New Deal auf Deutsch

Auch der nationalsozialistische Staat praktiziert in der radikalisierten Form von Bismarckschem Sozialpakt, der er sich verschreibt, eine Spielart des New Deal. Die aber zielt auf die Wiederankurbelung des Wertschöpfungssystems nicht pro cura und zum Wohl der zivilen Gesellschaft, sondern pro domo und zum Ruhm einer militärischen Gemeinschaft, die er in einem veritablen Subjektwechsel die zivile Gemeinschaft verdrängen und in der Rolle der Res publica ersetzen lässt.

Nicht anders als die Regierungen der westlichen Industrienationen findet sich auch die nationalsozialistische Diktatur des Deutschen Reichs durch das ebenso anhaltende wie tiefgreifende Siechtum, in das die Weltwirtschaftskrise die Wertschöpfungssysteme stürzt, gezwungen, eine Spielart jener neuen staatlichen Geschäftigkeit in Sachen Wirtschaftsleben zu praktizieren, die ebenso richtungweisend wie federführend die politische Repräsentanz der mittlerweile maßgebenden Volkswirtschaft, das Rooseveltsche Regime, entfaltet und deren Dreh- und Angelpunkt das beschriebene ökonomische Involvement des Staats, sein auf der Beleihung des gesamtbürgerlichen Possessivs basierendes Bemühen um die Wiederbelebung und Wiederankurbelung des siechen Wertschöpfungssystems ist. Und nicht anders als die republikanisch-demokratischen Regierungen der westlichen Industrienationen sieht sich auch das diktatorische Regime des Deutschen Reichs durch sein der Weltwirtschaftskrise geschuldetes ersatzkonsumtives Einspringen, sein notgedrungenes ökonomisches Involvement, in die – um noch einmal auf die obige Metapher zurückzugreifen! – Zwangslage des passageren Fahrgasts versetzt, dem der stygische Fährmann die Ruderstange in die Hand drückt und der sich daraufhin dauerhaft, um nicht zu sagen ad infinitum, mit der Fährmannsrolle nicht weniger belastet als betraut findet.

Statt nur vorübergehend, bis zur hoffentlich baldigen Erholung des Fährmanns alias Regeneration des Wertschöpfungssystems per kreditiven Ersatzkonsum die für die Fortbewegung des Nachens nötige Antriebskraft aufzubringen, sprich, die für die Wiederankurbelung und Fortsetzung des Wertschöpfungsprozesses erforderliche Wertrealisierungskapazität alias Konsumkraft zu mobilisieren, zeigt sich, nicht anders als die republikanisch-demokratischen Industriestaaten Westeuropas und Nordamerikas, seine vormaligen Kontrahenten im Feld und jetzigen Konkurrenten auf dem Markt, auch das zur nationalsozialistischen Diktatur mutierte Deutsche Reich in der zwangsläufigen Konsequenz dieses seines ökonomischen Involvements genötigt, dessen vermeintlich temporäre Natur, seinen transitorischen Charakter Lügen zu strafen und nämlich, der Temporalität zur Permanenz verhelfend, das Transitorische ins Äternische überführend, sich für die ebenso unabsehbare Zukunft wie unentrinnbare Gegenwart als tragender Pfeiler des Wertschöpfungssystems, als dem Wertschöpfungsprozess gleichermaßen zureichende Dynamik verleihender und hinlängliche Perspektive garantierender Haupt- und Staatskonsument zu etablieren.

So parallel und vergleichbar die im republikanisch-demokratischen Lager als New Deal etikettierten ökonomischen Rettungs- und Sanierungsaktionen der beiden politischen Regime, ihre Bemühungen um eine staatliche Kompensation beziehungsweise Substitution mangelnder oder gar fehlender gesellschaftlicher Konsumkraft, im Prinzip aber auch sein mögen, einen nicht zwar prinzipiellen, wohl aber reellen Unterschied zwischen dem New Deal der republikanisch-demokratischen Westmächte und dem der nationalsozialistischen Diktatur gibt es, und der erweist sich in dem Maß, wie er die deutsche Spielart des New Deal zu einer veritablen Abart partikularisiert und segregiert, als Unterschied ums Ganze. Was das ökonomische Involvement des nationalsozialistischen Deutschen Reichs von dem der republikanisch-demokratischen Staaten nicht zwar prinzipiell, wohl aber reell unterscheidet, ist die Art und Beschaffenheit des per Einsatz kreditiver gesellschaftlicher Konsumkraft finanzierten Ersatzkonsums, zu dem es die Staatsmacht verpflichtet und anhält. Im Falle des Deutschen Reichs ist dieser wirtschaftsbelebende, den Wertschöpfungsprozess antreibende und auf Touren bringende staatliche Ersatzkonsum ebenso wesentlich geprägt wie maßgeblich disponiert durch den als deutscher Sonderweg beschriebenen bismarckschen Sozialpakt zwischen bürgerlicher Gesellschaft und staatlicher Herrschaft, und zwar in der Konkretisierung oder, besser gesagt, Fetischisierung, die der Nationalsozialismus letzterem vindiziert und in der er ihm nach der Machtergreifung konstitutionelle Evidenz und institutionelle Präsenz zu verschaffen unternimmt.

Kernpunkt dieser faschistischen Fetischisierung des Sozialpakts, seiner, um die frühere, urteilslogische Formulierung aufzugreifen, in der prädikativen Reduktion des gesellschaftlichen Subjekts auf die staatliche Kopula bestehenden Radikalisierung, ist, wie oben ausgeführt, die Totalisierung und Hypostasierungder unter den Notstandsbedingungen des Weltkriegs als starker Arm des Reichkorpus, als dessen generaler Faktor beziehungsweise zentrale Gliedmaße etablierten Streitmacht zur alleinigen Trägerin und ausschließlichen Garantin des Pakts, die in dieser ihrer Ausschließlichkeit und Monopolstellung die ursprüngliche Vertragspartnerin, die dem bismarckschen Konzept zufolge mit dem Staat paktierende bürgerliche Gesellschaft, aus dem Geschehen verdrängt und auf einen nicht mehr aktiv an ihm partizipierenden, sondern es nurmehr passiv fundierenden Bodensatz reduziert.

So gewiss in als Extremisierung offenbarer Fortführung der unter Weltkriegsbedingungen das bismarcksche Konzept heimsuchenden Militarisierung des Sozialpakts der nationalsozialistische Umsturz das Verbindungsglied zwischen staatlicher Herrschaft und bürgerlicher Gesellschaft radikal purgiert und abstrahiert von den durch die Gesellschaft in den Staat eingeführten bürgerlichen Einrichtungen, den etablierten politischen Parteien und sozialen Verbänden, und stattdessen total reduziert und konzentriert auf das prototypische Instrument staatlicher Herrschaft, die aus der Gesellschaft selektierte und dem Staatsapparat rückhaltlos inkorporierte Staatsgewalt, die als eingeborene Kreatur des Staats, als dessen identitäres Reflexiv alias spiegelbildlicher Wechselbalg zur Wehrmacht umgewidmete Streitmacht, so gewiss kontrahiert er das urteilslogische Dreigespann aus gesellschaftlichem Subjekt, staatlichem Prädikat und vermittelndem Institut, der das Verhältnis von Subjekt und Prädikat artikulierenden Instanz, auf ein vollzugspraktisches Zweigespann, bei dem das erste Element, das gesellschaftliche Subjekt, sich als konstitutiver Faktor eskamotiert und in dem vom dritten Element, dem staatlichen Prädikat, zu einem Subjekt sui generis hypostasierten zweiten Element, dem vermittelnden Institut, im Sinne einer Repräsentation, die den Tatbestand der Substitution erfüllt, rücksichtslos aufgehoben zeigt.

In eben dem Maß, wie der Staat die das Verhältnis der Gesellschaft zu ihm vermittelnden bürgerlichen Einrichtungen zerschlägt und auflöst und, letztere durch seine streitbare Kreatur, das militärische Korpus, verdrängend und ersetzend, erstere, die bürgerliche Gesellschaft selbst, zu einem materialen Steinbruch und personalen Ersatzteillager für eben dies militärische Korpus amorphisiert und nivelliert, kommt das einer das Dreierverhältnis auf eine Zweierbeziehung restringierenden Kurzschlusshandlung gleich, in deren zwangsläufiger Konsequenz alles, was er fortan in Wahrnehmung seines das Wohl der bürgerlichen Gesellschaft, seiner Mandantin und Schutzbefohlenen, zu fördern beziehungsweise ihrem Weh zu wehren bestimmten Amtes plant und unternimmt, seine wahre Adressatin und eigentliche Nutznießerin nicht mehr sowohl in ihr, der auf eine materiale Voraussetzung und personale Bezugsquelle seiner staatsmächtigen Kreatur degradierten und deklassierten bürgerlichen Gesellschaft, sondern vielmehr in der Gemeinschaft der Dienst an der Waffe Leistenden, eben der von ihm als seine leibgeberische Setzung, sein persönlicher Golem aus jener materialen Voraussetzung fabrizierten und aus jener personalen Bezugsquelle extrahierten Wehrmacht findet.

Es liegt auf der Hand, dass diese gründliche Alteration der elementaren Machtkonstellation, diese Mutation der zwischen Gesellschaft und Staat vermittelnden und von Haus der bürgerlichen Ordnung aus ebenso sehr letzteren ersterer gefügig zu machen bestrebten wie erstere letzterem zu unterwerfen gestattenden faktorellen Kopula aus einem letzterem von ersterer insinuierten, interessenvertretungsmäßig-fraktionierten Sammelsurium ziviler Einrichtungen zu einem ersterer von letzterem oktroyierten, waffengattungsförmig sortierten monolithisch-militärischen Apparat – dass also diese uno actu militärische Aufhebung und zivile Abdankung der bürgerlichen Gesellschaft durch den wehrmächtigen Staat nationalsozialistischer Machart entscheidende Bedeutung gewinnt für und prägenden Einfluss nimmt auf die ersatzkonsumtiven Bemühungen um eine Wiederbelebung des durch die Weltwirtschaftskrise in Schockstarre versetzten bürgerlichen Wertschöpfungssystems, zu denen wie seine republikanisch-demokratischen Kollegen auch dieser diktatorische Staat sich im Eigeninteresse nicht weniger als von Amtes wegen verstehen muss. Die Verdrängung und Ersetzung der zivilen Einrichtungen der Gesellschaft durch das militärische Korpus des Staats in der Rolle des Staat und Gesellschaft kopulierenden und als Gemeinwesen etablierenden Organs kommt ja, wie bemerkt, einem veritablen Subjektwechsel insofern gleich, als eben dieses qua militärisches Korpus vermittelnde Organ actu seiner Vermittlungsrolle das gesellschaftliche Subjekt als solches degradiert und deklassiert und, es zu einem materialen Steinbruch und personalen Ersatzteillager für sein militärisch eigenes Bestehen und Wohlergehen amorphisierend und nivellierend, sich selber als das ebenso pseudogesellschaftlich expansive wie staatskreatürlich exklusive wahre Subjekt geltend macht und in Szene setzt.

Was liegt angesichts solchen Subjektwechsels intentional näher und mutet funktionell logischer an, als dass der den Wertschöpfungsprozess wieder anzukurbeln und in Gang zu bringen bestimmte staatliche Ersatzkonsum sich um die materiale Versorgung und reale Befriedigung dieses wahren Subjekts, dieses aus Sicht des Staats die zivile Gesellschaft mit substitutiver Rücksichtslosigkeit repräsentierenden, besser gesagt, in radikaler Exklusivität als Subjekt demissionierenden militärischen Korpus dreht, dass mit anderen Worten der wenn nicht ausschließliche, so jedenfalls hauptsächliche Adressat und Nutznießer der materialen Produkte und realen Leistungen, die der Einsatz kreditiv staatlicher Konsumkraft das Wertschöpfungssystem hervorzubringen und zu erbringen animiert, die dem führerschaftlichen Staat ebenso identitätsstiftend am Herzen liegende wie leibgeberisch anverwandelte, kurz, eingeborene Kreatur, die Wehrmacht, ist und dass die Erhaltung und Versorgung der zivilen Gesellschaft ganz im Sinne ihrer Degradation und Deklassierung zu einem für die Ausstattung und Aufrüstung der letzteren nutzbaren materialen Arsenal und personalen Reservoir demnach zur bloßen Nebenwirkung oder vielmehr zum schieren Abfallprodukt der um die Ausstattung dieses führerschaftlichen Fetischs kreisenden, auf die Aufrüstung des militärischen Popanz konzentrierten ersatzkonsumtiven staatlichen Bemühungen gerät.

Die zivile Gesellschaft spielt demnach bloß insoweit eine Rolle und hat nur in dem Maße statt, wie die Wiederankurbelung des Wertschöpfungsprozesses, die nicht weniger staatskonstruktiven Zwecken dient als sich aus staatskreditiven Mitteln speist, durch die Arbeitslöhne, die der Prozess generiert, und die Kapitalrenditen, die er abwirft, ein Mehr an gesellschaftlicher Subsistenzkapazität im Allgemeinen und bürgerlicher Konsumkraft im Besonderen nach sich zieht, das wiederum animierend beziehungsweise instigierend auf das Wertschöpfungssystem einwirkt und letzteres dazu antreibt, es mittels der Produktion materialer Güter und realer Dienstleistungen für den zivilen Markt abzuschöpfen alias zu kapitalisieren, womit im Nebenbei beziehungsweise Nachhinein der als zentrales Anliegen des ökonomischen Involvements des Staats, seiner ersatzkonsumtiven Einlassung, firmierenden Ausstattung und Aufrüstung des militärischen Korpus auch die subsistenziellen Bedürfnisse und konsumtiven Ansprüche der zum materialen Arsenal und personalen Reservoir des Korpus degradierten und deklassierten Gesellschaft zu ihrem wenngleich markant limitierten Recht gelangen und ihre wiewohl massiv marginalisierte Berücksichtigung finden.

So sehr also im abstrakten Prinzip des durch das chronische Siechtum, in das die Weltwirtschaftskrise die bürgerliche Gesellschaft stürzt, erzwungenen ökonomischen Involvements auch die nationalsozialistische Diktatur einen New Deal praktiziert, will heißen, Ersatzkonsum auf Basis der Beleihung des geldlichen Possessivs der bürgerlichen Klasse, ihres Vermögens in Bankenhand, betreibt, so sehr unterscheidet sich doch aber dieser ihr New Deal von dem des Rooseveltschen Regimes und der sich mehr oder minder an dessen Beispiel orientierenden westeuropäischen Industriestaaten, und so sehr gibt der als Radikalisierung beziehungsweise Verabsolutierung des bismarckschen Sozialpakts begreifliche, von der nationalsozialistischen Diktatur actu ihrer Machtergreifung vollzogene politisch-soziale Subjektwechsel, die Hypostasierung nämlich des als monopoles Verbindungsglied alias absolute Kopula zwischen bürgerlicher Gesellschaft und herrschaftlichem Staat etablierten militärischen Korpus zum die bürgerliche Gesellschaft in ihrer Subjektrolle dementierenden, aus ihr verdrängenden, weil sie substitutiv repräsentierenden alias exklusiv simulierenden wahren Subjekt – gibt also dieser Subjektwechsel dem staatlichen Ersatzkonsum, den Bemühungen des Staats um die Wiederbelebung des Wertschöpfungssystems und Wiederankurbelung des Wertschöpfungsprozesses, den daraus resultierenden Produkten und Leistungen eine, was deren materialen Inhalt und realen Nutzen, betrifft, ebenso gänzlich neue Wendung wie, was ihren personalen Empfänger und sozialen Nutznießer angeht, völlig andere Richtung.

Statt das Wertschöpfungssystem zur Schöpfung und Erzeugung ziviler Güter und Dienstleistungen anzutreiben, setzt es der staatliche Ersatzkonsum nationalsozialistischer Provenienz ebenso hauptsächlich wie zentral zur Herstellung und Schaffung von Kriegsgerät und militärischer Kampfbereitschaft ein. Statt die bürgerliche Gesellschaft durch seinen Ersatzkonsum zu motivieren, mittels ihres Wertschöpfungssystems sich zu reproduzieren, sich mit anderen Worten, wenn auch um den Preis des dem Wertschöpfungssystem eigenen funktionalen Expropriationsanspruchs alias kapitalen Akkumulationsimperativs, subsistenziell zu versorgen beziehungsweise konsumtiv zu befriedigen, instigiert der nationalsozialistische Staat die bürgerliche Gesellschaft durch solchen Ersatzkonsum vielmehr dazu, ihr Wertschöpfungssystem, selbstredend um den unverändert gleichen Preis funktionaler Arbeitsausbeutung alias kapitaler Wertanhäufung, nicht sowohl für die subsistenzielle Versorgung und konsumtive Befriedigung ihrer selbst, sondern vielmehr für die instrumentelle Aufrüstung und präparative Bereitstellung ihres militärischen Alterego, der aus staatlicher Sicht an ihre Stelle getretenen und sie nicht weniger sozial verdrängenden und substituierenden als politisch vorführenden und repräsentierenden Wehrmacht, in Gang zu setzen und auf Touren zu bringen.

Dass die dem veritablen Subjektwechsel, den die nationalsozialistische Auflösung der der bürgerlichen Gesellschaft eigenen politischen Organisationen und sozialen Verbände und deren Ersetzung durch die eingeborene Kreatur des Staats, das militärische Korpus, impliziert, entsprechende materiale Umrüstung des Wertschöpfungsprozesses und reale Umfunktionierung des Wertschöpfungssystems der Rolle des Staats als Haupt- und Staatskonsument, als Eckpfeiler des Wertschöpfungssystems, zu der ihn die sein ökonomisches Involvement bestimmende konsequenzielle Logik und beherrschende exponentielle Dynamik nolens volens verpflichten, eine, verglichen mit dem ersatzkonsumtiven Part, den die Regime der republikanisch-demokratischen Industriestaaten übernehmen, nicht weniger qualitativ eigene Definition als quantitativ andere Dimension verleihen, dürfte ohne Weiteres evident sein.

So gewiss der nationalsozialistische Staat sich keineswegs wie seine republikanisch-demokratischen Kollegen damit bescheidet, einem, was seine materiale Bestimmung und seine personalen Adressaten angeht, praktisch unverändert und so gut wie unangetastet gelassenen Wertschöpfungssystem erste Hilfe zu leisten, ihm als nothelfender Instigator, quasi als ökonomischer Sanitäter, zur Seite zu springen und Beine zu machen, sondern sich vielmehr anmaßt, als neumachender Reformator, quasi als freischaffender Demiurg, unter der Camouflage seiner nothelferischen Initiativen und Wiederbelebungsbemühungen das Wertschöpfungssystem ebenso sehr objektiv umzurüsten wie alternativ auszurichten, es einer gleichermaßen anderen materialen Bewandtnis zu überführen und neuen personalen Adresse zuzuwenden, so gewiss nutzt er die ihm durch die Krise aufgedrängte und ihn, der Logik wie der Dynamik seines ökonomischen Involvements gemäß, zum Haupt- und Staatskonsumenten befördernde Instigatoren- und Sanitäterrolle dazu, das Wertschöpfungssystem als solches und als Ganzes nicht zwar funktionell oder operativ, wohl aber intentional und projektiv seiner angestammten Besitzerin und Betreiberin, der durch die bürgerliche Klasse nicht weniger in Selbstausbeutung verhaltenen als zur Selbstversorgung angestellten zivilen Gesellschaft, abspenstig zu machen, es deren selbstbezüglicher Verfügung beziehungsweise selbstverzehrlicher Verwendung zu entziehen, um es stattdessen in den Dienst seiner militärischen Selbsterbauung beziehungsweise Selbstbefriedigung zu stellen, es zum Auf- und Ausbau, zur Aufrüstung und Ausstattung der ihm als dem diktatorischen Militärstaat, als der er die Macht ergreift, ebenso leibgeberisch am Herzen liegenden wie identitätsstiftend die Welt bedeutenden wehrmächtigen Kreatur einzusetzen.

Der nationalsozialistische Staat nutzt mit anderen Worten die als Weltwirtschaftskrise figurierende Gunst der Stunde, um in der auf infinite Dauer angelegten Rolle eines Haupt- und Staatskonsumenten, auf die ihn gleichermaßen die Logik und Dynamik seines ökonomischen Involvements vereidigen, jenem politischen Subjektwechsel, jenem Austausch der bürgerlichen Gesellschaft, des zivilen Subjekts, gegen das militärische Korpus, die zum Subjekt hypostasierte staatskreatürliche Kopula, auf den er in Extremisierung beziehungsweise Fetischisierung des bismarckschen Sozialpakts schwört, ökonomische Realität zu verleihen, will heißen, die für solchen Wechsel und Austausch erforderlichen finanziellen Ressourcen locker zu machen, die für ihn nötige soziale Arbeit zu mobilisieren und materiale Leistung zu organisieren. Der nationalsozialistische Staat ergreift also die ihm durch die Weltwirtschaftskrise aufgedrängte Rolle des bis auf unabsehbar Weiteres dem New Deal zu frönen, sprich, in die Bresche der gesellschaftlichen Konsumfront zu springen genötigten Haupt- und Staatskonsumenten als durchaus willkommene Gelegenheit beim Schopf, den von ihm initiierten politischen Subjektwechsel, die der bürgerlichen Gesellschaft verwaltungstechnisch angesonnene militärische Entäußerung, um nicht zu sagen, Entleibung ökonomisch in die Tat umzusetzen, sie gesellschaftspraktische Wirklichkeit gewinnen zu lassen.

Für die republikanisch-demokratischen Industriestaaten ist ihr New Deal, ihr ökonomisches Involvement, eine Notlösung, die sie so rasch wie möglich hinter sich bringen wollen, um den kommerziellen Normalbetrieb bürgerlicher Gesellschaftlichkeit wiederaufzunehmen. Der nationalsozialistische Staat hingegen, der seine Version vom New Deal nutzt, um die zivile Gesellschaft von Grund auf um- und aufzurüsten, sprich, sie im Sinne eines veritablen Subjektwechsels zu militarisieren, hat keinerlei Bedürfnis, zu jenem Normalbetrieb zurückzukehren, weshalb ihm die Bedenken und Zweifel, die seine republikanisch-demokratischen Kollegen plagen, erspart bleiben. Der Preis freilich, den er für sein ebenso eindeutiges wie zielstrebiges Involvement zahlen muss, ist ein rüstungswirtschaftliches Ausscheren aus dem Weltmarkt mit allen handelsbilanzorisch nachteiligen Folgen.

Von einer dem Staat aufgedrängten Rolle kann demnach, recht besehen, hier gar keine Rede sein. Die anderen, unter Federführung und Anleitung der USA auf den New Deal verfallenden Industriestaaten, die republikanisch-demokratischen Kollegen beziehungsweise Kontrahenten der nationalsozialistischen Diktatur, sehen in ihrem ökonomischen Involvement, ihrer ersatzkonsumtiven Einlassung eine ebenso beschwerliche wie unvermeidliche Aufgabe, eine aktuelle Notwendigkeit, der sie sich im als Staatsräson figurierenden eigenen Interesse fügen müssen, die sie aber, weil sie ihrer traditionellen politischen Okkupation widerstreitet und ihrer mit ihren bürgerlichen Gesellschaften oder vielmehr mit deren ökonomischem Geist, dem Kapital, etablierten strukturellen Arbeitsteilung geradezu Hohn spricht, so schnell wie möglich zu erledigen und wieder loszuwerden bestrebt sind. Sie betrachten mit anderen Worten ihr ökonomisches Involvement, ihren auf die Ankurbelung des bürgerlichen Wertschöpfungsbetriebs gemünzten ersatzkonsumtiven Eingriff ins bürgerliche Wertrealisierungsgeschäft als eine episodische Intervention, deren einziger Sinn und Zweck es ist, sie baldmöglichst erfolgreich abschließen und ad acta legen zu können.

Davon kann beim nationalsozialistischen Deutschen Reich keine Rede sein. Weil das Ziel seines diktatorischen Regimes besagter gesellschaftlicher Subjektwechsel, die Substitution der zivilen Gesellschaft durch das militärische Korpus und die Degradierung der ersteren zu einem materialen Arsenal und einer personalen Bezugsquelle für das zum wahren Subjekt hypostasierte letztere ist, geht es bei seinen ersatzkonsumtiven Bemühungen um die Wiederbelebung und Wiederankurbelung des Wertschöpfungssystems mit dem ganzen Elan und der vollen Schubkraft des neumachenden Reformators alias freischaffenden Demiurgen zu Werke und kommt ihm eine Rückkehr zum Normalbetrieb bürgerlichen Wirtschaftens, eine Erübrigung und Ablösung nämlich seiner supportiven Wertrealisierungsbemühungen durch ein dank solcher Bemühungen aufgepäppeltes und dem Wertrealisierungsbetrieb wieder zu genügen befähigtes bürgerliches Wertrealisierungsgeschäft, ebenso wenig in den Sinn, wie es ihm denkbar fern liegt, sich als bloßer, im Dienste und zum Wohle der bürgerlichen Gesellschaft agierender und, über seinen politischen Schatten springend, ihr in ihrem ökonomischen Dilemma selbstlos Sukkurs leistender passagerer Platzhalter und temporärer Nothelfer wahrzunehmen und zu verhalten.

Und weil die nationalsozialistische Diktatur mit ihrem New Deal, ihrem ökonomischen Einsatz, auf eine Überwindung und Aufhebung der bürgerlichen Gesellschaft und zivilen Ordnung pro domo und pro bono einer im staatskreatürlich militärischen Organismus zu sich kommenden völkischen Gemeinschaft zielt, bleibt ihr nun natürlich auch jene desillusionierende Erfahrung wenn nicht des Scheiterns, so doch aber der Fehlentwicklung und des Irregehens erspart und überhaupt fremd, die ihre industriestaatlichen Kollegen oder Kontrahenten republikanisch-demokratischer Fasson im Zuge ihres auf die Reparatur und Restauration der zivilen Ordnung gerichteten New Deal, eines ökonomischen Einsatzes, machen müssen, der bloß dem Zweck dient, das Herz der bürgerlichen Gesellschaft wieder zum Schlagen zu bringen, ihren im Wertschöpfungssystem bestehenden Motor wieder anzukurbeln und sie damit in die Lage zu versetzen, sich nicht weniger selbsttätig als selbständig, also ohne die ökonomische Intervention alias ersatzkonsumtive Einlassung der Staatsmacht, ihrer gewohnten, im unabschließbaren Zirkel aus Wertschöpfungsbetrieb und Wertrealisierungsgeschäft fortlaufenden Bestimmung zu frönen.

Weil ihnen, den mit ihrem Deal bloß um die Reparatur und Restauration der bürgerlichen Gesellschaft als solcher bemühten republikanisch-demokratischen Regimen, das eine, die ins Bild einer Wiederankurbelung des Motors gefasste Revitalisierung des Wertschöpfungssystems zwar gelingt, aber nur um den Preis der Verewigung ihres ökonomischen Involvements, sprich, ihrer Vereidigung auf die Rolle eines als Haupt- und Staatskonsument für den Zirkel aus kapitalem Betrieb und kommerziellem Geschäft unentbehrlichen und nicht mehr wegzudenkenden Betriebsangehörigen beziehungsweise Geschäftspartners, und weil sie demnach ihr anderes Ziel, die Rückführung ihrer bürgerlichen Gesellschaften in den Zustand ebenso selbsttätig wie selbständig handelnder ökonomischer Subjekte und ihre darin implizierte eigene Entbindung oder Erlösung von der ökonomischen Nothelfer- alias ersatzkonsumtiven Platzhalteraufgabe, nicht weniger gründlich als dauerhaft verfehlen, kann es schwerlich Wunder nehmen, dass sie, die betreffenden Regime, von Zweifeln an gleichermaßen der Opportunität und Effektivität ihres ökonomischen Involvements befallen werden und, in der Absicht, sowohl das Tempo als auch das Ausmaß ihrer Katabole ins unwiderrufliche Haupt- und Staatskonsumentendasein zu bremsen und zu beschränken, ihre Spendierfreudigkeit mit Einsparungsmaßnahmen, ihren kreditiven Ersatzkonsum alias ausgeberischen New Deal mit einer restriktiven Etatpolitik alias haushälterischen Austerity kombinierend, jenen wirtschaftspolitischen Hüh-und-Hott-Weg antreten beziehungsweise Schlingerkurs einschlagen, der sie in den dreißiger Jahren im Limbus zwischen laufender Erholung und schleichendem Siechtum, im Niemandsland zwischen programmatischem Aufschwung und chronischer Stagnation verharren lässt.

Gemessen an diesem die republikanisch-demokratischen Regime heimsuchenden und ins Schlingern geraten lassenden Dilemma eines Erfolgs beim einen Teil der das ökonomische Involvement des Staats bestimmenden Zielsetzung, der Wiederankurbelung des bürgerlichen Wertschöpfungsprozesses, um den Preis des Fehlschlags beim anderen Teil der Zielsetzung, der Rückführung des Wertschöpfungsprozesses in die bürgerliche Hand und Verfügung – gemessen an diesem Dilemma befindet sich die nationalsozialistische Diktatur in einer ungleich entspannteren und angenehmeren Lage. Für sie ist der zweite Teil der den New Deal ihrer industriestaatlichen Kontrahenten bestimmenden Zielsetzung, die schließliche Rückübertragung nämlich der Verfügung und Kontrolle über das von ihr ersatzkonsumtiv aufgepäppelte Wertschöpfungssystem an die bürgerliche Klasse, die Restitution des Wertschöpfungsprozesses in deren freie Hand und volle Zuständigkeit, ja absolut kein Thema und ist vielmehr zentraler Programmpunkt nicht weniger ihres ökonomischen Involvements als ihres politischen Engagements die ebenso dauerhafte wie definitive Indienstnahme des Wertschöpfungssystems für besagten, die bürgerliche Gesellschaft als solche dementierenden und als bloße materiale Grundlage beziehungsweise personale Voraussetzung für die hypostatische Gemeinschaft des Staats mit seiner soldatischen Kreatur reklamierenden Subjektwechsel, mit anderen Worten, die Inanspruchnahme des Wertschöpfungsprozesses für die Aufrüstung und Ausgestaltung des den zivilen Organismus als Subjekt des staatlichen Organs, als soziale Substanz der herrschaftlichen Funktion, verdrängenden und ersetzenden militärischen Korpus.

Wie sollte der nationalsozialistischen Diktatur die solchermaßen fundamentale Neubestimmung des Sinns und Zwecks des von ihr wieder zum Leben erweckten Wertschöpfungssystems, die derart radikale Umorientierung des von ihr wieder in Gang gebrachten Wertschöpfungsprozesses, Raum und Gelegenheit für Bedenklichkeiten von der Art bieten, wie sie ihren staatlichen Kollegen beziehungsweise Kontrahenten, den republikanisch-demokratischen Regimen, zu schaffen machen – Bedenklichkeiten und Zögerlichkeiten, die letzteren ihr eigenes widersprüchliches Verhalten eingibt und die ihnen nämlich aus dem offensichtlichen Dilemma erwachsen, dass sie in der Konsequenz ihres New Deal, ihres auf kreditiver Basis betriebenen Ersatzkonsums, mit der Unwiderruflichkeit der solchem Ersatzkonsum eigenen finanziellen Logik und industriellen Dynamik die über die bürgerliche Gesellschaft ausgeübte politische Präfektur um eine für die bürgerliche Gesellschaft wahrgenommene ökonomische Prokura erweitern, diese Kompetenz- und Amtserweiterung gleichzeitig aber und ungeachtet ihrer logischen und dynamischen Unwiderruflichkeit für bloß passager erachten und, am durch den New Deal ein für alle Mal überholten und ad acta gelegten Prinzip der wenn schon nicht praktisch durchgängigen, so jedenfalls doch systematisch fortwährenden Trennung von bürgerlicher Ökonomie und staatlicher Politik festhaltend, die Illusion eines zu guter Letzt möglichen Rücktritts des Staats vom notbehelflichen Prokuristenamt und Rückgabe der Prokura an die bürgerliche Klasse, mithin einer Wiederherstellung der alten, zwischen bürgerlicher Wertschöpfung alias ökonomischem Betrieb und staatlicher Ordnungsstiftung alias politischer Lenkung etablierten Arbeitsteilung hegen und pflegen?

Das nationalsozialistische Deutsche Reich hingegen zeigt sich von solcher Illusion nicht nur frei und unbelastet, sondern kann mehr noch beanspruchen, sie actu des von ihm initiierten Subjektwechsels, seines angestrengten Bemühens also um eine ebenso wertschöpfungssystematisch fundierte wie sozialordnungspolitisch strukturierte Aufhebung der zivilbürgerlichen Gesellschaft in einer militärstaatlichen Gemeinschaft, überwunden und transzendiert zu haben. Wie sollte es da, was seinen New Deal, seinen ersatzkonsumtiven Einsatz für die Verdrängung und Ersetzung des alten bürgerlichen Subjekts alias zivilen Organismus durch das neue staatliche Subjekt alias militärische Organ betrifft, von Bedenken oder Zweifeln befallen werden und nicht vielmehr, anders als seine zwischen ausgeberischem Elan und haushälterischem Kleinmut hin- und hergerissenen und von Versagensängsten geplagten republikanisch-demokratischen Kontrahenten, mit der Eindeutigkeit seines Vorhabens entsprechender Zielstrebigkeit und Bedenkenlosigkeit zu Werke gehen und sich ins Zeug legen?

Freilich haben die Eindeutigkeit und die Zielstrebigkeit, mit denen im Unterschied zu den republikanisch-demokratischen Regimen die nationalsozialistische Diktatur ihr ökonomisches Involvement, ihren New Deal, praktiziert, einen Preis – den nämlich, dass in Ansehung des mit den Kontrahenten, den anderen Industriestaaten, gepflogenen kommerziellen Austauschs, im Kontext also des herkömmlicherweise wie als Stachel im Fleisch der nationalen Volkswirtschaften, als Regulativ ihrer Gestaltung beziehungsweise Korrektiv ihrer Entwicklung, so als Konstitutiv ihres Wachsens und Gedeihens firmierenden internationalen Marktsystems, die Eindeutigkeit zu einer monomanen Fixierung gerät, die Zielstrebigkeit auf eine isolationistische Verirrung hinausläuft.

Die ökonomische Umsetzung des politischen Programms der als veritabler Subjektwechsel erkennbaren Verdrängung der bürgerlich-zivilen Gesellschaft durch das sie nicht weniger strukturell absetzende als funktionell aufhebende staatlich-militärische Korpus impliziert ja die wenn nicht ausschließliche, so jedenfalls doch hauptsächliche Inanspruchnahme des bürgerlichen Wertschöpfungssystems für den Aufbau und die Ausrüstung, die Versorgung und Ausstattung eben jenes im militärischen Korpus bestehenden neuen, staatskreatürlich-hypostatischen Subjekts. Und das wiederum bedeutet, dass die ebenso sehr um das Wertschöpfungssystem kreisende wie in ihm gründende nationale Volkswirtschaft sich einer radikalen Revision beziehungsweise fundamentalen Umfunktionierung unterzogen und sich, wie im Allgemeinen um ihre selbstbestimmte alias kapitalgesteuerte, genauer gesagt, akkumulationsgetriebene Gangart und Orientierung gebracht, so im Besonderen aus ihrer Einbindung ins internationale Marktsystem herausgerissen und einer mit solcher Einbindung stehenden und fallenden wesentlichen Komponente ihres Erfolgs und Wohlergehens beraubt findet.

Solange und in dem Maße wie die nationalen Volkswirtschaften kommerziellen Austausch miteinander treiben und die Märkte der anderen sei`s arbeitsteilig, sei`s wettbewerblich nutzen, um vom eigenen Wertschöpfungssystem produzierte Güter und Dienstleistungen dort abzusetzen, sie mit anderen Worten wertrealisatorisch an den Mann oder die Frau der anderen Gesellschaften zu bringen, zeigt sich dieser internationale kommerzielle Austausch unabdingbar dafür, dass das kapitallogische Ziel allen kommerziellen Austauschs, der kalkulatorische Zweck der ganzen Veranstaltung, nämlich die kapitalakkumulative Erwirtschaftung von für neue industrielle Wertschöpfung, will heißen, für weitere Mehrwertschöpfung verfügbarem Mehrwert erreicht wird. Nur sofern und in dem Maße wie es den einzelnen Volkswirtschaften gelingt, mit ihrem Wertschöpfungssystem Güter und Dienstleistungen zu produzieren, die in den anderen Volkswirtschaften auf Bedürfnis beziehungsweise Nachfrage stoßen und sich auf deren Märkten absetzen lassen, können sie unter Bedingungen der konstitutiven Bedeutung, die sie mittlerweile füreinander erlangt, der mehr oder minder tragenden Rolle, die sie akkumulationsstrategisch füreinander übernommen haben, kurz, unter Bedingungen des nachgerade zum Sine qua non der kapitalsystematischen Entwicklung avancierten Weltmarkts, hoffen oder vielmehr erwarten, wertrealisatorisch erfolgreich zu sein und nämlich den Mehrwert, den ihr Wertschöpfungssystem erzielt, ganz und gar einlösen, aus seiner Gütergestalt beziehungsweise Dienstleistungsform im vollen Umfang erlösen und so für seine Verwendung als Kapital, für die akkumulative Integration ins Wertschöpfungssystem verfügbar machen zu können.

Genau aber in puncto dieser, im länderübergreifend kommerziellen Austausch alias internationalen Handel bestehenden und als Sine qua non ihres Wachsens und Gedeihens für alle nationalen Volkswirtschaften und zumal die industriegesellschaftlichen konstitutiven Rahmenbedingung ihres Wirtschaftens entfaltet nun die mit dem gesellschaftlichen Subjektwechsel, den die nationalsozialistische Diktatur forciert, einhergehende Revision und Umfunktionierung des Wertschöpfungssystems, sein Abstandnehmen von der Versorgung und Ausstattung der bürgerlichen Gesellschaft selbst, des traditionell als Subjekt firmierenden zivilen Organismus, und seine Inanspruchnahme stattdessen für den Aufbau und die Aufrüstung des als alternatives Subjekt, als staatskreatürliche Gemeinschaft, etablierten militärischen Organs, eine ebenso nachhaltig derangierende wie nachdrücklich alterierende Wirkung.

Durch seine Präokkupation mit den Ansprüchen und Bedürfnissen des hypostatischen Staatssubjekts Wehrmacht, der von der Diktatur ins Herz geschlossenen und gehätschelten staatseingeborenen Kreatur, und seine Konzentration, um nicht zu sagen Fixierung, auf deren waffentechnische Ausrüstung, armeebedarfliche Ausstattung, logistische Belieferung und infrastrukturelle Mobilisierung findet sich das Wertschöpfungssystem des Deutschen Reichs von seinen Handelsbeziehungen nach draußen, seinen Bemühungen um die Nachfrage aus den anderen Volkswirtschaften und den Absatz auf deren Märkten abgelenkt beziehungsweise abgezogen und damit im Rahmen des mittlerweile maßgebenden internationalen Handelssystems, der nachgerade über das volkswirtschaftliche Wachsen und Gedeihen mitentscheidenden Weltmarktverflechtung, einer wichtigen kommerziellen Einnahme- alias wesentlichen kapitalen Akkumulationsquelle wenn nicht überhaupt beraubt und von ihr abgeschnitten, so doch aber schmerzhaft genötigt, in erheblichem Maße auf sie zu verzichten.

Im Zuge und in der Konsequenz des staatlichen Ersatzkonsums vom Staat für sein hypostatisches Subjekt, seinen qua militärisches Korpus narzisstisch fetischisierten Leibgeber, mit Beschlag belegt und auf die Befriedigung der Bedürfnisse und Erfüllung der Ansprüche des letzteren konzentriert, um nicht zu sagen kapriziert, vernachlässigt beziehungsweise verspielt das Wertschöpfungssystem des Deutschen Reichs seine herkömmlichen Außenhandelsbeziehungen, schwächt mithin oder räumt gar die Stellung auf dem Weltmarkt, die es unter bürgerlicher, noch nicht vom staatlichen Diktat revidierter Regie errungen hat und büßt so den Wertgewinn und Kapitalzufluss ein, den seine internationale Präsenz und Performanz der nationalen Volkswirtschaft verschaffte. Und nicht genug damit, dass, für die Befriedigung der Bedürfnisse und Erfüllung der Ansprüche des staatskreatürlich militärischen Subjekts mit Beschlag belegt und präokkupiert, das Wertschöpfungssystem des Deutschen Reichs Mehrwertrealisierungschancen alias Bereicherungsperspektiven, die der Weltmarkt ihm bietet, versäumt und einbüßt beziehungsweise ausschlägt und preisgibt, seine Präokkupation mit dem staatskreatürlichen Wechselbalg und Ausrichtung auf ihn tangiert die nationale Volkswirtschaft tatsächlich nicht nur in ihren potenziellen Gewinnaussichten, sondern mehr noch in ihrem aktuellen Kapitalbestand und kommt sie demnach doppelt teuer zu stehen, weil sie sich durch solche Präokkupation ja nicht nur von ihren Außenhandelsbeziehungen abgelenkt beziehungsweise abgezogen, in ihrer Stellung auf dem Weltmarkt geschwächt beziehungsweise um sie gebracht findet, sondern sich auch und mehr noch in ihren Binnenhandelsgeschäften beeinträchtigt, von ihren Verrichtungen und Verpflichtungen auf dem heimischen Markt abgehalten und sich deshalb zum kompensatorischen Rekurs auf die anderen Volkswirtschaften veranlasst, will heißen, sich genötigt sieht, all die für die Versorgung der bürgerlichen Gesellschaft, für die Subsistenz und den Konsum der zivilen Bevölkerung, erforderlichen Güter und Dienstleistungen, für die sie wegen ihrer Präokkupation mit der Ausrüstung und der Ausstattung des vom Staat an die Stelle der zivilen Gesellschaft gesetzten hypostatisch neuen Subjekts, des militärischen Korpus, Sorge zu tragen, sprich, Wertschöpfungskapazitäten bereitzuhalten versäumt, bei den anderen Volkswirtschaften einzukaufen, auf deren Märkten gegen gutes Geld, gegen allgemeines Äquivalent, um das sie ihren eigenen Kapitalbestand schmälern muss, zu erstehen.

Nicht genug damit also, dass die Volkswirtschaft des Deutschen Reichs wegen ihrer ihr von der nationalsozialistischen Diktatur diktierten Präokkupation mit deren staatskreatürlichem Hätschelkind, der Wehrmacht, sich davon abgehalten findet, den Außenhandel alias Weltmarkt als Wertrealisierungsplattform und Einnahmequelle zu nutzen, sie zeigt sich wegen eben jener Präokkupation mit dem vom nationalsozialistischen Staat der zivilen Gesellschaft untergeschobenen beziehungsweise übergestülpten militärischen Wechselbalg und wegen der dadurch bedingten Hintanstellung und Vernachlässigung der subsistenziellen Bedürfnisse und konsumtiven Ansprüche, deren Befriedigung und Erfüllung die heimische Gesellschaft von ihr erwartet, mehr noch und im Gegenteil gedrängt, auf den Außenhandel alias Weltmarkt als Güterlieferanten und Erbringer von Dienstleistungen zuzugreifen und sich demnach ihm als Wertrealisierungsplattform und Einnahmequelle zur Verfügung zu stellen.

Nicht genug damit, dass dem Wertschöpfungssystem der bürgerlichen Gesellschaft wegen seiner Inanspruchnahme für den Aufbau und die Ausrüstung der als hypostatischer Subjektersatz posierenden militärischen Gemeinschaft, auf die der nationalsozialistische Staat setzt und schwört, akquisitorische Einnahmen entgehen und ausbleiben, es entstehen und erwachsen ihm aus solch staatlicher Inbeschlagnahme mehr noch kompensatorische Ausgaben. Nicht genug damit, dass dem Wertschöpfungssystem des Deutschen Reichs durch seine staatlich verfügte Kaprizierung auf das zum nationalen Fetisch erhobene militärische Korpus Einnahmen alias Kapitalzuflüsse verloren gehen, die andernfalls das internationale Handelssystem für es bereit hielte, es muss mehr noch Verluste alias Kapitalabflüsse in Kauf nehmen, die der als Vernachlässigung des heimischen zivilen Marktes zu Buche schlagende Preis für seine staatlich verfügte Caprice sind und mit denen, wenn man so will, das internationale Handelssystem die nationalsozialistische Absage an es und das darin implizierte Ausscheren aus dem Normalbetrieb bürgerlichen Wirtschaftens ahndet.

Je länger diese militaristische Fixierung des Wertschöpfungsprozesses währt und je umfassender sie ausfällt, umso mehr muss die Außenhandelsbilanz der deutschen Volkswirtschaft in eine Schieflage geraten, die sie in dem Maße, wie sie ihr Wertschöpfungssystem von der aktiven alias ausfuhrträchtig-wertrealisatorischen Teilhabe am Weltmarkt ausschließt und auf eine passive, einfuhrsüchtig-wertdispensatorische Relation zu ihm beschränkt, in einen Zustand zunehmender Insuffizienz und Versorgungsabhängigkeit beziehungsweise Insolvenz und Zahlungsunfähigkeit versetzt.

Und an diesem Hintertreffen, in das die mit der zivilen Gesellschaft subjektwechselförmig aufräumende militärische Caprice ihres diktatorischen Staats die Volkswirtschaft des Deutschen Reichs auf dem Weltmarkt unweigerlich geraten lässt, an dieser Schwäche und Insolvenz, deren die militaristische Marotte des Nationalsozialismus sie unaufhaltsam überführt, ändert auch partout nichts, dass, abstrakt gesehen und rein nationalökonomisch betrachtet, ihrem Wertschöpfungssystem aus seiner Inanspruchnahme für den Aufbau und die Ausrüstung des staatskreatürlichen Wechselbalgs gar kein Schaden zu entstehen und es vielmehr durchaus auf seine ausbeutungsökonomisch alias mehrwertschöpferisch wohlverstandenen Kosten zu kommen scheint.

Der nationalsozialistische Staat vergütet dem bürgerlichen Wertschöpfungssystem dessen Leistungen auf die kommerziell übliche Weise, die allerdings jetzt nicht mehr bürgerlich-kapitaler Bereicherung, sondern staatlich-gouvernementaler Ermächtigung dienen. Die vornehmliche Inanspruchnahme des Wertschöpfungssystems für den Staat und sein militärisches Korpus statt für den Markt und seine zivile Gesellschaft impliziert zwangsläufig eine nicht nur kontingent-empirische Vernachlässigung, sondern mehr noch konsequent-systematische Verhinderung des kommerziellen Austauschs mit den anderen, für den Markt wertschöpfenden Volkswirtschaften.

Auf seine Kosten zu kommen scheint das Wertschöpfungssystem insofern, als es die materialen Güter, die es für das staatliche Hätschelkind, das von der Staatsmacht zum Leibgeber, zur sozialen Hypostase, zum Subjekt erhobene militärische Korpus hervorbringt, und die realen Leistungen, die es für es erbringt, ja nicht etwa ohne Vergütung und Gewinn, gratis und tributär hervorbringen und erbringen muss, sondern vielmehr der Staat ihm diese Güter und Leistungen ganz normal, nämlich nach allen Regeln industrieller Betriebsführung und kommerzieller Vermarktung abkauft und bezahlt. So sehr der nationalsozialistische Staat sein nationales Wertschöpfungssystem objektiv oder zielbestimmt mit Beschlag belegt und umfunktioniert, so sehr lässt er es doch aber operativ unangetastet und gewähren und belässt mit anderen Worten, was dessen mehrwertschöpferische Funktionsweise, seine kapitalistische Mechanik, betrifft, alles beim Alten. So sehr die obsessiv militaristische Diktatur das nationale Wertschöpfungssystem objektiv oder sachutilitaristisch seiner gewohnten Okkupation einer Versorgung und Befriedigung der subsistenziellen Bedürfnisse und konsumtiven Ansprüche der zivilen Gesellschaft entfremden und auf die Aufgabe der Auf- und Ausrüstung der militärischen Gemeinschaft konzentrieren, so sehr sie also die zivile Gesellschaft als primäre Adressatin und zentrale Nutznießerin des Wertschöpfungsprozesses verdrängen und ausschalten mag, so sehr bewegt sie sich dabei operativ oder wertrealisatorisch in den wertschöpfungssystematisch bewährten Bahnen, bleibt sie im kapitalakkumulativ vorgegebenen Rahmen und erweist sich insoweit als getreuliche Stellvertreterin und verlässliche Platzhalterin der zugunsten der militärischen Gemeinschaft von ihr verdrängten und ausgeschalteten zivilen Gesellschaft. Die wert- beziehungsweise mehrwertrealisatorische Aufgabe, mit anderen Worten, die vorher die zivile Gesellschaft per kommerzielle Befriedigung ihrer subsistenziellen Bedürfnisse und konsumtiven Ansprüche wahrnimmt, sie übernimmt und erfüllt jetzt auf die unverändert gleiche Weise der diktatorische Staat, indem er dem Wertschöpfungssystem die Güter und und Dienstleistungen, die es für sein Hätschelkind, sein militärisches Alterego, hervorbringt und erbringt, kommerziell vergütet und vergilt, sprich, abkauft und bezahlt.

Freilich, so sehr der militaristische Staat nationalsozialistischen Formats als quasi Stellvertreter und Platzhalter der von ihm verdrängten bürgerlichen Gesellschaft das zivile Wertschöpfungssystem wertrealisatorisch schadlos zu halten und also kommerziell korrekt mit ihm zu kontrahieren scheint, einen definitiv zu Buche schlagenden und prospektiv einschneidenden und den Schein von Kontinuität als solchen zu dekuvrieren geeigneten Unterschied gibt es – und der betrifft das Finanzierungsziel, das er per Kontrakt mit dem Wertschöpfungssystem verfolgt. Den Finanzierungsweg teilt, wie konstatiert, der nationalsozialistisch-diktatorische Staat des Deutschen Reichs mit seinen Kollegen oder vielmehr Kontrahenten, den republikanisch-demokratisch verfassten anderen Industriestaaten. Durch die Weltwirtschaftskrise, die weltweite, wertrealisatorisch bedingte Paralyse des Wertschöpfungssystems, zu jenem als New Deal apostrophierten ökonomischen Involvement genötigt, demzufolge er dem danieder liegenden letzteren in der Absicht, es wieder auf die Beine zu stellen und in Gang zu bringen, ersatzkonsumtiv, sprich, mittels gezielter staatlicher Kompensation des für sein Siechtum verantwortlichen Mangels an gesellschaftlicher Konsumkraft, unter die Arme zu greifen und Beistand zu leisten unternimmt, finanziert nicht anders als seine republikanisch-demokratischen Kollegen oder vielmehr Kontrahenten auch der nationalsozialistische Staat diesen seinen ersatzkonsumtiven Nothelfer- oder Sanitätereinsatz durch Konsumkraft, die er sich von der Zentralen Notenbank hypothekarisch generieren und kreditieren lässt, mit anderen Worten, durch Geld, das die Notenbank auf Beleihbasis, aufgrund der hypothekarischen Belastung des in Bankenhand befindlichen, vom Bankensystem verwalteten Privateigentums in genere und bürgerlichen Vermögens in specie, neu emittiert und dem Staat zur Verfügung stellt.

Anders allerdings als seine industriestaatlichen Kontrahenten nutzt er seinen Ersatzkonsum auf Kreditbasis, seine beleihweise mobilisierte Konsumkraft, nicht zum Wohle des industriellen Betriebs und kommerziellen Geschäfts der bürgerlichen Gesellschaft selbst, nicht mit anderen Worten, um deren industriellen Betrieb zur kommerziellen Versorgung und Belieferung der zivilen Märkte im eigenen Land und im Ausland mit mehrwertigen Gütern und Dienstleistungen anzuregen und zu bewegen, sondern er verwendet es vielmehr pro domo der ihm die eigengesetzlich bürgerliche Gesellschaft ersetzenden staatskreatürlich militärischen Gemeinschaft, seines qua Wehrmacht leibgeberisch alias hypostatisch neuen Subjekts, verwendet es mit anderen Worten hauptsächlich, wenn nicht zur Gänze, um den industriellen Betrieb für die Auf- und Ausrüstung der staatskreatürlichen Hypostase in kommerziellen Anspruch zu nehmen. Diese zum veritablen Subjektwechsel geratende nationalsozialistische Revision des Finanzierungsziels aber vindiziert nun dem Finanzierungsweg, der per Notenbank initiierten Beleihpraxis, der hypothekarischen Belastung des vom Bankensystem verwalteten bürgerlichen Eigentums und Vermögens, eine ganz eigene Radikalität, um nicht zu sagen, eine sie qua Totalisierung ereilende neue Qualität.

Solange, wie bei seinen republikanisch-demokratischen Kontrahenten der Fall, der staatliche Ersatzkonsum darauf gerichtet ist, das Wertschöpfungssystem in Verfolgung seiner gewohnten Zielsetzung zur Erzeugung von Gütern und Erbringung von Dienstleistungen für die subsistenziellen Bedürfnisse und konsumtiven Ansprüche der Gesellschaft anzuregen beziehungsweise anzukurbeln, es mit anderen Worten dazu zu bringen, für den Bedarf und die Nachfrage auf dem heimischen Markt und auf anderen Märkten wertzuschöpfen, scheint, weil die Wertschöpfung ex cathedra des ihr eingeschriebenen Akkumulationsimperativs Mehrwertschöpfung ist, gewährleistet, dass das Wertschöpfungssystem vom staatlichen Ersatzkonsum profitiert, Gewinn aus dem durch ihn auf Beleihbasis wiederbelebten und angekurbelten Wertschöpfungsprozess zieht und dass die durch solchen wertrealisatorischen Gewinn alias kapitalen Zuwachs nicht weniger remotivierte als remunerierte Eignerin und Betreiberin des Wertschöpfungssystems, die der bürgerlichen Gesellschaft gleichermaßen ihre Identität und ihre Resolution verleihende, sie ebenso sehr prägende wie dirigierende bürgerliche Klasse, sich zu guter Letzt befähigt und in die Lage versetzt zeigt, beides, den wertschöpferischen Betrieb und das wertrealisatorische Geschäft, ebenso eigenständig wie selbsttätig wieder aufzunehmen und ohne die nothelferische Mitwirkung beziehungsweise Anleitung des Staats, ohne kreditiv fundierten staatlichen Ersatzkonsum, zu betreiben und fortzuführen. Eben das ist ja der qua New Deal ausgesprochene Sinn und Zweck des ökonomischen Involvements der republikanisch-demokratischen Industriestaaten, dass es zu einer Wiederaufnahme des gewohnten industriellen Betriebs führen, in einer Neuauflage des gehabten kommerziellen Geschäfts resultieren soll, die es selbst, das ökonomische Involvement des Staats, sukzessive überflüssig und entbehrlich macht und damit ihm, dem Staat, am Ende erlaubt, das Ökonomische, den wertschöpferischen Betrieb und das wertrealisatorische Geschäft, wieder seiner Urheberin und Eignerin, der bürgerlichen Klasse, zu – wie man will – treuen oder untreuen Händen überlassen und sich auf seine angestammte Rolle eines bloßen politischen Garanten und bürokratischen Kontrolleurs dieses seiner Urheberin und Eignerin überlassenen hohen Guts zu beschränken.

Nun ist zwar, wie expliziert, die Hoffnung der betreffenden Staaten, durch ihren ersatzkonsumtiven Einsatz der Urheberin und Eignerin des Wertschöpfungssystems, der bürgerlichen Klasse, ihre ökonomische Eigenständigkeit und Selbsttätigkeit am Ende wiedergeben zu können, insofern illusorisch, ist ihr Anspruch darauf, durch ihr ökonomisches Involvement die bürgerliche Klasse in der angestammten Rolle des wertschöpferisch handelnden Subjekts alias kapitalistischen Herrn der Lage restituieren zu können, insofern Schein, als per definitionem der Wertschöpfung als Mehrwertschöpfung der wertrealisatorische Gewinn alias kapitale Zuwachs, den sie durch ihren ersatzkonsumtiven Einsatz dem Wertschöpfungssystem verschaffen, wiederum in Wertschöpfungsprozesse fließt, die, so wahr sie Mehrwert schöpfen, die wie immer auch durch die Löhne, die sie generieren, verbesserte gesellschaftliche Konsumkraft allemal überfordern und deshalb die Staaten zwingen, ihre ersatzkonsumtive Nothelferrolle zur festen Einrichtung zu erheben und sich, um noch einmal das frühere nautische Bild zu bemühen, auf dem Wertschöpfungsnachen als mitnichten bloß passagerer, sondern vielmehr ganz und gar stationärer Fährmannsersatz zu etablieren.

Statt ihren New Deal als nothelferischen Einsatz abzuwickeln, mit ihm ihren siechen Volkswirtschaften bloß vorübergehend unter die Arme zu greifen, ihnen bloß so lange aufzuhelfen, bis diese wieder Fuß und Tritt gefasst haben, wieder auf eigenen Beinen stehen und gehen können, müssen die Staaten den wertschöpferischen Betrieben ihrer Volkswirtschaften vielmehr dauerhaft und tatsächlich infinit in wertrealisatorischer Funktion zur Seite und zur Verfügung stehen, müssen sie sich damit abfinden, dass ihnen als Haupt- und Staatskonsumenten, als den Konsum ihrer bürgerlichen Gesellschaften komplementierenden und dessen Ungenügen kompensierenden mehrwertrealisatorisch-kommerziellen Geschäftspartnern für den Erhalt und Bestand, ganz zu schweigen vom Wachsen und Gedeihen, des wertschöpferisch-industriellen Betriebs eine ebenso funktionell tragende wie faktorell treibende Rolle zufällt.

So illusorisch die Hoffnung der republikanisch-demokratischen Staaten auf ein mittels New Deal zu guter Letzt wiederherzustellendes eigenständiges Funktionieren und selbsttätiges Operieren des bürgerlichen Wertschöpfungssystems aber auch sein, so wenig Aussicht auf Erfolg ihrem Bemühen auch beschieden sein mag, sich aus diesem New Deal beziehungsweise aus der ökonomischen Nothelferrolle, zu der er sie verpflichtet, so bald als möglich wieder zu verabschieden und zurückzuziehen, jene in Ansehung des eigenen Tuns ebenso resignative wie hinsichtlich des Vollbringens der bürgerlichen Klasse restitutive Absicht ist und bleibt die für ihr ökonomisches Involvement wenn auch vielleicht nicht aktuell maßgebende, so jedenfalls doch prinzipiell richtungweisende Perspektive, ist und bleibt mit anderen Worten das, was ihre ökonomische Nothelferrolle, ihren die gesellschaftliche Konsumkraft zu komplementieren und ihr Ungenügen zu kompensieren bestimmten Ersatzkonsum, eben als nothelferisches, nicht pro domo, im staatlich eigenen Interesse, sondern pro bono, zum Wohle der bürgerlichen Gesellschaft, verfolgtes Projekt zu erkennen gibt, als selbstlosen Substitutionsakt, als nicht in eigener Regie und auf eigene Rechnung, sondern bloß anstelle der bürgerlichen Gesellschaft und vikarisch für sie erbrachte Dienstleistung ausweist.

Genau das freilich ändert sich nun von Grund auf bei der von der nationalsozialistischen Diktatur praktizierten Version des New Deal – kraft des Subjektwechsels, den letztere vollzieht, ihres Wechsels von der zivilen Gesellschaft als der staatlichen Macht unterstelltem und anvertrautem, kurz, Sinn und Bewandtnis verleihendem Organismus zur militärischen Gemeinschaft als der Staatsmacht eingeborenem und anverwandeltem, mithin einen hypostatischen Leib und automatisches Leben vindizierendem Organ. Indem jener Subjektwechsel die nationalsozialistische Diktatur in dem qua Wehrmacht zu ihrer persönlichen Schutztruppe und intimen Leibgarde beförderten militärischen Korpus ihr als wahres Ebenbild neues Subjekt, wie man will, beschwören oder finden lässt, verliert für sie naturgemäß die von den republikanisch-demokratischen Regimen beibehaltene Ausrichtung des bürgerlichen Wertschöpfungssystems auf die subsistenziellen Bedürfnisse und konsumtiven Ansprüche der bürgerlichen Gesellschaft beziehungsweise auf den der Befriedigung und Erfüllung dieser Bedürfnisse und Ansprüche dienenden zivilen Markt alle Relevanz und jegliche Bestimmungskraft und zeigt sich nicht weniger abgesetzt als abgelöst durch die Neuausrichtung des bürgerlichen Wertschöpfungssystems auf den Aufbau und die Ausrüstung, die Stärkung und Bewehrung, eben jenes wehrmächtig neuen Subjekts beziehungsweise auf die Zuwendung und Fürsorge, die ihm, dem militärischen Hätschelkind, von Staats wegen zuteil wird.

Und damit aber hört, recht besehen, der staatliche Ersatzkonsum auf, Ersatzkonsum im Sinne des Wortes zu sein, nämlich Konsum, der für die bürgerliche Konsumkraft einzustehen, für ihren Mangel Abhilfe zu schaffen und Kompensation zu bieten bestimmt ist, und wird zu einem Konsum originärer Art und eigenen Rechts, der keineswegs mehr dazu da ist, dem Wertschöpfungssystem der bürgerlichen Gesellschaft aufzuhelfen und Beine zu machen, um ihr als solcher beizustehen und unter die Arme zu greifen, sondern der vielmehr bezweckt, das Wertschöpfungssystem der bürgerlichen Gesellschaft pro domo eines zu ihr alternativen Sozialkorpus, einer als staatskreatürliche Gemeinschaft sie aus ihrer Subjektrolle zu verdrängen und auszubooten geeigneten militärischen Formation zu okkupieren und mit Beschlag zu belegen.

Dass solche Um- und Neuorientierung des bürgerlichen Wertschöpfungssystems, seine Inanspruchnahme für das neue Subjekt, das militärische Korpus, und Umfunktionierung in einen auf dessen Wachsen und Gedeihen konzentrierten Versorgungs- und Beschaffungsapparat, zu Lasten seiner gewohnten zivilen Austauschbeziehungen, seiner habituellen Einbettung beziehungsweise Einbindung in die von der bürgerlichen Klasse drinnen und draußen, in der eigenen Volkswirtschaft und in den anderen Volkswirtschaften, eingerichteten und unterhaltenen Handelssysteme, die mit der Realisierung der Werte, die der kommerzielle Betrieb schöpft, befassten kommerziellen Geschäfte, gehen muss, liegt auf der Hand. So gewiss der von der nationalsozialistischen Diktatur mit Beschlag belegte wertschöpferische Betrieb konzentriert, um nicht zu sagen, fixiert ist auf das Wachsen und Gedeihen der militärischen Staatskreatur, so gewiss impliziert diese seine Konzentration und Fixierung die Vernachlässigung, wo nicht gar Aussetzung seiner zivilen Marktgängigkeit, seiner in der eigenen Volkswirtschaft und mit anderen Volkswirtschaften geübten beziehungsweise gepflegten Handelstätigkeit und wertrealisatorischen Geschäftigkeit, und damit natürlich auch die Beeinträchtigung, wo nicht gar Einbuße der monetären Gewinne alias kapitalen Zuwächse, die der wertschöpferische Betrieb aus dem wertrealisatorischen Geschäft zieht.

Und nicht nur von einer in der Konzentration des wertschöpferischen Betriebs auf die Ausrüstung und Ausstattung der staatskreatürlichen Hypostase implizierten kontingent-empirischen Vernachlässigung beziehungsweise Aussetzung seiner zivilen Marktgängigkeit ist hier, genauer besehen, zu sprechen, sondern durchaus von deren durch solche Konzentration provozierten konsequent-systematischen Verhinderung beziehungsweise Ausschaltung! Schließlich hat bei aller Produktivität und Effektivität, über die das industrielle Wertschöpfungssystem verfügen mag, dessen Leistungskraft und Produktionsvolumen Grenzen, und wenn seine Leistungen und Schöpfungen primär und vorzugsweise für den leibgeberischen Intimus des Staats, sein wehrmächtiges Korpus, in Anspruch genommen und dessen Ausrüstung und Ausstattung zugewendet wird, dann bleibt mit der nicht bloß empirischen Kontingenz einer der einen Zielsetzung im Vergleich mit der anderen zuteil werdenden Vorzugsbehandlung, sondern vielmehr systematischen Konsequenz einer der einen Zweckbestimmung durch die andere widerfahrenden Disqualifizierung die dem Wertschöpfungssystem als bürgerlichem eigene und angestammte Marktgängigkeit und kommerzielle Geschäftigkeit auf der Strecke und lassen folglich auch die ihm aus solch kommerzieller Geschäftigkeit zufließenden mehrwertrealisatorischen Gewinne alias kapitalen Profite mehr oder minder zu wünschen übrig beziehungsweise sind überhaupt perdu.

Nicht, dass damit das bürgerliche Wertschöpfungssystem um alle Gewinnträchtigkeit gebracht wäre, keinen kapitalen Zuwachs mehr erzielte!

So sehr die nationalsozialistische Diktatur es von seinen gewohnten zivilen Märkten und kommerziellen Geschäften ab- und der pro domo ihres militärischen Subjekts, ihrer Wehrmacht, kontrahierenden Staatsmacht als wenn nicht einzigem, so jedenfalls doch hauptsächlichem Handels- und Geschäftspartner zuwendet, so sehr tut sie das, wie gesagt, in der gewohnten handelsüblichen alias geschäftspraktischen Form, dergestalt also, dass sie mit dem Wertschöpfungssystem nach den Regeln kommerziellen Austauschs kontrahiert, ihm seine pro domo ihres staatskreatürlichen neuen Subjekts erzeugten Produkte und erbrachten Leistungen nicht etwa ohne Gegenleistung abnimmt, also konfiskatorisch entzieht, beziehungsweise mit Gewalt raubt, sondern vielmehr gewissenhaft begleicht und pünktlich bezahlt, also nach Maßgabe der in ihnen Gestalt gewordenen Arbeit, ihres sächlichen Werts, geldlich vergütet, mittels allgemeinen Äquivalents, der Münze des Markts, wertrealisatorisch erlöst. Was an erzeugten Gütern und erbrachten Leistungen dem bürgerlichen Wertschöpfungssystem bis dahin die Märkte der eigenen und der anderen Volkswirtschaften kommerziell abnehmen und wertrealisatorisch vergüten, dafür steht ihm jetzt der eigene Staat als Handelspartner und Wertrealisierer zur Verfügung.

Wie sehr sich aber auch der nationalsozialistische Staat bei seiner Inanspruchnahme des zivilen Wertschöpfungssystems für die Bedürfnisse und Erfordernisse seines militärischen Korpus an die Gepflogenheiten kommerziellen Austauschs zu halten und also dem fürs Wertschöpfungssystem imperativen Anspruch, seine Güter und Dienstleistungen in allgemeines Äquivalent umzumünzen, sprich, den geschöpften Sachwert als Geldwert zu realisieren, Genüge zu leisten und wie sehr er, von daher gesehen, zu gewährleisten scheint, dass dem Wertschöpfungssystem aus solcher rücksichtlich seiner bisherigen Zielsetzung als veritable Zweckentfremdung zu bezeichnenden Inanspruchnahme für das staatskreatürlich neue Subjekt kein als finanzieller Schaden zu Buche schlagender kapitaler Nachteil erwächst und es vielmehr aus seiner Mehrwert schöpfenden Wertschöpfungstätigkeit den üblichen monetären Gewinn zu ziehen, durch seine menschliche Arbeitskraft sächlich ausbeutenden Produktionsprozesse den gewohnten kapitalen Zuwachs zu erzielen vermag – die Sache hat einen handelspolitischen, den kommerziellen Austausch der eigenen Volkswirtschaft mit den anderen Volkswirtschaften, ihre Position auf dem Weltmarkt und Relevanz für ihn betreffenden Haken, an dem sich dies ganze von Staats wegen umfunktionierte und in den Dienst des staatskreatürlich neuen Subjekts gestellte wirtschaftliche Unternehmen der bürgerlichen Gesellschaft, aller von ihm prätendierten kommerziellen Normalität und damit suggerierten industriellen Prosperität zum Trotz, aufzuhängen und an dem es auszubluten und zu verenden droht.

Handelspolitisch gesehen, also aus Sicht der anderen Volkswirtschaften, die mit der nationalsozialistisch umfunktionierten deutschen Volkswirtschaft kommerziellen Austausch treiben, gilt und zählt als Urteilskriterium und Bewertungsgrund für deren Sachdienlichkeit und Leistungskraft einzig und allein der gütermateriale und dienstleistungsreale Beitrag, den ihr nationaler Wertschöpfungsbetrieb zum internationalen Wertrealisierungsgeschäft leistet, der industrielle Anteil mit anderen Worten, den sie an dem die Volkswirtschaften verbindenden kommerziellen Zusammenhang, dem sie in Abhängigkeit voneinander und Angewiesenheit aufeinander verhaltenden Weltmarkt, nimmt und hat. Was das deutsche Wertschöpfungssystem nicht für den internationalen Austauschzusammenhang, sondern für den Auf- und Ausbau eines nationalen Machtapparats schafft, was es an materialen Gütern und an realen Dienstleistungen nicht für den Weltmarkt, sondern für die Staatsmacht beziehungsweise das von ihr zum Leibgeber erkorene, als alternatives soziales Subjekt adoptierte militärische Korpus erzeugt und erbringt, spielt, eben weil es gar nicht erst in den kommerziellen Austausch gelangt, auf dem zivilen Markt überhaupt nicht in Erscheinung tritt, für ihre Beurteilung durch die anderen Volkswirtschaften keine Rolle, fällt bei der Einschätzung und Taxierung ihrer industriellen Bedeutung und kommerziellen Stellung durch letztere nicht ins Gewicht.

Weil für die währungsparitätische Bewertung der deutschen Währung nur die Güter und Dienstleistungen zählen, die das deutsche Wertschöpfungssystem dem Markt zur Verfügung stellt, und nicht die Sachwerte, die es für das militärische Steckenpferd des nationalsozialistischen Staats produziert, führt eben diese Präokkupation mit dem staatlichen Steckenpferd zu einer fortschreitenden Entwertung der Reichsmark, die Importe aus den anderen Volkswirtschaften zunehmend verteuert. Die daraus resultierende Schieflage der Handelsbilanz mit den anderen Volkswirtschaften wird noch dadurch verschärft, dass eben jene Präokkupation mit staatlichen Rüstungsaufträgen die deutsche Volkswirtschaft daran hindert, mittels exportgenerierter Devisen den importlastigen Geldwertverfall, wenn nicht zu unterbinden, so zumindest abzumildern.

Durch seine ihm von Staats wegen oktroyierte Präokkupation mit der Hege und Pflege jenes die bürgerliche Gesellschaft verdrängenden hypostatischen Subjekts, durch seine ihm abgeforderte Konzentration auf dessen Aufrüstung und Ausstattung, von Beiträgen zum kommerziellen Austauschsystem, von der Beteiligung am zivilen Markt, nicht etwa nur kontingent abgelenkt, sondern vielmehr konsequent abgehalten, präsentiert sich demzufolge das Wertschöpfungssystem der deutschen Volkswirtschaft den anderen Volkswirtschaften als wenn nicht überhaupt leerlaufender, so jedenfalls doch unergiebiger Betrieb, suggeriert es sich ihnen als wenn nicht überhaupt außer Acht zu lassendes, so jedenfalls doch geringzuschätzendes Unternehmen. Aus Sicht der anderen Volkswirtschaften hat das Güterkontingent und Dienstleistungssortiment, das die deutsche Volkswirtschaft für das internationale Handelssystem nicht sowohl zentral bereithält als vielmehr marginal erübrigt, wenig zu bieten und erheischt dementsprechend geringes Interesse.

Dieser durch die Präokkupation mit der nationalsozialistischen Staatsräson und deren Zielsetzungen bedingte Mangel an Sachdienlichkeit und Leistungskraft, den die Volkswirtschaft des Deutschen Reichs gegenüber den anderen Volkswirtschaften, im internationalen Austauschzusammenhang, an den Tag legt, hat zwangsläufig Folgen für den relativen Wert der als Reichsmark etablierten deutschen Landeswährung, schlägt sich nolens volens nieder beziehungsweise spiegelt sich wider in der Parität, dem Austauschverhältnis alias Wechselkurs, zwischen dem Geld des Deutschen Reichs und dem der als ausländische Handelspartner firmierenden anderen Staaten.

Die den nationalen Volkswirtschaften als Passepartout kommerziellen Austauschs, als allgemeines Äquivalent, als Geldwert dienende Landeswährung ist ja in dieser ihrer den kommerziellen Austausch beziehungsweise dessen institutionelle Entfaltung, den Markt, betreffenden Hauptfunktion Ausdruck, Repräsentant und Maßstab des vom Wertschöpfungssystem der jeweiligen Volkswirtschaft produzierten Sachwerts, also des Gesamtwerts der erzeugten Güter und erbrachten Dienstleistungen, die jenes zu Markte trägt und zum Kauf anbietet. Wenn nun diese in Gestalt von Gütern und in Form von Dienstleistungen vermarktbare, für den kommerziellen Austausch der bürgerlichen Gesellschaft verfügbare Sachwertmenge wegen der vordringlichen Inanspruchnahme des nationalen Wertschöpfungssystems für den Auf- und Ausbau des militärischen Steckenpferds der Staatsmacht, die Aufrüstung und Ausstattung ihres wehrmächtigen Hätschelkinds, sich hintangestellt und vernachlässigt zeigt und, was gleichermaßen ihren Umfang und ihre Vielfalt betrifft, stagniert oder gar schrumpft, so bedeutet das mit quasi arithmetischer Zwangsläufigkeit, dass die sie ausdrückende, repräsentierende und bemessende Menge allgemeinen Äquivalents alias Geldwerts, weil sich nun mehr von ihr, die gleich geblieben ist, auf die geschrumpfte, verringerte Sachwertmenge bezieht und verteilt, an Wert verliert, sprich, weniger Sachwert zu repräsentieren und kommerziell zu egalisieren beziehungsweise zu kommandieren vermag. Und da der Geldwert als Münze des Marktes, als den kommerziellen Austausch vermittelndes Passepartout und organisierendes Übergangsobjekt, den Sachwert im kommerziellen Kontext als Marktwert alias Preis zur Geltung bringt, ist nicht minder zwangsläufiger Effekt dieser Entwertung des Geldwerts, dieser inflationären Degeneration seiner repräsentativen Funktion, eine ihr, der Entwertung und Degeneration des Geldwerts, korrespondierende Aufwertung alias Verteuerung des Marktwerts der Sachwerte, ein Anstieg der für die erzeugten Güter und erbrachten Dienstleistungen im kommerziellen Austausch zu zahlenden Preise – und das mit allen aus solchem Geldwertverfall, solcher Inflation, resultierenden finanziellen, das geldliche Eigentum und private Vermögen der bürgerlichen Klasse in specie, und sozialen, das leibliche Wohl und persönliche Auskommen der Bevölkerungsmasse in genere betreffenden nachteiligen beziehungsweise verderblichen Folgen.

So bedrohlich diese den zwangsläufigen Effekt der vordringlichen Inanspruchnahme des Wertschöpfungssystems für die Hege und Pflege des militärischen Korpus bildende Vernachlässigung beziehungsweise Torpedierung der kommerziellen Sachdienlichkeit alias zivilen Marktgängigkeit des Wertschöpfungsprozesses indes ist und so sehr sie das Zeug dazu hat, in der bürgerlichen Gesellschaft finanziellen Schaden anzurichten und soziales Unheil zu stiften, abstrakt nationalökonomisch oder rein binnenwirtschaftlich gesehen, ermöglicht dem nationalsozialistischen Staat die gleiche diktatorische Gewalt und bürokratische Ermächtigung, die ihm erlaubt, das zivile Wertschöpfungssystem für seinen militärischen Fetisch in Beschlag zu nehmen, auch und zugleich, dem der bürgerlichen Klasse aus solcher Beschlagnahme drohenden finanziellen Schaden zu wehren und dem der Masse der Bevölkerung aus ihr blühenden sozialen Unheil einen Riegel vorzuschieben. Aufgrund seiner diktatorischen Ermächtigung und bürokratischen Generalvollmacht vermag das nationalsozialistische Regime, sich über grundlegende Mechanismen oder Dynamismen des Geld- und Marktsystems wie die störungsträchtige Wechselwirkung zwischen Sachwertmenge und Geldwertmenge hinweg beziehungsweise diese außer Kraft zu setzen und durch quasi planwirtschaftliche Eingriffe in den Markt, durch eine generelle Marktkontrolle und das spezielle Festsetzen oder Einfrieren von Marktpreisen die Inflationsgefahr zu konterkarieren beziehungsweise zu eskamotieren, die aus der vordringlichen Beanspruchung des Wertschöpfungssystems für das staatlich-militärische Steckenpferd und aus der dadurch bedingten Vernachlässigung oder vielmehr Verdrängung der für den zivilen Markt bestimmten Güter und Dienstleistungen, der für den Wert der Geldwertmenge kommerziell maßgebenden, austauschsystematisch über ihn entscheidenden Sachwertmenge, resultiert.

Aber so sehr binnenwirtschaftlich der diktatorischen Staatsmacht gegeben sein mag, per staatlich-bürokratische Kontrolle des allgemeinen Preisniveaus die inflationären Auswirkungen des nicht dem zivilen Markt zugewandten, sondern dem militärischen Steckenpferd zugeeigneten Einsatzes des bürgerlichen Wertschöpfungssystems und des dadurch provozierten Ungleichgewichts zwischen gouvernemental in Umlauf gebrachter, für die Wehrmacht locker gemachter Geldwertmenge und kommerziell zur Verfügung stehender, zu Markte zu tragender Sachwertmenge zu neutralisieren, diese Kontrolle stößt, eben weil sie binnenwirtschaftlich beschränkt ist, also an das die eigene Volkswirtschaft als nationale etablierende Hoheitsgebiet gebunden bleibt, an ihre außenwirtschaftlichen Grenzen und erweist sich im kommerziellen Austausch mit den anderen, durch ihre hoheitsgebietliche Einfassung als nationale etablierten Volkswirtschaften, kurz, auf dem Weltmarkt, als ebenso wirkungs- wie bedeutungslos.

Für die anderen Volkswirtschaften zählt, wie gesagt, zur Beurteilung der Währungsparität der als Landeswährung, als Reichsmark, separierten Geldwertmenge, zur Ermittlung ihres im Austausch mit den Geldwertmengen anderer Landeswährungen geltend zu machenden Wechselkurses, nicht das vom diktatorischen Staat der kommerziell verfügbaren Sachwertmenge oktroyierte Marktpreisniveau, sondern einzig und allein die von solch bürokratischer Marktpreisfixierung unabhängige, kommerziell verfügbare Sachwertmenge selbst, die durch die Geldwertmenge repräsentiert und durch sie gedeckt alias substantiiert wird. Und so gewiss es nun aber in der deutschen Volkswirtschaft wegen der Präokkupation ihres Wertschöpfungssystems mit der Hege und Pflege des leibgeberischen Alterego der Diktatur, des militärischen Korpus, um die kommerziell verfügbare Sachwertmenge schlecht bestellt ist, so gewiss wirkt sich dies Ungenügen der letzteren aus Sicht der anderen Volkswirtschaften im Sinne eines Wertverlusts der in der deutschen Volkswirtschaft kursierenden Geldwertmenge, einer Entwertung der Reichsmark, aus und hat eine dieser Entwertung entsprechende Verschiebung der Parität zwischen ihr und den anderen Landeswährungen zu ihren Ungunsten und zu Gunsten der letzteren zur Folge, zieht mit anderen Worten eine Veränderung des Wechselkurses dergestalt nach sich, dass bei der Konvertierung, der wertgetreuen Übersetzung beziehungsweise Umwandlung der Reichsmark in andere Währungen, mehr von ersterer nötig ist, um den Wert der letzteren zu egalisieren, sprich, deren Anspruch auf eine vollständige Kompensation ihres Werts zu erfüllen.

Diese Veränderung der Währungsparität zum Nachteil des Werts der Reichsmark und zum Vorteil des Werts der anderen Landeswährungen bringt nun, allen Bemühungen des diktatorischen Staats, durch bürokratische Marktpreiskontrolle binnenwirtschaftlich den Wertverlust der Reichsmark, wie man will, zu neutralisieren oder zu eskamotieren, die deutsche Volkswirtschaft außenwirtschaftlich, in ihren Handelsbeziehungen zu den anderen Volkswirtschaften, in eine als für sie missliche Situation offenkundige Schräglage. Außenwirtschaftlich, in seinen mit den anderen Volkswirtschaften unterhaltenen Handelsbeziehungen, ist wegen seiner seit Gründung ebenso sehr forcierten wie priorisierten Industrialisierung, die es auf Basis unzulänglicher heimischer Bodenschätze und Rohstoffe vollzieht und die mit einer Unterhöhlung und Erosion seines bis dahin tragenden agrikulturellen Fundaments einhergeht, das Deutsche Reich in starkem Maße angewiesen auf die Einfuhr von für die industrielle Produktion erforderlichen Mineralien und Materialien und von für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung nötigen agrarischen Erzeugnissen. Die aus anderen Volkswirtschaften zu importierenden Rohstoffe und Agrarprodukte müssen nun aber dank des Wertverlusts der Reichsmark, in dem die der Präokkupation des deutschen Wertschöpfungssystems mit dem militärischen Steckenpferd des nationalsozialistischen Staats geschuldete Vernachlässigung beziehungsweise Verhinderung einer marktrelevanten, kommerziell zu Buche schlagenden Sachwertschöpfung resultiert, teurer, zu einem höheren Marktpreis erkauft, mit einem dem nachteiligeren Wechselkurs entsprechenden Mehr an Reichsmark bezahlt werden.

Und während demnach die von der deutschen Volkswirtschaft sei`s herkömmlicherweise, sei`s gezwungenermaßen aus den anderen Volkswirtschaften zu beziehenden Importe dazu führen, dass gemäß dem internationalen Wertverlust der nationalen Währung eine immer größere, auf sie lautende Geldwertmenge in die anderen Volkswirtschaften transferiert wird und abfließt, sorgt gleichzeitig und umgekehrt die für jenen internationalen Wertverlust verantwortliche Konzentration des nationalen Wertschöpfungssystems auf den Auf- und Ausbau des militärischen Korpus dafür, dass die deutsche Volkswirtschaft als die anderen Volkswirtschaften interessierende beziehungsweise engagierende Anbieterin und Lieferantin von marktgängigen Gütern und sachdienlichen Leistungen, wenn nicht überhaupt ausfällt, so jedenfalls doch keine große Rolle spielt und unerheblich bleibt und es deshalb zu keiner den einfuhrbedingten Abfluss von Reichsmark, dem Geldwert der heimischen Währung, wettzumachen tauglichem Zufluss von Devisen, dem Geldwert anderer Landeswährungen, kommen kann.

Im Normalfall, das heißt im Fall mehr oder minder ausgeglichener Handelsbeziehungen zwischen nationalen Volkswirtschaften, ginge die dem Wertverlust der Währung der einen Volkswirtschaft geschuldete Verteuerung von Importen aus der anderen Volkswirtschaft ja in spiegelbildlicher Korrespondenz einher mit einer Verbilligung von Exporten in die andere Volkswirtschaft. Was die eine Volkswirtschaft wegen des Wertverlusts ihrer Landeswährung an heimischer Geldwertmenge auf den Märkten der anderen Volkswirtschaften drangeben müsste und verlöre, das gewänne sie an auf die anderen Landeswährungen lautender Geldwertmenge wieder, holte sie sich in Form von Devisen zurück, weil eben jener Wertverlust der eigenen Währung die internationale Konkurrenzfähigkeit ihrer Waren erhöhte, sprich, ihr erlaubte, letztere auf den Märkten der anderen Volkswirtschaften preiswerter anzubieten, mehr von ihnen dort abzusetzen und so denn in Ansehung der beim Handelsverkehr mit den anderen Volkswirtschaften ausgetauschten Geldwertmengen die Verteuerung ihrer Importe durch eine Steigerung ihrer Exporte zu kompensieren.

Diese mit der Veränderung der Parität zwischen den Landeswährungen von Volkswirtschaften, die miteinander Handel treiben, der Volkswirtschaft, die durch den Wechselkurs benachteiligt wird, im Normalfall gegebene Möglichkeit, sich bei der Volkswirtschaft, die der Wechselkurs begünstigt, schadlos zu halten und nämlich die Einbuße an eigener Geldwertmenge wegen verteuerter Importe mittels Gewinn an fremder Geldwertmenge dank vermehrter Exporte zu kompensieren – diese Möglichkeit entfällt hier, im Falle der Handelsbeziehungen zwischen dem Deutschen Reich und seinen internationalen Handelspartnern, weil kein Normalfall vorliegt, die Handelsbeziehungen alles andere als ausgeglichen sind und das Deutsche Reich, während es den seinem Mangel an Rohstoffen und Agrarerzeugnissen geschuldeten, vergleichsweise großen Einfuhrbedarf hat, durch die Präokkupation seines Wertschöpfungssystems mit den militaristischen Anforderungen der Staatsmacht versäumt beziehungsweise verhindert ist, solchem Einfuhrbedarf durch ein einigermaßen entsprechendes Ausfuhrangebot die Waage, mit anderen Worten, die Handelsbilanz im Gleichgewicht eines halbwegs funktionierenden Do ut des, einer den Namen verdienenden Wechselbeziehung zu halten.

Folge dieser Schieflage der Handelsbilanz aber ist, wie generell und misslich genug, der, was den Außenhandel betrifft, durch keine staatliche Intervention und amtliche Manipulation zu verhindernde Wertverlust der Reichsmark und die ihm entsprechende Verteuerung von Importen, so mehr und schlimmer noch eine unaufhaltsame Eskalation und Verschärfung solchen die Reichsmark im Verhältnis zu den Währungen der anderen Volkswirtschaften heimsuchenden Wertverfalls und der nach Maßgabe solchen Wertverfalls die Einfuhren aus den anderen Volkswirtschaften befallenden Teuerung. Je länger die Schieflage in der Handelsbilanz währt und das Ungleichgewicht zwischen aus der deutschen in die anderen Volkswirtschaften ausführbaren und aus letzteren in erstere einzuführenden Sachwerten alias Gütern und Dienstleistungen anhält, umso mehr sammelt sich und wächst in den anderen Volkswirtschaften beziehungsweise auf deren Märkten und in deren Banken die auf die deutsche Währung alias Reichsmark lautende Geldwertmenge, die, weil sie eine, kommerziell gesehen, stark zu wünschen übrig lassende Sachwertmenge repräsentiert, weil sie durch Güter und Dienstleistungen substantiiert wird, mit denen sich zwar vielleicht Staat machen, nicht aber der Markt bedienen lässt, ihre Ansammlung in fremden Händen, ihre Häufung in den anderen Volkswirtschaften, mit fortschreitender Entwertung bezahlt, immer weiter an internationaler Kaufkraft einbüßt.

Und dabei fehlleistet und versagt das nationale Wertschöpfungssystem eben nicht nur als den internationalen Wert der Reichsmark substantiierende und gutsagende Sachwertbasis, sondern es fällt auch und zugleich aus oder disqualifiziert sich als der Landeswährung Sukkurs bietende und sie entlastende Devisenquelle. In besagtem Normalfall mehr oder minder ausgeglichener Handelsbeziehungen erwiese sich das nationale Wertschöpfungssystem ja als marktgängig beziehungsweise kommerziell sachdienlich genug, um Güter und Dienstleistungen in andere Volkswirtschaften auszuführen, die den aus letzteren eingeführten Gütern und Dienstleistungen sachwertmäßig in etwa die Waage hielten, und bewährte sich damit als Bezugs- und Einnahmequelle für Geldwertmengen aus den anderen Volkswirtschaften, kurz, Devisen, die sich für die Bezahlung von Einfuhren aus den anderen Volkswirtschaften verwenden ließen und damit die Handhabe böten, die im internationalen Handelsverkehr vom Wertfall heimgesuchte nationale Währung alias Reichsmark aus der internationalen Schusslinie zu nehmen und durch Beschränkung auf den heimischen Handelsverkehr in Sicherheit zu bringen, sprich, im Stützkorsett staatlicher Marktpreiskontrolle zu verwahren und stabil zu halten.

Es ist also ein und dieselbe Inanspruchnahme des bürgerlichen Wertschöpfungssystems der deutschen Volkswirtschaft für das leibgeberische Hätschelkind alias wehrmächtige Steckenpferd, dessen Hege und Pflege der nationalsozialistische Staat sich verschreibt, die zum einen dazu führt, dass die nationale Währung, die Reichsmark, im internationalen Handelsverkehr immer mehr an Wert verliert und damit die Einfuhren aus den anderen Volkswirtschaften sich immer weiter verteuern, und die zum anderen dafür sorgt, dass keine dem Importgeschehen auch nur annähernd entsprechende Exporttätigkeit stattfinden kann und deshalb die ausländischen Währungsmittel alias Devisen ausbleiben, die sich nutzen ließen, um im Importgeschehen die Reichsmark zu ersetzen oder jedenfalls zu entlasten und damit wenn nicht überhaupt deren von außen induzierter Entwertung vorzubeugen, so zumindest doch der andernfalls unvermeidlichen Eskalation und Verschärfung ihres Wertverfalls zu wehren und gar Einhalt zu gebieten.

An der Außenhandelsfront allein gelassen und ohne nennenswerten Ersatz beziehungsweise merkliche Entlastung durch Devisenreserven mit der ganzen Bürde der für die sachwertigen Einfuhren aus den anderen Volkswirtschaften aufzubringenden Geldwertmenge befrachtet, findet sich die Reichsmark einer der Entwertung, mit der solche Befrachtung sie heimsucht, entspringenden Abflussmotorik, um nicht zu sagen Drainagedynamik, ausgesetzt, die, so gewiss sie in einer Art von Eigendynamik oder selbstläuferischer Konsequenz die Reichsmark einem immer weiteren Wertverfall unterwirft, sich mit dem Effekt einer Eskalation der Drainage zu einem Prozess schieren Ausblutens immer weiter zu verstärken und, wie die deutsche Währung an die Wand kompletter internationaler Wertlosigkeit zu fahren, so die deutsche Volkswirtschaft vor den Fall der im internationalen Handelsverkehr ausgemachten Zahlungsunfähigkeit kommen zu lassen, mit anderen Worten, in eine Lage zu versetzen droht, in der sie mit ihrer zerrütteten Währung die für ihr Bestehen und Funktionieren, ganz zu schweigen vom Wachsen und Gedeihen, nötigen Einfuhren aus den andern Volkswirtschaften nicht mehr zu finanzieren vermag.

Dem der Präokkupation des Wertschöpfungssystems mit dem staatlichen Rüstungsprojekt geschuldeten Verfall des internationalen Geldwerts der Reichsmark sucht das nationalsozialistische Regime durch währungspolitische Abschottung zu wehren und unterwirft deshalb die Aus- und Einfuhr des deutschen Währungsmittels staatlicher Regie und weitestgehender Kontrolle. Weil indes der dadurch provozierte monetäre Schwarzmarkt die staatlichen Abschottungsbemühungen zu vereiteln droht und die Beschaffung von Devisen, aller auf sie gemünzten Bewirtschaftungsmaßnahmen ungeachtet, wenig Entlastung zu bringen vermag, sieht sich der nationalsozialistische Staat sogar genötigt, zur Abwicklung seiner Auslandsgeschäfte aufs edelmetallene Währungsmittel zu regredieren.

Um seiner Volkswirtschaft das der krassen Schieflage ihrer Handelsbilanz und dem Wertverfall ihrer Währung, die daraus resultiert, geschuldete bittere Ende internationaler Zahlungsunfähigkeit zu ersparen und den darin beschlossenen Offenbarungseid seiner um die Inanspruchnahme des zivilen Wertschöpfungssystems für die militärische Aufrüstung kreisenden Version des New Deal abzuwenden, muss der nationalsozialistische Staat alles daran setzen, die in der Konsequenz der fortschreitenden Verteuerung der Importe zur Ausblutung geratende Drainage von Reichsmarkwert wenn nicht zu stoppen und zu unterbinden, so wenigstens doch einzudämmen und zu reduzieren. In dieser Absicht erschwert und behindert beziehungsweise konterkariert und unterbindet er alle nicht für den Bestand und Bedarf des nationalen Wertschöpfungssystems erforderlichen kommerziellen Transaktionen mit dem Ausland, alle im Abfluss deutscher Währung in andere Währungsgebiete resultierende persönliche Reise- und private Konsumtätigkeit, indem er auf Basis eines das heimische Währungsmittel betreffenden strikten Ausfuhrverbots die deutsche Bevölkerung zwingt, die für ihre touristischen Aktivitäten und den Kauf ausländischer Waren nötigen Finanzmittel sich im eigenen Land in Form von Devisen zu beschaffen, deren Bewertung einem staatlich festgelegten Wechselkurs unterliegt, der die internationale Entwertung der heimischen Währung ignoriert, wobei zu allem – ironisch so zu nennenden – Überfluss diese durch den nationalen Zwangskurs um ihren internationalen Wert gebrachten Devisen auch noch einer strikten Mengenbeschränkung unterworfen sind und dem persönlichen Erwerber alias privaten Konsumenten alles andere als frei zur Verfügung stehen.

Und nicht weniger als die Ausfuhr der heimischen Währung sucht der nationalsozialistische Staat auch deren Wiedereinfuhr zu unterbinden, teils um zu verhindern, dass das wegen seines internationalen Wertverfalls auf den ausländischen Märkten billig erworbene Geld auf dem inländischen Markt das ohnehin knappe Angebot an Gütern und Dienstleistungen noch weiter verknappt und, einer Teuerung Vorschub leistend, sprich, eine inflationäre Wirkung entfaltend, die bürokratisch etablierte Marktpreiskontrolle zu unterminieren droht und ins Wanken bringt, teils und vor allem, um Touristen und Handeltreibende aus dem Ausland zu zwingen, das für ihre Einkäufe und Geschäfte nötige Geld in ausländischer Währung mitzubringen und nach dem zu Ungunsten der letzteren und zugunsten der Reichsmark staatlich fixierten Wechselkurs auszutauschen, und um damit sicherzustellen, dass die einer bescheidenen touristischen Nachfrage und spärlichen Ausfuhrgeschäften entspringenden Einnahmen voll und ganz im Dienste der vergleichsweise profitablen Beschaffung von Devisen stehen, die, unter staatliche Kontrolle und Bewirtschaftung gestellt, eingesetzt werden können, um an der Front der für das Funktionieren des nationalen Wertschöpfungssystems unabdingbaren Importe für eine die Reichsmark aus der Schusslinie ihres dort fortschreitenden Wertverfalls zu nehmen geeignete und wie immer auch bescheidene und unzureichende Entlastung zu sorgen.

Indes, dieser in der wirtschaftlichen Theorie passable Versuch des nationalsozialistischen Staats, nicht nur dem nach Maßgabe der Schieflage der Handelsbilanz entwertungsträchtigen Abfluss nationaler Währungsmittel weitestgehend zu wehren, sondern auch deren die Pest des inflationären Wertverfalls in die eigene Volkswirtschaft einschleppendem Rückfluss einen Riegel vorzuschieben, erweist sich in der gesellschaftlichen Praxis als wenig effektiv. Was dem Versuch in die Quere kommt und ihn mehr oder minder vereitelt, ist ein durch das geringe Volumen und Gewicht der papierenen Währungen begünstigter Devisenschmuggel, der einen geldlichen Schwarzmarkt entstehen und ins Kraut schießen lässt, auf dem sich deutsche Nachfrager nach ausländischen und ausländische Nachfrager nach deutschen Gütern und Dienstleistungen die Hand reichen oder, besser gesagt, in die Hände spielen, um die aus Weltmarktsicht ebenso unrealistische wie dezisionistische Währungsparität zu umgehen beziehungsweise zu unterlaufen, die der deutsche Staat auf der Grundlage der von ihm über die Landeswährung verhängten Aus- und Einfuhrverbote fest- und durchzusetzen sucht. So gewiss dieser monetäre Schwarzmarkt die Währungen in Kursrelationen auszutauschen erlaubt, die, unbeschadet der Abstriche, die sie von dem auf dem internationalen Markt ausgemittelten Wechselkurs machen, doch jedenfalls weit entfernt davon sind, der vom deutschen Staat dekretierten Parität Genüge zu leisten, so gewiss sorgt er dafür, dass die Drainage der Reichsmark in die anderen Volkswirtschaften kaum verlangsamt weitergeht und der inflationäre Druck, den die in die anderen Volkswirtschaften abgeflossene Reichsmark auf die eigene Volkswirtschaft ausübt, wenig vermindert anhält.

Um die Einfuhr der für den Bestand und Bedarf des nationalen Wertschöpfungssystems erforderlichen Güter und Dienstleistungen gegen den unaufhaltsamen, in der Schieflage der Handelsbilanz begründeten und durch den monetären Schwarzmarkt, mit dem der Markt auf den staatlichen Versuch einer finanziellen ”Korrektur“ der kommerziellen Schieflage mittels Zwangskurses reagiert, bekräftigten Wertverfall der Reichsmark und die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit, die solcher Wertverfall an die Wand malt, sicherzustellen, flüchtet sich der nationalsozialistische Staat zunehmend in die währungssystematische Regression und verlegt sich mit anderen Worten darauf, jene für das Wertschöpfungssystem bestands- und bedarfssichernden Importe nicht mit empirisch-reell die nationale Sachwertmenge, die Wertmenge der Güter und Dienstleistungen der jeweiligen Volkswirtschaft, repräsentierendem und nach ihr sich bewertendem papierenem Geld- alias Notenwert, sondern mit dogmatisch-formell die internationale Sachwertmenge, die Wertmenge der Güter und Dienstleistungen sämtlicher Volkswirtschaften, wie sehr auch fiktiv zu bilanzieren beanspruchendem und wie auch immer fälschlich zu egalisieren suggerierendem Gold- alias Münzwert zu bezahlen.

Bis in die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts als Währung sans phrase, als den Wert der Sachwerte, die kommerzielle Substanz der Güter und Dienstleistungen, verkörperndes und darstellendes allgemeines Äquivalent, für das das seit dem siebzehnten Jahrhundert in Gebrauch kommende und auf dem Markt zunehmend an Präsenz gewinnende, im kommerziellen Geschäft immer stärker Verwendung findende papierene Geld nur als staatlich beglaubigter Stellvertreter einzustehen beziehungsweise nur als vikarisch eingesetzter Platzhalter herzuhalten vermag, verlieren in der Folge Gold und Silber, die Edelmetalle nebst den ihnen korollarisch assoziierten anderen Pretiosen diese ihre währungssystematisch ebenso maßgebende wie grundlegende Bedeutung und Stellung. In dem Maße, wie die Wertschöpfungssysteme an Produktionsdynamik und Leistungskraft gewinnen und die Märkte entsprechend expandieren und sich diversifizieren und wie, um diesem sächlichen Wachsen und Gedeihen Rechnung zu tragen und nicht die der Sachwertmenge zum Zwecke ihrer Bewertung und Bemessung als währungssystematisches fundamentum in re, als Wertsubstanz, unterstellte Edelmetallmenge zu einem Stolperstein oder gar Hemmschuh solchen Wachsens und Gedeihens werden zu lassen, das bis dahin nur als Platzhalter dienende Papier- alias Notengeld unter staatlich-finanzpolitischer Regie und Verwaltung vielmehr in die Rolle des währungssystematischen Platzhirschen aufrückt und nämlich einen unmittelbaren, nicht mehr durch das Edelmetall als originalen Wertkörper vermittelten Bezug zu den Sachwerten gewinnt und sich als für deren Bewertung und Bemessung zuständiger marktpreisindexgesteuerter Referent etabliert, – in dem Maße wie dies im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts geschieht, wird das Edelmetall als Wertsubstanz, als reine Verkörperung, Ausprägung sans phrase, der in Güter und Dienstleistungen geflossenen und sie als Sachwerte ausweisenden menschlichen Arbeit, eigentlich überflüssig und entbehrlich und scheint auf dem besten Weg, sich auf einen aller kommerziellen Funktion und Marktmacht entkleideten Sachwert unter anderen zu reduzieren, dem, abgesehen von dem einen oder anderen produktionstechnischen oder konsumpraktischen Gebrauch, der sich von ihm machen lässt, nurmehr die archaisch ursprüngliche Bewandtnis, aus der ihn der kommerzielle Austausch alias Markt einst extrahiert und rekrutiert hat, seine soziale Bedeutung nämlich als ex actu ihrer verschwenderischen Verwendung aufgehobene Arbeit demonstrierender und damit Befreiung von Lebensnot, sprich, pleromatische Fülle symbolisierender herrschaftlicher Reichtum, eine als thesaurische Qualität figurierende, Anerkennung als Schatz, Schätzung als hohes Gut erheischende Art von Wert verleiht.

Solchem Avancement des papierenen Gelds zum alleinigen, die Verankerung im gemünzten Gold, die Substantiierung durch die edelmetallene Währung erübrigenden und als allgemeines Äquivalent rückhaltlose Geltung genießenden originären Wertzeichen macht indes das besitzbürgerliche Interesse der Eigentumssicherung, das Insistieren der bürgerlichen Klasse wenn schon nicht auf dem garantierten Erhalt, so zumindest doch auf der Vermeidbarkeit des Verlusts ihres auf die Notenwährung lautenden, im Papiergeld bestehenden Possessivs halbwegs einen Strich durch die Rechnung. Angesichts des, generell genommen, ebenso manipulationsmächtigen wie, speziell gefasst, inflationsträchtigen Zugriffs und Einflusses, den die unter staatlicher Regie und Verwaltung hergestellte finanzpolitisch-unmittelbare Korrelation zwischen kursierender Geldwertmenge und produzierter Sachwertmenge dem Staat beziehungsweise der zwar institutionell von ihm unabhängigen und formell selbstbestimmten, reell aber mit ihm verbandelten und ihm funktionell zur Seite stehenden Zentralen Notenbank verschafft, beharrt die bürgerliche Klasse auf einer fortdauernden Rückbindung des Papiergeldes an und seiner beibehaltenen Rückversicherung durch jenen traditionell als thesaurische Wertsubstanz firmierenden und aber angesichts der währungssystematisch ebenso exklusiven wie finanzpolitisch direktiven Korrelation zwischen papierener Geldwertmenge und produzierter Sachwertmenge eigentlich um allen währungssystematischen Sinn gebrachten und finanzpolitisch obsolet gemachten edelmetallenen Fundus. Die bürgerliche Klasse, die um den Bestand ihres geldlichen Vermögens bangt und vor dessen Verschleuderung durch eine auf Basis des Papiergelds als originärer Währung mögliche manipulative Finanz- alias inflationsträchtige Geldmengenpolitik zittert, die sich eher dem reellen Kapitalprozess und dem an ihm hängenden sozialen Frieden als dem nominellen Eigentumsanspruch und dem auf ihm gründenden sozialen Status verpflichtet zeigt – diese bürgerliche Klasse besteht mit anderen Worten darauf, dass ungeachtet aller empirischen Orientierung am und Fundierung im vom Wertschöpfungssystem produzierten Sachwert der von der Notenbank emittierte papierene Geldwert systematisch relativiert und fixiert bleibt auf einen von der Notenbank thesaurierten und als sein dogmatisch-wahres fundamentum in re seine pragmatisch-wirkliche Fundierung im Sachwert im Notfall ihres Verfalls beziehungsweise Verlusts auszusetzen und abzulösen bestimmten Goldwert.

Angesichts der Masse und Vielfalt des Sachwerts, den kraft seiner topischen Totalisierung und dynamischen Intensivierung das industrielle Wertschöpfungssystem mittlerweile produziert, ist der Rückhalt, den der von der bürgerlichen Klasse dogmatisch aufrechterhaltene und als thesaurischer Fundus geltend gemachte Goldwert der papierenen Währung zu bieten, die Substanz, die er ihr zu sichern beansprucht, faktisch gesehen, wie ja schon die auf ihn gemünzte Rede von einer bloßen Währungsreserve, einer wertsächlichen Notration, unmissverständlich zu verstehen gibt, eine Fiktion, die, weil sie im Notfall eines das papierene Geld heimsuchenden Wertverfalls hinten und vorne nicht ausreicht, letzteres in sie zu konvertieren, durch Umwandlung in ihre Wertgestalt alias Überführung in ihren Wertbestand zu bergen, auch nicht mehr sein kann als eine von der bürgerlichen Klasse, die um ihr geldliches Vermögen bangt und zittert, eingenommene Beruhigungspille, ein ihr unter ökonomischen Umständen, die allemal Anlass zu eigentumsbezüglich tiefer Sorge und klassenspezifisch akuter Existenzangst bieten, Trost und Zuversicht spendendes mildes Opiat.

So gewiss aber die bürgerliche Klasse in allen von ihr geprägten, wenn auch wegen der ökonomischen Patronage beziehungsweise Nothelferrolle, die zwecks Erhaltung der bürgerlichen Gesellschaft die Staatsmacht nolens volens und in zunehmendem Maße übernimmt, nicht eigentlich mehr beherrschten Staaten an dieser Fiktion einer fundierend-thesaurischen Substanz der kursierend-papierenen Währung, ihrer empirisch-pragmatisch offenkundigen Obsoletheit zum Trotz, systematisch-dogmatisch festhält oder, besser gesagt, illusorisch-fetischistisch auf sie schwört, so gewiss erringt nun die währungssystematische Fiktion eine eigene Art von finanzpolitischer Faktizität und behauptet mit anderen Worten der fetischisierte Goldwert eine weltmarktweit geldwertige Relevanz, beweist er eine ubiquitäre kommerzielle Wirksamkeit als zu den nationalen Zahlungsmitteln alternatives allgemeines Äquivalent. Von allen Staaten zwecks Bereitstellung beziehungsweise Auffüllung der ihnen von der bürgerlichen Klasse zur Auflage gemachten Währungsreserve nachgefragt und von den Staatsbürgern selbst kraft dieser seiner staatlichen Sanktionierung als währungssystematische Notration als Wertverkörperung par excellence, als patentierter Inbegriff von Währung begehrt, genießt das Gold eine internationale Schätzung alias weltweite Wertbeständigkeit, die es dem Schicksal der nationalen Währungen, dem Auf oder Ab der in den einzelnen Staaten kursierenden Zahlungsmittel, den Wechselfällen des von den staatlichen Notenbanken als Ausdruck und Spiegel der Sachwertmenge, die das jeweilige Wertschöpfungssystem produziert, emittierten papierenen Geldwerts, vergleichsweise enthebt und die es damit für die Rolle eines wenngleich nicht mehr währungssystematisch erforderten, in einem wirtschaftlich-objektiven Bedarf an kommerzieller Wertbeständigkeit begründeten, sondern nurmehr eigentumsstrategisch erwünschten, vom bürgerlich-subjektiven Bedürfnis nach Vermögenssicherung getragenen universalen Austauschobjekts, quasi einer, nachdem der Akkumulationsbetrieb des kapitalistischen Systems sie abgedankt und ausgesondert hat, vom Besitzstandsdenken der bürgerlichen Klasse regressiv beschworenen und aufs finanzpolitische Tapet zurückgebrachten Münze des Weltmarkts prädisponiert.

Eben dieser von der obsessiven Sorge der bürgerlichen Klasse um ihr geldliches Guthaben, das auf die papierene Währung lautet, regressiv hochgehaltene und den Staaten ebenso sehr als für die Solidität und Solvenz ihres papierenen Geldes unverzichtbare Grund- oder wenigstens Rücklage abverlangte wie damit als quasi Münze des Weltmarkts angediente edelmetallene Fundus aber ist es nun, auf den als Zahlungsmittel das nationalsozialistische Regime zunehmend und so weit als möglich regrediert, um die Einfuhren der für das Funktionieren und den Betrieb des eigenen Wertschöpfungssystems notwendigen Güter und Dienstleistungen aus anderen Volkswirtschaften sicherzustellen und gleichzeitig der Gefahr zu begegnen, dass wegen der der militaristischen Präokkupation des deutschen Wertschöpfungssystems geschuldeten anhaltenden beziehungsweise fortschreitenden Schieflage der Handelsbilanz solche Einfuhren in dem geschilderten Wertverfall der Reichsmark im internationalen Handelsverkehr resultieren – in einem Wertverfall, der in dem Maße, wie er die Reichsmark einer progressiven finanzpolitischen Drainage unterwirft, nur durch währungspolitische Abschottung, Unterbindung des freien Geldaustauschs, daran gehindert werden kann, auf deren nationale Geltungssphäre, die deutsche Volkswirtschaft, als sie zerrüttender Inflationsdruck zurückzuschlagen.

Soweit die nationalsozialistische Diktatur sich darauf verlegt, die für das Funktionieren und den Betrieb des Wertschöpfungssystems des Deutschen Reichs nötigen Einfuhren, wenn schon nicht mit mangels eigener Ausfuhren zu wünschen übrig lassenden beziehungsweise durch Abwesenheit glänzenden Devisen zu bezahlen, dann doch, soweit als möglich, mit von der bürgerlichen Klasse und den ihr willfährigen Staaten als notrationelle Wertsubstanz alias internationale Währungsreserve, quasi als Münze des Weltmarkts, regressiv hochgehaltenem und fetischistisch besetztem Edelmetall im Allgemeinen und Gold im Besonderen zu begleichen, gelingt es ihr, die Reichsmark, wenn nicht überhaupt vor solchem handelsbilanzorisch bedingten Wertverfall zu bewahren, so ihn zumindest doch zu bremsen und in Schranken zu halten und so die deutsche Volkswirtschaft die wie auch immer durch die Handelsbilanz objektiv Lügen gestrafte gute Figur eines relativ seriösen kommerziellen Austauschpartners machen, sprich, das Gesicht eines halbwegs ernstzunehmenden alias kreditwürdigen Akteurs im internationalen Handelsverkehr wahren zu lassen.

Genau in diesem "soweit“ beziehungsweise "soweit als möglich“ steckt freilich das Problem! Zuerst ihre molochhafte Inanspruchnahme für die Führung des Weltkriegs, von der die unter dem Motto ”Gold gab ich für Eisen“ gesellschaftsübergreifend betriebene staatliche Sammel- und Einzugsaktion beredtes Zeugnis ablegt, und dann der nicht minder massive Abtrag, den sie in der Konsequenz der dem Verlierer des Krieges aufgebürdeten Reparationszahlungen erleidet, hinterlassen die Währungsreserve des als Weimarer Republik neu konstituierten Deutschen Reichs, seine thesaurische Rücklage, in einem desolaten Zustand, in dem sie schwerlich geeignet ist, als alternatives Zahlungsmittel für die zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit und Betriebstüchtigkeit des deutschen Wertschöpfungssystems nötigen Importe in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stehen und so die Reichsmark aus der Schusslinie der ihr auf den ausländischen Märkten blühenden fortschreitenden Entwertung zu nehmen. Und an dem desolaten Zustand der deutschen Währungsreserve, den die Megainflation des Jahres 1923 spektakulär auf die Spitze treibt und die Einführung der Rentenmark schlaglichtartig beleuchtet, ändert auch nichts oder jedenfalls nichts Nennenswertes beziehungsweise Nachhaltiges die zwischenzeitliche Erholung des republikanischen Wertschöpfungssystems, die ja in der Weltwirtschaftskrise ihr jähes Ende findet und in Jahre der wirtschaftlichen Stagnation und kommerziellen Depression einmündet, in denen an eine Sanierung der Staatsfinanzen, ganz zu schweigen von der Wiederanlage beziehungsweise Wiederauffüllung eines als Währungsreserve überzeugenden staatlichen Thesaurus, gar nicht zu denken ist.

Dass die nationalsozialistische Diktatur sich überhaupt darauf verlegen kann, zur Finanzierung der notwendigen Importe den international vergleichsweise wertbeständigen Thesaurus statt der qua Reichsmark von Schwindsucht heimgesuchten nationalen Währung einzusetzen, ist im Wesentlichen den politischen und ideologischen, auf egalitaristische Gleichschaltung und rassistische Ausschaltung zielenden Säuberungsaktionen geschuldet, die sie gleichermaßen zur Befestigung ihres führerstaatlichen Machtanspruchs und zur Befriedigung ihres volksgemeinschaftlichen Einheitswahns in Angriff nimmt und in deren Konsequenz sie sich mittels Plünderung, Brandschatzung oder schlichter Enteignung der von ihr ”gesäuberten“, sprich, inhaftierten, vertriebenen oder kurzerhand ermordeten liberalbürgerlichen Opposition in genere und als Antagonist allen völkischen Staatsbürgertums gebrandmarkten jüdischen beziehungsweise als jüdisch identifizierten Bevölkerungsgruppe in specie in den Besitz von Gütern und Wertgegenständen bringt, die sie dem vom Fleisch gefallenen und aufs Skelett abgemagerten Staatsschatz einverleiben und mit denen sie ihn hinlänglich auffüttern, ihm genug Volumen geben kann, um ihn für die in ihrer währungssystematischen Notlage ihm zugewiesene Rolle eines alternativen Zahlungsmittels tauglich zu machen.

So sehr aber die nationalsozialistische Diktatur bestrebt ist, durch die terroristisch-bürokratische Plünderung und Enteignung der Bevölkerungsgruppen, die sie als Feinde der verschworenen Volksgemeinschaft verfemt, von letzterer ausschließt und der Internierung, Vertreibung und Ermordung preisgibt, den Staatsschatz hinlänglich aufzustocken und zu bereichern, um mit ihm als gegen die handelsbilanzorische Schwindsucht der Reichsmark gefeitem Zahlungsmittel die für die deutsche Volkswirtschaft nötigen Importe begleichen zu können, und so sehr dies ihr Streben nach thesaurischem Wert sich tatsächlich als machtvoll verstärkendes Motiv für ihre gegen die Volksfeinde alias politischen oder rassischen Zersetzer der völkischen Gemeinschaft gerichtete Verfolgungswut und Mordlust erweist, so sehr es solcher Verfolgungswut und Mordlust eine bis zur Kollekte des Zahngolds der in den Konzentrationslagern vergasten jüdischen Häftlinge reichende irrwitzig-monströse Rationalität beziehungsweise vexierbildlich-perverse Instrumentalität vindiziert – die Verwendung des terroristisch-bürokratisch erpressten, geraubten oder enteigneten Thesaurus als alternatives Zahlungsmittel bleibt doch allemal ein, was die Entlastung der schwindsüchtigen Reichsmark beziehungsweise die Sicherung ihres außenwirtschaftlichen Werts angeht, unzulänglicher Notbehelf, ein angesichts der Größenordnung des Finanzbedarfs, den die deutschen Einfuhren herkömmlicherweise erfordern, offenkundiger Tropfen auf den heißen Stein, und legt eher Zeugnis ab von der Desolatheit der währungspolitischen Situation der wegen der militaristischen Präokkupation ihres Wertschöpfungssystems aus dem Do ut des internationalen Handelsverkehrs ausgescherten deutschen Volkswirtschaft, als dass es geeignet wäre, einen gangbaren Ausweg aus der währungssystematisch verfahrenen Situation zu weisen, sprich, eine haltbare Abhilfe für die akute Schwindsucht zu schaffen, mit der die handelsbilanzorische Schieflage der deutschen Volkswirtschaft deren Währung, die Reichsmark, heimsucht.

Sein unzulänglicher Erfolg bei der Abschottung gegen das internationale Währungssystem zwingt den nationalsozialistischen Staat zu einer weitestmöglichen Abkoppelung vom Weltmarkt. Zum Bemühen um währungssystematische Autonomie tritt das Streben nach wirtschaftspraktischer Autarkie. Die daraus konsequierende Simplifizierung des Konsums und Monotonisierung der Lebensweise akzeptieren die unteren Schichten als Preis für die Rückgewinnung einer jahrelang prekären Subsistenz und sozialen Sicherheit. Bei der bürgerlichen Klasse kommt hinzu, dass ihr politischer Patron und ökonomischer Mäzen, das mit dem nationalsozialistischen Staat offen kollaborierende Kapital, ihr gar keine andere Wahl lässt.

Wenn demnach aber weder die restriktiven Ein- und Ausfuhrbeschränkungen, die das Deutsche Reich dem Geldverkehr auferlegt, und die appropriative Devisenbewirtschaftung, der es ihn unterwirft, noch der regressive Rekurs auf das zur Währungsreserve fetischisierte Edelmetall als alternatives Zahlungsmittel dazu taugen, dem aus der handelsbilanzorischen Schieflage der deutschen Volkswirtschaft resultierenden Wertverfall der Reichsmark ernstlich einen Riegel vorzuschieben und so die bezahlbare Einfuhr der für die Funktionsfähigkeit und Betriebstüchtigkeit des deutschen Wertschöpfungssystems notwendigen Güter und Dienstleistungen langfristig oder auch nur mittelfristig zu gewährleisten, und wenn vielmehr die den Geldverkehr betreffenden staatlichen Beschränkungs- und Bewirtschaftungsmaßnahmen ebenso gewiss an dem finanziellen Schwarzmarkt, den sie provozieren, zuschanden werden wie das thesaurisch alternative Zahlungsmittel an seiner, allen terroristisch-bürokratischen Requisitionsbemühungen zum Trotz, mangelnden Masse und Verfügbarkeit scheitert – wenn mithin die materialen Beschaffungs- und prozeduralen Betriebsprobleme, die im internationalen Handelsverkehr, im kommerziellen Austausch mit den anderen Volkswirtschaften, dem Wertschöpfungssystem des deutschen Reichs aus seiner militaristischen Präokkupation erwachsen, sich als auf der geldlichen Ebene unlösbar erweisen, was bleibt dann der nationalsozialistischen Diktatur anderes übrig, als eine mehr noch sächliche Problemlösung anzustreben? Welche andere Option bleibt ihr mit anderen Worten, als den internationalen Handelsverkehr der deutschen Volkswirtschaft prinzipiell in Frage, ihn als solchen auf den Prüfstand zu stellen und nämlich, statt die Einfuhren aus dem Ausland bloß auf das Notwendige zu beschränken, sie so weit als möglich zu reduzieren, vielmehr ihre Notwendigkeit selbst unter die Lupe zu nehmen, sie im Blick darauf, ob sie nicht überhaupt entfallen oder durch landeseigene Surrogatstoffe und Ersatztechniken entbehrlich gemacht werden können, einer Revision zu unterziehen.

In der Tat beschreibt dies die beiden Hauptmöglichkeiten, den Importbedarf der eigenen Volkswirtschaft, ihre Angewiesenheit auf Güter und Dienstleistungen anderer Volkswirtschaften, wenn nicht überhaupt zu eliminieren, so zumindest doch auf ein Minimum, eine überschaubare und verkraftbare Randbedingung für das Funktionieren und den Betrieb des landeseigenen Wertschöpfungssystems, zu reduzieren und so für eine sächliche-reelle Lösung der auf geldlich-finanzieller Ebene unlösbaren währungssystematischen Probleme zu sorgen, die der deutschen Volkswirtschaft ihre der militaristischen Präokkupation geschuldete handelsbilanzorische Schieflage einbrockt und die, wenn sie ungelöst bleiben, das nationalsozialistisch formierte Deutsche Reich ebenso umgehend wie zwangsläufig in den finanzpolitischen Ruin treiben, will heißen, um allen internationalen Kredit bringen und auf dem Weltmarkt der Zahlungsunfähigkeit überführen müssen. Mit dem Ziel jener sächlich-reellen Lösung der Probleme kann der nationalsozialistische Staat das nationale Wertschöpfungssystem entweder dazu zwingen, auf Stoffe und Techniken, die es aus anderen Volkswirtschaften beziehen muss, zu verzichten und seine materialen Produktionsbedingungen und prozeduralen Produktionsverfahren so abzuwandeln und umzumodeln, dass sich mit ihnen auch ohne jene zu importierenden Elemente und Komponenten der hinlänglich gleiche Effekt beziehungsweise das annähernd gleiche Ergebnis erzielen lässt, oder er kann es dazu antreiben, diesen gleichen Effekt beziehungsweise dies vergleichbare Ergebnis mittels materialer Surrogate und prozeduraler Ersatztechniken ins Werk zu setzen, die hauseigene Entwicklungen und mithin auf den Märkten des nationalen Wirtschaftsraums zu beschaffen sind.

So oder so besteht demnach die sächlich-reelle Lösung des aus ihrer handelsbilanzorischen Schieflage resultierenden währungssystematischen Dilemmas der deutschen Volkswirtschaft, jenes fortschreitenden Wertverfalls ihrer auf die Reichsmark lautenden Währung, der das nationalsozialistisch formierte Deutsche Reich binnen kurzem um allen Kredit auf dem Weltmarkt zu bringen und der internationalen Zahlungsunfähigkeit zu überführen droht, in einer auf der ganzen Linie betriebenen Autarkisierung des deutschen Wertschöpfungssystems, seinem wenn nicht kompletten, so doch weitestgehenden Verzicht auf durch kommerziellen Austausch zu beziehende Lieferungen beziehungsweise Leistungen aus den anderen Volkswirtschaften und der Erübrigung beziehungsweise Ersetzung dieser zu importierenden Lieferungen und Leistungen durch im eigenen Land verfügbare materiale Surrogate beziehungsweise von der eigenen Volkswirtschaft bereitgestellte prozedurale Alternativen.

In dem Maße, wie die geldlich-finanziellen Abschottungsmaßnahmen des Staats sich als unzulänglich, um nicht zu sagen, untauglich erweisen, dem außenhandelsinduzierten Wertverfall der deutschen Währung und der dadurch heraufbeschworenen Gefahr eines internationalen Offenbarungseids der nationalen Wirtschaft einen Riegel vorzuschieben, hat die nationalsozialistische Diktatur eigentlich gar keine andere Wahl, als zu einer sächlich-reellen Lösung des außenhandelsinduzierten Währungsproblems fortzuschreiten und nämlich den in der Konsequenz jener geldlich-finanziellen Abschottungsmaßnahmen bereits aufs Notwendige beschränkten kommerziellen Austausch mit den anderen Volkswirtschaften vollends zu minimieren, ihn, wenn nicht überhaupt zu unterbinden und abzustellen, so zumindest doch weitestgehend zu erübrigen und auf ein für die Bewertung der Währung mangels Masse ungefährliches Residuum zu reduzieren. Statt es bei der geldlich-finanziellen Abschottung der eigenen Volkswirtschaft im kommerziellen Austausch mit den anderen Volkswirtschaften belassen zu können, muss sie die dem kommerziellen Austausch selbst und als solchem den Garaus machende sächlich-reelle Abkoppelung der eigenen von den anderen Volkswirtschaften betreiben, statt sich mit landeswährungssystematischer Autonomie bescheiden zu können, muss sie sich zu volkswirtschaftspraktischer Autarkie versteigen. Um in situationsadaptierter Form das Bild vom badenden Kind zu bemühen, muss die nationalsozialistische Diktatur, um zu verhindern, dass das volkswirtschaftliche Kind im währungssystematischen Entwertungssog des als Badewasser firmierenden Außenhandels durch den Abfluss gespült wird, die Wanne mit Aplomb leeren, das Badewasser kurzerhand ausschütten, und in Kauf nehmen, dass das Kind, seines aquatisch-gewohnten Elements beraubt, hiernach auf dem Trockenen sitzt und bibbert.

Fürwahr, kein geringer Preis, den die bürgerliche Gesellschaft, das volkswirtschaftliche Ensemble, des Deutschen Reichs für die militaristische Marotte seines diktatorischen Regimes, das wehrmächtige Steckenpferd des führerschaftlichen Staats, zahlen muss! Nicht genug damit, dass durch die währungssystematische Autonomisierung der deutschen Volkswirtschaft, ihre geldlich-finanzielle Abschottung gegen die anderen Volkswirtschaften, ihre Bürgerschaft und Population sich vom Verkehr mit dem Ausland mehr oder minder abgeschnitten und daran gehindert findet, mit den Märkten und Milieus der anderen Volkswirtschaften konsumptorischen oder touristischen Kontakt zu pflegen, an ihren Leistungen und Produkten, Errungenschaften und Kontributionen teilzuhaben, und sich stattdessen an die landeseigenen Märkte als ausschließliche Bezugsquelle verwiesen und auf das heimische Milieu als monadischen Bezugsrahmen beschränkt erfährt. Durch die wirtschaftspraktische Autarkisierung, die sächlich-reelle Abkoppelung von den anderen Volkswirtschaften, zu der sich die deutsche Volkswirtschaft angesichts des Ungenügens beziehungsweise der Unwirksamkeit jener geldlich-finanziellen Abschottung konsequenzzieherisch verstehen muss, gewinnen für die deutsche Bevölkerung die landeseigenen Märkte, an die als ausschließliche Bezugsquelle sie sich verwiesen, und das heimische Milieu, auf das als monadischen Bezugsrahmen sie sich beschränkt findet, zwangsläufig die Bedeutung eines diätetisch reformierten Austauschsystems und essenzialistisch reduzierten Lebensraums.

So gewiss die Einführung materialer Surrogate und die Erfindung prozeduraler Ersatztechniken der Not der währungssystematisch begründeten Autarkisierung, sprich, dem versperrten Zugang der deutschen Bevölkerung zur materialen Totalität des Weltmarkts und dem blockierten Zugriff auf dessen kulturelle Diversität geschuldet sind, so gewiss resultieren sie für die deutsche Bevölkerung in einer ebenso nachdrücklichen Simplifizierung der Lebensmittel wie gründlichen Monotonisierung der Lebensweise. Durch das staatliche Bemühen um Autarkie, um wirtschaftliche Unabhängigkeit, zum Verzicht auf die verlockende Fülle und luxurierende Vielfalt des Weltmarkts genötigt, sieht sich die deutsche Bevölkerung auf – ihr wie sehr auch als gesund und bekömmlich verkauftes – frugales Wasser und Brot gesetzt und zu einem – ihr wie immer auch als echt und natürlich suggerierten – monotonen Leben und Weben verurteilt, mithin einer Situation und Befindlichkeit überführt, die das finanzielle Separée zu einem reellen Verlies, die geldliche Quarantäne zur sächlichen Isolationshaft, die währungssystematisch-monadische Selbstgenügsamkeit zur wirtschaftspraktisch-idiotischen Eigenbrötelei totalisiert und komplettiert.

Wie gesagt, ein kostspieliges narzisstisches Hobby, ein teures militärisches Steckenpferd, das sich der nationalsozialistische Staat auf dem Rücken seiner bürgerlichen Gesellschaft und um den Preis ihrer Degradierung zum materialen Ersatzteillager beziehungsweise ihrer Deklassierung zur personalen Bezugsquelle für die Umsetzung dieses seines Hobbys, die Ausrüstung dieses seines Steckenpferdes leistet! Und zwar dermaßen kostspielig und teuer, dass sich die Frage aufdrängt, was die bürgerliche Gesellschaft dazu bringt, sich dieser ihrer Degradierung mehr oder minder widerstandslos zu fügen, sich mit dieser ihrer Deklassierung im Großen und Ganzen willfährig abzufinden. Oder genauer gesagt, lautet die Frage nicht sowohl, warum die bürgerliche Gesellschaft sich solch kostspieliger staatlicher Zumutung fügt, sich mit solchem sie teuer zu stehen kommenden nationalsozialistischen Humbug abfindet!

So gefasst, ließe die Frage sich mit dem Hinweis auf die Leib und Leben bedrohende Gewalt und den Freiheit und Existenz negierenden Terror, die das Regime schon vor der Machtergreifung mittels aus dem asozialen Milieu rekrutierter paramilitärisch-anarchistischer Schlägerbanden und Stoßtrupps und dann nach der Machtergreifung durch einen aus den Reihen der normalen Staatsdienerschaft formierten bürokratisch-polizeilichen Repressions- und Eliminationsapparat übt und entfaltet, noch einigermaßen plausibel beantworten.

Was vielmehr nach einer Erklärung verlangt, ist die Tatsache, dass beim Gros der vom nationalsozialistischen Regime in Dienst genommenen und als bürgerliche Gesellschaft zwecks Unterwerfung unter dessen militaristische Staatsraison ebenso sehr degradierten wie deklassierten deutschen Bevölkerung die Widerstandslosigkeit und Fügsamkeit jeder Widersetzlichkeit, allen Widerstrebens ermangelt und vielmehr, positiv gefasst, ihrer Willfährigkeit und Abfindungsbereitschaft ein gerüttelt Maß an Freiwilligkeit und Konsens eignet.

Abgesehen von vergleichsweise kleinen Gruppen mit sozialistisch, liberalistisch oder konfessionalistisch gefestigten Überzeugungen und natürlich von Angehörigen der als politische Opposition identifizierten, zum jüdischen Volksfeind deklarierten oder als moralische oder hygienische Belastung des Volkskörpers segregierten Gruppen, an denen das nationalsozialistische Regime das Exempel seines Strebens nach volksgemeinschaftlicher Einheit, Gleichartigkeit und Reinheit zu statuieren unternimmt – abgesehen von diesen sei`s am Regime Anstoß nehmenden und ihm Widerstand leistenden, sei`s vom Regime gebrandmarkten und der Verfolgung ausgesetzten Gruppen zeigt sich, wie die Quellen aus der Zeit im Übermaß belegen, die deutsche Bevölkerung zum weit überwiegenden Teil nicht etwa nur mit der politischen Beschneidung der bürgerlichen Freiheiten, der organisatorischen Uniformierung der Gesellschaft und der klassenübergreifenden paramilitärischen Disziplinierung, also mit den Veränderungen und Verfremdungen der sozialen Lebensführung, die ihr die militaristische Präokkupation des Regimes zumuten, im Wesentlichen einverstanden, wo nicht gar in vorbehaltlosem Einklang, sondern sie unterwirft sich auch und mehr noch bereitwillig, wo nicht gar engagiert, den mit währungssystematischer Isolation und wirtschaftspraktischer Selbstgenügsamkeit einhergehenden konsumtiven Einschränkungen und eigenbrötlerischen Verzichtsleistungen, also den Restriktionen und Reduktionen des materialen Lebensunterhalts, die Konsequenz der geldlich-finanziellen Abschottung gegen das internationale Währungssystem und der sächlich-reellen Abkoppelung vom internationalen Handelsverkehr sind, zu denen sich das Regime durch seine militaristische Präokkupation genötigt findet.

Insofern als die politischen Beschneidungen, organisatorischen Uniformierungen und paramilitärischen Disziplinierungen, die die nationalsozialistische Machtergreifung nach sich zieht, nicht weniger integrierender Bestandteil als konstitutives Element der zum veritablen sozialen Subjektwechsel geratenden militaristischen Inanspruchnahme beziehungsweise Präokkupation des nationalen Wertschöpfungssystems, mit anderen Worten, der idiosynkratischen Form von staatlichem Ersatzkonsum alias New Deal sind, mittels deren das Regime letzterem Beine zu machen und auf die Sprünge zu helfen sucht, mögen solche Beschneidungen, Uniformierungen und Disziplinierungen der von der wirtschaftlichen Dauerkrise frustrierten und demoralisierten und als bürgerliche Gesellschaft regelrecht paralysierten deutschen Bevölkerung als das kleinere Übel beziehungsweise die zu schluckende Kröte erscheinen, wo nicht gar als zwar bittere, aber doch heilsame Medizin einleuchten. Dafür, dass die staatliche Macht dem automaton der bürgerlichen Gesellschaft, dem Wertschöpfungssystem, mittels ihres Ersatzkonsums Beine macht und auf die Sprünge hilft, zahlt ohne großes Widerstreben, wo nicht gar bereitwillig die bürgerliche Gesellschaft den Preis, dass sie im Zuge solch staatlicher Wiederankurbelung des wertschöpferischen Automaten ihrerseits disziplinarisch auf Vordermann gebracht, uniform zur Ordnung gerufen und paramilitärisch in Bereitschaft versetzt wird.

Dass freilich die politische Beschneidung auf ökonomische Bescheidung, die organisatorische Uniformierung auf konsumtive Primitivierung, die paramilitärische Disziplinierung auf diätetische Rationierung hinausläuft, dass also die im Zuge der nationalsozialistischen Version des New Deal dem Wertschöpfungssystem abverlangte Hintanstellung der Bedürfnisse des zivilen Markts und vorzugsweisen Beschäftigung mit der Hege und Pflege des militärischen Steckenpferds des Staats, seiner leibgeberischen Wehrmacht, für die restringierte, uniformierte und disziplinierte bürgerliche Gesellschaft darin resultiert, dass sie den Gürtel ihrer subsistenziellen Gewohnheiten und konsumtiven Ansprüche enger zu schnallen, diätetische beziehungsweise varietätische Enthaltsamkeit zu üben und sich mit deutscher Hausmannskost oder, schlimmer noch, mit deren künstlichen Surrogaten zufrieden zu geben hat, damit hat das Gros der eben diese bürgerliche Gesellschaft verkörpernden beziehungsweise personifizierenden deutschen Bevölkerung nicht unbedingt gerechnet, und das muss ihr nicht ohne Weiteres als tolerierbar oder gar akzeptabel vorkommen.

Schließlich birgt für sie als bürgerliche Gesellschaft die durch staatlichen Ersatzkonsum alias New Deal erreichte Wiederankurbelung des Wertschöpfungssystems ebenso wesentlich wie vordringlich die Hoffnung auf ein Ende der als chronischer Effekt des ökonomischen Zusammenbruchs anhaltenden materialen Entbehrungen und sozialen Nöte und auf die Wiederherstellung einer zureichenden subsistenziellen Versorgung beziehungsweise eines wohlständigen zivilen Konsums, und wenn die nationalsozialistische Spielart des New Deal wegen der militaristischen Präokkupation des Wertschöpfungssystems die subsistenzielle Versorgung und den zivilen Konsum nur um den Preis einer Beschränkung des Zureichenden aufs annähernd Auskömmliche und einer Reduktion des Wohlständigen aufs halbwegs Anständige gestattet, dann kommt das einer Enttäuschung der gehegten Hoffnung auf subsistenzielle Versorgung gefährlich nahe und einer Frustration des Anspruchs auf zivilen Konsum verdächtig gleich. Warum also ist die vom subsistenzsichernden beziehungsweise konsumgemäßen Ergebnis des New Deal nationalsozialistischer Fasson schwerlich beeindruckte und ganz sicher nicht hingerissene deutsche Bevölkerung dennoch bereit, sich in ihrer erdrückenden Majorität mit diesem Ergebnis nicht etwa bloß widerwillig abzufinden, sondern es vielmehr widerspruchslos zu akzeptieren, wo nicht gar erklärtermaßen gutzuheißen?

Was die Bereitschaft des Gros der lohnarbeitend-proletarischen und gewerbetreibend-kleinbürgerlichen Schichten der deutschen Bevölkerung angeht, das hinsichtlich popularer Subsistenz beziehungsweise zivilen Konsums militarismusbedingt höchst bescheidene oder bestenfalls mäßige Ergebnis des ökonomischen Involvements des Staats widerspruchslos zu akzeptieren oder gar ausdrücklich gutzuheißen, so mag diese Bereitwilligkeit unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Misere und gesellschaftlichen Destitution, in der und aus der heraus das nationalsozialistische Regime dieses Ergebnis erzielt, noch einige Plausibilität beanspruchen können. Immerhin genügt der wirtschaftsbelebende, das Wertschöpfungssystem wieder ankurbelnde und auf Touren bringende Effekt des staatlichen Ersatzkonsums, den das Regime zwecks Zurüstung und Ausstattung eines als Leibgeberin und eingeborene Kreatur des Staats zur bürgerlichen Gesellschaft alternativen wehrmächtigen Subjekts betreibt, um jenes lohnarbeitende und gewerbetreibende Gros der Bevölkerung wieder in Arbeit und Brot zu setzen, es der Arbeits- und Beschäftigungslosigkeit, die es zum Stempeln, zur Angewiesenheit auf zwischen Lebensrettung und Sterbehilfe changierende staatliche Notunterstützung, verdammt hat und in der es jahrelang dahingedümpelt ist, zu entreißen und ihm eine durch eigenes Tun und Vollbringen zu schaffende materiale Subsistenz jenseits bitterer Armut und soziale Existenz jenseits heulenden Elends zu ermöglichen. Ein durch eigener Hände Arbeit und das Wirken des eigenen Hirns zu sicherndes Auskommen ist, auch wenn es sich in an Wasser und Brot gemahnender Schlichtheit, in Hausmannskost und heimischem Bier, erschöpft, allemal besser als ein zu Nichtstun und Vegetieren verurteiltes Dasein, das sein Überleben der staatlichen Fürsorge und den Almosen karitativer Organisationen verdankt.

Der breiten Bevölkerung versüßt und annehmlich gemacht wird dies in materialer Hinsicht ebenso solitär-schlichte wie rudimentär-primitive Auskommen, zu dem die nationalsozialistische Version des New Deal ihr verhilft, noch durch die besagten, sie organisatorisch auf Vordermann zu bringen, uniformistisch zur Ordnung zu rufen und paramilitärisch in Bereitschaft zu versetzen bestimmten Vereinnahmungsprogramme, Gleichschaltungsübungen und Rekrutierungsprojekte, die das Regime ihr als quasikommunalistischen Prospekt erschließt, um nicht zu sagen, als pseudosozialistische Perspektive eröffnet und die sich ihr mit der Suggestion einer integrativ-realen Neuverankerung andienen beziehungsweise mit der Attraktion einer korporativ-sozialen Wiedereingliederung aufdrängen.

Die Bereitschaft der als bürgerliche Klasse über Eigentum, Status und Bildung verfügenden Bevölkerungsgruppen, sich mit der ihnen vom nationalsozialistischen Regime zugemuteten konsumtiven Frugalität, materiellen Monotonie und kulturellen Simplizität, die Folge der finanziellen Autonomisierung und kommerziellen Autarkisierung der deutschen Volkswirtschaft sind, nicht bloß gezwungenermaßen abzufinden, sondern mehr noch in ein zwangloses Benehmen zu setzen, könnte freilich weniger leicht erklärlich scheinen. Schließlich finden sich durch jene geldlich finanzielle Abschottung und sächlich-reelle Abkoppelung des Deutschen Reichs vom internationalen Währungssystem und Welthandelsverkehr, die der Preis für die militaristische Präokkupation des Regimes sind, die bürgerlichen Bevölkerungsgruppen um beträchtliche Bestandteile ihrer sie als bürgerlich auszeichnenden traditionellen Lebensart, um gewohnte empirische Weltläufigkeit, gepflegte kulturelle Offenheit, praktizierte touristische Mobilität, genossene gastronomische Varietät, betriebenen exotischen Luxus oder bewiesene modische Extravaganz gebracht, geht ihnen mit anderen Worten Lebensqualität verloren, über die sie im Unterschied zu den proletarischen und kleinbürgerlichen Bevölkerungsgruppen vor dem ökonomischen Kollaps in mehr oder minder hohem Maß verfügten und die ihnen nun aber der New Deal des nationalsozialistischen Regimes, weit entfernt davon, sie ihnen wieder zugänglich zu machen oder gar zurückzuerstatten, ein für alle Mal verschlägt und als unwiederbringlich passé vor Augen stellt.

Muss der im Zuge der militaristischen Neuorientierung der deutschen Volkswirtschaft besiegelte unwiderrufliche Verlust jener vormaligen lebensartlichen Annehmlichkeiten und klassenspezifischen Auszeichnungen beziehungsweise der ihr abgeforderte Verzicht darauf die bürgerliche Klasse nicht mit Unwillen und Ressentiment erfüllen? Und müssen nicht die organisatorischen Uniformierungen und paramilitärischen Disziplinierungen, mit denen das Regime sie auf Vordermann zu bringen und in Bereitschaft zu setzen sucht, die bürgerliche Klasse vollends vor den Kopf stoßen, weil eben der quasikommunalistische beziehungsweise pseudosozialistische Anstrich, der für die proletarischen und kleinbürgerlichen Schichten den wie sehr auch täuschenden Schein egalisierender Anerkennung erweckt und das wie sehr auch falsche Versprechen integrativer Zugehörigkeit birgt, ihr, der von Haus aus ebenso lebensartlich privilegierten wie lebensumständlich gut situierten bürgerlichen Klasse nichts weiter zu signalisieren vermag als reale Deprivation und soziale Nivellierung, wirtschaftliche Einförmigkeit und gesellschaftliche Gleichmacherei.

Plausibel machen lässt sich die Willfährigkeit der bürgerlichen Klasse oder vielmehr die Bereitwilligkeit, mit der sie gleichermaßen die materialen Beschränkungen und die sozialen Verrenkungen, die das nationalsozialistische Regime ihr mit seinem militaristisch fundierten New Deal zumutet, annimmt und mitträgt, am Ende nur, wenn man die Tatsache in Rechnung stellt, dass das wirtschaftliche Realfundament der bürgerlichen Klasse das industrielle Wertschöpfungssystem ist, dass, mit anderen Worten, die bürgerliche Klasse als soziales Subjekt ihre kapitale Substanz in der als Schöpfung von Mehrwert funktionierenden Ausbeutung alias Verwertung menschlicher Arbeitskraft hat, und dass im Unterschied zu ihr, der als soziales Subjekt figurierenden bürgerlichen Klasse, dies als ihre kapitale Substanz firmierende industrielle Wertschöpfungssystem mit dem nationalsozialistischen Regime und dem von ihm lancierten speziellen New Deal, dem von ihm forcierten militaristischen Wirtschaftsbelebungsprogramm, in bestem Einvernehmen steht und vorbehaltlos gemeinsame Sache macht.

Direkt, durch aktive Kooperation im Wertschöpfungsprozess beziehungsweise passive Investition in ihn, oder indirekt, mittels der Gehälter, Zuwendungen und Pensionen, die sie aus dem Etat bezieht, den der Staat auf fiskalischem oder taxalischem Weg aus dem Wertschöpfungsprozess extrahiert beziehungsweise von ihm abschöpft – direkt oder indirekt also ist die bürgerliche Klasse in ihrem Wohlstand und Lebensstandard angewiesen auf den Mehrwert, den ihre kapitale Substanz, das Wertschöpfungssystem, schöpft und sei`s via directa ihrer operativ-prozessualen Mitwirkung, sei`s modo obliquo dotativ-gouvernementaler Zuwendungen für sie abwirft, und wenn mit stillschweigender oder gar erklärter Billigung ihrer wirtschaftlichen Substanz das staatliche Regime ihr als bürgerlichem Subjekt Abstriche bei ihrem Wohlstand beziehungsweise Einschränkungen in ihrem Lebensstandard abverlangt, die der zwischen beiden Mächten, zwischen staatlichem Regime und wirtschaftlicher Substanz, gouvernementalem Herrschaftsapparat und kapitalem Wertschöpfungssystem, abgeschlossene militaristisch fundierte New Deal zwingend erforderlich macht, dann bleibt ihr, der bürgerlichen Klasse, gar nichts anderes übrig, als sich den ihr abgeforderten lebensumständlichen Restriktionen und lebensartlichen Reduktionen zu fügen und nach Möglichkeit gute Miene zu ihnen zu machen, will sie nicht riskieren, dass in der Konsequenz seines mit dem Staatsapparat geschlossenen militaristischen New Deal das Wertschöpfungssystem sie mit Liebesentzug traktiert und sich von ihr, von seinem sozialen Subjekt, seinem gesellschaftlichen Protegé und Günstling, kurzerhand lossagt und abwendet, um sie der terroristischen Verfolgung und den drakonischen Strafmaßnahmen seines neuen politischen Sozius und Intimus, eben des als diktatorisches Regime etablierten militaristischen Staatsapparats, zu überantworten.

Exkurs II