwirkende kapitale Strategie der Produktivkraftsteigerung zu einem entsprechenden Dauereinsatz instigiert! Vielmehr ist es die vom Kapital als Reaktion auf die staatliche Umverteilung angewandte Strategie selbst, die durch ihren Einsatz wesentlich dazu beiträgt, dass sie unverbrüchliche Insistenz beziehungsweise unabdingbare Permanenz gewinnt und dass sie aufgrund dieser ihrer dauernden Anwendung und unaufhörlichen Wirksamkeit das industrielle Produktionssystem, in dem sie Anwendung findet und mittels dessen sie wirksam wird, immer stärker formt und prägt, zunehmend in ihrem Sinne reorganisiert und nach ihrer Maßgabe adaptiert. Schließlich verfolgt ja die staatliche Umverteilungspolitik den im systemkonformen Sinne von sozialer Vernunft zeugenden Zweck, der finalen Wertrealisierungskrise, der das industriekapitalistische Produktionssystem produktivkraftbedingt entgegentreibt, zu wehren! Und schließlich ist das Kapital, indem es auf jenes im systemkonformen Sinne sozial vernünftige Beginnen des Staats mit der ihm von seiner borniert kapitalen Logik diktierten Strategie einer qua Rationalisierung und Automatisierung betriebenen sächlich-technischen Produktivkraftsteigerung reagiert, eifrig bemüht, eben jenen finalen kommerziellen Kollaps, vor dem der Staat, wenn auch halbherzig und deshalb auf lange Sicht vergeblich, das kapitalistische Produktionssystem zu bewahren sucht, mit Macht voranzutreiben und so rasch wie möglich ins Werk zu setzen!
Wie soll der Staat, wenn er seinem im systemkonformen Sinne sozial vernünftigen Kurs treu bleiben will, diese selbstzerstörerische Sabotage des Kapitals beantworten, wenn nicht durch eine Verstärkung beziehungsweise Ausweitung seiner umverteilungspolitischen Maßnahmen mit dem Ziel, das durch die Strategie des Kapitals erzeugte Mehr an Mehrwert durch Rückerstattung an die lohnarbeitenden Produzenten, durch Rückverwandlung in Subsistenzmittel der krisenträchtigen Unrealisierbarkeit, die ihm auf einem nach Maßgabe des kapitalen Distributionsmodus gesättigten beziehungsweise überfüllten Markt droht, wie man will, zu entreißen oder zu entkleiden? Und was lässt sich aber vom Kapital anderes erwarten, als dass es angesichts dieses im systemkonformen Sinne sozial vernünftigen staatlichen Kurses wiederum, seiner borniert kapitalen Logik gehorchend, die gehabte Sabotage übt und jene Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie zur Anwendung und zum Tragen bringt, durch die es den Verlust an Mehrwert, den die staatliche Umverteilungspolitik ihm beschert, zu konterkarieren und zu kompensieren hofft? Dieser zwischen staatlichen Maßnahmen und Gegenmaßnahmen des Kapitals sich entspinnende Wechselreigen, dieser Ringelpiez zwischen von sozialer Vernunft bestimmter Umverteilung und von kapitaler Logik diktierter Produktivkraftsteigerung hat, wie gesagt, zur Folge, dass letztere, die Strategie einer qua Rationalisierung und Automatisierung betriebenen Erhöhung der sächlich-technischen Produktivität des industriellen Produktionssystems, den bis dahin bewiesenen Charakter eines vorübergehenden Vorgangs, eines bloß intermittierenden Ereignisses ablegt und zur Dauererscheinung wird, zu einem nicht mehr wegzudenkenden zentralen Element, einem entscheidenden Konstitutiv des industriekapitalistischen Wertschöpfungsprozesses avanciert.
Die als Abwehrmittel gegen die staatlichen Umverteilungsmaßnahmen angewandte Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie resultiert in einem ebenso ubiquitären wie permanenten Auf- und Ausbau des sächlich-technischen Produktionsapparats, der die organische Zusammensetzung des Kapitals im Sinne einer Substanzialisierung des industriellen Subjekts und einer entsprechenden Reduktion und Depotenzierung des Faktors Arbeitskraft verschiebt. Auf die Durchkreuzung seiner marktentlastenden Umverteilungspolitik durch die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals muss der Staat wiederum mit umverteilungspolitischen Maßnahmen reagieren, und es entspinnt sich zwischen beiden Instanzen der besagte fatale Wechselreigen.
Und das Ergebnis solchen Avancements der Strategie einer Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft zum tragenden Element, zum ebenso ubiquitären wie permanenten Konstitutiv industrieller Wertschöpfung ist nun aber eine so umfassende und durchschlagende Beförderung und Beschleunigung des, wie oben expliziert, das systematisch-generische Wachstum im Sinne des Kapitals und seines Strebens nach wahrem Subjektcharakter und wirklicher Urheberschaft modifizierenden organisch-spezifischen Wachstums des industriellen Produktionssystems und infolgedessen eine derart nachhaltige und unwiderrufliche Veränderung und Verschiebung in dessen organischer Zusammensetzung, dass dieser Veränderungsprozess und Verschiebungsvorgang in der Tat auf eine empirisch-faktische Neubestimmung des als industrielles Subjekt figurierenden und als solches das industrielle Produktionssystem okkupierenden oder vielmehr ihm inkubierenden Kapitals selbst hinausläuft und in einer als Resubstanzialisierung zu bezeichnenden Charakterkonversion des letzteren resultiert.
Solange die mittels Ausbaus beziehungsweise Aufrüstung des sächlich-technischen Produktionsapparats verfolgte Strategie der Produktivkraftsteigerung noch intermittierendes Ereignis und vorübergehende Phase bleibt, ist die "Substanz" zwar – wie Hegel, die kapitalistische Produktionsweise als metaphysische Errungenschaft feiernd, erkennt – bereits "an sich selbst", aber doch von sich selbst, von sich als "Substanz", noch unterscheidbar "Subjekt". Will heißen, die kommerzielle Substanz verdoppelt sich zwar und installiert sich qua Produktionsapparat leibgeberisch als sich zuarbeitendes industrielles Subjekt, aber sie bleibt doch noch eigenbrötlerisch von sich separiert, bleibt ein als eigenes Vermögen, als in der Form allgemeinen Äquivalents perennierendes Geldkapital vorhanden, was sie nicht zuletzt dadurch unter Beweis stellt, dass sie die für die Rekrutierung des Faktors menschliche Arbeitskraft, die sich aus der Kraftlosigkeit und Arbeitsunfähigkeit jenes industriellen Subjekts zwingend ergibt, erforderlichen nachträglichen Aufwendungen und unvermeidlichen zusätzlichen Ausgaben zu erbringen beziehungsweise zu tätigen vermag – Aufwendungen und Ausgaben, die entgegen der Sekundarität und Marginalität, die ihnen die Rede von "nachträglich" oder "zusätzlich" zu attestieren sucht, entgegen also der Suggestion, dass es sich beim industriellen Subjekt um die Hauptsache und das große Ganze, beim Faktor Arbeitskraft hingegen um etwas Nebensächliches, eine bloße Randerscheinung handele, vielmehr massiv ins Gewicht fallen und tatsächlich noch das kapitale Gros, den finanziellen Hauptposten der aus der kommerziellen Substanz bestrittenen Investitionen, bilden.
In dem Maße freilich, wie der Einsatz der Produktivitätssteigerungsstrategie als Reaktion auf und Gegenmittel gegen die staatliche Umverteilungspolitik den sächlichen Ausbau und die technische Aufrüstung des industriellen Produktionsapparats zu einer Dauereinrichtung, einem dem unaufhörlichen Zwang des Staates zur Umverteilung gemäß ebenso allgegenwärtigen wie fortwährenden Konstitutiv des Kapitalisierungsprozesses avancieren lässt, ändert sich das. Infolge der ebenso ubiquitären wie permanenten Anwendung der Strategie sächlich-technischer Produktivsteigerung verliert die kommerzielle Substanz zunehmend diese ihre geldkapitale Eigenständigkeit, diese ihre Stellung als zwar im industriellen Subjekt, dem Produktionsapparat, sich verkörpernde, aber zugleich noch qua kommerzielle Substanz von ihm klar unterscheidbare Entität und mutiert zunehmend zum Investitionskapital, zu einem im Ausbau und in der Aufrüstung des Produktionsapparats, in der Ausstattung und Ertüchtigung des industriellen Subjekts seine entscheidende Bestimmung findenden Substrat.
Im Zuge jener durch die staatliche Umverteilungspolitik zur Dauerwirksamkeit instigierten Strategie wechselt die kommerzielle Substanz, das als allgemeines Äquivalent alias Geld, existierende Kapital, immer stärker und immer umfänglicher in das industrielle Subjekt, sein als Ensemble geldeswerter Arbeitsmittel firmierendes Corpus, den Produktionsapparat, über, versächlicht sich in ihm und hebt sich in ihm auf, um ihm, dem dadurch quasi als solches substantiierten industriellen Subjekt, eine immer umfassendere Präsenz und unerschütterlichere Konstanz zu vindizieren. Durch die fortlaufende Investition, die unablässige Einspeisung kommerzieller Substanz in das als sächlich-technischer Produktionsapparat firmierende industrielle Subjekt, in der die gegen die staatliche Umverteilungspolitik aufgebotene kapitale Produktivkraftsteigerungsstrategie besteht, etabliert sich letzteres strukturell als das, was es funktionell seit jeher ist, beziehungsweise reaffirmiert es sich substanziell als das, wofür es essenziell immer schon steht, als nach Maßgabe seiner Korporalität konstantes, dem Wertschöpfungsprozess, der unter seiner Ägide abläuft, einen festen Standort und eine sichere Heimstatt bietendes Kapital.
Faktische Konsequenz und zwangsläufiger Effekt dieser unaufhaltsamen strategischen Substanzialisierung des industriellen Subjekts, dieser Verwendung kommerzieller Substanz für beziehungsweise Investition in den sächlichen Ausbau und die technische Aufrüstung des Produktionsapparats, ist eine Abnahme und Verringerung der für die zusätzliche Rekrutierung und nachträgliche Anstellung der für die menschliche Komponente des Wertschöpfungsprozesses, den Faktor Arbeitskraft, verfügbaren Entlohnungen alias Entgelte. Je mehr kommerzielle Substanz dem als industrielles Subjekt figurierenden Produktionsapparat zufließt, um den sächlichen Ausbau beziehungsweise die technische Ausrüstung des letzteren zu unterstützen und voranzutreiben, um so weniger kommerzielle Substanz steht logischerweise, um nicht zu sagen naturgemäß, für den dem Produktionsapparat beizugesellenden Faktor Arbeitskraft, das in das reale Wertschöpfungsensemble einzubringende personale Element zur Verfügung.
Indes, was heißt hier "zwangsläufiger Effekt", was soll in diesem Zusammenhang die Rede von "faktischer Konsequenz"? In Wahrheit ist ja, wie aus unseren bisherigen Überlegungen klar hervorgeht, was wir an diesem Punkt "als faktische Konsequenz" oder "zwangsläufigen Effekt" ausgeben, nichts anderes als praktisches Motiv, nichts Geringeres als beabsichtigte Wirkung. Kein einfacher Nexus besteht, sondern ein veritables Telos waltet zwischen der produktivkraftsteigernden Entfaltung und Aufrüstung des sächlichen Produktionsapparats und der Verringerung und Schrumpfung des auf die menschliche Arbeitskraft entfallenden Teils kommerzieller Substanz, keine äußerlich kausale Verbindung, sondern eine innerlich motivationale Verknüpfung herrscht zwischen beiden.
Wenn die Lohnkosten, die Aufwendungen für den dem industriellen Subjekt alias sächlichen Produktionsapparat beigegebenen Faktor menschliche Arbeit abnehmen, dann ist dies ja nicht blinde Folge des für den Ausbau und die Aufrüstung des sächlichen Produktionsapparats getriebenen Aufwands und des Mangels an für Lohnzahlungen verfügbarer kommerzieller Substanz, die dieser investive Aufwand, dieser ebenso massive wie permanente Abfluss kommerzieller Substanz ins industrielle Subjekt mit sich bringt, sondern anders herum: Wenn die Zauberlehrlinge des Kapitals diesen investiven Aufwand treiben, diese ebenso massive wie permanente Aufrüstung des als industrielles Subjekt figurierenden Produktionsapparats zu Lasten beziehungsweise auf Kosten der kommerziellen Substanz, des als allgemeines Äquivalent vorhandenen, in ihrer Hand befindlichen und für Lohnzahlungen verfügbaren Kapitalteils ins Werk setzen, dann geschieht das in der wenn schon nicht manifesten, so jedenfalls doch dezidierten Absicht und mit dem wenn schon nicht erklärten, so allemal doch bestimmten Ziel, die Lohnsumme zu verringern, eine Abnahme jenes für den Faktor Arbeitskraft aufzuwendenden Teils Kapital zu erreichen.
Schließlich ist, wie expliziert, die im sächlichen Ausbau und in der technischen Aufrüstung des industriellen Produktionsapparats bestehende Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie Reaktion des Kapitals auf die staatliche Umverteilungspolitik, Reaktion auf die Einflussnahmen und Maßnahmen, zu denen der Staat greift, um die universale Absatzkrise alias totale Wertrealisierungsstase, in die das kapitalistische Produktionssystem produktivkraftbedingt hineintreibt, wenn nicht auf Dauer zu bewältigen und ein für alle Mal zu lösen, so jedenfalls doch fürs erste zu entschärfen und vorläufig unter Kontrolle zu bringen. Und so gewiss die distributiven Einflussnahmen und kommerziellen Entlastungsmaßnahmen des Staates darauf abzielen, den lohnabhängigen Wertschöpfern mehr von dem durch sie geschöpften Wert zuzuwenden, ihnen durch direkte Lohnerhöhungen und indirekte Aufbesserungen ihrer Entlohnung einen Teil des von ihnen geschöpften Mehrwerts zukommen zu lassen und sie so in die Lage zu versetzen, durch stärkere Beteiligung am Wertrealisierungsgeschäft der kommerziellen Krise, in die der kapitale Distributionsmodus das industrielle Produktionssystem unaufhaltsam verstrickt, entgegenzuwirken, so gewiss ist nun die auf diese staatlichen Maßnahmen reagierende und sie zu konterkarieren gedachte kapitale Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie darauf gerichtet, die Einbußen an Mehrwert, die das Kapital aufgrund jener von Staats wegen betriebenen direkten und indirekten Rückerstattung geschöpften Werts an die lohnarbeitenden Wertschöpfer erleidet, durch einen Abbau des wertschöpferischen Personals, eine Verkleinerung der lohnarbeitenden Belegschaft, und die auf diese Weise zu erreichende Verringerung der kapitalen Aufwendungen für die menschliche Arbeitskraft, kurz, die so zu erreichenden Einsparungen an Arbeitslohn zu kompensieren und wettzumachen.
Weit entfernt davon, bloß die zwangsläufige Folge und kausale Wirkung des sächlichen Ausbaus und der technischen Aufrüstung des kapitalistischen Produktionsapparats, quasi also deren Nebenerscheinung und Abfallprodukt zu sein, ist der Abbau personaler Arbeitskraft und die daraus resultierende Einsparung von Arbeitskraft vielmehr die maßgebende Absicht und der motivationale Grund solchen sächlichen Ausbaus und solch technischer Aufrüstung, quasi also der Zweck der Übung oder Sinn der Sache. Eigentlicher Sinn und wirklicher Zweck der qua sächlicher Ausbau und technische Aufrüstung des industriellen Produktionsapparats verfolgten und zu einem festen Bestandteil, einem Konstitutiv des industriellen Produktionsprozesses avancierten Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie ist also das auf die staatliche Umverteilungspolitik, die ihrerseits Reaktion auf die vom Kapital produktivkräftig heraufbeschworene universale Wertrealisierungskrise ist und als solche zu einer für das industrielle Uhrwerk maßgebenden Hemmung, einem unentbehrlichen Regulativ des Produktionsprozesses wird – ist also das auf diese staatliche Umverteilung reagierende Bemühen des Kapitals, die letzterer geschuldete Beschneidung der Gewinnmarge durch Senkung der Produktionskosten zu kompensieren, genauer gesagt, Einbußen an Mehrwert durch Einsparungen von Arbeitslohn auszugleichen.
Auf den der kommerziellen Krise alias Wertrealisierungsnot, in die seine Produktivkraft das kapitalistische Produktionssystem stürzt, geschuldeten ständigen staatlichen Eingriff in die Distribution des geschöpften Werts zu Lasten des als Mehrwert dem Kapital verbleibenden Anteils und zu Gunsten des als Arbeitslohn seinen Schöpfern überlassenen Teils reagiert mit anderen Worten das Kapital mit einem ebenso andauernden Rückgriff auf die im kommerziellen Konkurrenzkampf seit jeher geübte und bewährte Strategie einer Veränderung der organischen Zusammensetzung des Produktionssystems zum Vorteil des als konstantes Kapital alias industrielles Subjekt firmierenden sächlich-technischen Produktionsapparats und zum Nachteil des als variables Kapital alias faktorelle Arbeitskraft fungierenden arbeiterschaftlichen Personals oder menschlichen Produzentenkollektivs. Nur dass die auf die Veränderung der organischen Zusammensetzung des Produktionssystems durch den Ausbau und die Aufrüstung des sächlich-technischen Produktionsapparats zielende Strategie jetzt nicht mehr der Auseinandersetzung mit einer im Verdrängungswettbewerb begriffenen kommerziellen Konkurrenz, sondern der Abwehr einer in umverteilungspolitischen Maßnahmen bestehenden staatlichen Intervention dient – einer Intervention, zu der sich der Staat deshalb genötigt sieht, weil nicht zuletzt aufgrund jener gegen die kommerzielle Konkurrenz eingesetzten Strategie der Produktivkraftsteigerung das Kapital beziehungsweise seine konkurrierenden Drahtzieher alias hasardierenden Zauberlehrlinge das Produktionssystem in eine kommerzielle Sackgasse, eine Wertrealisierungskrise geführt haben, aus der es unter Bedingungen des dem Kapital und seinem Akkumulationsimperativ gemäßen kommerziellen Distributionsmodus keinen Ausweg mehr gibt.
Während mittels seiner umverteilungspolitischen Intervention, deren Springpunkt die Lockerung beziehungsweise partielle Außerkraftsetzung des kapitalgemäß-kommerziellen Distributionsmodus bildet, der Staat dem Kapital diesen Ausweg aus der nicht zuletzt durch die Strategie der Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft heraufbeschworenen kommerziellen Krise zu weisen sucht, reagiert das dem Akkumulationsimperativ, dem Verstand seines Daseins, verpflichtete Kapital darauf mit einer erneuten und verstärkten Anwendung jener industriellen Produktivkraftsteigerungsstrategie, von der es sich die Kompensation der ihm durch die partielle Außerkraftsetzung des kommerziellen Distributionsmodus beigebrachten Einbußen an Mehrwert alias akkumulativer Potenz erhofft. Das Kapital bietet damit gegen die von ihm in seiner distributionslogischen beziehungsweise akkumulationssystematischen Bornierung als unerträgliche Zumutung wahrgenommene staatliche Umverteilung eben das auf, was die Umverteilung provoziert und erforderlich gemacht hat, und verschärft so, indem es letzterer in die Parade fährt, die kommerzielle Krise, die diese zu entschärfen bestimmt ist, womit es den Staat bei Strafe des vollen Ausbruchs der Krise und finalen Eintritts der kommerziellen Katastrophe zwingt, weitere Umverteilungsmaßnahmen zu ergreifen, auf die es wiederum mit einer neuerlichen und verstärkten Anwendung seiner Produktivkraftsteigerungsstrategie reagiert.
Der Generalangriff auf die organische Zusammensetzung des Wertschöpfungssystems, in dem die vom Kapital gegen die staatliche Umverteilungspolitik aufgebotene Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie besteht und der im Auf- und Ausbau des sächlich-technischen Produktionsapparats und im Abbau und der Ausdünnung des Produzentenkollektivs resultiert, verändert dessen realökonomische Position. Nicht nur findet sich der Faktor Arbeitskraft minimalisiert und marginalisiert, die faktorelle Identität und funktionelle Bestimmtheit, auf die das Kapital die lohnarbeitenden Produzenten seit jeher reduziert, verwandelt sich mehr noch aus einer systematisch-formellen Konstruktion in eine empirisch-reelle Konstitution.
Die Folge solch zwanghaften Wechselspiels oder obsessiven Ringelpiezes zwischen krisenbewältigend-staatlicher Umverteilung und produktivitätssteigernd-kapitaler Abwehrstrategie ist ein unter dem Deckmantel des systematisch-generischen Wachstums des industriellen Produktionssystems geführter Generalangriff auf dessen organisch-spezifische Zusammensetzung, der in dem Maße, wie er in Korrespondenz zu oder vielmehr Konspiration mit dem anhaltenden Ausbau und der umfänglichen Aufrüstung des sächlich-technischen Produktionsapparats einen ebenso anhaltenden Abbau und eine nicht minder umfängliche Ausdünnung des den Produktionsapparat bestückenden und betreibenden personalen Bestands alias Arbeitskräftekollektivs ermöglicht, in der Tat in einer entschiedenen Modifizierung oder vielmehr entscheidenden Revision der realökonomischen Position eben dieses Personals und Kollektivs resultiert.
Infolge des grundlegenden, für die Installation der kommerziellen Substanz als industriellen Subjekts, die Investition des geldlichen als sächlichen Kapitals konstitutiven kommerziellen Vertrags zwischen Marktbetreiber und ex actu des Vertragsschlusses sich absentierendem und dem Kontrahenten das Feld überlassendem herrschaftlichem Eigner der Wertquelle, um die der Vertrag sich dreht, ist der vom Marktbetreiber, der dadurch zum Kapitalisten mutiert, qua Wertschöpfer rekrutierte menschliche Produzent ja von Anfang der kapitalistischen Entwicklung an als ein seines Subjektstatus, seiner urheberschaftlichen Stellung entkleidetes und dem sächlichen Kapital alias industriellen Subjekt, sprich, der Wertquelle zwecks Erschließung ihres Werts, Aktualisierung ihres Potenzials zusätzlich beigebrachtes, nachträglich eingefügtes faktorelles Agens und funktionelles Element bestimmt und gesetzt.
Solange indes die Strategie der Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft noch nicht die der Reaktion auf die staatliche Umverteilung entspringende serielle oder epische, sondern bloß erst eine der Auseinandersetzung mit der kommerziellen Konkurrenz geschuldete punktuelle oder episodische Bedeutung besitzt, mit anderen Worten noch keine den industriellen Produktionsapparat kraft sächlichen Ausbaus und technischer Aufrüstung revolutionierende, ihn aus einem Mechanismus, einer Maschine, die als Arbeitsmittel dient, in eine Apparatur, einen Automaten, der das Produktionsverfahren abwickelt, transformierende Rolle spielt, bleibt jene dem kommerziellen Vertrag gemäße Bestimmung des menschlichen Produzenten als dem Produktionsapparat nachträglich beigegebener instrumenteller Faktor, ihm zusätzlich eingefügtes funktionelles Element noch eine ihm als eigentlichem Subjekt der Arbeit und leibhaftigem Wertschöpfer aufgesetzte Fasson und übergestülpte Montur. Sie ist eine zwar ökonomisch-kalkulatorisch zur Geltung gebrachte, als systematisch-formelle Identität des menschlichen Produzenten zwingend gesetzte, aber noch nicht technisch-organisatorisch in die Tat umgesetzte, als sein empirisch-funktioneller Charakter verbindlich durchgesetzte Beschaffenheit.
Genau das aber ändert sich und dieser Wandel von der formellen Identität zum funktionellen Charakter vollzieht sich in eben dem Maße, wie das auf die staatliche Umverteilungspolitik reagierende und qua Rationalisierungs- und Automatisierungsverfahren zu einem tragenden Element, einem Konstitutiv des industriellen Wertschöpfungsprozesses avancierende Bemühen des Kapitals um eine Kompensation der umverteilungsbedingten Verluste an Mehrwert durch eine produktivkraftvermittelte Senkung der Lohnkosten zu einem Generalangriff auf die organische Zusammensetzung des industriekapitalistischen Produktionssystems gerät, der in einem dem Abbau des personalen Kollektivs und der Einsparung an Lohnarbeitskraft korrespondierenden permanenten Ausbau des realen Inventars zum kapitalen Ensemble, einer Aufrüstung des von Menschenhand betriebenen sächlichen Produktionsmittels zu einem quasi selbsttätig operierenden Prozessiermedium resultiert.
So gewiss aufgrund der ebenso zunehmenden wie fortlaufenden Investitionen kommerzieller Substanz in seinen sächlichen Ausbau und seine technische Aufrüstung der als industrielles Subjekt figurierende Produktionsapparat sich aus einer Fabrik in eine Fertigungsanlage, aus einem Arbeitsplatz in ein Labor, aus einer Werkstätte in ein Fließband, aus einem Arsenal von Werkzeugen in ein Roboterinstrumentarium, kurz, aus einem mechanischen Apparat in einen quasiorganischen Automaten verwandelt und so gewiss der damit erzielte Effekt wie zum einen die Einsparung an Arbeitskraft und Senkung der qua Lohnkosten, qua variables Kapital auf sie entfallenden kommerziellen Substanz, mithin die kalkulatorisch-praktische Reduktion des Anteils des Produzentenkollektivs am geschöpften Wert, so zum anderen und mehr noch die Substitution menschlicher Arbeitskraft durch Roboterfunktionen, die Verdrängung der von menschlicher Hand an Maschinen verrichteten Arbeitsgänge und erbrachten Arbeitsleistungen durch von den Maschinen selbststeuernd durchgeführte Produktionsschritte und erledigte Fertigungsaufgaben, mithin die organisatorisch-technische Rückführung des Beitrags des Produzentenkollektivs zum Wertschöpfungsprozess ist, so gewiss gewinnt die faktorelle Identität alias funktionelle Bestimmtheit, die der kommerzielle Vertrag, der das kapitalistische Produktionssystem begründet, dem als Arbeitskraft dingfest gemachten menschlichen Produzenten seit jeher vindiziert, eine ganz andere Relevanz und neue Tragweite: Sie hört auf, eine bloße, dem menschlichen Subjekt oktroyierte und es qua Lohnverhältnis kalkulatorisch zwingende systematisch-formelle Konstruktion zu sein, und konkretisiert sich zu einer dem menschlichen Subjekt applizierten und es qua Arbeitsplatz oder Stellenbeschreibung organisatorisch überwältigenden empirisch-reellen Beschaffenheit.
Dass der qua Lohnarbeitskraft herangezogene und eingesetzte menschliche Produzent nichts weiter sei als ein dem Wertschöpfungsprozess, den das im Produktionsapparat verkörperte industrielle Subjekt betreibt, nachträglich beigegebenes faktorelles Agens und als quasi katalytisches Ferment alias Hefe zugesetztes funktionelles Element, ist vor dem Ausbau des industriellen Produktionsapparats zum Fertigungsautomaten, vor seiner Aufrüstung zum durch Knopfdruck oder Programmierung zu betätigenden und in Betrieb zu setzenden Zauberbesen, nur erst lohnvertraglich inszenierte Augenwischerei, mittels Lohnverhältnis postulierte Vortäuschung, die die massive Präsenz und operative Kompetenz des menschlichen Produzentenkollektivs wenn schon vorläufig nicht außer Kraft und Geltung zu setzen vermag, so immerhin doch gegebenenfalls, im Falle der oben avisierten universalen Wertrealisierungskrise, zu widerlegen und aus der Welt zu schaffen verspricht. In dem Maße aber, wie die in Reaktion auf die staatliche Umverteilungspolitik vom Kapital permanent bemühte Rationalisierung- und Automatisierungsstrategie die organische Zusammensetzung des industriekapitalistischen Produktionssystems gleichermaßen quantitativ und qualitativ revolutioniert und wie nämlich kraft jener zum Konstitutiv des Wertschöpfungsprozesses erhobenen Strategie die menschliche Lohnarbeitskraft relativ zum sächlichen Produktionsapparat sowohl kalkulatorisch-praktisch, als variabler Teil der kommerziellen Substanz, an Boden und Gewicht verliert, als auch sich organisatorisch-technisch, als treibende Macht und wirkendes Wesen im als industrielles Subjekt figurierenden Produktionsapparat selbst, nicht nur minimalisiert, auf einen vergleichsweise sekundären Kostenpunkt reduziert, sondern mehr noch marginalisiert, aus seiner werkmeisterlichen Zentralstellung verdrängt zeigt, gewinnt jene ihr lohnvertraglich oktroyierte faktorelle Nachträglichkeit und arbeitsrechtlich vindizierte funktionelle Zusätzlichkeit eine ganz andere Durchschlags- und ganz neue Prägekraft.
Indem die qua Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie gegen die staatliche Umverteilungspolitik mobil gemachte und zum Konstitutiv erhobene Steigerung sächlicher Produktivkraft den industriekapitalistischen Produktionsapparat sächlich ausbaut und technisch aufrüstet, erfährt das im Apparat verkörperte industrielle Subjekt eine Art von sekundärer Bearbeitung, eine gleichermaßen funktional-objektive und phänomenal-suggestive Aufwertung, die wir oben als ihm zu einer regelrechten Charakterkonversion gereichende Resubstanzialierung apostrophiert haben und die sich als eine seine Fiktionalität mit so etwas wie einem Eigenleben erfüllende Faktifizierung geltend macht, als ein ihm, dem systematischen Pseudos, implantierter quasiorganischer Bios zum Tragen bringt. Aufgrund jener ebenso umfassenden wie anhaltenden Strategie einer Steigerung der sächlich-technischen Produktivkraft des industriellen Produktionsapparats durch dessen Rationalisierung und Automatisierung mutiert das in letzterem verkörperte industrielle Subjekt aus einer gedanklichen Fiktion zu einer leibhaftigen Epiphanie, aus einer rechtlichen Simulation, einer juristischen Person, zu einer wirklichen Apparition, einem organismischen Wesen, kurz, aus einem existierenden Pseudos zu einem lebenden Mythos.
Und in Korrespondenz dazu widerfährt nun auch dem dem industriellen Subjekt als faktorelles Agens und funktionelles Element assoziierten und integrierten menschlichen Produzenten so etwas wie eine sekundäre Bearbeitung seiner vertraglich stipulierten Entsubjektivierung, eine Art von substanzieller Untermauerung der ihm zugewiesenen faktorellen Stellung beziehungsweise von systemischer Erhärtung der ihm beigemessenen funktionellen Bedeutung. Nach Maßgabe des sächlichen Ausbaus und der technischen Aufrüstung des als industrielles Subjekt firmierenden Produktionsapparats zu einem Prozessiermedium, seiner Überführung aus einem Mechanismus, einer Maschine, in einen Roboter, einen Automaten, erfährt das kraft Lohnarbeitsverhältnis dem Produktionsapparat als subjektlos faktorelles Agens zugeordnete und als an sich selbst substanzlos funktionelles Element einverleibte personale Produzentenkollektiv diese ihm zugewiesene Faktorizität und Funktionalität als seinen objektiv gegebenen, ihm durch den Produktionsapparat, der sich als Automat entpuppt, zugewiesenen Charakter beziehungsweise als empirisch vermitteltes, ihm durch das industrielle Subjekt, das in seinem Corpus quasi zum Leben erwacht, angepasstes Format.
In der Konsequenz des sächlichen Ausbaus und der technischen Aufrüstung des ins Arbeitsmittel geschossenen Kapitals, des als Produktionsapparat firmierenden industriellen Subjekts, zur komplexen Gestalt eines allem Anschein nach selbsttätigen Instrumentariums beziehungsweise selbststeuernden Organismus und der darin implizierten progressiven Substantiierung, wenn schon nicht definitiven Verifizierung des vom industriellen Subjekt behaupteten Subjektstatus und erhobenen urheberschaftlichen Anspruchs hört die dem menschlichen Produzentenkollektiv qua Lohnarbeitsvertrag oktroyierte Faktorizität und Funktionalität auf, eine bloß ökonomisch-systematische Setzung, eine es heimsuchende Identifizierung zu sein, und gewinnt den Charakter und das Format einer technologisch-empirischen Gegebenheit, einer es ausmachenden Beschaffenheit, transformiert sich der dem Lohnarbeiter vom kapitalen Subjekt vindizierte faktorelle Verstand und funktionelle Sinn aus einer kontraktiv-äußerlichen Bedingung, einem formalen Restriktiv, in eine konkresziv-innerliche Bestimmung, eine personale Kategorie. In dem Maße, wie der industrielle Produktionsapparat sich zu einer ebenso sächlich ausgebauten wie technisch aufgerüsteten Fertigungsanlage, einer ebenso weitgehend selbsttätigen wie großenteils selbststeuernden Prozessiereinrichtung entfaltet, verwandelt sich das ihm faktorell beigegebene und funktionell eingegliederte menschliche Produzentenkollektiv aus einer Arbeiterschaft in eine Belegschaft, aus lohnabhängigen Angestellten in entlohnte Mitarbeiter, deutlicher gesagt, aus einem dem Produktionsapparat systematisch assoziierten arbeitskräftigen Element, einer für seinen Betrieb rekrutierten unentbehrlich-starken Hand, in eine dem Produktionsapparat empirisch akkomodierte kontrolltechnische Komponente, ein seinem Getriebe integriertes unverzichtbar-weiteres Rädchen.
Wie sollte wohl die solchermaßen nicht nur kalkulatorisch-praktisch, qua variables Kapital, gegenüber dem Produktionsapparat, der als industrielles Subjekt figuriert, an Boden verlierende und von ihm in den Hintergrund gedrängte, zu relativer Unerheblichkeit verurteilte, sondern auch und ebenso sehr organisatorisch-technisch, qua faktorelle Arbeitskraft, vom Produktionsapparat überwältigte und als das bloß funktionelle Element, das Rädchen im Getriebe, als das es kontraktiv gesetzt ist, objektiv ausgewiesene Lohnarbeiterschaft noch imstande sein, die in sie gesetzten Marxschen Erwartungen zu erfüllen, und im prognostizierten Krisenfall, im Falle des uno actu produktivbedingt und distributionsgeschuldet kommerziellen Scheiterns des kapitalistischen Wertschöpfungsprozesses, bereitstehen, das Erbe des in Konkurs gegangenen industriellen Subjekts anzutreten und sein von ihm preisgegebenes Corpus, den von ihm aufgelassenen Produktionsapparat in eigener Regie zu übernehmen und für eigene Zwecke zu betreiben?
Schließlich setzt ja der von Marx entworfene Geschichtsplan voraus beziehungsweise impliziert, dass das Produzentenkollektiv, die Industriearbeiterschaft, wenn es zur großen kommerziellen Krise kommt und der wegen der politisch-militärischen Durchhalteaktionen, mit denen bürgerliche Klasse und konstitutioneller Staat auf den ökonomischen Offenbarungseid reagieren, mit revolutionärer Gewalt zu vollziehende Erbfall alias Wachwechsel eintritt und fällig wird, gleichermaßen die nötige quantitative Kapazität und die erforderliche qualitative Kompetenz aufbringen, dass sie mit anderen Worten gleichermaßen als gesellschaftliche Klasse zahlreich genug sind und als gewerkschaftlicher Verbund über hinlängliches aus Subjektkraft sich speisendes und von ihrer durchs Kapital okkupierten und objektivierten Arbeitskraft unabhängiges arbeitspraktisches und produktionssystematisches Begriffs-, Urteils- und Organisationsvermögen verfügen, um den Widerstand, den konstitutioneller Staat und bürgerliche Klasse dem politisch-ökonomischen Subjektwechsel leisten, überwinden beziehungsweise aus dem Weg räumen und den Anforderungen, die der selbstbestimmte Betrieb des industriellen Produktionsapparats und die eigenverantwortliche Organisation eines als klassenlose Gesellschaft von ihm getragenen Gemeinwesens an sie, die Lohnarbeiterschaft, stellen, genügen zu können.
Wie aber sollte wohl, durch die schier unaufhaltsame rationalisierungs- und automatisierungsstrategische Veränderung der organischen Zusammensetzung des industriellen Produktionssystems zugunsten des sächlichen Produktionsapparats und zu Lasten der menschlichen Arbeitskraft ebenso sehr als Kollektiv dezimiert beziehungsweise als gesellschaftliche Gruppe marginalisiert wie als der subjektlose Faktor und die abhängige Funktion, als die sie nur erst arbeitsvertraglich stipuliert und gesetzt war, nunmehr produktionstechnisch reaffirmiert und konkretisiert, die Lohnarbeiterschaft jene für die Erfüllung dieser produktionsbetrieblichen und sozialorganisatorischen Anforderungen nötige kollektive Kapazität und objektive Kompetenz noch besitzen beziehungsweise aufbringen?
Durch die ebenso umfassende wie fortlaufende Einsparung von Arbeitskräften, zu der der sächliche Ausbau und die technische Aufrüstung des Produktionsapparats die Handhabe bietet, quantitativ geschrumpft und in seinen Reihen unaufhaltsam gelichtet, findet sich das lohnarbeitende Produzentenkollektiv aus einer menschlichen Masse, deren starker Arm alle Räder stillstehen und so den in der Hauptsache der konsumtiven Befriedigung des als bürgerliche Klasse kleineren Teils der Gesellschaft dienenden Produktionsapparat funktionsuntüchtig werden lassen kann, auf eine soziale Gruppe reduziert, die zwar gemäß dem sächlich-technischen Entfaltungs- und Komplikationsgrad der rationalisierten Arbeit und automatisierten Maschinerie für den Betrieb des industriellen Produktionsapparats sogar noch unentbehrlicher und für sein Funktionieren entscheidender als zuvor schon ist, aber, weil sie im Verhältnis zur Gesamtpopulation so geschrumpft und ausgedünnt ist, den politisch-militärischen Widerstand von Seiten der bürgerlichen Klasse und des konstitutionellen Staats gar nicht mehr, selbst wenn sie es wollte, mit revolutionärer Gewalt und der Durchschlagskraft, die menschliche Masse verleiht, zu brechen vermöchte und die deshalb ihre mehr denn je ökonomisch-tragende Rolle im Wertschöpfungsprozess und technisch-entscheidende Bedeutung für ihn auch objektiv gar nicht mehr in der positiven Richtung einer Umwälzung aller gesellschaftlichen Machtverhältnisse, sondern höchstens noch mit dem negativen Effekt einer Lähmung und Stillstellung des gesamten wirtschaftlichen Lebens und Treibens geltend machen könnte.
Und flankiert beziehungsweise komplementiert wird, wie gesagt, der Verlust an zahlenmäßigem Gewicht und kollektiver Kapazität, an personaler Masse und sozialer Durchschlagskraft, den die Lohnarbeiterschaft infolge der auf den sächlichen Ausbau und die technische Aufrüstung des Produktionsapparats setzenden Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie erleidet, durch die Einbuße an betrieblicher Kompetenz und organisatorischer Verfügung, die diese Strategie für die Lohnarbeiterschaft mit sich bringt, dadurch mit anderen Worten, dass letztere die von ihr verkörperte und als faktorelles Agens des industriellen Subjekts, als dessen elementare Funktion in den Wertschöpfungsprozess eingebrachte Arbeitskraft in der Konsequenz der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie einer Art von sekundärer Bearbeitung, von systemischer Untermauerung der ihr oktroyierten Faktorizität beziehungsweise empirischer Erhärtung der ihr attestierten Funktionalität, unterzogen findet, die sie, die die Arbeitskraft verkörpernde Lohnarbeiterschaft selbst, als das in aller Faktorizität perennierende ökonomische Subjekt und schöpferische Wesen und den hinter aller Funktionalität verborgenen sozialen Akteur und politischen Organisator, als welche Marx sie im Rahmen des von ihm entworfenen krisentheoretischen Geschichtsplans voraussetzt und in Anspruch nimmt, vielmehr faktisch entkräftet und praktisch ausscheidet.
Als dem Produktionsapparat, der sich mehr und mehr zum selbsttätigen Prozessor alias selbststeuernden Automaten entfaltet und auswächst, eingepasster Mitarbeiterstab und anverwandelte Belegschaft, als Rädchen in einem Getriebe, das zwar ohne sie zum Stillstand käme und dem sie als quasi Unruhe unentbehrlich ist, in dem sie aber eben nur ein Rädchen bildet, nur ein ihrerseits durch das Getriebe empirisch reaffirmiertes faktorelles Agens und technisch konkretisiertes funktionelles Element darstellt, kann die Lohnarbeiterschaft nicht länger die produktionsbetriebliche Kompetenz gegenüber dem Produktionsapparat beweisen, die sie nach Maßgabe des Marxschen Geschichtsplans braucht, um im Krisenfall ihr Erbe anzutreten und den Produktionsapparat in eigener Regie und auf eigene Rechnung zu übernehmen. Sie kann nicht mehr jene betriebliche Kompetenz beweisen, nicht weil diese ihr abhanden gekommen und entzogen wäre, sondern im Gegenteil, weil sie ihr zu nahe gerückt, zu sehr auf den Leib geschneidert, zu sehr mit ihr als menschlichem Kollektiv konkresziert ist. Das durch den sächlichen Ausbau und die technische Ausrüstung des Produktionsapparats zum Personalbestand objektivierte, als Belegschaft aus- oder vielmehr eingewiesene lohnarbeitende Produzentenkollektiv hat jene betriebliche Kompetenz nicht mehr, weil sie sie vielmehr höchstselbst ist, verfügt nicht mehr über sie, weil sie sie verkörpert, sie in eigener Person repräsentiert, sie mit Leib und Seele ausübt.
Zwischen dem lohnarbeitenden Produzenten als Subjekt und Agens, als sozialer Person und funktionaler Arbeitskraft lässt der quasi selbsttätige Prozessor, der so gut wie selbststeuernde Automat keinen als reflexive Beziehung reklamierbaren Hiatus, keinen Abstand mehr zu, der dem Produzenten erlaubte, sich als eigenständige Substanz, urheberschaftlicher Akteur, zu sich als attributiver Funktion, eigenschaftlicher Agende zu verhalten: Statt seinen Subjektanspruch an den Werkstoren nur zurückzustellen, sich als substanzielle Person mittels Stechuhr bloß zu suspendieren, um sich voll und ganz auf seine am mechanischen Produktionsapparat, an der Maschine, geübte betriebliche Kompetenz konzentrieren, sie vorbehaltlos einsetzen und wirksam werden lassen zu können, findet der lohnarbeitende Produzent diesen seinen Subjektanspruch und diese seine substanzielle Person jetzt durch den zum Prozessiermedium, zur automatischen Fertigungsanlage ausgebauten und aufgerüsteten Produktionsapparat, durch die Fertigungsstraße, an der er arbeitet, oder durch das Kontrollpult, an dem er postiert ist, quasi objektiv dementiert und automatisch ausgeschaltet. Er erfährt sich, das über betriebliche Kompetenz verfügende Subjekt, als vielmehr durch seinen Arbeitsplatz ganz und gar auf jene reduziert, rückhaltlos in ihr aufgegangen, nimmt sich, das über technische Funktionstüchtigkeit verfügende Subjekt, weil spontanes Funktionieren den qua Prozessor eingerichteten Funktionszusammenhang höchstens stören würde, beziehungsweise sich, die mit organisatorischem Synthesisvermögen ausgestattete Person, weil Synthesen, die sie aus eigener Kraft erbrächte, mit dem automatisch vorgegebenen Synthesisschema nur interferieren könnten – nimmt also sich als unabhängig von seiner Funktionstüchtigkeit existierend und deshalb nach eigenem Ermessen Gebrauch von ihr machen könnend beziehungsweise sich als im Besitz seines Synthesisvermögens befindlich und es deshalb ex autoritate eigener Absichten statt nach Maßgabe objektiver Produktionserfordernisse einsetzen könnend gar nicht mehr wahr.
Zeigt sich demnach aber das menschliche Produzentenkollektiv durch den sächlich rationalisierten Betrieb und technisch automatisierten Apparat seiner betrieblichen Kompetenz in dem Sinne beraubt, dass es über seine technische Funktionstüchtigkeit nicht mehr als über ein Arbeitsmittel verfügen kann, weil es sie am Arbeitsplatz unmittelbar verkörpern muss, und dass es sein organisatorisches Synthesisvermögen nicht mehr als Besitz zu behaupten und zu gebrauchen vermag, weil es sich von ihm actu des Produktionsprozesses bis zur Besessenheit vereinnahmt und in ihm distanz- und rückhaltlos aufgehoben findet, so fehlt ihm ja nun eben das, was dem Marxschen Geschichtsplan zufolge die Basis der im krisenbedingt-revolutionären Erbfall von ihm zu übernehmenden produktionssystematischen Regie und sozialreformerischen Verantwortung bilden soll. Die technische Funktionstüchtigkeit und das organisatorische Synthesisvermögen, die es im Umgang mit dem industriellen Produktionsapparat erworben, will heißen, die betriebliche Kompetenz, die es sich im gleichermaßen kollektiven und objektiven, gleichermaßen durch instrumentelle Arbeitsteilung bedingten und durch referenzielle Zusammenarbeit bestimmten Arbeitsprozess angeeignet hat – diese im industriellen Betrieb gewonnene betriebliche Kompetenz ist es ja, die das Produzentenkollektiv nach dem Marxschen Geschichtsplan einsetzen kann und nutzen soll, um eine dem akkumulativen Verwertungszwang des Kapitals entzogene selbstverwaltet-genossenschaftliche materiale Reproduktion ins Werk zu setzen und auf deren Grundlage eine vom privativen Eigentumsvorbehalt des Bürgers emanzipierte klassenlos-gemeinschaftliche soziale Assoziation ins Leben zu rufen.
Sie, die qua technische Funktionstüchtigkeit und organisatorisches Synthesisvermögen im industriekapitalistischen Arbeitsprozess errungene betriebliche Kompetenz, gibt demzufolge dem Produzentenkollektiv das Passepartout für den vom kapitalen Verwertungszwang unabhängigen, auf die materiale Produktion und nichts weiter konzentrierten Betrieb des industriellen Produktionssystems und für eine darauf fußende Befreiung der Gesellschaft von der bürgerlichen Klassenherrschaft, ihrer Begründung als kommunistisches Gemeinwesen, an die Hand – vorausgesetzt natürlich, die Kompetenz ist ein von seiner faktorellen Tätigkeit im Produktionsapparat separierbares, ihm als menschlichem Subjekt verfügbares Eigentum, ist eine von seiner funktionellen Wirksamkeit im industriellen Subjekt abstrahierbare, ihm als personaler Substanz inhärierende Eigenschaft.
Und genau diese Voraussetzung aber scheint in der Konsequenz der fortschreitenden Ausweitung und Aufrüstung des als industrielles Subjekt figurierenden sächlich-technischen Produktionsapparats zum weitgehend selbsttätigen Prozessor und selbststeuernden Automaten nicht mehr gegeben, weil letzterer dem Produzentenkollektiv die subjektive Verfügung über jene technische Funktionstüchtigkeit in dem Maße entreißt, wie er sie zu einer objektiven Disposition, einer an ihn unlösbar gebundenen Qualifikation werden lässt, die es nurmehr in seinem Kontext, als Rädchen im Getriebe, zu verkörpern vermag, weil er mit anderen Worten dem Produzentenkollektiv den persönlichen Besitz und Profess jenes organisatorischen Synthesisvermögens auf die Weise verschlägt, dass er aus diesem eine sächliche Konzeption, eine mit ihm, dem Apparat, untrennbar verknüpfte Kapazität macht, auf die es, das Produzentenkollektiv, partout keinen persönlichen Anspruch beziehungsweise zu dem es keinerlei autorschaftlichen Zugang hat und von der es einzig und allein am Arbeitsplatz, in Ausübung seiner Tätigkeit, okkupiert, um nicht zu sagen, besessen ist.
Jene im Umgang mit dem industriellen Produktionsapparat, der als industrielles Subjekt figuriert, erworbene betriebliche Kompetenz, die nach der Marxschen Lesart des Geschichtsplans das Produzentenkollektiv soll als ihm inhärierende Eigenschaft geltend machen können, um gleichermaßen den kapitalen Produktionsapparat selbst in ein kommunales Versorgungsinstitut und die auf seiner Grundlage sich etablierende bürgerliche Klassengesellschaft in eine mittels seiner subsistierende klassenlos-soziale Gemeinschaft zu überführen – jene betriebliche Kompetenz also zeigt sich durch den sächlichen Aufbau und die technische Aufrüstung des Produktionsapparats so sehr aus einer subjektbestimmten Eigenschaft in eine dem Automaten geschuldete objektive Qualifikation, aus einem Vermögen, das das Produzentenkollektiv auch gegenüber dem Produktionsapparat beziehungsweise unabhängig von ihm gebrauchen und wirksam werden lassen kann, in eine Fertigkeit verwandelt, die es nurmehr auf dem Boden und im Rahmen des Produktionsapparats, sub conditione und in actu seines Betriebes zu mobilisieren und zur Anwendung zu bringen vermag, dass die von Marx vorausgesetzte traditionelle Relation zwischen Subjekt und Prädikat, Substanz und Attribut ihre Geltung verliert und das substanzielle Subjekt sich hier so effektiv unter das ihm vom übermächtigen Objekt, dem Produktionsapparat vindizierte attributive Prädikat subsumiert findet, dass das attributive Prädikat, eben jene betriebliche Kompetenz, ihm gar nicht mehr zu eigen werden und als am Objekt gemachte Erfahrung inhärieren kann, weil es als am Objekt gemachte Erfahrung, durch den Produktionsapparat vermittelte Inhärenz vielmehr eine bloße Emanation des Objekts, eine Art unveräußerliche Leihgabe des Apparats und in seiner Verfügbarkeit und Verwendbarkeit partout daran gebunden bleibt, dass umgekehrt das substanzielle Subjekt, das Produzentenkollektiv, im Betrieb, am Arbeitsplatz, der ihm die prädikative Kompetenz vermittelt, leibhaftig zugegen und aktiv, mit dem sächlich-technischen Objekt, an dem es die attributive Erfahrung macht, in Person okkupiert und zugange ist.
Paradox mutet an, dass die gegen die staatliche Umverteilungspolitik aufgebotene Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie hinsichtlich stärkerer Beteiligung der lohnarbeitenden Wertschöpfer am gesellschaftlichen Konsum in die gleiche Richtung zielt wie das, was sie zu sabotieren sucht. Und ironisch erscheint, dass das, was die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie bewirken soll, die Aufrechterhaltung der Mehrwertrate, nur relativ, nur im Bezug des geschöpften Werts auf die Lohnkosten, nicht aber absolut, im Verhältnis des geschöpften Werts zum Gesamt der Produktionskosten, gelingt und dass vielmehr der absolute Mehrwert, die Profitrate, allen Einsparungen an Lohnkosten ungeachtet, stagniert oder gar sinkt.
Sowohl quantitativ, seiner zahlenmäßigen Stärke und gesellschaftlichen Schlagkraft nach, als auch qualitativ, in Ansehung seiner objektiven Erfahrung und handlungsspezifischen Kompetenz, findet sich demnach das lohnarbeitende Produzentenkollektiv durch die rationalisierungs- und automatisierungsstrategische Entfaltung und Aufrüstung des industriellen Produktionsapparats in seinem empirischen Stellenwert und seiner systematischen Stellenbeschreibung, kurz, in seiner realökonomischen Position derart reduziert und alteriert beziehungsweise marginalisiert und konkretisiert, dass eine Wahrnehmung und Ausführung der ihm im Marxschen Geschichtsplan zugedachten initiativ tragenden Rolle und revolutionär entscheidenden Handlung von ihm schlechterdings nicht mehr zu erhoffen, geschweige denn zu erwarten ist. Zu dieser einschneidenden Veränderung seiner realökonomischen Position, zu der die qua Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie ebenso permanent wie ubiquitär betriebene Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft dem lohnarbeitenden Produzentenkollektiv gereicht, kommt aber nun noch der oben erwähnte und nicht minder gravierende Wandel seiner sozialpolitischen Situation hinzu, die ihm jene Strategie beschert.
Nicht genug damit nämlich, dass die produktivkräftige Entfaltung und Aufrüstung des industriellen Produktionsapparats gravierende Auswirkungen auf die zahlenmäßige Stärke und berufliche Eignung, die quantitative Kapazität und qualitative Kompetenz hat, die das lohnarbeitende Produzentenkollektiv braucht, um die ihm im Marxschen Geschichtsplan zugedachte revolutionäre Aufgabe erfüllen zu können, jene Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie erweist sich als kaum weniger folgenreich für den industriellen Produktionsapparat selbst insofern, als sie dessen Orientierung und Adressierung, die Stoß- und Zielrichtung seiner materialen Segnungen und sozialen Leistungen modifiziert alias dekliniert und dafür sorgt, dass der Apparat zwar immer noch und wesentlich der bürgerlichen Klasse und dem konstitutionellen Staat als Quelle sozialen Wohlstands und Basis politischer Macht dient, dass zugleich aber von seinen materialen Segnungen und sozialen Leistungen auch für die nichtbürgerlichen und nichtherrschaftlichen Bevölkerungsgruppen, die lohnarbeitende Klasse eingeschlossen, etwas abfällt, dass der bis dahin vom konsumtiven Überfluss, den der industrielle Produktionsapparat hervorbringt, ausgeschlossene und auf ein subsistenzielles Minimum beschränkte, aus industriellen Lohnarbeitern, ruralen Tagelöhnern und realen Dienstleistern bestehende Großteil der Bevölkerung in zwar wie immer bescheidenem, aber, korrespondierend zur Steigerung der sächlich-technischen Leistungskraft des Produktionsapparats, sogar zunehmendem Maße, am Genuss neuer materialer Segnungen und sozialer Leistungen teilhat.
Und indem so denn aber die in Reaktion auf die staatliche Umverteilungspolitik ebenso permanent wie umfassend betriebene rationalisierungs- und automatisierungsstrategische Steigerung der sächlich-technischen Produktivkraft des industriellen Produktionsapparats dazu führt, dass dieser nicht mehr ausschließlich die bürgerliche Klasse und den konstitutionellen Staat adressiert und begünstigt, sondern zunehmend auch für jene breiteren Bevölkerungsschichten wenn auch beileibe kein Herz, so jedenfalls etwas übrig hat und sich ihnen gegenüber wenn schon nicht als Füllhorn und umfassende Wohltäterin erweist, so immerhin doch als Nährmutter und zureichende Erhalterin profiliert, wirkt sich jene produktivkräftige Entfaltung und Aufrüstung des Produktionsapparats nachteilig und in der Tat verheerend nicht nur auf die realökonomische Position des industriellen Produzentenkollektivs, sondern auch und ebenso sehr auf seine sozialpolitische Motivation aus und unterminiert beziehungsweise korrumpiert ebenso gewiss wie dessen objektive Eignung und Qualifikation auch seine subjektive Bereitschaft und Resolution zu der ihm im Marxschen Geschichtsplan zugewiesenen revolutionären Aufgabe.
Dass die qua Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie ebenso durchgreifende wie fortlaufende sächliche Entfaltung und technische Aufrüstung des industriellen Produktionsapparats dessen Stoß- und Zielrichtung modifiziert und ihn aus einem wenn nicht ausschließlich, so doch weitestgehend die bürgerliche Klasse und den konstitutionellen Staat bevorteilenden und beglückenden Unternehmen zu einer Einrichtung werden lässt, die bei der Austeilung ihrer Segnungen und Wohltaten auch die breite Bevölkerung in genere und die Lohnarbeiterschaft in specie nicht vergisst und vielmehr in zwar relativ bescheidenem, aber doch objektiv zunehmendem Maße bedenkt, könnte auf den ersten Blick paradox, um nicht zu sagen, plan widersinnig scheinen. Ist nicht, wie oben expliziert, die auf Rationalisierung und Automatisierung abgestellte Strategie der Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft Reaktion des Kapitals und seiner Zauberlehrlinge auf die staatliche Umverteilungspolitik und der dezidierte Versuch, deren Wirksamkeit und Erfolg zu durchkreuzen und zu vereiteln? Und entspringt nicht aber, wie ebenfalls lang und breit dargelegt, die staatliche Umverteilungspolitik der uno actu marktpraktisch diktierten und sozialpolitisch motivierten Absicht, eben jene Modifizierung alias Deklination der Stoß- und Zielrichtung des industriellen Produktionsapparats ins Werk zu setzen und letzteren aus einer wesentlich nur ihre bürgerlichen und staatlichen Nutznießer beglückenden in eine auch und darüber hinaus ihre lohnarbeiterschaftlichen Betätiger und Bediener bedenkenden Einrichtung umzumodeln?
Marktpraktisch diktiert ist diese staatliche Umverteilungspolitik, weil ihren Grund und Anlass die totale Wertrealisierungsstase und universale Absatzkrise bildet, in die seine produktivkräftige Entfaltung das kapitalistische Produktionssystem unaufhaltsam hineintreibt und weil sie die Möglichkeit bietet, diese Stase und Krise wenn schon nicht ein für alle Mal zu bewältigen und zu lösen, so jedenfalls doch fürs erste und bis auf Weiteres zu entschärfen und unter Kontrolle zu halten. Und sozialpolitisch motiviert ist sie, weil sie neben ihrem ökonomischen Entschärfungs- und Entlastungseffekt und zusätzlich zu ihm auch für eine Linderung der sozialen Nöte und Entschärfung der politischen Konflikte sorgt, die eine unbeschränkte beziehungsweise keiner Korrektur unterworfene Ausbeutung der lohnarbeitenden Produzenten durch das kapitalistische Produktionssystem heraufbeschwört.
Freilich geht sie zwangsläufig zu Lasten des Kapitals und seines akkumulationsimperativen Verwertungsstrebens, weil der Staat das Wertquantum, das er umzuverteilen und den Wertschöpfern zwecks Hebung ihrer Konsumkraft zurückzuerstatten unternimmt, eben nur zurückerstatten, will heißen, nur dem Mehrwert entnehmen kann, den sich das Kapital mittels der von den Wertschöpfern verrichteten Lohnarbeit aneignet, mit anderen Worten nolens volens dem Fundus entziehen muss, den das Kapital durch die Ausbeutung der Wertschöpfer, die ihm sein industrielles Produktionssystem erlaubt, zwecks neuer und erweiterter Ausbeutungsprozesse schafft und anhäuft. Das heißt, der Staat setzt sich mit seiner Umverteilungspolitik, aller sozialen Vernunft und wirtschaftlichen Weitsicht, von der sie diktiert ist, unbeschadet, in Widerspruch zu der das Kapital bestimmenden Verwertungslogik beziehungsweise beherrschenden Akkumulationsobsession.
Und in Wahrung dieser Logik beziehungsweise Verfolgung dieser Obsession reagiert nun das Kapital auf die staatliche Umverteilungspolitik mit der zur Dauereinrichtung erhobenen und neu fokussierten und nämlich auf die Rationalisierung und Automatisierung der Wertschöpfungsprozesse ausgerichteten alten Strategie einer Steigerung sächlich-technischer Produktivkraft, weil die ihm ermöglicht, die staatlichen Umverteilungsmaßnahmen zu konterkarieren und, wenn nicht überhaupt ins Leere laufen zu lassen und zunichte zu machen, so jedenfalls doch in ihren schädlichen Folgen für die Mehrwertrate entscheidend abzuschwächen und weitgehend um ihre Wirkung zu bringen.
Was die staatliche Umverteilungspolitik dem Kapital via obliqua von mit staatlicher Duldung beziehungsweise Sanktion gewerkschaftlich organisierten und parteipolitisch gestützten Arbeits- und Lohnkämpfen und modo directo von aus Steuermitteln und gesetzlichen Versicherungsleistungen finanzierten Zuwendungen an und Beihilfen für die Lohnarbeiterschaft wegnimmt, das holt sich das Kapital mittels Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie in dem Maße zurück, wie diese ihm gestattet, mit verminderter Arbeitskraft die gleiche Produktionsleistung zu erzielen, mithin den für die Wertschöpfung nötigen Personalbestand zu reduzieren, kurz, Arbeitskräfte einzusparen, und so die durch die Lohnerhöhungen und höheren Lohnnebenkosten, die aus der staatlichen Umverteilungspolitik resultieren, ihm abgeforderten vermehrten Ausgaben für die einzelne Arbeitskraft durch eine Verringerung der Aufwendungen für das dank Produktivkraftsteigerung geschrumpfte Gesamtpersonal, das rationalisierungs- und automatisierungsbedingt verkleinerte Produzentenkollektiv zu kompensieren, also die umverteilungspolitische Hebung des Einkommensniveaus des einzelnen Lohnarbeiters mittels Rückerstattung eines Teils des ihm per Wertschöpfungsprozess entzogenen Mehrwerts durch eine produktivitätsinduzierte Senkung der der Lohnarbeiterschaft als ganzer für ihre Wertschöpfungsleistung zufallenden Entlohnung, eine Reduktion des qua Lohnsumme für das Produzentenkollektiv insgesamt aufzubringenden Anteils am geschöpften Wert wettzumachen.
Wenn so aber das Kapital das, was ihm die staatliche Umverteilungspolitik zwecks besserer Entlohnung beziehungsweise Vergütung des einzelnen lohnarbeitenden Produzenten, der individuellen Arbeitskraft, wegnimmt, bemüht ist und mit mehr oder minder großem Erfolg auch bewerkstelligt, durch eine mittels sächlich-technischer Produktivkraftsteigerung ermöglichte Verkleinerung des Produzentenkollektivs als ganzen, eine Einsparung an Arbeitskraft insgesamt, zu kompensieren und sich zurückzuholen, wie kann dann unsere obige Behauptung, dass die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals, seine Strategie der Produktivkraftsteigerung, in die gleiche Richtung ziele und einen vergleichbaren Effekt zeitige wie das, wogegen sie aufgeboten wird und ankämpft, nämlich die staatliche Umverteilungspolitik – wie also kann dann solch eine Behauptung zutreffen und überhaupt den mindesten Sinn ergeben?
Wie kann das Kapital die aus ökonomischen und sozialen Gründen, aus Gründen wirtschaftlicher Weitsicht und gesellschaftlicher Vernunft, unternommenen Anstrengungen des Staates, die Stoß- und Zielrichtung des industriekapitalistischen Produktionssystems zu deflektieren und den mittels des Systems geschöpften Wert mit Maßen umzuverteilen, also auf Kosten des in den Händen des Kapitals verbleibenden Mehrwerts mehr von dem in Gestalt von Gütern und in Form von Dienstleistungen geschöpften Wert seinen lohnarbeitenden Schöpfern zwecks Hebung ihres Subsistenzniveaus beziehungsweise ihrer Konsumkraft zuzuwenden – wie kann das Kapital diese umverteilungspolitischen Anstrengungen des Staates durch seine produktivkraftsteigernde Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie, die ja doch offensichtlich darauf berechnet ist, jenes den industriellen Wertschöpfern, dem lohnarbeitenden Produzentenkollektiv, zugewendete Mehr an Wert durch Verringerung der Zahl der zu entlohnenden Wertschöpfer, mithin durch Einsparungen bei der für das Produzentenkollektiv aufzubringenden Lohnsumme, fürs Kapital zu reklamieren, ihm als Mehrwert zurückzugewinnen – wie also kann das Kapital diese staatlichen Anstrengungen durch eine so offensichtlich auf ihre Durchkreuzung abzielende Strategie vielmehr unterstützen und gar befördern? Wie kann eine Strategie, die im leitenden Prinzip so ganz und gar darauf gerichtet ist, um der Erhaltung der Mehrwertrate willen die umverteilungspolitische Deflektion der Stoß- und Zielrichtung des industriellen Wertschöpfungssystems hin zu einer stärkeren Beteiligung der lohnarbeitenden Wertschöpfer am gesellschaftlichen Konsum, ihrer verstärkten Einbeziehung ins kommerzielle Wertrealisierungsgeschäft zu unterlaufen beziehungsweise zu hintertreiben, im begleitenden Effekt dieser ihrer Vereitelungs- alias Sabotagetätigkeit sich im genauen Gegenteil als gute Fee und Beihelferin jener umverteilungspolitischen Bemühungen herausstellen und bewähren?
Unbestreitbare Tatsache ist doch, dass jene Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie, die das Kapital gegen die staatliche Umverteilung aufbietet, darauf hinausläuft, Mitglieder des Lohnarbeiterkollektivs entbehrlich zu machen und außer Lohn und Brot zu setzen und damit denn aber das Mehr an Lohn, das die umverteilungspolitischen Maßnahmen des Staates den einzelnen Mitgliedern des Kollektivs bescheren, durch die Verkleinerung des Kollektivs und die insgesamt verringerte Lohnsumme, die das Kapital dem verkleinerten Kollektiv zahlen muss, zu kompensieren, mithin durch die Einsparung von Arbeitskraft das Kapital rekuperieren zu lassen, was die staatlich durchgesetzte Rückerstattung von Mehrwert an die Lohnarbeiterschaft es gekostet hat. Unbestreitbare Tatsache ist doch, dass die als Deflektion der Stoß- und Zielrichtung des industriellen Produktionssystems apostrophierte stärkere Beteiligung des die Wertschöpfung besorgenden Lohnarbeiterkollektivs an der Realisierung des geschöpften Werts, die die staatliche Umverteilungspolitik durch die Überführung von Mehrwert in Subsistenzmittel, also von Kapitalkraft in Konsumkraft, erwirkt, durch die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals in dem Maße zurückgenommen und zunichte gemacht wird, wie letztere in einer Ausdünnung und Schrumpfung des die Wertschöpfung besorgenden und aufgrund dessen in den Genuss der staatlichen Umverteilungspolitik und der stärkeren Konsumkraft, die sie verleiht, gelangenden Lohnarbeiterkollektivs resultiert.
Dass es, indem es die staatliche Umverteilungspolitik solchermaßen durchkreuzt und vereitelt, auch das seinem eigenen Wertschöpfungssystem zu schaffen machende und krisenträchtig ins Haus stehende Wertrealisierungsproblem wieder verschärft und virulent werden lässt, ist dem Kapital dabei egal. Ihm geht es in seiner akkumulationsimperativen Bornierung um die Erhaltung der durch die staatliche Umverteilungspolitik geschmälerten Mehrwertrate, und die kommerzielle Krise, die seine Bornierung auf die industrielle Schöpfung von gleich viel und womöglich noch mehr Mehrwert zeitigt, schert es nicht, obwohl diese Krise doch, weil sie nichts Geringeres impliziert als eine kommerzielle Entwertung des industriell geschöpften Werts, auch und gerade jenen Akkumulationsimperativ, auf den es borniert ist, existenziell bedroht. In seiner Verwertungslogik befangen und von seinem Akkumulationsimperativ besessen, zeigt sich das Kapital taub und blind gegenüber den Geboten ökonomischer Weitsicht beziehungsweise sozialer Vernunft und trägt kein Bedenken, um einer ungeschmälerten Mehrwertrate willen sein eigenes Wertschöpfungssystem an der durch dessen Produktivkraft heraufbeschworenen Wertrealisierungsklippe, der Scylla einer universalen Absatzkrise, scheitern zu lassen.
Ironisch an der Sache freilich ist, dass die Absicht, die das Kapital mit seiner der staatlichen Umverteilungspolitik zuwiderlaufenden Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie verfolgt, eben die Erhaltung einer ungeschmälerten Mehrwertrate, sich auf diesem Wege gar nicht erreichen und vielmehr nur gründlich verfehlen lässt. Um nämlich Arbeitskräfte entbehrlich machen, Einsparungen bei der für die Wertschöpfung erforderlichen Lohnsumme erzielen und auf diese Weise den Teil Mehrwert, den die staatliche Umverteilungspolitik der Lohnarbeiterschaft zuwendet alias rückerstattet, durch eine der Verkleinerung des Lohnarbeiterkollektivs entsprechende Senkung des qua Lohnkosten aufzubringenden Wertanteils kompensieren alias wiedergewinnen zu können, muss das Kapital in Verfolgung seiner hierfür angewandten Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie den industriellen Produktionsapparat ja immer weiter sächlich ausbauen, ihn fortlaufend technisch aufrüsten, muss es ihn mit zweckmäßigeren Produktionsstätten und funktionstüchtigeren Fertigungsanlagen, mit leistungsstärkeren Maschinen, mit aufwendigeren Kontroll- und Steuerungseinrichtungen, mit zureichenderen Forschungsabteilungen und Entwicklungskapazitäten ausstatten. Was es dort an Lohnkosten, an Aufwendungen fürs lohnarbeitende Personal einzusparen bemüht ist, das muss es hier, um mit seinen Bemühungen Erfolg zu haben, in den Produktionsapparat investieren, für dessen sächliche Ausrüstung aufbringen.
Sein Ziel, mit weniger Lohnkosten die gleiche Wertschöpfungsleistung zu erwirtschaften, erreicht das Kapital, weil es den der Arbeitskraft entzogenen Wert dem Arbeitsmittel zuwendet, ihn auf letzteres überträgt und so die Produktivkraft der Arbeitskraft erhöht, sie durch das aufgewertete sächlich-technische Inventar in die Lage versetzt, mehr Mehrwert zu schöpfen. Relativ gesehen, will heißen, den geschöpften Wert bezogen nur auf den Wert der ihn schöpfenden Arbeitskraft, steigt demnach aufgrund der Einsparungen an Arbeitskraft, die jene Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie ermöglicht, die Rate des geschöpften Mehrwerts in der Tat. Aber weil, um diese Steigerung der relativen Mehrwertrate zu erreichen, die Übertragung des bei der Arbeitskraft qua Arbeitslohn eingesparten Werts auf beziehungsweise seine Investition in den als Arbeitsmittel dienenden sächlich-technischen Produktionsapparat erforderlich ist und weil dieser in letzteren investierte Wert ja selber nicht wertschöpferisch aktiv wird, sondern eben nur sächlich-technische Bedingung für die Erhöhung der Wertschöpfungsleistung der Arbeitskraft ist, weil er mithin im Wertschöpfungsprozess sich bloß als solcher reproduziert, sich bloß amortisiert, als Sonderposten, um nicht zu sagen tote Kosten, in die Wertschöpfungsrechnung eingeht, kostet, um nicht zu sagen, verschlingt er das Mehr an relativem Mehrwert, das er der Arbeitskraft zu schöpfen ermöglicht, und macht, dass, absolut genommen, will heißen, den geschöpften Wert gemessen an dem aus ihm, der Investition in den Produktionsapparat, und aus dem Lohn, der Entschädigung für die Arbeitskraft, bestehenden Gesamt an Produktionskosten, die sächlich-technisch ausgebaute und ausgerüstete Wertschöpfung den gleichen Mehrwert wie vorher und kein Jota mehr erbringt.
Mag systemisch-abstrakt, kurz, relativ gesehen, die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals tatsächlich in einer erhöhten Mehrwertrate resultieren – weil dies entsprechende Investitionen in den sächlich-technischen Produktionsapparat erfordert und weil der im Wertschöpfungsprozess sich bloß amortisierende Wert dieser Investitionen in der kapitalen Kalkulation produktionskostensteigernd und mithin mehrwertsenkend zu Buche schlägt, bleibt die empirisch-konkrete, am Gesamtwert der Produktionskosten sich bemessende, kurz, absolute Mehrwertrate, gemeinhin unter den Namen Gewinnspanne oder Profitrate bekannt, die gleiche wie zuvor und bewegt sich auf dem unverändert alten Stand.
Und dies sogar nur im besten Falle, nur dann nämlich, wenn der Wert der zwecks Erhöhung der menschlichen Arbeitskraft getätigten Investitionen in den sächlichen Produktionsapparat den Wert der dadurch erübrigten Arbeitskraft, der dadurch erzielten Einsparungen an Arbeitslohn, bloß egalisiert und nicht übersteigt. Übersteigt er letzteren, wendet das Kapital mehr für den Ausbau und die Aufrüstung des Produktionsapparats auf, als er an Arbeitslohn für das menschliche Produzentenkollektiv einspart, so nimmt das Gesamt der Produktionskosten stärker zu, als die Lohnkosten abnehmen, und sinkt dementsprechend die an jenem Gesamt, dem Wert aller Produktionsfaktoren, sich bemessende, absolute Mehrwertrate alias Profitrate, ungeachtet dessen, dass auch dann die nur auf die Lohnsumme, den Wert des Faktors Arbeitskraft, bezogene, relative Mehrwertrate steigt.
Und dass die Aufwendungen für den sächlichen Produktionsapparat die Einsparungen an menschlicher Arbeitskraft übersteigen und demzufolge die Profitrate sinkt, erweist sich, näher besehen, als der Normalfall, als quasi zwangsläufige Begleiterscheinung, um nicht zu sagen, natürliche Implikation der vom Kapital verfolgten Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie. Der Grund dafür ist zum einen, dass das Kapital der Versuchung nicht widerstehen kann, die Strategie der Produktivkraftsteigerung nicht nur zur Kompensation der Mehrwertverluste, die ihm die staatlichen Umverteilungspolitik beschert, sondern gleichzeitig auch noch in ihrer ursprünglichen Funktion als Instrument des kommerziellen Konkurrenzkampfes und der Expansion auf dem Markt einzusetzen, sie also nicht nur zu nutzen, um mit weniger Arbeitskraft die gleiche Produktionsleistung zu erbringen, sondern sie außerdem nach wie vor zu verwenden, um mit gleicher Arbeitskraft eine höhere Produktionsleistung zu erzielen.
Und zum anderen hat, dass bei der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals die Aufwendungen für den Produktionsapparat die Einsparungen an Arbeitskraft im zum Normalfall geratenden Zweifelsfall dem Wert nach übersteigen, seinen Grund darin, dass, je weiter die Strategie voranschreitet und je stärker dank ihrer die organische Zusammensetzung des industriekapitalistischen Produktionssystems sich verändert, je mehr mit anderen Worten das Faktum sächlicher Produktionsapparat sich zum zentralen Wertposten auswächst, während der Faktor menschliche Arbeitskraft zu einem marginalen Kostenpunkt schrumpft und sich als der kapitale Zusatz, als der er de jure seit jeher gilt, nun auch de facto unter Beweis stellt – dass es da immer aufwendiger und kostspieliger wird, der Strategie ihre Wirksamkeit zu erhalten und durch Investitionen in den sächlichen Produktionsapparat Einsparungen an menschlicher Arbeitskraft überhaupt noch zu erreichen.
Dies beides macht, dass mit seiner auf die staatliche Umverteilungspolitik reagierenden Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie das Kapital nicht nur sein Ziel, eine die Verluste an Mehrwert, die es durch die Umverteilung erleidet, kompensierende Steigerung der absoluten Mehrwertrate alias Profitrate, verfehlt und in dieser Hinsicht nichts erreicht, sondern dass es im als Normalfall firmierenden Zweifelsfall sogar noch weniger als nichts erreicht und nämlich ein Sinken der Profitrate in Kauf nehmen muss und dass also, wenn nun im Blick auf diese gleichgebliebene oder gar gesunkene Profitrate die staatlichen Umverteilungsmaßnahmen sich geltend machen und wirksam werden, von einer Wiedergutmachung des dem Kapital durch die Umverteilung zugefügten Schadens, einem im Sinne der Aufrechterhaltung des Mehrwertschöpfungsniveaus und der Akkumulationsrate positiven Ergebnis keine Rede sein kann.
Das Einzige, was das Kapital mit seiner Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie vielmehr erreicht, ist ein rein negatives Resultat, nämlich die Durchkreuzung und Vereitelung der mittels Umverteilungspolitik betriebenen Entlastung der überfüllten Märkte und eine erneute Bekräftigung der sub conditione des kapitalen Distributionsmodus durch die Produktivkraft des industriellen Systems heraufbeschworenen kommerziellen Krise, eine abermalige Verstärkung des dem kapitalen Mehrwertschöpfungsniveau geschuldeten universalen Mehrwertrealisierungsproblems.
Die Durchkreuzung der staatlichen Umverteilungspolitik durch die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals führt zu einer Aufspaltung der lohnarbeitenden Bevölkerung in solche, die Arbeit haben, und eine zunehmende Masse von solchen, die außer Lohn und Brot gesetzt sind. Das wiederum hat zur Folge, dass sich die Stoßrichtung der Umverteilungspolitik hin zur staatlichen Fürsorge und Sozialhilfe verschiebt. Und gleichzeitig scheint die Umverteilungspolitik an Durchschlagskraft verlieren zu müssen, weil der kapitale Mehrwert, aus dem die Umverteilungspolitik ihre Mittel schöpft, stagniert oder sinkt und also der Staat dem Kapital ohne Gefährdung des Wachstums des Wertschöpfungssystems das Mehr an Wert, das er zur Versorgung des wachsenden Arbeitslosenheeres bräuchte, nicht entziehen kann.
Sinn und Zweck der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals ist eine die umverteilungspolitischen Einbußen an Mehrwert wettzumachen bestimmte Einsparung an Arbeitskraft, genauer gesagt, eine Verringerung des qua Lohn auf die Arbeitskraft entfallenden Kapitalanteils durch Verkleinerung des in der Wertschöpfung engagierten Produzentenkollektivs. Dank Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie werden Teile der Lohnarbeiterschaft entbehrlich, können aus dem Arbeitsverhältnis entlassen werden, womit sich die der menschlichen Arbeitskraft geschuldete Lohnsumme vermindert und nämlich um den Wert reduziert, mit dem die aufgrund der Strategie außer Lohn und Brot Gesetzten bis dahin vom Kapital entlohnt werden mussten. Diese Reduktion aber läuft nun offensichtlich der mittels staatlicher Umverteilungspolitik verfolgten Strategie diametral zuwider. Deren Sinn und Zweck ist es, sei's auf dem direkten Weg tariflicher Verbesserungen, sei's auf dem indirekten Weg sozialpolitischer Zuwendungen der Vergütung, die das lohnarbeitende Produzentenkollektiv für seine Wertschöpfungsarbeit erhält, aufzuhelfen und letzteres durch die Erhöhung seiner Kaufkraft in die Lage zu versetzen, am Wertrealisierungsgeschäft stärker teilzunehmen und so einen Beitrag zur wenn schon nicht definitiven Verhinderung, so jedenfalls doch vorläufigen Vermeidung der unter Bedingungen des unmodifiziert gültigen kapitalen Distributionsmodus produktivkraftbedingt drohenden kommerziellen Zusammenbruchs des industriellen Systems zu leisten.
Diese umverteilungspolitisch erwirkte Erhöhung der Kaufkraft des lohnarbeitenden Produzentenkollektivs wird nun durch dessen rationalisierungs- und automatisierungsstrategisch bedingte Auslichtung und Verkleinerung offenkundig vereitelt und annulliert. Zwar gelangen diejenigen, die weiterhin dem Produzentenkollektiv angehören und im Wertschöpfungsprozess engagiert sind, unverändert in den Genuss der staatlichen Umverteilungsmaßnahmen und können dank dadurch verbesserten Unterhalts und erhöhter Kaufkraft stärker am Wertrealisierungsgeschäft teilnehmen, aber weil sich gleichzeitig diejenigen, die die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie ihres Arbeitsplatzes beraubt und aus dem Produzentenkollektiv ausscheidet, um ihren Unterhalt und ihre Kaufkraft gebracht finden und dementsprechend als Teilnehmer am Wertrealisierungsgeschäft ausfallen, werden, aufs Ganze der lohnarbeitenden Klasse gesehen, also ihr nach wie vor im Kollektiv tätiger und ihr als überflüssig aus dem Kollektiv ausgeschlossener Teil zusammengenommen, die umverteilungspolitischen Bemühungen des Staates um die Erzeugung beziehungsweise Erhöhung einer der Lohnarbeiterschaft eigenen Konsumkraft klärlich torpediert und das Mehr an Kaufkraft, das jene Bemühungen den in Lohn und Brot Befindlichen verschaffen, durch die Mittellosigkeit und den Kaufkraftverlust zunichte gemacht, die das Los der infolge der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals außer Lohn und Brot Gesetzten sind.
Und dadurch wiederum wird durchkreuzt und vereitelt, was der Staat mit seinen unverteilungspolitischen Bemühungen um eine Erhöhung der Kaufkraft der lohnarbeitenden Klasse, abgesehen von dem sozialen Befriedungseffekt, den er sich davon erwartet, in der kommerziellen Hauptsache zu erreichen sucht – nämlich eine Entlastung des Marktes von der Fülle an materialen Gütern und realen Dienstleistungen, mit denen ihn das industriekapitalistische Produktionssystem produktivkraftbedingt überschwemmt, und eine Entschärfung des Wertrealisierungsproblems, das diese Fülle unter Bedingungen des unmodifiziert gültigen kapitalen Distributionsmodus heraufbeschwört. So gewiss die rationalisierungs- und automatisierungsstrategische Reaktion des Kapitals auf die Umverteilungsbemühungen des Staates diese Bemühungen als marktentlastendes Unternehmen zunichte machen und nämlich um ihre nachfragebelebende Wirkung bringen, so gewiss leistet sie der Wiederkehr beziehungsweise weiteren Verschärfung jener universalen Absatzkrise Vorschub, die das kapitalistische Produktionssystem mit fataler Stagnation und katastrophalem Stillstand bedroht und die der nicht weniger auf sein eigenes Wohl bedachte als um den Bestand der bürgerlichen Gesellschaft besorgte Staat mit seinen umverteilungspolitischen Bemühungen wenn schon nicht dauerhaft zu verhindern, so immerhin doch vorläufig zu vertagen strebt.
Und weil sein eigenes Interesse nicht weniger als die Sorge um das bürgerliche Gemeinwesen ihm eben die Umverteilungspolitik gebietet, die das Kapital durch seine Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie unterläuft und torpediert, bleibt dem Staat nun auch gar nichts anderes übrig, als wiederum auf diese reaktive, die kommerzielle Krise befördernde Sabotage des Kapitals seinerseits mit die kommerzielle Krise zu bekämpfen bestimmten umverteilungspolitischen Maßnahmen zu reagieren. Und so entspinnt sich der oben beschriebene Ringelpiez zwischen von sozialer Vernunft bestimmter Umverteilung und von kapitaler Logik diktierter Produktivkraftsteigerung, der zu einem unter dem Deckmantel des systematisch-generischen Wachstums des industriellen Produktionssystems geführten ziellos-unaufhaltsamen Generalangriff auf dessen organisch-spezifische Zusammensetzung gerät.
Im Zuge dieses mit der kapitalen Reaktion aufgeführten Wechselreigens scheint freilich die staatliche Umverteilungspolitik gar nicht umhin zu können, gleichermaßen ihre Stoßrichtung zu verändern und an Durchschlagskraft zu verlieren. Die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals hat ja eine ebenso zwangsläufige wie fortschreitende Aufspaltung der lohnarbeitenden Klasse in solche, die einen Arbeitsplatz haben, und solche, die ohne Arbeit sind, also in solche, die nach wie vor für den Wertschöpfungsprozess erforderlich und deshalb in Lohn und Brot sind, und solche, die die Strategie entbehrlich werden lässt und die sich deshalb außer Lohn und Brot gesetzt finden. Weil das Kapital im Bemühen, die Einbußen an Mehrwert zu kompensieren, die es durch die staatliche Umverteilungspolitik erleidet, auf letztere nicht einfach mit einer Zurücknahme ihrer Maßnahmen reagieren kann (das steht weder gesellschaftspolitisch noch arbeitsrechtlich in seiner Macht!), verlegt es sich darauf, sein Ziel mittels Einsparungen beim Faktor Arbeitskraft beziehungsweise bei der für den Faktor Arbeitskraft aufzubringenden Lohnsumme zu erreichen, was dazu führt, dass zwar das lohnarbeitende Produzentenkollektiv als solches unverändert in den Genuss der direkten und indirekten, tariflichen und sozialpolitischen Besserstellung gelangt, zu der ihm die Umverteilungspolitik verhilft, dass aber gleichzeitig aufgrund des fortschreitenden Ausdünnungs- und Schrumpfungsprozesses, dem die kapitale Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie es unterwirft, neben ihm ein wachsendes Heer ehemaliger, weil aus dem Kollektiv entlassener und ausgestoßener Angehöriger der Lohnarbeiterschaft entsteht, die, weil das Kapital sie nicht mehr beschäftigen und entlohnen muss, lebende Zeugen des Erfolgs seiner Einsparungsbemühungen sind.
Die durch die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals außer Lohn und Brot Gesetzten sind lebende Zeugen eines Erfolgs, der allerdings, wie oben dargelegt, kein Erfolg im positiven Verstand der vom Kapital erstrebten Wiederherstellung beziehungsweise Aufrechterhaltung der gewohnten Profit- und Akkumulationsrate, sondern eben nur in der negativen Bedeutung der Durchkreuzung und Vereitelung der vom Staat mittels Umverteilungspolitik betriebenen Marktentlastung und Krisenbekämpfung ist. Der Erfolg der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals besteht mit anderen Worten in der Wiederkehr und neuerlichen Virulenz der produktivkraftbedingten Absatz- alias Wertrealisierungsprobleme des industriekapitalistischen Produktionssystems, nur dass diese sich jetzt nicht mehr einfach an der fehlenden Konsumkraft des lohnarbeitenden Produzentenkollektivs als ganzen festmachen lassen, sondern in Zusammenhang mit jenem wachsenden Teil des lohnarbeitenden Produzentenkollektivs gebracht werden müssen, den dessen rationalisierungs- und automatisierungsstrategische Ausdünnung und Schrumpfung als einen nach Maßgabe seiner Überflüssigkeit arbeitslosen und infolge seiner Arbeitslosigkeit mittellosen gesellschaftlichen Ableger alias Auswurf gebiert beziehungsweise sekretiert.
Und diesem Spaltprodukt einer mittels Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie durchgeführten und auf eine progressive Verschiebung in der organischen Zusammensetzung des Produktionssystems zielenden Katalyse muss nun natürlich auch die staatliche Umverteilungspolitik Rechnung tragen beziehungsweise Tribut zollen. So gewiss die rationalisierungs- und automatisierungsstrategische Verschiebung in der organischen Zusammensetzung des Produktionssystems als Spaltprodukt eine wachsende Masse an arbeitslosen und folglich mittellosen Gesellschaftsmitgliedern hervortreibt oder vielmehr ausfällt, so gewiss verändern sich auch Charakter und Funktion der umverteilungspolitischen Maßnahmen und kommt es bei ihnen zu einer korrespondierenden Akzentverschiebung beziehungsweise Gewichtsverlagerung weg von der marktpraktischen Zweckmäßigkeit und hin zur sozialpolitischen Notwendigkeit.
Die staatliche Umverteilungspolitik ist ja von Anfang ihrer Implementierung an beides: marktpraktisch diktiert und sozialpolitisch motiviert. Solange indes das lohnarbeitende Produzentenkollektiv noch in arbeiterschaftlich voller Stärke aktiv und in wie auch immer beutelschneiderischen Lohn und hungerleiderisches Brot gesetzt ist, kann der Staat mit seinen indirekten und direkten umverteilungspolitischen Maßnahmen, mit seinen lohntariflich durchschlagenden assoziationspolitischen Zugeständnissen und seinen sozialpolitisch wirksamen versicherungspraktischen Zuwendungen, noch primär und wesentlich die ökonomische Intention verfolgen, es, das Produzentenkollektiv, mit mehr Kaufkraft auszustatten und also verstärkt am Wertrealisierungsgeschäft teilnehmen zu lassen, und bleibt das Motiv der Vermeidung beziehungsweise Beschwichtigung der aus dem beutelschneiderischen Lohn und dem hungerleiderischen Brot resultierenden sozialen Konflikte noch eher ein sekundärer und zusätzlicher umverteilungspolitischer Beweggrund.
In dem Maße aber, wie das Produzentenkollektiv im Effekt der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals schrumpft und wie sich neben ihm und außerhalb seiner ein wachsendes Heer von Arbeitslosen sammelt, die, ihres Lebensunterhalts beraubt, materieller Not und existenziellem Elend verfallen und die aufgrund dieser ihrer Not und ihres Elends zu einem die Ordnung und den Frieden der bürgerlichen Gesellschaft bedrohenden sozialen Krisenherd und politischen Konfliktstoff avancieren – in dem Maße, wie das geschieht, verlagert sich der Akzent des die staatlichen Umverteilungsmaßnahmen bestimmenden Beweggrunds von der kommerziellen Zweckmäßigkeit auf die soziale Notwendigkeit und rückt mit anderen Worten die Entschärfung der durch die Produktivkraft des kapitalistischen Produktionssystems qua Arbeitslosigkeit provozierten industriellen Krise als das primäre Vorhaben in den Vordergrund, hinter dem die Eindämmung der der Produktivkraft des Systems qua Absatzprobleme geschuldeten kommerziellen Krise als zwar keineswegs belangloses, aber doch eher zusätzliches, sekundäres Anliegen zurücktritt.
Und entsprechend dieser sozialpolitisch motivierten Existenzialisierung der ursprünglich primär von marktpraktischer Funktionalität diktierten Umverteilungspolitik wandelt sich nun nolens volens die Stoßrichtung der im Rahmen der letzteren gemachten Zugeständnisse und erbrachten Leistungen: Statt sich im Wesentlichen auf die Stärkung der lohntariflichen Stellung des Produzentenkollektivs und die Anerkennung seiner Ansprüche auf arbeitsrechtliche Absicherung konzentrieren zu können, findet die staatliche Umverteilungspolitik ihre Aufgabe und ihr Betätigungsfeld mehr und mehr in der qua Fürsorge und Sozialhilfe zu organisierenden Grundversorgung und Existenzsicherung jenes durch die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie aus dem Produzentenkollektiv ausgefällten und mangels Arbeitsplatz alias Lohnverhältnis materialer Mittellosigkeit und sozialer Verelendung ausgelieferten Teils der lohnarbeitenden Bevölkerung.
Und während so die staatliche Umverteilungspolitik ihre Stoßrichtung verändert, als ihren primären Adressaten nicht mehr sowohl das lohnarbeitende Produzentenkollektiv als vielmehr dessen rationalisierungs- und automatisierungsentsprungenes Vexierbild, ein nach Maßgabe seiner Entbehrlichkeit für den kapitalen Wertschöpfungsprozess zu einem prekären Schattendasein verurteiltes Heer von Nichtproduzenten, vorfindet, verliert sie, wie gesagt, gleichzeitig an Durchschlagskraft und zeigt sich immer weniger imstande, durch ihre fürsorglichen Zuwendungen und sozialhelferischen Versorgungsleistungen das für den materialen Unterhalt und die soziale Sicherung jenes Heers von prekären, weil in Sachen Wertschöpfung überflüssigen Existenzen nötige minimale Wertquantum aufzubringen.
Wie oben expliziert, hat ja die durch die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals betriebene Veränderung in der organischen Zusammensetzung des kapitalistischen Produktionssystems, die fortlaufende Vergrößerung des qua Ausbau und Aufrüstung des sächlich-technischen Produktionsapparats als konstantes Kapital in letzteren fließenden Wertanteils und die qua Einsparung an Arbeitskraft relational, wenn auch nicht unbedingt proportional korrespondierende Verkleinerung des als Arbeitslohn für das menschliche Produzentenkollektiv aufgewendeten Wertanteils, zwar in der Tat eine Steigerung der relativen Mehrwertrate, ein Mehr an Mehrwert im Verhältnis zu den qua Arbeitslohn aufgebrachten Produktionskosten, mitnichten aber das vom Kapital Erhoffte, nämlich eine Steigerung der Rate des absoluten Mehrwerts alias Profits, des Mehrwerts bezogen auf das Gesamt der aus Arbeitslohn und Investitionen in den sächlich-technischen Produktionsapparat zusammengesetzten Produktionskosten, zur Folge.
Weil das Kapital das, was es dank Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie an Produktionskosten in Form von Arbeitslohn einspart, für den sächlichen Ausbau und die technische Aufrüstung des Produktionsapparats ausgeben muss und weil diese in den Produktionsapparat statt in die Arbeitskraft investierten Produktionskosten, so sehr sie als zureichende Bedingung für die Steigerung der wertschöpferischen Leistung der Arbeitskraft, für den katalytischen Effekt einer Erhöhung der relativen Mehrwertrate, unabdingbar sind, doch aber eben nur zureichende Bedingung, keine wirkende Ursache für die Steigerung der wertschöpferischen Leistung bilden und sich im kalkulatorischen Prinzip bloß als solche amortisieren, im Wertschöpfungsprozess bloß qua Abschreibung reproduzieren – weil dies so ist, schlägt der Versuch des Kapitals, durch den sächlichen Ausbau und die technische Aufrüstung des Produktionsapparats die Lohnarbeitskraft mehr absoluten Mehrwert alias Profit schöpfen zu lassen, gründlich fehl und erweist sich letzterer am Ende als der unverändert gleiche wie zuvor.
Oder vielmehr stellt sich, wie oben expliziert, im Zweifelsfall, der der Normalfall ist, heraus, dass die Rate des erzielten absoluten Mehrwerts alias Profits infolge des sächlichen Ausbaus und der technischen Aufrüstung des Produktionsapparats sogar sinkt und abnimmt. Und dies zum einen deshalb, weil das Kapital der Versuchung nicht widerstehen kann, die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie nicht ausschließlich zur Kompensation des durch die staatliche Umverteilung der Mehrwertrate zugefügten Schadens, also mit der Vorgabe einer mit weniger Arbeitskraft alias geringerer Lohnsumme zu erreichenden gleichen Produktionsleistung alias Produktwertmenge einzusetzen, sondern sie auch und darüber hinaus in der ihr als Produktivkraftsteigerungsstrategie traditionell zukommenden Eigenschaft eines Mittels zur Austragung kommerzieller Konkurrenzkämpfe, also in der Absicht zu nutzen, mit gleicher Arbeitskraft alias Lohnsumme eine höhere Produktionsleistung, größere Produktwertmenge zu erzielen, die dann aufgrund des bei unverminderter Lohnsumme gestiegenen Anteils konstanten Kapitals an den Gesamtproduktionskosten ein Sinken der Profitrate impliziert.
Und zum anderen führt die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals im Zweifelsfall, der der Normalfall ist, zu einer sinkenden Profitrate deshalb, weil im Verlauf des Einsatzes der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie zum Zwecke einer Kompensation der dem Kapital vom Staat zugemuteten umverteilungspolitischen Einbußen an Mehrwert, es zunehmend schwerer wird, die erstrebten Einsparungen an Arbeitskraft alias Arbeitslohn überhaupt noch zu erzielen und die Aufwendungen für den sächlichen Ausbau und die technische Aufrüstung des Produktionsapparats, die dafür nötig sind, zunehmend außer Proportion und in ein eklatantes wertmäßiges Missverhältnis zu dem durch sie zu erreichenden Spareffekt geraten.
So denn also scheint die vom Kapital gegen die staatliche Umverteilungspolitik aufgebotene Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie einerseits gar nicht verfehlen zu können, zunehmende Arbeitslosigkeit zu erzeugen und als quasi katalytisches Ferment, um nicht zu sagen diabolischer Wegrationalisierer, das lohnarbeitende Produzentenkollektiv in es selbst und einen wachsenden Schatten seiner selbst, ein von ihm ausgesondertes und subsistenziellem Verderben preisgegebenes vexierbildliches Alterego aufzuspalten. Und das wiederum scheint dem Staat, der seine umverteilungspolitischen Bemühungen um eine Belebung der kommerziellen Nachfrage mittels Konsumkraftstärkung durch die kapitale Strategie vereitelt und sich bei Strafe einer erneuten Zuspitzung des Wertrealisierungsproblems zu neuen umverteilungspolitischen Maßnahmen genötigt findet, gar keine andere Wahl zu lassen, als letztere gleichermaßen qualitativ zu verlagern und quantitativ auszuweiten. In dem Maße, wie kraft der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals das lohnarbeitende Produzentenkollektiv schrumpft und industrielle Arbeitslosigkeit um sich greift, scheint dem Staat gar nichts anderes übrig zu bleiben, als eine Verlagerung der Stoßrichtung seiner umverteilungspolitischen Bemühungen weg von der marktpraktischen Funktion hin zur sozialpolitischen Motivation vorzunehmen und im Gewahrsam dieser an Dringlichkeit gewinnenden und in den Vordergrund rückenden sozialpolitischen Motivation den Akzent weg von der lohntariflichen und versicherungsrechtlichen Begünstigung des lohnarbeitenden Produzentenkollektivs und hin zur fürsorglichen und sozialhelferischen Unterstützung des aus dem Produzentenkollektiv ausgeschiedenen Arbeitslosenheers zu verschieben.
Und dabei scheint der Staat gar nicht umhin zu können, seine Umverteilungsmaßnahmen auszuweiten beziehungsweise aufzustocken, da er ja jetzt nicht mehr nur Arbeitslohnempfänger, denen ihr Lohn bereits die Subsistenz ermöglicht, über dies subsistenzielle Niveau hinaus mit mehr Kaufkraft alias Konsumkraft ausstatten, sondern mehr noch dafür Sorge tragen muss, dass einem außer Lohn und Brot gesetzten, der Mittellosigkeit überantworteten wachsenden Arbeitslosenheer, quasi einem zum Produzentenkollektiv vexierbildlichen Schattenkollektiv, überhaupt die Subsistenz ermöglicht wird, also das für seine materiale und soziale Existenz erforderliche Minimum an Unterhaltsmitteln zur Verfügung steht.
Andererseits und gleichzeitig aber fehlt dem Staat für diese via Ausweitung beziehungsweise Verstärkung seiner Umverteilungsmaßnahmen zu erfüllenden wachsenden Fürsorgeverpflichtungen und Sozialhilfeaufgaben das nötige Wertquantum in Form von allgemeinem Äquivalent, kurz, das Geld. Alle seine – egal ob marktpraktisch diktierten oder sozialpolitisch motivierten – direkten oder indirekten, lohntarifpolitisch forcierten oder fiskalsystematisch fundierten Umverteilungsleistungen finanziert der Staat ja letztlich aus ein und derselben Quelle, dem mittels industriekapitalistischen Produktionsprozesses, also durch die Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft, geschöpften Mehrwert. Und auf diese Quelle müsste er wohl oder übel auch jetzt rekurrieren, da das Spaltprodukt der vom Kapital gegen seine Umverteilungspolitik aufgebotenen Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie, nämlich das wachsende Heer von um ihre Lohnarbeit gebrachten, mithin arbeits- und mittelloser Produzenten, ihn zur Ausweitung und Verstärkung seiner Umverteilungsmaßnahmen zwingt. Er müsste mit anderen Worten zur Finanzierung seiner aus vordringlich sozialpolitischen Gründen ausgeweiteten und verstärkten Umverteilungsmaßnahmen mehr von dem mittels industriekapitalistischen Produktionssystems erwirtschafteten Mehrwert in Anspruch nehmen und mit Beschlag belegen.
Wie indes oben expliziert, täuscht die durch den sächlichen Ausbau und die technische Aufrüstung des industriellen Produktionsapparats produktivkraftsteigernde Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie die vom Kapital mit ihr verknüpften Hoffnungen auf eine Erhöhung des absoluten Mehrwerts alias Profits und belässt letzteren bestenfalls auf dem unverändert gleichen Niveau wie bislang beziehungsweise lässt ihn im Zweifelsfall, der der Normalfall ist, sogar sinken. Für die sozialpolitisch gebotenen umfänglicheren Umverteilungsmaßnahmen, die in der Konsequenz der Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie nötig werdenden kostspieligeren Fürsorgeaufgaben und aufwendigeren Sozialhilfeleistungen kann also der Staat auf keinen vermehrten Mehrwert, kein größeres Quantum Profit zurückgreifen. Will er seine wachsenden Fürsorgeaufgaben erfüllen, die von ihm geforderten steigenden Sozialhilfeleistungen erbringen, muss er den kapitalen Mehrwert, von dem er zehrt, mehr als zuvor in Anspruch nehmen, muss er das Kapital stärker als vorher zur Kasse bitten.
Das aber kann er nicht oder jedenfalls nicht im erforderlichen Umfang, nicht in einem dem Mangel und Bedarf, den die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie generiert, gemäßen Ausmaß, ohne dass er riskiert, den Anspruch des Kapitals auf die Schöpfung von Mehrwert überhaupt zu frustrieren, seinen Akkumulationsimperativ zu torpedieren und damit dem Kapital seine raison d'être zu verschlagen, es beim Versuch, ihm die Scylla einer wie auch immer sozialpolitisch zugespitzten Wertrealisierungskrise vom Leibe zu halten, der Charybdis eines sein Wertschöpfungssystem als solches ereilenden Sinn- und Triebverlusts in die Arme zu treiben. Schließlich zielt die staatliche Umverteilungspolitik wesentlich darauf ab, das industriekapitalistische Produktionssystem vor seiner produktivkraftbedingten Selbstzerstörung zu bewahren und es in kommerzieller und sozialer Hinsicht sicherzustellen und in Kraft zu erhalten, und wenn die umverteilungspolitischen Maßnahmen des Staates dies nur um den Preis ins Werk setzen können, dass sie dem Produktionssystem seinen verwertungsprinzipiellen Grund und Boden entziehen oder, besser gesagt, seinen akkumulationsimperativen Aufhänger und Angelpunkt verschlagen, dann haben sie ihr Ziel nicht einfach nur verfehlt, sondern sich regelrecht ad absurdum geführt.
Das unheilige Zugleich von zunehmender Arbeitslosigkeit und stagnierender beziehungsweise sinkender Profitrate, das Folge der auf die staatliche Umverteilungspolitik reagierenden Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals ist, stürzt also den Staat in ein allem Anschein nach unlösbares Dilemma – das Dilemma, dass er, um der sozialpolitisch aufgeladenen beziehungsweise zugespitzten Wertrealisierungskrise zu wehren, der das von permanenter Rationalisierung und Automatisierung erfasste Produktionssystem unaufhaltsam zustrebt, das Kapital stärker besteuern, ihm mehr von seinem Mehrwert entziehen müsste, dies aber nicht oder nur bei Strafe einer Unterminierung und Dysfunktionalisierung des Produktionssystems kann, weil dessen Rationalisierung und Automatisierung mitnichten mehr und im Zweifelsfall, der der Normalfall ist, sogar weniger kapitalen Mehrwert alias Profit erbringt und die verstärkte umverteilungspolitische Inanspruchnahme des gleich bleibenden oder gar sinkenden kapitalen Mehrwerts ihn als solchen aufs Spiel setzen und damit anstelle der Scylla eines Scheiterns an der Klippe kommerzieller Aussichtslosigkeit die Charybdis eines Untergangs im Abgrund industrieller Sinnlosigkeit heraufbeschwören würde.
Wohin dies unlösbare Dilemma die bürgerliche Gesellschaft führt, scheint klar. Umverteilungspolitisch ebenso sehr sozialpolitisch gefordert wie kapitalstrategisch gelähmt, kann der bürgerliche Staat durch seine wiederum auf die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des Kapitals reagierenden umverteilungspolitischen Maßnahmen zwar vielleicht noch mit den qua Wertrealisierungskrise marktpraktischen Konsequenzen der nach Maßgabe jener Strategie des Kapitals fortlaufenden Steigerung der Produktivkraft des industriekapitalistischen Produktionssystems halbwegs fertig werden beziehungsweise sie unter Kontrolle halten, aber gleichzeitig scheint er ohnmächtig zusehen und hilflos hinnehmen zu müssen, wie jene reaktive Strategie des Kapitals die lohnarbeitende Klasse, das aus Arbeitern und Angestellten agglomerierte Produzentenkollektiv, zu Paaren treibt, es quasi elektrolytisch aufspaltet und, indem sie einen wachsenden, rationalisierungs- und automatisierungsbedingt außer Lohn und Brot gesetzten Teil des Kollektivs der Mittellosigkeit und Verelendung preisgibt und so den tragenden Unterbau des Sozialcorpus, das in Diensten des Kapitals lohnarbeitende Fundament der bürgerlichen Gesellschaft, unterminiert und zerrüttet, letztlich die Gesellschaft als ganze ins Wanken bringt und ins Bodenlose politischer Konfrontationen und sozialer Konflikte kollabieren lässt, die zwangsläufige Folge eines gesellschaftlichen Reproduktionssystems sind, das auf immer schmalerer demographischer Basis Reichtümer hervorbringt, von deren Gebrauch oder Genuss ein aus der Teilnahme am Produktionsprozess entlassener Großteil des demos mangels gleichermaßen lohntariflicher Vergütungen des Kapitals und sozialfürsorglicher Zuwendungen des Staates weitestgehend ausgeschlossen bleibt.