Die Emanzipation des Wertschöpfungssystems von der bürgerlichen Klasse, seine Konversion vom privateigentümlich initiierten zivilen Unternehmen zum volkswirtschaftlich fundierten autonomen Betrieb

Das Geheimrezept und Alleinstellungsmerkmal kapitalistischen, dem kommerziellen Austausch entsprungenen Wirtschaftens ist die Trennung der Arbeitenden von ihren Arbeitsmitteln. Sie erlaubt den Handeltreibenden, die Arbeitskraft der Arbeitenden zu kaufen und zu nutzen, ohne letztere politisch zu unterjochen und sozial zu entrechten. Die der empirischen Existenz der Arbeitenden entzogene Arbeitskraft findet sich dem obsessiven Verlangen und monotonen Streben nach Akkumulation unterworfen, das dem Geldwert, der sie repräsentiert, im Zuge des kommerziellen Austauschs, den er seit alters vermittelt, zur zweiten Natur geworden ist.

Dabei soll, um Missverständnissen vorzubeugen und dem Verdacht einer unzulässigen Hypostasierung des Wertschöpfungssystems, seiner Mystifizierung zu einer Art von Golem, einem urheberschaftlichen Apparat, quasi einem freischaffenden Automaten entgegenzutreten, keineswegs in Abrede gestellt werden, dass auch dies System wie alle anderen von Menschenhand geschaffenen beziehungsweise von Menschengeist erfundenen Gebilde, um zu funktionieren und operative Wirksamkeit zu entfalten, auf die Initiative menschlicher Akteure, das Tun handelnder Subjekte angewiesen ist. Wenn die im Wertschöpfungssystem bestehende kapitale Substanz der bürgerlichen Gesellschaft hier als unabhängig von ihrem sozialen Subjekt, der bürgerlichen Klasse, projektierender und unkontrolliert von ihr operierender, mithin an einen Golem gemahnender Akteur vorgestellt wird, dann soll damit keineswegs bestritten werden, dass, um ihre Projekte in die Tat umzusetzen, ihre Operationen Wirklichkeit gewinnen zu lassen, diese kapitale Substanz auf Elemente alias Exemplare aus den Reihen ihres sozialen Subjekts angewiesen ist, die ihr als personale Projektmanager zur bildlich gesprochenen Hand gehen müssen und ohne deren subjektive Tatkraft ihre Operationen undurchführbar bleiben. Es soll, konkreter gefasst, durchaus nicht bestritten werden, dass das Funktionieren und Operieren des Wertschöpfungssystems mit Personengruppen aus der bürgerlichen Klasse, Individuen aus dem Kreis des der kapitalen Substanz sei`s possessorisch zugehörigen, sei`s mandatorisch nahestehenden sozialen Subjekts steht und fällt, die als Unternehmer und Inhaber, als Betriebsleiter und Geschäftsführer die wertschöpferischen Projekte und Operationen initiieren und organisieren, in Gang setzen und in Gang halten.

Tatsächlich ist nicht einmal zu bestreiten, dass, historisch gesehen, in den Anfängen der kapitalen Substanz, in der Entstehungszeit des Wertschöpfungssystems, diese aus den Reihen der bürgerlichen Klasse hervorgehenden beziehungsweise rekrutierten menschlichen Akteure und handelnden Subjekte noch mehr sind als bloße, für das Funktionieren der bestehenden kapitalen Substanz, die Operationen des gegebenen Wertschöpfungssystems im Sinne einer zureichenden sozialen Bedingung nötige Betriebsleiter und Geschäftsführer alias personale Funktionäre und faktorelle Agenten, und dass sie da vielmehr noch mit Fug und Recht beanspruchen können, Initiatoren und Unternehmer, Autoren und Akteure im Verstand einer wirkenden Ursache zu sein, also nicht nur beim Funktionieren und Operieren der bestehenden kapitalen Substanz, des gegebenen Wertschöpfungssystems, eine unverzichtbare Rolle zu spielen, sondern mehr noch dafür, dass die kapitale Substanz überhaupt zustande kommt, das Wertschöpfungssystem als solches Existenz gewinnt, von entscheidender Bedeutung zu sein. Dies eingeräumt, gilt es dann freilich auch, zur Kenntnis zu nehmen, dass jene existenzielle, für das Entstehen des industriellen Wertschöpfungssystems entscheidende Bedeutung, die dessen menschlichen Akteuren alias personalen Operateuren in den Anfängen seiner Entwicklung noch zukommt, sich im Verlauf der Entwicklung verliert beziehungsweise aufhebt und einer revidierten Bestimmung weicht, die aus den handelnden Subjekten ausführende Organe, aus den individuellen Urhebern professionelle Amtswalter, aus den initiativen Akteuren exekutive Faktoren werden lässt.

Seinen Grund hat dieser Bedeutungswandel beziehungsweise Funktionswechsel, dem die menschlichen Initiatoren des Wertschöpfungssystems, seine es ans Licht der Welt bringenden beziehungsweise aus der Taufe hebenden bürgerlichen Urheber, in der objektiven Konsequenz ihrer mäeutischen beziehungsweise baptistischen Tätigkeit ihrerseits unterliegen, in einer das Wertschöpfungssystem charakterisierenden Besonderheit, die nicht nur als sein Alleinstellungsmerkmal, seine unter allen Produktions- und Distributionssystemen, mittels deren die Menschen im Laufe ihrer Geschichte ihre materiale Versorgung und ihren sozialen Bestand sichern, unverwechselbare Identität gelten kann, sondern die auch und mehr noch den Schlüssel zum Erfolg seiner es über alle anderen Systeme triumphieren lassenden industriellen Entwicklungsenergie und kommerziellen Entfaltungsdynamik birgt. Jene Besonderheit ist die spezifische Art und Weise, wie die bürgerlichen Urheber des Wertschöpfungssystems die für dessen industriellen Betrieb und kommerziellen Vertrieb erforderlichen Teile der Bevölkerung alias gesellschaftlichen Gruppen rekrutieren und kontrahieren, ist mit anderen Worten der Umstand, dass sie diese für den industriellen Betrieb und das kommerzielle Geschäft erforderlichen Gruppen lohnarbeiterschaftlich in Anspruch und handlungsgehilflich in Dienst nehmen.

Ebenso sehr fortlaufende Bedingung wie grundlegende Voraussetzung für solche lohnarbeiterschaftliche Inanspruch- und handlungsgehilfliche Indienstnahme ist die im Blick auf das initiale Ereignis, als das sie dank kommunaler Freiheit, royalem Machtstreben, realem Ingenium und kolonialer Expansion zu Beginn der Neuzeit in Erscheinung tritt, als "ursprünglich“ apostrophierte rasante Akkumulation von auf dem Markt, durch kommerziellen Austausch von Gütern und Dienstleistungen, also sächlichem Produkt, in Form von allgemeinem Äquivalent, also geldlichem Wert, erzieltem Gewinn. Mangels Gelegenheit und Aussicht, diesen geldlichen Gewinn in seinem exorbitanten Volumen wertmäßig korrespondierende neue, wiederum geldlich gewinnbringende sächliche Produkte, abermals monetär profitable Güter und Dienstleistungen zu überführen, entscheiden sich die Initiatoren des industriellen Wertschöpfungssystems alias Urheber der kapitalistischen Produktionsweise dafür, ihn, statt in solche, außerhalb des Marktes und im Vorhinein des Marktgeschehens von selbständigen Handwerkern und freiberuflichen Gewerbetreibenden gefertigte Produkte und erbrachte Leistungen, vielmehr direkt in die zur Fertigung der Produkte und Erbringung der Leistungen nötigen sächlichen Arbeitsmittel und technischen Produktionsbedingungen zu investieren, um in eigener Verantwortung und Regie zu gewährleisten, dass genug Güter und Dienstleistungen, hinlänglich industrielle Sachwerte produziert und zu Markte getragen werden, um dem vom traditionellen, handwerklich-gewerblichen Produktionssystem unzulänglich belieferten, inadäquat versorgten Geldwert, den sie akkumuliert haben, seine kommerzielle Verwertung, sprich, seine weitere geldwertige Akkumulation zu sichern.

Die als ihr Eigentum mit Beschlag belegten und in eigener Verantwortung und Regie genutzten Arbeitsmittel und Produktionsbedingungen verwenden und bedienen lassen die eben dadurch aus kommerziellen Geschäftsleuten zu industriellen Unternehmern mutierenden, will heißen, zu Urhebern des Wertschöpfungssystems avancierenden Geldwertverwerter alias Kapitalakkumulierer von Handwerkern und Gewerbetreibenden, die diese im traditionellen Sinn verstandenen Namen eigentlich gar nicht länger verdienen, weil sie nichts weiter mehr ihr eigen nennen und für ihr Handwerk und Gewerbe mitbringen als ihre abstrakte, von allen sächlichen Arbeitsmitteln und technischen Produktionsbedingungen losgelöste und auf letztere, die jetzt Eigentum und Verfügungsmasse des eben deshalb als ihr Arbeitgeber firmierenden Unternehmers sind, mehr oder minder abgestellte, mehr oder minder für sie qualifizierte Arbeitskraft.

Dass die der Trennung der Arbeitskraft von den ihr habituell zugehörigen Arbeitsmitteln und der unter Regie des Unternehmers artefiziellen Wiedervereinigung beider geschuldete Verwandlung der einstigen Handwerker und Gewerbetreibenden in lohn- beziehungsweise entgeltsempfangende Arbeiter und Angestellte deren reale Stellung und soziale Lage von Grund auf verändern muss, liegt auf der Hand. Aller sächlichen Mittel und objektiven Bedingungen, sich durch ihrer Hände Arbeit und ihres Kopfes Ingenium eigenständig zu erhalten, bar und für ihre Erhaltung darauf angewiesen, dass ihnen ihr kommerzieller Geschäftspartner, der Marktbetreiber, um ihnen die Früchte ihrer Arbeit, ihr Produkt, abnehmen und vergüten zu können, erst einmal eben jene in seinem Besitz befindlichen sächlichen Mittel und objektiven Bedingungen zuwenden und zur Verfügung stellen muss, finden sich die Betreffenden in eine aller herkömmlichen kommerziellen Austausch- alias kontraktiven Geschäftsbeziehung spottende subsistenzielle Abhängigkeit von diesem ihrem zum Arbeitgeber alias Dienstherrn avancierten Austausch- und Geschäftspartner gebracht beziehungsweise in eine existenzielle Hörigkeit ihm gegenüber versetzt, sehen sie sich ihm, dem persönlichen Eigner der Arbeitsmittel und privaten Verfüger über die Produktionsbedingungen, quasi mit Haut und Haar ausgeliefert oder, besser gesagt, mit Leib und Seele verfallen.

Tatsächlich macht, oberflächlich betrachtet, diese durch die konkret-strukturelle Trennung der handwerklichen und gewerblichen Produzenten von ihren betrieblichen Arbeitsmitteln und geschäftlichen Produktionsbedingungen und die abstrakt-funktionelle Wiedervereinigung beider erzwungene Abhängigkeit und Hörigkeit den Eindruck einer, wie man will, Regression zu beziehungsweise Kapitulation vor dem als Alternative zum kommunalbürgerlich-marktwirtschaftlichen Produktions- und Distributionssystem ebenso sehr in agrarischer Gleichzeitigkeit und Parallelität fortdauernden wie in historischer Vormaligkeit und Antiquität überholten System territorialherrschaftlich-fronwirtschaftlicher Unterdrückung und Ausbeutung. Die qua Verunmöglichung selbständigen Wirtschaftens mangels eigener Arbeitsmittel und verfügbarer Produktionsbedingungen den Betreffenden aufgezwungene Hörigkeit scheint mit anderen Worten auf sklavenhalterische beziehungsweise leibeigenschaftliche Verhältnisse hinauszulaufen, die einer Kolportage der in den Zeiten vor der Etablierung kommunalbürgerlich-marktwirtschaftlicher Freiheit die Norm bildenden territorialherrschaftlichen Untertänigkeit beziehungsweise einer Simulation der das flache Land und die bäuerliche Bevölkerung im Umkreis der städtischen Zentren marktwirtschaftlicher Freiheit nach wie vor in Bann schlagenden zwangsherrschaftlichen Unterdrückung und fronwirtschaftlichen Ausbeutung gleichkommen, woraus denn auch die in Reaktion auf die krass ausbeuterische Entwicklung, die das kapitalistische System in den ersten zwei bis drei Jahrhunderten seines Bestehens nimmt, aufkommende Rede von Lohnsklaverei ihre sozialkritisch-klassenkämpferische Plausibilität schöpft.

Der Terminus Lohnsklaverei indes überspielt und, mehr noch, überdeckt die spezifische bürgerliche Rechtsbeziehung, die für den Lohnbegriff maßgebend ist und die seine Assoziation mit Sklavenhaltung, den Versuch, ihn als Attribut einer Knechtschaft und Hörigkeit territorialherrschaftlicher Machart geltend zu machen, zur veritablen contradictio in adjectum geraten lässt. Er überspielt und überdeckt nämlich den für die Arbeits- und Dienstleistungsbeziehungen, die der Lohnbegriff markiert, entscheidenden Umstand, dass, was von dem zum industriellen Unternehmer mutierenden kommerziellen Geschäftsmann

angeeignet und in Dienst genommen wird, ja nicht der Arbeiter oder Dienstleister, sondern nur seine Arbeitskraft oder Dienstleistungskapazität ist und dass den Beweis für diese konditionierte, statt den Organismus als solchen beziehungsweise die Person selbst betreffende, vielmehr auf dessen Organ beziehungsweise ihre Qualifikation beschränkte Aneignung oder Dienstbarmachung deren kommerziell-kontraktive Bestimmtheit statt existenziell-koerzitive Beschaffenheit, mit anderen Worten die Tatsache bildet, dass der Arbeiter oder Dienstleister selbst es ist, der in ebenso freier Resolution wie eigener Person seinem Arbeitgeber oder Dienstherrn nicht sich, das menschliche Individuum alias gesellschaftliche Wesen, das er ist, ausliefert und übereignet, sondern nur die funktionale Eigenschaft alias operative Disposition, die er hat, eben seine Arbeits- und Leistungskraft, überlässt und zur Verfügung stellt, und dass er diese Entäußerung und Abtretung seiner Arbeits- und Leistungskraft auch nicht ein für alle Mal und unwiderruflich vollzieht beziehungsweise vollziehen lässt (dann resultierte sie ja de facto in sklavischer Selbstaufgabe und Selbstenteignung, wäre im Effekt und in aller Konsequenz ununterscheidbar von einer leibeigenschaftlichen Kapitulation), sondern unter die Kautel terminlicher Begrenzung stellt und als vereinbarungsgemäß widerruflichen Akt beziehungsweise vertragskonform auflösbaren Kontrakt implementiert.

Der Unterschied der lohnarbeiterschaftlichen, bloß auf die Funktion der Person, ihr Tun, sich erstreckenden Abhängigkeit zur leibeigenschaftlichen, die Person als solche, ihr Sein, umfassenden Hörigkeit, ein Unterschied, der, um aufs obige Bild von "Leib und Seele“ zu rekurrieren, bedeutet, dass der einstige Handwerker und Gewerbetreibende seinem Arbeitgeber und Dienstherrn eben nicht seinen Leib übergibt, sondern bloß seine Seele verkauft – dieser Unterschied erweist sich als sozialpolitisch fundamental und trennt grundlegend die Gesellschaften der neuzeitlichen, durchweg kommunalbürgerlichen Ära von denen des altweltlichen, vorwiegend territorialherrschaftlichen Äons, weil er den betroffenen Handwerkern und Gewerbetreibenden erlaubt, ungeachtet der ökonomischen Abhängigkeit, in die sie die Trennung von ihren habituellen Arbeitsmitteln und Produktionsbedingungen und artefizielle Wiedervereinigung mit ihnen versetzt, die eigenverantwortlichen bürgerlichen Individuen alias selbständigen politischen Personen zu bleiben, die sie in den kommunalfreiheitlichen Enklaven der ansonsten territorialherrschaftlich verfassten Welt waren und weil in dem Maße, wie die neue, auf jener Trennung der Produzenten von ihren Arbeitsmitteln und Produktionsbedingungen basierende, kurz, kapitalistische Wirtschaftsweise sich weltweit ausbreitet und normativ durchsetzt, solch eigenverantwortliche Existenz alias bürgerliche Identität zur als Sozialisationsform verbindlichen condition humaine avanciert.

Nicht minder fundamental und für die neue Ära nämlich realökonomisch grundlegend erweist sich freilich auch jene als kapitalistisch firmierende, die Produzenten wertschöpfungssystematisch von ihren Produktionsmitteln trennende und, wie sie als politischen Leib, als eigenverantwortliche Personen und bürgerliche Individuen, freilassende beziehungsweise freisetzende, so ihre ökonomische Seele, ihre Arbeitskraft, ihren Produktionsmittelgebrauch, lohnarbeiterschaftlich vereinnahmende beziehungsweise handlungsgehilflich anstellende Wirtschaftsweise, weil eben diese lohnarbeiterschaftliche Vereinnahmung oder handlungsgehilfliche Anstellung sie, die Arbeitskraft, quasi die Seiten wechseln, um nicht zu sagen, die Identität tauschen und nämlich aus einem Potenzial beziehungsweise Aktivum dessen, der sie besitzt und aufbringt, zu einer Potenz beziehungsweise einem Agens dessen, der sie kauft und über sie verfügt, mutieren lässt. Als entlohnte, geldlich entgoltene Potenz beziehungsweise gekauftes und bezahltes Agens hört die Arbeitskraft auf, konkretes Organ und Element des sie ausübenden oder anwendenden und aber per Lohn und Entgelt zum Arbeiter oder Angestellten depotenzierten Handwerkers oder Gewerbetreibenden zu sein, und wird zum abstrakten Mittel und Instrument des Unternehmers und Arbeitgebers, der sie kauft und bezahlt. Durch den monetären Kauf- und Entgeltsakt büßt die Arbeitskraft gleichermaßen ihre habituelle personale Gebundenheit an und ihre traditionelle soziale Bestimmtheit durch den Menschen, der sie ausübt, beziehungsweise das Individuum, das sie anwendet, ein und findet sich jenem als ihr Kaufpreis, ihre Bezahlung, ihr Lohn oder Verding, firmierenden geldlichen Wert und monetären Entgelt übereignet und überantwortet, der actu solcher Übereignung für den terminierten Zeitraum, für den letztere als Signum einer lohnarbeiterschaftlichen Abhängigkeit statt leibeigenschaftlichen Hörigkeit Geltung beansprucht, den Menschen, der sie ausübt, hypostatisch substituiert oder, besser gesagt, das Individuum, das sie anwendet, sukkubistisch eskamotiert.

Diese Übereignung der Arbeitskraft, ihre Überführung aus einem Potenzial oder Aktivum dessen, der sie ausübt und anwendet, in eine Potenz des Geldwerts, mit dem sie entlohnt, des monetären Entgelts, mit dem sie bezahlt wird, ist janusköpfig folgenreich und entscheidend. Zum einen löst und befreit die Ersetzung des menschlichen Individuums, der leiblichen Person, durch den Sukkubus des monetären Werts, die Hypostase der geldlichen Abfindung, die Arbeitskraft von aller Verquickung und Verstrickung mit eben jener leiblichen Person, sprich, von jeglicher Bindung an und Rücksicht auf die personalen Bedürfnisse und sozialen Ansprüche, die das menschliche Individuum mittels ihrer Ausübung und Anwendung zu befriedigen beziehungsweise zu erfüllen sucht. Abstrahiert und entfesselt von jenen menschlichen Bindungen und persönlichen Rücksichten, ist die Arbeitskraft frei verfügbare Funktion, unbedingt einsetzbares Operativ. Uno actu aber dieser ihrer freien Verfügbarkeit und unbedingten Einsetzbarkeit findet sie sich per Lohnzahlung und Entgeltsleistung appropriiert und in Anspruch genommen durch den ihre vorherige Referenz, das menschliche Individuum, hypostatisch substituierenden geldlichen Wert, das ihr bisheriges Reflexiv, die leibliche Person, eskamotistisch sukkubierende allgemeine Äquivalent.

Toto coelo anders aber als das menschliche Individuum und personale Wesen mit seinen mannigfachen materialen Bedürfnissen und vielfältigen sozialen Ansprüchen hat das es als kontraktlicher Erwerber der Arbeitskraft hypostatisch substituierende Wertobjekt Geld, das es als ihr terminlicher Eigner sukkubistisch eskamotierende allgemeine Äquivalent, nur ein allumfassend zentrales Bedürfnis, einen allbewegend kapitalen Anspruch – nämlich das in den Jahrhunderten oder vielmehr Jahrtausenden, in denen es als Passepartout kommerziellen Austauschs von der Last herrschaftlicher Knechtschaft und territorialer Fron dispensiert beziehungsweise dann als Münze des Markts stadtbürgerliche Freiheit auf Basis kommunalwirtschaftlicher Autonomie garantiert, ihm unwiderruflich eingefleischte und zur zweiten Natur gewordene obsessive Verlangen und monomane Streben nach, prozessual betrachtet, Akkumulation, Verwertung seiner selbst, oder, real gesehen, Augmentation, Vermehrung seines Bestands.

Im Gewahrsam der vom Unternehmer per geldliche Entlohnung, monetäres Entgelt, errungenen kontraktlich-funktionellen Verfügung über sie, ihrer terminlich-operativen Vereinnahmung durch den Arbeitgeber, dient die Arbeitskraft nun nicht mehr der erklärt empirischen Aufgabe, die materialen Bedürfnisse lebendiger Menschen zu befriedigen und die sozialen Ansprüche leiblicher Personen zu erfüllen, sondern sie verfolgt den unausgesprochen systematischen Zweck, durch die Befriedigung materialer Bedürfnisse und die Erfüllung sozialer Ansprüche hindurch oder, besser gesagt, über sie hinweg eben jenem Akkumulationsverlangen des per Lohnarbeit die lebendigen Menschen hypostatisch verdrängenden und die leiblichen Personen sukkubistisch ersetzenden Geldwerts nachzukommen und Genüge zu leisten.

Die per Geldwert kontraktlich entlohnte beziehungsweise terminlich entgoltene Arbeitskraft hat keinen anderen Sinn mehr, ist für nichts anderes mehr da, als mittels Erzeugung materialer Güter und Erbringung realer Leistungen diesem ihrem Kontraktor alias Terminator einen Zuwachs, eine Vermehrung zu sichern, nur damit er, der akkumulierte und augmentierte Geldwert, weitere Arbeitskraft kontrahieren und terminieren kann, die mittels der Erzeugung von Gütern und der Erbringung von Leistungen für seine, des Geldwerts, weitere Zunahme und Vermehrung sorgt.

Als per Arbeitslohn von ihren menschlichen Beschaffern abstrahiert und dem Ensemble von sächlichen Produktionsmitteln integriert, verwandelt sich die Arbeitskraft aus einer die Subsistenz sichernden Erwerbsquelle in einen konsumträchtigen Reichtumbringer. So sehr der Arbeitslohn empirisch-kontingent, aus Sicht der Arbeitenden, einen unvermeidlichen Tribut darstellt, so sehr erregt solcher Tribut systematisch-konsequent, sub specie der dem Kapital einverleibten Arbeitskraft, Anstoß als Sünde wider den Geist ihrer kapitalen Bestimmung.

Als Potenzial menschlicher Individuen, leiblicher Personen, die um die Befriedigung ihrer materialen Bedürfnisse und die Erfüllung ihrer sozialen Ansprüche bemüht beziehungsweise besorgt sind, außer Kraft und Betrieb gesetzt und stattdessen als eine Potenz vereinnahmt und mit Beschlag belegt, der die materiale Bedürfnisbefriedigung und soziale Anspruchserfüllung nichts weiter als Motiv und Anlass ist, dem obsessiven Verlangen des kommerziellen Geldwerts nach Selbstverwertung zu entsprechen, dem monomanen Streben des monetären Äquivalents nach Selbstvermehrung nachzukommen – solchermaßen also aus einer operativen Funktion menschlicher Daseinsvorsorge in ein transitives Instrument sächlicher Wertschöpfung umgewandelt, entpuppt sich die Arbeitskraft als ein veritabler Zauberbesen, ein ebenso unaufhörlich die Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden rationalisierender und zu höheren Leistungen treibender wie damit den gesellschaftlichen Reproduktionsprozess als ganzen unaufhaltsam optimierender und in seiner Ergiebigkeit revolutionierender Geist aus der Flasche jenes den Geldwert marktfunktionell okkupierenden obsessiven Verlangens, dem monetären Äquivalent kommerziell eingefleischten monomanen Strebens. Der prägenden Macht und dem hemmenden Einfluss des Usus und Habitus, der Milieubedingungen und Lebensgewohnheiten, worin die Bedürfnisstruktur beziehungsweise das Anspruchsniveau ihrer qua Handwerker und Handlungsgehilfen herkömmlichen Ausüber und Betätiger sie verhalten und verharren lassen – dieser hemmenden Macht gegen geldlichen Lohn, äquivalentes Entgelt, abgekauft und entrissen und stattdessen dem obsessiven Verlangen des kommerziellen Geldwerts, dem monomanen Streben des transaktiven Äquivalents kontraktlich verpflichtet und terminlich zur Verfügung gestellt, erweist sich die individuelle Arbeitskraft als vielmehr industrielle Produktionskraft, das handwerkliche Können als fabrikatives Vermögen, und entfaltet ein Zugleich von objektiver Diversität, innovativem Ingenium, instrumenteller Rationalität und prozeduraler Effektivität, das eben jenes abstrakte Verlangen des Geldwerts nach Akkumulation, eben jenes intuitive Streben des monetären Äquivalents nach Vermehrung, simulativ-konkreten Ausdruck gewinnen und kolportativ-materiale Gestalt annehmen und nämlich in einer gleichermaßen ihrem quantitativen Umfang und ihrer qualitativen Vielfalt nach unaufhörlich wachsenden Menge von geldlichen Wert verkörpernden Gütern beziehungsweise monetäres Äquivalent repräsentierenden Leistungen seinen austausch- alias marktrelevanten Niederschlag finden lässt.

Und so gewiss der im Resultat seiner langen kommerziellen Biographie mit unersättlicher Akkumulationssucht und unerschöpflicher Augmentationslust imprägnierte und chargierte Geldwert als kontraktlicher Lohn beziehungsweise terminliches Entgelt Besitz von der Arbeitskraft ergreift und funktionelle Verfügung über sie erlangt, um sie in sein abstraktes Verlangen nach Verwertung simulierenden gestaltenreich-konkreten Schwung zu bringen, ihr sein intuitives Streben nach Vermehrung kolportierende innovativ-füllhornartige Flügel zu verleihen und sie so aus einer die Subsistenz sichernden Erwerbsquelle in einen konsumträchtigen Reichtumbringer, aus einem für den Lebensunterhalt sorgenden heimisch-praktischen Generator in einen neue Welten erschaffenden magisch-exotischen Kreator, in eine, um das resignativ-bäuerlichem Witz entspringende Bild zu bemühen, Fleisch liefernde und Eier legende Wollmilchsau zu verwandeln, so gewiss mutiert seinerseits er, der Geldwert, aus kommerziellem, der transaktiven Realisierung geschöpften Werts, dem Austauschgeschäft auf dem Markt, den er organisiert, geschuldetem Vermögen, zu industriellem, der Wertschöpfung selbst, dem Arbeitsbetrieb in der Fabrik, in die er sich investiert, entspringendem Kapital, aus einer Instanz mit anderen Worten, die der gesellschaftlichen Reproduktion, dem Stoffwechsel der Menschen mit der Natur, bloß parasitär aufgesetzt, als sekundärer Nutznießer oktroyiert ist, in eine Potenz, die sich dem Stoffwechsel karzinogen eingeimpft, sich ihm als aus ihm heraus und durch ihn hindurch, mithin nicht sowohl auf seinem Boden, als vielmehr in seinem Schoße ihr Geschäft betreibende und ihren Vorteil suchende quasidämonische Macht injiziert hat.

Dreh- und Angelpunkt der damit entschiedenen Verwandlung des Geldwerts und allgemeinen Äquivalents aus einer der gesellschaftlichen Reproduktion als Münze des Marktes nur erst äußerlichen Instanz in eine ihr als betriebliche Substanz verinnerlichte Potenz, der Mutation, mit anderen Worten, kommerziellen, aus Marktgeschäft als Rendite appropriierten Vermögens zu industriellem, aus dem Produktionsbetrieb als Profit extrahiertem Kapital – Dreh- und Angelpunkt dieser folgenreichen, die gesellschaftliche Reproduktion selbst im buchstäblichen Sinn revolutionierenden, weil auf eine prinzipiell neue Basis stellenden Mutation ist, wie gesagt, der durch die Trennung und Ablösung der handwerklich Arbeitenden und gewerblich Tätigen von ihren sächlichen Arbeitsmitteln und technischen Produktionsbedingungen ermöglichte lohnarbeiterschaftlich-kontraktliche Kauf und handlungsgehilflich-terminliche Erwerb abstrakt-menschlicher Arbeits- und gegenstandslos-persönlicher Leistungskraft, mit anderen Worten, die per geldlichen Arbeitslohn- und monetären Leistungsentgelt vollzogene Aneignung und Vereinnahmung der menschlichen Arbeits- und persönlichen Leistungskraft durch den das menschliche Individuum hypostatisch verdrängenden Geldwert selbst, das die leibliche Person sukkubistisch ersetzende monetäre Äquivalent als solches.

Diese für die kapitalistische Produktionsweise, das neuzeitliche Wertschöpfungssystem, mit dem die bürgerliche Gesellschaft steht und fällt, entscheidende hypostatisch-sukkubistische Mutation der Arbeitskraft aus einer Funktion der menschlich-persönlichen Existenzen, die die Arbeitsmittel handhaben und gebrauchen, zu einem Faktor des geldlich-sächlichen Vermögens, das die Arbeitsmittel erwirbt und vereinnahmt – diese den Dreh- und Angelpunkt der neuen Wirtschaftsweise bildende Mutation der Arbeitskraft bringt im triumphalen Bewusstsein der Sachhaltigkeit alias Wissenschaftlichkeit seiner als dialektische apostrophierten Erfahrungstheorie Friedrich Hegel auf den wie sehr auch gedankendinglich abgehobenen, idealistisch verklärten, sprich, aus einer historisch-empirischen Erkenntnis zu einer systematisch-metaphysischen Wahrheit erklärten Begriff, wenn er lakonisch konstatiert: "Dadurch überhaupt, dass ... die Substanz an ihr selbst Subjekt ist, ist aller Inhalt seine eigene Reflexion in sich.“

Die Hegelsche Substanz als der kommerziell akkumulierte Geldwert identifiziert und das Subjekt, das sie "an ihr selbst ist“, als die Arbeitskraft realisiert, die sich per kontraktlichen Kauf, terminlichen Erwerb, ihren menschlichen Ausübern und persönlichen Betätigern entzogen und eben jenem kommerziell akkumulierten Geldwert übereignet und von ihm vereinnahmt findet, um ihm als sein industriell instrumentalisiertes Alter ego, als doppelgängerische Potenz seiner selbst, als seiner substanziellen Essenz zuarbeitende subjektive Existenz zur freien Verfügung zu stehen und quasiautomatisch zur Hand zu gehen und so seinem obsessiven Verlangen nach Verwertung, seinem monomanen Streben nach Vermehrung zu Willen und zu Diensten zu sein – so die erfahrungstheoretische Erfolgsmeldung Hegels interpretiert und von ihrem metaphysischen Höhenflug auf den historischen Grund und Boden heruntergebracht, dem sie entspringt, ergibt das Ganze eben jenen politisch-ökonomisch guten Sinn, den ein halbes Jahrhundert später Karl Marx expliziert, wenn er die durch den kommerziellen Geldwert, der die sächlichen Arbeitsmittel und technischen Produktionsbedingungen kauft und sich aneignet, von letzteren abstrahierte und separierte menschliche Arbeits- beziehungsweise persönliche Leistungskraft als diesen sächlichen Instrumenten und technischen Konditionen, wenn auch nicht empirisch-funktionell, so doch aber systematisch-faktorell assimiliert und integriert erkennt, wenn er, mit anderen Worten, die vom kommerziellen Geldwert per Kauf angeeigneten und für ihre Verwertung durch menschliche Arbeitskraft bereitgestellten sächlichen Arbeitsmittel und technischen Produktionsbedingungen und die von ihm per Lohnzahlung vereinnahmte und zur Verwertung der letzteren angestellte menschliche Arbeitskraft als zwei einander ebenso sehr konditionierende wie komplementierende Erscheinungsformen ein und desselben, hiermit zum industriellen Kapital mutierten industriellen Vermögens wahrnimmt.

Was Hegel auf den metaphysisch verfremdeten Begriff einer als essenzieller Bestand perennierenden Substanz bringt, die kraft eines ihr als Selbstentfaltungspotenz doppelgängerisch eingeborenen subjektiven Faktors das, was sie an sich, aber noch nicht für sich ist, ihren Inhalt, ihre ihr nur erst äußerliche Materialität, ihre noch nicht zu ihr aufgehobene Objektivität, prozessiert und als ihresgleichen, als substanzerfülltes Subjekt alias subjektbewegte Substanz, kurz, als sichselbstgleichen Geist, realisiert, das identifiziert Marx als den historisch vertrauten und nämlich die kapitalistische Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft bestimmenden Mechanismus eines kommerziellen Vermögens, das sich per Industrialisierung, per Verkörperung in Arbeitsmitteln und Produktionsbedingungen, per, wenn man so will, Substanzialisierung seines Werts, der menschlichen Arbeitskraft als einer ihm frei verfügbaren produktiven Potenz, eines seinem substanziellen Faktum unbedingt zu Gebote stehenden subjektiven Faktors, zu bemächtigen und diese produktive Potenz, diesen subjektiven Faktor, einzusetzen und zu nutzen vermag, um dem ihm als kommerziellem Vermögen, das sich industrialisiert hat, eingefleischten obsessiven Verlangen beziehungsweise dem es als Geldwert, der zum Kapital mutiert ist, beseelenden monomanen Streben nach mittels Verarbeitung äußerlichen Inhalts und der Nutzbarmachung ungenutzter Objektivität, sprich, mittels Erzeugung und Vermarktung nützlicher Dinge und dienlicher Handlungen, materialer Güter und realer Leistungen, ins Werk zu setzender Verwertung alias Akkumulation seines geldlichen Werts oder Vermehrung alias Augmentation seines Vermögensbestands Genüge zu tun und Befriedigung zu verschaffen.

Von dem Triumph, den die Hegelsche Erfahrungstheorie mit ihrem fokalen Begriff von der Substanz, die an ihr selbst Subjekt ist, ausstrahlt, ist freilich in der Marxschen Politischen Ökonomie mit ihrer zentralen Erkenntnis vom kommerziellen Geldwert, der sich die menschliche Arbeitskraft, seine eigene Quelle, unter den Nagel reißt und als frei verfügbare Potenz assimiliert, als unbedingt verwendbaren Faktor integriert, sie quasi in ein Selbstverwertungsinstrument, einen Selbstvermehrungsautomaten verwandelt – von diesem Hegelschen Triumph ist bei Marx nichts mehr zu spüren. Weit entfernt davon, dass Marx die in der metaphysischen Verkleidung einer Subjektivierung der Substanz von Hegel gefeierte Entfesselung der menschlichen Arbeitskraft von ihren traditionellen Beschränkungen durch und habituellen Bindungen an die Bedürfnisstruktur und das Anspruchsniveau der sie ausübenden und betätigenden menschlichen Individuen und leiblichen Personen und ihre Konzentration beziehungsweise Fixierung auf den sie per Lohnzahlung kontrahierenden, per monetäres Entgelt determinierenden kommerziellen Geldwert und dessen Verwertungs- alias Vermehrungsperspektive als Aufbruch der bürgerlichen Gesellschaft in eine unabsehbar bessere und unermesslich reichere Zukunft, als Erschließung eines ihr winkenden beispiellos materialen Entfaltungs- und grenzenlos realen Entwicklungsprospekt wahrnähme, erkennt er diese hypostatische Entfesselung und sukkubistische Umrichtung der daseinsbezogenen Arbeitskraft zur geldwertbestimmten Produktionskraft und die damit einhergehende Mutation des kommerziellen Vermögens zum industriellen Kapital als die bürgerliche Gesellschaft als solche klassengesellschaftlich aufmischenden und zerreißenden, weil das Gros ihrer Bevölkerung zum Freiwild machenden und zu Paaren treibenden, sprich, in materiale Not und soziales Elend stürzenden schnurgeraden Weg in die den ökonomischen Triumph als Pyrrhussieg, wie er im Buche steht, entlarvende politische Katastrophe. In eben dem Maße nämlich, wie die Entfesselung der daseinsbezogen-menschlichen Arbeitskraft zur geldwertbestimmt-sächlichen Produktionskraft sich als realökonomisch effektiv und regelrecht triumphal erweist, stellt sie sich auch als sozialpolitisch destruktiv und geradezu fatal heraus.

Verantwortlich hierfür ist, rein systematisch gesehen, jener dem Initiator der neuen Wirtschaftsweise, dem kommerziellen Geldwert, auch und zumal in der Gestalt als industrielles Kapital, zu der er mutiert ist, eingeschriebene Verwertungstrieb, der ihm als sein erster und letzter Beweggrund eigene Vermehrungsimperativ. Der findet seinen Ausdruck in dem Bemühen des zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwerts, aus den Arbeitsmitteln und Produktionsbedingungen, die er verkörpert und die ihn als factum brutum bedingen, als Kapital sans phrase ausmachen, durch die gekaufte und ihm als Faktor anverwandelte Arbeitskraft in Gestalt materialer Güter und realer Leistungen so viel zusätzlichen Geldwert, wie irgend machbar, das größtmögliche Mehr an Wert, schöpfen alias erarbeiten zu lassen. Was der zum industriellen Kapital mutierte kommerzielle Geldwert die ihm per kontraktliche Entlohnung, terminliches Entgelt, als sein subjektiver Faktor hypostatisch integrierte, als seine persönliche Potenz sukkubistisch assimilierte menschliche Arbeitskraft aus den Arbeitsmitteln und Produktionsbedingungen, seinem wirklichen Eigen und leiblichen Corpus, an aus der unmittelbaren Gestalt materialer Güter und realer Leistungen, in der erscheint, kommerziell zu erlösendem, sprich, auf dem Markt zu realisierendem zusätzlichem Geldwert, mehr von seinesgleichen, Mehrwert, schöpfen und erarbeiten lässt – das ist es, worum es ihm einzig und allein zu tun ist und wofür er im wie immer hypostatisch übertragenen beziehungsweise sukkubistisch unterstellten Sinne lebt.

Genau dieser obsessive Blickwinkel, den er einnimmt, oder besser gesagt, dieser monomane Gesichtspunkt, den er verfolgt, lässt nun aber dem zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert jene kontraktliche Voraussetzung und terminliche Konditionierung seines Bemühens um ein Maximum an aus dem Kapitalfaktor Arbeitskraft, der menschlichen Geldwertpotenz, zu ziehendem Mehrwert, jene geldliche Entlohnung der menschlichen Arbeitskraft, das ihr gezahlte monetäre Entgelt, zum Problem und in der Tat zum Stein des Anstoßes werden. So sehr es mit jenem für die menschliche Arbeitskraft zu zahlenden geldlichen Lohn oder zu entrichtenden monetären Entgelt ante portam, im Angesicht ihrer damit zu vollziehenden Assimilation an die sächlichen Arbeitsmittel und Integration in die technischen Produktionsbedingungen, seine Richtigkeit und sein einsehbares Bewenden haben mag, so sehr drängt sich doch aber post actum, im Nachhinein nämlich eben dieser vollzogenen Assimilation und Integration der Arbeitskraft, der für sie gezahlte Lohn oder das für sie entrichtete Entgelt als ebenso eindeutig kontraproduktiv wie grundsätzlich sinnwidrig auf. Schließlich ist als vom industriellen Kapital, vom kommerziellen Geldwert, der sich den sächlichen Arbeitsmitteln und technischen Produktionsbedingungen inkorporiert hat, letzteren assimilierter Faktor und integrierte Potenz die menschliche Arbeitskraft gerade so wie die Arbeitsmittel und Produktionsbedingungen selbst nicht weniger werkzeuggebräuchlich bestimmt als eigentumsrechtlich verpflichtet, sich vorbehaltlos in den Dienst der von ihrem hypostatischen Herrn und sukkubistischen Eigner, dem industriellen Kapital, betriebenen akkumulativen Selbstverwertung zu stellen, vollumfänglich für die von ihm verfolgte geldwertige Vermehrung alias mehrwertige Augmentation zur Verfügung zu stehen.

Und aus dieser systematisch-konsequenten Perspektive muss sich nun aber dem zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert der geldwertige Lohn, den er zahlen, das monetäre Entgelt, das er entrichten muss, um sich der Arbeitskraft als eines ihm eigenen Faktors bemächtigen und als einer ihm innewohnenden Potenz bedienen zu können, nolens volens als eine ihr, der faktorellen Arbeitskraft, zur Last zu legende Sünde wider den Geist ihrer kapitalen Bestimmung, als eine aufs Konto ihrer produktiven Potenz gehende Verletzung ihrer akkumulativen Pflicht aufdrängen. So sehr empirisch-kontingent, aus Sicht nämlich des kontraktlichen Kaufs und terminlichen Erwerbs der – rechtlich gesprochen – im Besitz und – tätlich gefasst – in der Hand anderer Subjekte und fremder Personen befindlichen Arbeitskraft als für deren Faktorisierung durch den Geldwert, ihren Einsatz als kapitale Produktionskraft, unabdingbare äußerer Voraussetzung alias heteronome Bedingung, die für diesen Kauf und Erwerb erforderliche geldliche Lohnzahlung oder monetäre Entgeltsleistung sich dem Käufer und Erwerber, dem zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert, als unter den gegebenen Umständen akzeptabel oder jedenfalls notgedrungen hinnehmbar präsentieren mag, systematisch-konsequent, im Gewahrsam nämlich der Verwertungsbestimmung, die als dem Geldwert assimilierter Faktor die Arbeitskraft erhält, beziehungsweise der Vermehrungspflicht, die sie als dem Kapital integrierte Potenz übernimmt, muss dem als Kapital firmierenden Geldwert jene Lohnzahlung und Entgeltsleistung als der Verwertungsbestimmung, der die Arbeitskraft jetzt unterliegt, Hohn sprechende Verschleuderung, um nicht zu sagen, dem Vermehrungsimperativ, dem sie nun gehorcht, ins Gesicht schlagende Veruntreuung ein veritabler Gräuel, sprich, aus dem tiefsten Innern seines kapitalen Herzens zuwider sein.

Dass sich der zum industriellen Kapital mutierte kommerzielle Geldwert nur zu gern die Lohnzahlung alias Entgeltsleistung sparen würde, mit der er den Handwerkern und Handlungsgehilfen die Arbeitskraft honoriert beziehungsweise kompensiert, die sie ihm kontraktlich-terminlich übereignen und zur freien Verfügung stellen, dass er auf diese geldliche Zahlung alias monetäre Leistung als auf einen nicht zwar vertrags-, wohl aber vertragserfüllungswidrigen Tribut liebend gern verzichten, von ihr als von einem schmerzlichen Opfer jederzeit Abstand nehmen würde, das zwar umständehalber-konditionell gebracht werden muss, das aber dem Sinn und Geiste dessen, wofür es gebracht wird, zweckbezüglich-konstitutionell zuwiderläuft und definitiv ins Kontor schlägt – das alles ändert allerdings nichts daran, dass an jener Lohnzahlung oder Entgeltsleistung für die durch die Trennung von ihren habituellen Arbeitsmitteln und Produktionsbedingungen und artefizielle Wiedervereinigung mit ihnen aus Handwerkern und Handlungsgehilfen zu Arbeitern und Angestellten abstrahierten und isolierten menschlichen Individuen und leiblichen Personen kein Weg vorbeiführt.

Eben diese Lohnzahlung und oder Entgeltsleistung ist ja unabdingbar, um die vom akkumulativen Geldwert alias industriellen Kapital kontraktlich-terminlich um ihre Arbeitskraft gebrachten menschlichen Individuen und leiblichen Personen, die Arbeiter und Angestellten, an dem von ihm betriebenen und beherrschten Markt, dem Sammlungsplatz und Vertriebsort der durch ihre Arbeitskraft produzierten Güter und Dienstleistungen beziehungsweise geschöpften materialen und funktionalen Werterscheinungen teilhaben und dort mittels des gezahlten Lohns oder geleisteten Entgelts das für ihre Subsistenz als leibliche Individuen Nötige beziehungsweise das für ihre Existenz als gesellschaftliche Personen Erforderliche per kommerziellen Austausch erwerben zu lassen. Ohne den für ihre Arbeitskraft gezahlten Lohn und das für sie geleistete Entgelt blieben die Arbeiter und Angestellten vom Markt kommerziell ausgeschlossen und ohne Zugang zu ihren dort qua materiale Güter und funktionale Leistungen gesammelten Subsistenzmitteln und Existenzbedingungen und müssten notwendig zugrunde gehen und elendiglich verkommen. Ihr individueller Ruin und ihr soziales Verderben aber machten unvermeidlich, weil natürlich, auch der Arbeitskraft selbst, deren menschliche Beschaffer und leibliche Lieferanten sie ja sind und bleiben, den Garaus, und so wäre denn dem ganzen, auf der kontraktlich bedingungslosen Inanspruchnahme letzterer und der terminlich freien Verfügung über sie basierenden geldwertigen Industrie alias akkumulationssystematischen Wertschöpfung der Boden entzogen und ein Ende bereitet.

An dem arbeitslohnförmigen Tribut, den das Kapital den Beschaffern seines Faktors Arbeitskraft schuldet, lässt sich nicht rütteln, wohl aber drehen. Die sozialen Bedingungen, die das Wertschöpfungssystem im Zuge seiner Entwicklung schafft, sorgen mehr als zwei Jahrhunderte lang für einen Wettbewerbsdruck unter den Anbietern der Arbeitskraft, der den für letztere entrichteten Tribut auf ein Minimum zu reduzieren erlaubt. Weil dieses Minimum das für den Lebensunterhalt der Anbieter unverzichtbare Wertquantum zu unterschreiten und damit die biologische und soziale Basis des ökonomischen Systems zu zerstören droht, muss seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts der Staat moderierend eingreifen.

An dem, wirtschaftssystematisch-logisch gesehen, anstoßerregenden Tribut, den der zum industriellen Kapital mutierte kommerzielle Geldwert als quasi Lösegeld zahlen muss, dem Opfer, das er im Sinne einer Freikaufprämie bringen muss, um die Arbeitskraft ihren sie in Banden schlagenden menschlichen Unterdrückern und an der Entfaltung hindernden persönlichen Kerkermeistern zu entreißen und sich als frei verfügbaren Faktor zu assimilieren, als schrankenlos entfaltbare Potenz zu integrieren, lässt sich also im Prinzip nicht rütteln. Gesellschaftspraktisch-empirisch allerdings lässt sich durchaus daran drehen. Die Handhabe oder, besser gesagt, Drehschraube hierfür bietet der Umstand, dass die Arbeitskraft in ihrer von den menschlichen Individuen faktorell abgelösten und dem Geldwert als ihrem neuen, hypostatischen Subjekt alias sukkubistischen Herrn und Meister zugeeigneten Form jetzt Werterscheinung unter anderen, käufliche, zu Markte zu tragende und auf dem Markt feilzubietende Ware ist und als solche dem Marktgesetz par excellence, dem über ihren Marktwert, ihren Preis entscheidenden Gesetz von Angebot und Nachfrage, unterliegt.

Dies Gesetz bindet oder – aus Sicht des kommerziellen Geldwerts, der zum industriellen Kapital mutiert ist, besser gesagt – fesselt die wirtschaftliche Aktivität alias Produktionstätigkeit der bürgerlichen Gesellschaft, deren A und O die Verwertung von Arbeit, die Anhäufung von Geldwert, der wiederum zur Verwertung von Arbeit taugt, kurz, die Akkumulation von Kapital ist, – fesselt also diese kapitale Produktionstätigkeit der bürgerlichen Gesellschaft an die materiale Konsumtionsbereitschaft ihrer menschlichen Mitglieder, an deren leibliche Bedürftigkeit und persönliche Aufnahmefähigkeit oder Aufnahmewilligkeit. Das Gesetz macht, spezifischer gesagt, dass der Wert des produzierten Angebots, konfrontiert mit der auf es bezüglichen konsumtiven Nachfrage und durch sie zum Marktwert relativiert, zum Preis modifiziert, gemäß dem Umfang, den letztere aufweist, und der Dringlichkeit, mit der sie sich zur Geltung bringt, steht und fällt beziehungsweise steigt und sinkt. Je mehr eine Werterscheinung, die Nachfrage nach ihr übersteigend, zu Markte getragen und dort angeboten wird, umso mehr sinkt, weil das reichliche Angebot um die spärliche Nachfrage konkurrieren muss, ihr Marktwert, wie umgekehrt eine Verringerung des Angebots aus dem spiegelbildlich gleichen Grund einer um das spärliche Angebot konkurrierenden reichlichen Nachfrage den Preis der betreffenden Werterscheinung steigen lässt.

Genau dieses Gesetz aber findet nun auch Anwendung auf die kapitalisierte, von ihren leiblichen Trägern, den natürlichen Personen, systematisch abstrahierte und in einen Faktor, eine Potenz des kommerziellen Geldwerts, der zum industriellen Kapital mutiert ist, konvertierte menschliche Arbeitskraft. Das mag auf den ersten Blick verwundern und als geradezu paradox erscheinen, weil ja die menschliche Arbeitskraft dasjenige ist, was die Werterscheinungen produziert und ihnen actu ihrer Produktion ihren Wert beziehungsweise ihren über den Wert der Werterscheinungen, die hierbei als Arbeitsmittel und Produktionsbedingungen dienen, hinausgehenden Mehrwert verleiht, und weil, systematisch-logisch genommen, die Subsumtion der Ursache unter das Regime ihrer eigenen Wirkung ein Unding ist. Diesem ihrem systematisch-logischen Widersinn zum Trotz aber findet die Subsumtion der Ursache unter ihre Wirkung, also die Nivellierung der menschlichen Arbeitskraft zur Werterscheinung unter anderen, ihre Identifikation als den Arbeitsmitteln und Produktionsbedingungen egalisiertes sächliches Element statt, und zwar als historisch-empirische Konsequenz eben jener auf der Basis der kontraktlichen Abstraktion und terminlichen Dissoziation von ihren handwerklichen Ausübern und gewerblichen Betätigern ins Werk gesetzten appropriativen Faktorisierung der Arbeitskraft durch den zum industriellen Kapital mutierenden kommerziellen Geldwert, ihrer Funktionalisierung zur integrativen Potenz seines obsessiven Verlangens nach Verwertung, seines monomanen Strebens nach Akkumulation.

Als vom industriellen Kapital vereinnahmter Faktor und ihm integrierte Potenz ist die Arbeitskraft, aller systematisch-logischen Widersinnigkeit zum Trotz, historisch-empirisch als Werterscheinung. als sächlicher Ausdruck geldlichen Werts, als materiale Trägerin beziehungsweise reale Verkörperung von per Arbeitslohn gezahltem beziehungsweise per Handlungsentgelt entrichtetem monetärem Äquivalent definiert. Und als die Werterscheinung, als die sie aufgrund ihrer lohn- oder entgeltsbedingten Faktorisierung durch den kommerziellen Geldwert alias Potenzierung durch das industrielle Kapital figuriert, ist sie wie jede andere Werterscheinung dem allgemeinen Marktgesetz, dem ihren Wert zum Marktwert relativierenden, zum Preis modifizierenden Gesetz von Angebot und Nachfrage unterworfen. Diese ihre Unterwerfung unter das allgemeine Marktgesetz aber schlägt nun in den ersten Jahrhunderten der Entwicklung des auf ihrer Grundlage als kapitalistische Produktionsweise funktionierenden Wertschöpfungssystems, was den für sie zu zahlenden Lohn, das für sie zu entrichtende Entgelt betrifft, den menschlichen Individuen und leiblichen Personen, den handwerklich Arbeitenden und gewerblich Tätigen, die ihre Arbeitskraft dem zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert kontraktlich verkaufen und zur terminlich freien Verfügung stellen, ebenso exzessiv zum Nachteil aus, wie sie dem Geldwert selbst, der sie sich als integrierenden Faktor zu eigen macht und sie als frei verfügbare Potenz rekrutiert, zum massiven Vorteil gereicht.

Der Grund dafür liegt in der mit ihrer geldwertigen Faktorisierung einhergehenden Durchdringung und Erfüllung der Arbeitskraft mit dem ab ovo seiner kommerziellen Entstehung dem Geldwert eingefleischten und zum Konstitutiv gewordenen obsessiven Verlangen nach Verwertung alias monomanen Streben nach Vermehrung, jener im vollen und nämlich nicht nur modalen, sondern mehr noch exponentialen Sinn zu verstehenden Potenzierung der Arbeitskraft, durch die diese sich aus der daseinsbezogen-menschlichen Eigenschaft, als die sie bis dahin perenniert, zu der geldwertbestimmt-sächlichen Produktionskraft entfesselt zeigt, als die sie fortan funktioniert. Die, was gleichermaßen die Menge und Vielfalt ihrer Wertschöpfungen, die Quantität und Qualität der von ihr erzeugten materialen Güter und erbrachten realen Leistungen betrifft, fokussierte Rationalität und forcierte Effektivität, die die vom obsessiven Verwertungstrieb des Geldwerts durchdrungene, von dessen monomanem Vermehrungsstreben erfüllte und dadurch zur Produktionskraft entfesselte Arbeitskraft beweist beziehungsweise die ihr der sie per Lohnzahlung sich assimilierende, sie per monetäres Entgelt sich integrierende Geldwert oktroyiert und abverlangt, verschafft nämlich dem auf sie gegründeten und auf sie aufbauenden industriellen System in kommerzieller Hinsicht, auf dem Markt, insofern einen ebenso nachdrücklichen wie nachhaltigen Wettbewerbsvorteil, als sie dem System erlaubt, seine massierten und novellierten Produkte im Vergleich mit denen seiner auf traditionelle Weise, nämlich als selbständige Handwerker und eigenverantwortliche Gewerbetreibende, wertschöpfenden Konkurrenten nicht nur zahlreicher, sondern auch wohlfeiler anzubieten, mithin auf deren Kosten kommerziell zu reüssieren, sprich, auf dem Markt zu expandieren und ihnen so ihr Geschäft zu verderben, sie am Ende gar vom Markt zu verdrängen.

Und das wiederum hat zur Folge, dass den durch das Wertschöpfungssystem des kommerziellen Geldwerts, der zum industriellen Kapital mutiert ist, vom Markt verdrängten und im Zuge ihres geschäftlichen Ruins um ihre eigenen Arbeitsmittel und persönlichen Produktionsbedingungen gebrachten Handwerkern und Gewerbetreibenden schließlich nichts mehr bleibt als das, was ja die strukturelle Voraussetzung und funktionelle Grundlage eben jenes sie auskonkurrierenden und dislozierenden geldwertigen Wertschöpfungssystems bildet, ihre abstrakte, aller eigenen Arbeitsmittel und persönlichen Produktionsbedingungen bare Arbeitskraft, und sie sich bei Strafe des leiblichen Verhungerns und persönlichen Verkommens gezwungen finden, diese ihre abstrakte Arbeitskraft zu Markte zu tragen, sie dort als mit den anderen Werterscheinungen zwar im industriellen Effekt unverwechselbare, im kommerziellen Prinzip aber ununterscheidbare Werterscheinung feilzubieten und darauf zu hoffen, dass ihr dank der Rationalität seines obsessiven Verlangens nach Verwertung und Effektivität, seines monomanen Strebens nach Vermehrung ebenso unwiderstehlicher wie unaufhaltsamer Konkurrent, das geldwertige Wertschöpfungssystem, sie ihnen gegen einen kontraktlichen Lohn, der ihre materiale Subsistenz gewährleistet, beziehungsweise gegen ein terminliches Entgelt, das ihre soziale Existenz sichert, abnimmt, um sie sich zu integrieren und Gebrauch von ihr zu machen.

Das von der Obsession seines Verwertungsverlangens getriebene, von der Monomanie seines Vermehrungsstrebens beflügelte geldwertige Wertschöpfungssystem sorgt also durch den Wettbewerbsvorteil alias kommerziellen Erfolg, den seine ebenso quantitativ massierte wie qualitativ diversifizierte Produktion ihm auf dem Markt und in dessen Konkurrenzkampf verschafft, dafür, dass die von den traditionellen Beschränkungen und habituellen Bindungen, in denen ihre handwerklichen Ausüber und gewerblichen Betätiger sie verhalten, abstrahierte beziehungsweise absolvierte Arbeitskraft, die es benötigt, um zu funktionieren und mehr noch zu expandieren, ihm in der klappmechanischen Konsequenz dieses seines Funktionierens und Expandierens in den Schoß fällt und sich zur Verfügung stellt. Durch sein auf menschlicher Arbeitskraft, die es als seinen subjektiven Faktor appropriiert und sich als seine exponentielle Potenz integriert, basierendes Funktionieren und Expandieren sorgt das vom industriellen Kapital betriebene Wertschöpfungssystem demnach quasi automatisch dafür, dass, was diesen für sein Funktionieren grundlegenden Faktor, diese für sein Expandieren maßgebende Potenz betrifft, es ihm an Zustrom nicht gebricht, ihm der Nachschub nicht ausgeht.

Verstärkt wird dabei dieser selbstinduzierte Zustrom an entlohnbarer Arbeitskraft und verstetigt wird ihr Nachschub noch durch als Nebenwirkungen der wirtschaftlichen Entfaltung, der Karriere des geldwertigen Wertschöpfungssystems, anzusehende und sie flankierende beziehungsweise in ihrem Windschatten vor sich gehende gesellschaftliche Entwicklungen, nämlich durch Fortschritte auf agrartechnischem, medizinischem, hygienischem und demographischem Gebiet, dadurch mit anderen Worten, dass eine erfolgreichere und zuverlässigere Lebensmittelversorgung, Krankheitsbekämpfung und Gesundheitspflege zu einem starken Bevölkerungswachstum führen und dass die enge Verknüpfung dieser gesellschaftlichen Fortschritte und der durch sie eröffneten Aussichten auf ein längeres, sorgloseres und erfüllteres Leben mit der urbanen Sphäre, dem Entstehungsort und Entfaltungsraum des geldwertigen Wertschöpfungssystems, in einer breit angelegten Landfluchtbewegung, einem demographischen Zuzug vom Land in die Stadt resultiert, der die dort entstehenden und sich entfaltenden geldwertschöpferischen Unternehmen alias industriekapitalistischen Betriebe mit für ihr Wachstum und Gedeihen erforderlicher menschlicher Arbeitskraft nicht einfach nur fürs erste versorgt, sondern vielmehr ebenso permanent wie penetrant überversorgt.

Und es ist dies dem kommerziellen Erfolg des geldwertigen Wertschöpfungssystems und den zivilisatorischen Vorteilen, die dessen Heimstätte, die urbane Sphäre, aus solchem Erfolg ziehen, geschuldete fortlaufende und die ersten zwei Jahrhunderte anhaltende Überangebot an menschlicher Arbeitskraft, das den Organisatoren und Betreibern des Systems nun die Handhabe liefert, dem anstoßerregenden Tribut, den aus Sicht des Systems die geldliche Entlohnung der Arbeitskraft darstellt, dem mit seinem systematischen Anspruch eigentlich unvereinbaren Opfer, das das System qua monetäres Entgelt für die Arbeitskraft bringen muss, Paroli zu bieten und den Kampf anzusagen, und ihnen nämlich mit obigen Worten erlaubt, so wenig sich im systematisch-logischen Prinzip an diesem Tribut und Opfer rütteln lassen mag, doch aber mit historisch-empirischer Effektivität daran zu drehen. Als nach Maßgabe ihrer Vereinnahmung und Inanspruchnahme durch den industriellen Geldwert in eine Werterscheinung unter anderen transformiert und als solche zu Markte getragen und dort wie alle anderen Werterscheinungen alias Waren feilgeboten, unterliegt, wie vermerkt, auch die menschliche Arbeitskraft dem allgemeinen Marktgesetz, dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, das da besagt, dass, wie bei einem die Nachfrage unterschreitenden Angebot der Preis der betreffenden Ware, ihr aus der Konkurrenz mit ihresgleichen ermittelter Marktwert, steigen, so umgekehrt, im Falle eines die Nachfrage übertreffenden Angebots, der Preis alias Marktwert der Ware sinken muss.

Was für die menschliche Arbeitskraft, die ihre Vereinnahmung und Einverleibung durch den zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert zur Werterscheinung unter anderen, zur marktgängigen Ware, macht und damit dem allgemeinen Marktgesetz unterwirft, aus dessen Anwendung folgt, liegt auf der Hand. So gewiss im primären Reflex wie im sekundären Effekt der Entfaltung des geldwertigen Wertschöpfungssystems ein ebenso fortlaufendes wie anhaltendes Überangebot an in Lohn zu nehmenden und entgeltlich anzustellenden Arbeitskräften herrscht, also das Angebot an der Ware Arbeitskraft die Nachfrage nach ihr nicht weniger erheblich als ständig übersteigt, so gewiss nutzt das industrielle Kapital dies permanente Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, um den Lohn, den es den Individuen schuldet, die ihm ihre Arbeitskraft kontraktlich überlassen, immer weiter zu drücken, das Entgelt, das die Personen von ihm fordern, die ihm ihre Tätigkeit zur terminlich freien Verfügung stellen, zunehmend zu beschneiden, und um so denn den mit dem Geiste der faktorisierten Arbeitskraft, dem Verlangen nach optimaler Verwertung, unvereinbaren Tribut, als den es den Lohn wahrnimmt, das dem Telos ihrer geldwertigen Potenz, dem Streben nach maximaler Vermehrung, widerstreitende Opfer, für das es das Entgelt erkennt, so weit als möglich aus der Welt zu schaffen und ungeschehen zu machen.

Wie immer auch gehemmt oder unterbrochen durch intermittierende Schwankungen auf dem die menschliche Arbeitskraft als wirtschaftliches Gut, als Ware, installierenden Arbeitsmarkt, durch gesellschaftliche oder natürliche Katastrophen, die das Angebot an Arbeitskräften vorübergehend verknappen, oder durch wirtschaftliche Fortschritte und Aufschwünge, die die Nachfrage nach Arbeitskräften zwischenzeitlich verstärken – wie immer auch solchen gesellschaftlich, natürlich und wirtschaftlich bedingten Schwankungen im Verhältnis von Angebot und Nachfrage unterliegend, nimmt unter den Bedingungen einer die Versorgung und vielmehr Überversorgung des industriellen Wertschöpfungssystems mit menschlicher Arbeitskraft nicht nur klappmechanisch-automatisch fundierenden, sondern darüber hinaus zivilisatorisch-demographisch flankierenden Entwicklung das Lohn- und Entgeltsniveau einen Verlauf, bei dem sei`s via directa, durch geldliche Entziehung alias verringerten Lohn bei gleicher Arbeitsleistung, sei`s modo obliquo, durch sächliche Erpressung alias vermehrte Arbeitsleistung bei gleichem Lohn, der den menschlichen Individuen für die geldliche Faktorisierung ihrer Arbeitskraft gezahlte Tribut, das den leiblichen Personen für die monetäre Potenzierung ihres Leistungsvermögens gebrachte Opfer, sich tendenziell fortschreitend zu einer kaum der Erwähnung werten Bagatelle minimiert, auf eine nebensächliche Kleinigkeit reduziert zeigt.

Was im systematisch-logischen Prinzip der mit den Arbeitern und Angestellten geschlossenen Lohnverträge ein Ding der Unmöglichkeit beziehungsweise ein unerreichbarer Idealzustand ist und bleibt, das wird und entwickelt sich im historisch-empirischen Effekt der die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt nutzenden Artikulation und Ausgestaltung der Lohnverträge bis zum Höhepunkt der ebenso entfesselt wie ungestört marktwirtschaftlichen, kurz, liberalistischen Karriere des zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwerts, bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts also, zu einem annäherungsweise in die Tat umgesetzten Sachverhalt, einer mit Händen zu greifenden Realität.

Freilich hat die durch sukzessive Lohnsenkungen und progressive Gehaltsminderungen, zu der das permanente Überangebot an menschlicher Arbeitskraft das industrielle Kapital ermächtigt, durchgesetzte Minimierung des für die faktorelle Aneignung der Arbeitskraft zu zahlenden Tributs, für ihre kapitale Potenzierung zu bringenden Opfers, soziale Aus- beziehungsweise Rückwirkungen, die den wirtschaftlichen Triumph, den das industrielle Kapital in Ansehung seines kategorischen Verwertungsimperativs alias absoluten Vermehrungsanspruchs damit feiert, als einen letztlich auch ihm selbst zum Verderben gereichenden und den Garaus machenden gesellschaftlichen Pyrrhussieg auszuweisen drohen. Der lohnförmige Tribut, den der kapitale Geldwert den persönlichen Beschaffern und leiblichen Lieferanten der Arbeitskraft für deren kontraktliche Überlassung und terminliche Abtretung zahlt, das Entgeltsopfer, das er ihnen dafür bringt, ist ja deren Eintrittskarte zum als Veranstaltung des kapitalen Geldwerts firmierenden und, dessen systematischer Entfaltung gemäß, die Präsentation und Distribution der durch die faktorelle und potenziale Arbeitskraft erzeugten Güter und Dienstleistungen zunehmend organisierenden und monopolisierenden Markt, ist mithin dasjenige, was jene persönlichen Beschaffer und leiblichen Lieferanten der Arbeitskraft brauchen, um zu Markte gehen und dort die für ihre materiale Subsistenz und ihre soziale Existenz nötigen Lebensmittel kaufen und Daseinsbedingungen erstehen zu können. Ohne Lohn und Entgelt beziehungsweise mit zu wenig davon finden sich die Betreffenden vom Markt vertrieben und ausgeschlossen und mangels Unterhalts für ihre leibliche Subsistenz und Erhaltung ihrer persönlichen Existenz dazu verdammt, zu verhungern und zu verkommen. Verhungern und verkommen sie aber, dann versagen beziehungsweise entfallen sie auch in ihrer für das kapitale System ebenso empirisch-faktisch grundlegenden wie wegen der tributär-sakrifiziellen Ansprüche, der Forderungen nach geldlichem Lohn alias monetärem Entgelt, die mit ihr verknüpft sind, systematisch-logisch anstoßerregenden Eigenschaft als Beschaffer und Lieferanten menschlicher Arbeitskraft, und das ganze kapitale Gebäude, das auf dem faktorellen Einsatz der letzteren fußende, auf ihrer zur Ausbeutung potenzierten Nutzung aufbauende industrielle Wertschöpfungssystem, bricht zusammen und geht zugrunde.

Den Zusammenbruch des industriellen Wertschöpfungssystems, den ökonomischen Ruin, aber kann das politische Gemeinwesen, der die bürgerliche Klassengesellschaft organisatorisch repräsentierende, bürokratisch kontrollierende und unionistisch simulierende Staat, unmöglich geschehen lassen. Schließlich sind angewiesen auf die Erzeugnisse des Wertschöpfungssystems, die von ihm kraft faktorisierter und potenzierter menschlicher Arbeitskraft hervorgebrachten materialen Güter und realen Dienstleistungen, ja nicht nur – und nicht einmal in der Hauptsache und zentral, sondern bloß unter ferner liefen und marginal – die individuellen Beschaffer und Lieferanten der Arbeitskraft, die Arbeiter und Angestellten. Auf die Produkte des Wertschöpfungssystems angewiesen ist mehr noch und – was Menge und Vielfalt der subsistenziellen Bedürfnisse und konsumtiven Ansprüche angeht – zumal die für die bürgerliche Gesellschaft mit Fug und Recht namengebende, weil ihr nicht weniger ihre Struktur als ihren Beweggrund verleihende bürgerliche Klasse, jene aus der Bourgeoisie im engeren und aus deren ziviler Klientel im weiteren Sinne bestehenden Teile der Bevölkerung, die, wiewohl nicht mit ihrer Arbeitskraft vom Wertschöpfungsprozess vereinnahmt und als deren Beschaffer und Lieferanten in Lohn genommen und in Brot gesetzt, doch aber dafür, dass sie ihre Arbeitskraft sei`s in den Dienst der Entfaltung, Ausgestaltung und Verwaltung des Wertschöpfungssystems als solchen stellen, sei`s für andere als gesellschaftlich nützlich ausgewiesene oder erachtete Okkupationen und Professionen aufwenden und ausüben, ihre Dienste und Bemühungen durch dermaßen erhebliche geldliche Gewinne, die ihnen aus dem industriellen Wertschöpfungssystem zufließen, beziehungsweise durch derart erkleckliche monetäre Honorare, die ihnen die von letzterem unterhaltene zivile Gesellschaft zuwendet, gratifiziert beziehungsweise munifiziert finden, dass sie tatsächlich als dessen originäre Profiteure und primäre Nutznießer dastehen.

Und last not least angewiesen auf die Früchte und Segnungen, die das industrielle Wertschöpfungssystem kraft der von ihm faktorell vereinnahmten und exponentiell eingesetzten menschlichen Arbeitskraft hervorbringt, ist auch der die bürgerliche Klassengesellschaft als politisches Gemeinwesen organisierende, kontrollierende und simulierende Staat selbst, der ganze parallel zur Entfaltung des Wertschöpfungssystems und in Korrespondenz mit ihm immer weiter expandierte und differenzierte ministeriale und bürokratische Apparat mitsamt der für die Versorgung seines Personals beziehungsweise die Bedienung seiner Belegschaft beanspruchten und beschäftigten Kohorten von realen und sozialen Dienstleistern. Dieser Staatsapparat mit seinem ihm sei`s unmittelbar integrierten, sei`s mittelbar assoziierten Personal mag in den Anfängen der bürgerlichen Gesellschaft, als er nur erst ein aus vorbürgerlichen Zeiten, aus der territorialherrschaftlichen Geschichte, in die kommunalbürgerliche Gegenwart hineinragender und als absolutistische Herrschaft das feudalistische Unwesen auszutreiben beauftragter leviathanischer Fremdkörper ist, noch dank seiner territorialen Verankerung einigermaßen auf eigenen Füßen stehen, sprich, sich in seinem Etat, seinem ökonomischen Bestand, als halbwegs autark und unabhängig vom bürgerlichen Wertschöpfungssystem behaupten.

Mittlerweile aber hat er in dem Maße, wie es der bürgerlichen Gesellschaft gelungen ist, ihn sich einzugliedern und gefügig zu machen, ihn mit anderen Worten aus einem nur aus herrschaftlicher Eigen- und Großmannssucht mit ihr kollaborierenden absolutistischen Fremdkörper zu einem ausschließlich auf sie fixierten und ihren ökonomischen Interessen und politischen Interessen verpflichteten republikanischen oder gar demokratischen Eigengewächs zu domestizieren und zu kultivieren, seine grundherrliche Eigenständigkeit und die ihr geschuldete wirtschaftliche Unabhängigkeit weitgehend eingebüßt und ist für seinen Bestand, seinen ihm den Unterhalt und den finanziellen Spielraum sichernden Etat, nicht weniger, als die gesellschaftlichen Klassen für ihre materiale Subsistenz und soziale Existenz es sind, angewiesen auf die Funktionsfähigkeit und Leistungskraft des industriellen Wertschöpfungssystems, in seinem Falle also angewiesen auf die fiskalischen Einnahmen und taxalischen Abgaben, die ihm aus den vom System erwirtschafteten Gewinnen, dem Mehrwert, den die Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft schöpft, zufließen und mit denen das System ihm seine organisatorischen Repräsentationsaufgaben, bürokratischen Kontrollfunktionen und unionistischen Simulationsleistungen vergütet.

Die Umverteilungspolitik, die der Staat verfolgt, um die biologische und soziale Basis des Wertschöpfungssystems zu erhalten, schmeckt weder den kapitalen Verwendern der Lohnarbeitskraft noch deren Beschaffern. Letztere, gereift zur gewerkschaftlichen Solidargemeinschaft und zum gesellschaftlichen Interesseverband, zielen auf eine revolutionäre Abschaffung und Neubegründung des Wertschöpfungssystems, erstere auf eine reaktive Vermeidung der Einbußen an Mehrwert, die ihnen die staatliche Umverteilungspolitik zumutet.

Es ist also ebenso sehr auf seine substantielle Basis, die bürgerliche Gesellschaft, bezügliche Fürsorgepflicht wie sein institutionelles Ergehen, seinen Wohlstand alias Etat, betreffendes Eigeninteresse, was den Staat motiviert und regelrecht zwingt, den Bemühungen des industriellen Kapitals um exzessive Minimierung und weitestmögliche Annullierung des für die Faktorisierung und Potenzierung menschlicher Arbeitskraft zu zahlenden Tributs und zu bringenden Opfers so weit entgegenzuwirken und Einhalt zu gebieten, dass diese Bemühungen nicht auf die materiale Zerstörung der leiblichen Beschaffer und soziale Vernichtung der persönlichen Lieferanten der Arbeitskraft und damit aber auf den in Ermangelung der letzteren unvermeidlichen Kollaps und Ruin des industriellen Wertschöpfungssystems als solchen hinauslaufen. Verstärkt wird die Motivation des Staats, sich einzumischen, beziehungsweise verschärft wird der Zwang zur Intervention, unter dem er steht, noch dadurch, dass die Lohnarbeiterschaft und das Heer entgeltsabhängiger Angestellter, konfrontiert mit dem Schicksal materialen Verhungerns und sozialen Verkommens, das der als Arbeitgeber posierende Nehmer ihrer Arbeitskraft, das nach idealer Eigenverwertung alias optimaler Selbstvermehrung strebende Kapital, für sie bereithält, aufbegehren und sich zur Wehr setzen, will heißen, durch gewerkschaftliche Streiks und gesellschaftliche Unruhen, dadurch also, dass sie betrieblich die Arbeit verweigern und notfalls auch öffentlich auf die Barrikaden zu gehen bereit sind, ihrem Anspruch auf eine auskömmliche Subsistenz und gedeihliche Existenz, ihrer Forderung mit anderen Worten nach Lohnzahlungen und Entgelten, von denen sich leben lässt, und nach Arbeitsbedingungen, die die obligate Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft nicht zur desperaten Zerstörung der leiblichen Grundlage und des persönlichen Daseins der letzteren geraten lässt, Nachdruck und Durchschlagskraft verleihen.

Angesichts dieser Kombination aus ökonomisch-realer Selbstdemontage, die das industrielle Kapital dadurch betreibt, dass es die Beschaffer und Lieferanten seiner faktorellen Potenz, der menschlichen Arbeitskraft, in materielle Not und ins existenzielle Verderben stürzt, und politisch-sozialem Widerstand, den es bei den Betroffenen damit provoziert, bequemt sich nun also die organisatorische, bürokratische und unionistische Verkörperung des Gemeinwesens, der Staat, zur Intervention und bemüht sich, durch Beschränkung oder zumindest Ermäßigung der vom Kapital geübten haltlosen, weil aufs ideale Ganze gehenden und zum optimalen Äußersten entschlossenen Ausbeutungspraxis beziehungsweise durch Reparation oder wenigstens Kompensation der materialen Not, die solch haltlose Ausbeutungspraxis schafft, und der sozialen Schäden, die sie anrichtet, teils dem industriellen Wertschöpfungssystem seine humane Substanz alias personelle Basis zu erhalten, teils letztere davon abzubringen, dem Wertschöpfungssystem in specie und der auf ihm fußenden bürgerlichen Gesellschaft in genere den sozialrevolutionären Prozess zu machen oder gar zum Bürgerkrieg eskalierende klassenkämpferische Gewalt anzutun. Wiewohl gleichermaßen konstitutionell und institutionell, nach Maßgabe sowohl seiner finanziellen Begründung als auch seiner personellen Ausstattung, der bürgerlichen Klasse beziehungsweise deren ökonomischer Substanz, dem zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert, verpflichtet und verhaftet, entschließt sich der bürgerliche Staat ab Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zu einer gewissen Distanzierung vom liberalistisch entfesselten Treiben seiner finanziellen Trägerin und personellen Ausstatterin und unternimmt es in eigener Verantwortung und Regie, Abhilfe für die schlimmsten materialen Nöte und gravierendsten sozialen Schäden zu schaffen, die solch liberalistisches Treiben den Lohnarbeitenden und Entgeltsabhängigen bereitet und zufügt, deren faktorisierte und potenzierte Arbeitskraft das industrielle Wertschöpfungssystem, die alle Lohnzahlung als vertragsbrüchigen Tribut, jegliche Entgeltsleistung als sinnwidriges Opfer scheuende Mehrwerterzeugungsmaschine, betreibt und unterhält.

Teils durch arbeitsgesetzlich-direkte Bestimmungen, dadurch, dass er per Beschränkungen der Arbeitszeit und Reglementierungen der Arbeitsbedingungen der Ausbeutungspraxis Zügel anlegt und darüber hinaus den Lohnarbeitenden und Entgeltsabhängigen das Recht einräumt, sich betrieblich-gewerkschaftlich zu organisieren und politisch-demokratisch zu formieren und so den Nehmern ihrer Arbeitskraft als wehrhafte gesellschaftliche Macht, als solidarische Klasse, zu begegnen, teils durch sozialstaatlich-indirekte Maßnahmen, dadurch, dass er mittels allgemeiner Renten- und Krankenversicherung, Sozialhilfe und Förderung karitativer Einrichtungen der prekären Subsistenz der Lohnarbeitenden und Entgeltsabhängigen aufzuhelfen und ihre bedrohte Existenz abzusichern unternimmt – durch dies beides verfolgt der Staat eine Strategie, die sich cum grano salis, unter der Kautel nämlich, dass sie ja wesentlich und primär im wohlverstandenen Interesse des extraktiven Mehrwertschöpfungssystems liegt und nämlich ihm seine Funktionsfähigkeit und Effektivität zu erhalten und zu gewährleisten dient, als eine der ausgebeuteten Lohnarbeiterschaft zugute kommende Umverteilungspolitik bezeichnen lässt, die, indem sie letzterer Luft zum Atmen verschafft und Mut zum Leben einflößt, in der Tat verspricht, sowohl dem letztlich selbstzerstörerischen Streben des industriellen Kapitals nach exzessiver Minimierung und weitestmöglicher Annullierung des den leiblichen Beschaffern und persönlichen Lieferanten des Faktors Arbeitskraft zu zahlenden Tributs oder zu bringenden Opfers einen Riegel vorzuschieben, als auch der sozialrevolutionären Unruhe und Kampfbereitschaft, in die ihre ins Extrem getriebene Ausbeutung die Betreffenden versetzt, den Stachel zu ziehen.

Ob allerdings solch sozialstaatliche Umverteilungspolitik halten kann, was sie verspricht, und dem industriellen Wertschöpfungssystem die gewünschte Stabilität und Kontinuität zu sichern vermag, scheint bei näherem Hinsehen mehr als fraglich! Weder die unter staatlicher Duldung, wo nicht gar Förderung, zur Klasse organisierte Lohnarbeiterschaft noch das in seinem liberalistischen Profitmaximierungselan gebremste und sozialstaatlicher Mäßigung und Reglementierung unterzogene industrielle Kapital zeigen nämlich die Bereitschaft, sich mit den staatlichen Vergleichs- und Schlichtungsbemühungen abzufinden und zufrieden zu geben.

Was die organisierte Lohnarbeiterschaft betrifft, so hat sie mittlerweile ein notgedrungen und elendsgehärtet klares Bewusstsein von der revolutionären Macht und durchschlagenden Wirkung, die ihre vom industriellen Wertschöpfungssystem ihr kontraktlich abgekaufte und terminlich entwendete Arbeitskraft als dessen faktorelle Causa und exponentielle Potenz entfaltet und ausübt. Sie korrigiert oder vielmehr substituiert deshalb ihre Ansprüche auf Rückgabe des ihnen per ausbeuterische Arbeitsbedingungen und erpresserische geldliche Abfindungen entzogenen beziehungsweise vorenthaltenen Lohns und Entgelts für ihre Arbeitskraft durch die Forderung nach Herausgabe und Übernahme des mittels ihrer Arbeitskraft geschaffenen und betriebenen industriellen Wertschöpfungssystems selbst. Mit dem Fug und Recht der buchstäblich grundlegenden Bedeutung, die die durch das industrielle Wertschöpfungssystem faktorisierte und potenzierte Arbeitskraft für dessen Etablierung hat, und der wortwörtlich tragenden Rolle, die sie bei seiner Einrichtung und Entfaltung spielt, kündigt die politisch-ökonomisch klug gewordene und aufgrund ihrer Vereinigung zur gewerkschaftlichen Solidargemeinschaft zum gesellschaftlichen Interessenverband avancierte Lohnarbeiterschaft als Kollektiv den von ihren individuellen Mitgliedern mit dem industriellen Kapital geschlossenen Arbeitskontrakt und vereinbarten Liefertermin und erhebt uno actu ihres Anspruchs auf Zurücknahme und Wiederaneignung ihrer Arbeitskraft die Forderung nach Auslieferung und Abtretung eben des industriellen Wertschöpfungssystems, das diese ihre Arbeitskraft geschaffen und ins Werk gesetzt hat.

Was das industrielle Kapital mit der ihnen kontraktlich abgekauften und terminlich entwendeten Arbeitskraft angefangen und aus ihr gemacht hat, nämlich deren Zurichtung zum produktivkräftig-konstitutiven Faktor des von ihr geschaffenen Wertschöpfungssystems, ihre Entfesselung zur exponential-kreativen Potenz einer durch sie bewerkstelligten Maschinerie zur Erzeugung von wertverkörpernden Gütern und Dienstleistungen, das lässt nun das Korps der leiblichen Beschaffer und persönlichen Lieferanten der Arbeitskraft, das zur gesellschaftlichen Klasse formierte lohnarbeiterschaftliche Kollektiv, als Resultat gelten und sich zur Lehre dienen und kapriziert sich, das Lohnarbeits- und Entgeltsleistungsverhältnis, das sie an den zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert bindet, ebenso generell und umfassend beendend wie bedingungs- und fristlos kündigend, darauf, zusammen mit ihrer faktorisierten und potenzierten Arbeitskraft auch deren Schöpfung und Werk, das der Faktorisierung der Arbeitskraft als Kreation sui generis entspringende, aus ihrer Potenzierung zur Produktionskraft als opus magnum hervorgehende Wertschöpfungssystem selbst, zu übernehmen und sich zu eigen zu machen, um es ebenso sehr zum eigenen Wohl und Nutzen zu gebrauchen, wie in eigener Verantwortung und Regie zu betreiben.

Notabene bezieht sich dabei das "eigen“ nicht mehr auf die individuellen Beschaffer und singularen Lieferanten der Arbeitskraft, sondern auf sie als gewerkschaftliches Korpus, als solidarisches Kollektiv, eben als Lohnarbeiterschaft. Wie ihre Arbeitskraft, die sie mitsamt dem von ihr geschaffenen produktiven System dem zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert zu entziehen und in eigener Verantwortung und Regie zu nutzen und zu betreiben beanspruchen, durch die Zeit, die sie in lohnkontraktlich-entgeltsterminlichen Diensten des letzteren zugebracht hat, wesentlich geprägt und nämlich als im Verstand des Verwertungsimperativs und Vermehrungszwangs des Geldwerts faktorisierte und potenzierte Produktionskraft quasi nicht mehr wiederzuerkennen ist, so finden sich auch sie, die die Arbeitskraft ausübenden Lohnarbeiter und betätigenden Entgeltsempfänger, durch jene Zeit, in der sie dem permanenten Profitmaximierungs- alias Lohnminimierungsdruck des industriellen Kapitals ausgesetzt und in Reaktion darauf gezwungen sind, sich als ökonomisches Kollektiv zu organisieren, als soziale Klasse zu solidarisieren und als politische Einheit zu artikulieren, in ihrer empirischen Wahrnehmung ebenso fundamental verwandelt wie in ihrem historischen Ausblick radikal erneuert.

Deshalb betrachten sie die das ganze Wertschöpfungssystem implizierende, es als ihr selbstloses Werk und objektives Vollbringen reklamierende Zurücknahme und Wiederaneignung ihrer Arbeitskraft auch beileibe nicht als eine Art von Reprivatisierung, als Wiedereinführung beziehungsweise Wiederherstellung von durch die bürgerliche Gesellschaft verdrängter und romantisch verklärter handwerklich-korporativer Eigenständigkeit und gewerblich-kommunaler Selbstbestimmung, sondern als eine beispiellos originale Sozialisierungsinitiative, als einen Akt veritabler gesellschaftlicher Neugründung, den sie, die Ausüber und Betätiger der via Faktorisierung und Potenzierung zur gesellschaftlichen Produktionskraft aufgehobenen menschlichen Arbeitskraft, kraft des hiernach explizit von ihrem Kollektiv in eigener Verantwortung und Regie betriebenen und betätigten und damit aber aus einem Unternehmen zur Schöpfung von mehrwertigem, wiederum als Kapital verwendbarem Wert in eine Einrichtung zur Erzeugung und Erbringung von materialen Gütern und realen Dienstleistungen, die partout nur für die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse und die Erfüllung gesellschaftlicher Erfordernisse gebraucht werden, verwandelten wirtschaftlichen Systems vollziehen.

Als durch ihren Kampf um materiale Subsistenz und soziale Existenz zum solidargemeinschaftlichen Kollektiv assoziierte Klasse erachten die den Lohnkontrakt und Entgeltstermin, der ihre Arbeitskraft dem industriellen Kapital überlässt und zur freien Verfügung stellt, widerrufende und aufhebende Zurücknahme und Wiederaneignung dieser ihrer Arbeitskraft als synonym mit einem gesellschaftlichen Neugründungsakt, einem von Grund auf novellierten Gesellschaftsvertrag, dessen Dreh- und Angelpunkt darin besteht, dass er die Organisation und das Funktionieren der Gesellschaft geradenwegs aus eben jener Aufgabe einer Befriedigung der materialen Bedürfnisse und Erfüllung der sozialen Erfordernisse derer resultieren zu lassen beansprucht, die für das industrielle Wertschöpfungssystem arbeiten und tätig sind, statt sie umständlich aus dem Verwertungsimperativ und Vermehrungszwang des kommerziellen Geldwerts herzuleiten, der das industrielle Wertschöpfungssystem initiiert hat und bislang okkupiert.

Wie könnte diese fundamentale, weil den subsistenziellen Bedürfnissen und existenziellen Ansprüchen des arbeiterschaftlichen Kollektivs, das Gesellschaft materialiter trägt und sozialiter untermauert, entspringende und letzteres damit aus einem selbstlosen Träger, einem willfährigen Atlas des Gemeinwesens zu dessen maßgebendem Gestalter, seinem selbstbewussten Herkules zu emanzipieren bestimmte Reorganisation und Umfunktionierung des Sozialkorpus noch irgend verträglich und überhaupt vereinbar sein mit der als bürgerliche herrschenden gesellschaftlichen Ordnung, die sich ja vielmehr jener gegenteiligen Herleitung aus dem zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwert und dessen Verwertungsverlangen alias Vermehrungsstreben verdankt und damit Ausdruck und Besiegelung eben der das arbeiterschaftliche Kollektiv per expropriative Faktorisierung und extraktive Potenzierung seiner Arbeitskraft in Not und Elend stürzenden Lohnsklaverei und Entgeltsabhängigkeit ist, die sich letzteres doch gerade aufzukündigen entschließt und aus der es sich zu befreien sucht.

So gewiss es dem arbeiterschaftlichen Kollektiv, das sich unter dem repressiven Druck industriekapitalistischer Ausbeutung und in Reaktion auf deren extraktive Zurichtung formiert hat, mit seinem Projekt einer sozialistischen, den eigenen materialen Bedürfnissen und sozialen Erfordernissen entsprechenden und Genüge leistenden Solidargemeinschaft ernst ist, so gewiss muss das Kollektiv dem bestehenden bürgerlichen Sozialverband mit dem für ihn konstitutiven klassenbildenden Konzept eines primär und wesentlich der Verwertung des kommerziellen Geldwerts alias Vermehrung des industriellen Kapitals verpflichteten und in dieser seiner obsessiven Bestimmung beziehungsweise monomanen Fixierung nolens volens in der Exploitation und Privation der Produzenten resultierenden Produktionsprozesses die Gefolgschaft aufsagen und muss sich nicht nur für eine radikale Abkehr von ihm einsetzen, sondern mehr noch für seine revolutionäre Abschaffung stark machen.

Dass unter diesen radikalen Auspizien und aus dieser revolutionären Perspektive der von der Lohnarbeiterschaft projektierten Abschaffung und Ersetzung des bürgerlichen Staatswesens, einer Verwertungsgesellschaft, die partout nur für die Vermehrung des qua Güter und Dienstleistungen produzierten Werts da ist, durch ein sozialistisches Gemeinwesen, eine Gütergemeinschaft, die nichts anderes als die Versorgung und Befriedigung der Produzenten mit den von ihnen erzeugten Gütern und erbrachten Leistungen bezweckt – dass unter solchen Auspizien und aus solcher Perspektive die unter dem Eindruck der materialen Nöte und sozialen Konflikte, die die Profitmaximierungs- alias Lohnminimierungsstrategie des liberalistisch entfesselten industriellen Kapitals heraufbeschwört, vom bürgerlichen Staat unternommenen umverteilungspolitischen Anstrengungen, seine Bemühungen, der Lohnarbeiterschaft unter die Arme zu greifen und ihr direkt, durch Beschränkung der Ausbeutungspraxis, und indirekt, durch sozialstaatliche Vorkehrungen und sozialhelferische Zuwendungen, einen halbwegs zuträglichen Lebensunterhalt und ein einigermaßen passables Sozialleben zu ermöglichen – dass diese umverteilungspolitischen Anstrengungen des Staats, seine Bemühungen um ein der vernichtenden Ausbeutungspraxis des industriellen Kapitals zu begegnen und den Stachel zu ziehen geeignetes Mindestmaß an materialer Sicherheit und sozialem Ausgleich, bei der Adressatin, der Lohnarbeiterschaft selbst, nur wenig Anklang finden, geschweige denn große Begeisterung wecken, und schwerlich geeignet sind, sie von ihrem Projekt einer radikalen Abschaffung des bürgerlichen Staatswesens und seiner revolutionären Ersetzung durch ein sozialistisches Gemeinwesen abzubringen, lässt sich ohne Weiteres einsehen.

Dabei ist freilich die Lohnarbeiterschaft nicht die einzige, die willens ist, den ihr geltenden Bemühungen des Staats um materiale Sicherheit und sozialen Ausgleich, seiner auf die Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Wertschöpfungssystems und auf die Gewährleistung des sozialen Friedens zielenden Umverteilungspolitik, die kalte Schulter zu zeigen und als einer ihrem wahren Bedürfnis nach Selbstversorgung und ihrem eigentlichen Anspruch auf Selbstbestimmung nicht im Entferntesten genügenden Initiative eine Absage zu erteilen. Nicht weniger als sie zeigt sich nämlich auch ihr Kontrepart, der zum industriellen Kapital mutierte kommerzielle Geldwert, entschlossen, sich der staatlichen Umverteilungspolitik zu verweigern und sie als seinem wahren Interesse und eigentlichen Ziel widerstreitendes Ansinnen zurückzuweisen. Und das aus sub specie dieses wahren Interesses und eigentlichen Ziels gutem Grund!

Schließlich dreht sich bei dem zum Kapital mutierten Geldwert alles darum, dem per Faktorisierung und Potenzierung menschlicher Arbeitskraft als Ausbeutungsmaschine betriebenen industriellen Wertschöpfungssystem ein Optimum an kapitaler Verwertung alias Maximum an geldwertiger Vermehrung abzunötigen, sprich, aus dem System so viel auf dem Markt als sein Profit realisierbaren Mehrwert, wie irgend möglich herauszuschlagen. Und schließlich droht die staatliche Umverteilungspolitik dieses kapitale Interesse alias monetäre Ziel, wenn schon nicht überhaupt zu durchkreuzen, so ihm jedenfalls doch ernstlich Abtrag zu tun, weil sie zu ihrer Finanzierung auf eben jenen den Beschaffern und Lieferanten der Arbeitskraft, den Lohnarbeitern und Dienstleistern, abgepressten Mehrwert angewiesen ist, auf ihn sei`s direkt oder indirekt zurückgreifen muss, indem sie sei`s den Schöpfern des Mehrwerts das Recht einräumt beziehungsweise die Handhabe bietet, via gewerkschaftlichen Arbeitskampf und gesetzliche Regelungen der Ausbeutungsbedingungen mehr von dem Mehrwert, den sie geschöpft haben, zu reklamieren und sich zurückzuholen, sei`s auf fiskalischem und taxalischem Weg dafür sorgt, dass mehr von dem Mehrwert in staatliche Hand gelangt und dem Staat zur Verfügung steht, um durch sozialpolitische Vorkehrungen und sozialhelferische Zuwendungen die Schöpfer des Mehrwerts subsistenziell besserzustellen und ihnen existenziell aufzuhelfen. So oder so läuft jedenfalls die staatliche Umverteilungspolitik dem Grundmotiv des zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwerts, dessen Verlangen nach optimaler Verwertung der faktorisierten Arbeitskraft, zuwider, geht sie zu Lasten seines prinzipiellen Beweggrunds, seines Strebens nach maximaler Vermehrung des in Gestalt von Gütern und in Form von Dienstleistungen durch die potenzierte Arbeitskraft geschöpften und wiederum als industrielles Kapital einsetzbaren Mehrwerts, und deshalb ist sonnenklar, dass ihm, dem industriellen Kapital, solch staatliche Umverteilungspolitik ein Gräuel und Anathema sein muss.

Um den Einbußen an Mehrwert, die mit der staatlichen Umverteilungspolitik einhergehen, zu wehren, lässt das Kapital die der menschlichen Arbeitskraft durch ihre Vereinnahmung als kapitaler Faktor induzierte Rationalität und Instrumentalität systematisch-verstärkt auf die sächlichen Arbeitsmittel übergreifen und verschiebt das Schwergewicht von der biologisch-organischen Ausbeutung ersterer auf die mechanisch-technische Nutzung letzterer. Diese Verschiebung von der organischen Energie der Arbeitskraft zum technischen Ingenium der Arbeitsmittel hat für die Arbeitenden entlastende und entspannende Folgen.

Offen gegen die staatlichen Umverteilungsbemühungen aufbegehren und sich ihnen geradewegs verweigern kann das industrielle Kapital beziehungsweise das von ihm beseelte und es verkörpernde Wertschöpfungssystem freilich nicht. Oberflächlich oder rein funktionell gesehen, ist ihm das verwehrt, weil es ja der vom Staat repräsentierte und artikulierte gesamtgesellschaftliche Wille beziehungsweise das von ihm simulierte und prätendierte Gemeinwesen ist, was die Umverteilungspolitik gesetzgebend und amtsverordnend zu dessen Sache macht. Und tiefschürfender oder strukturell betrachtet, verbietet sich dem industriellen Kapital der offene Widerstand, weil die sozialstaatliche Politik tatsächlich der einzige gangbare Weg ist, dem in seiner liberalistisch-obsessiven Profitmaximierungs- alias Lohnminimierungsstrategie beschlossenen Verderben der leiblich-persönlichen Beschaffer und Lieferanten der das Wertschöpfungssystem tragenden menschlichen Arbeitskraft und dem aus solchem Verderben konsequierenden Ruin sowohl des Wertschöpfungssystems selbst als auch der mit ihm stehenden und fallenden bürgerlichen Gesellschaft insgesamt wenn nicht auf Dauer zu entrinnen, so doch fürs erste und vorläufig die Spitze abzubrechen und Einhalt zu gebieten.

Mag aber auch dem industriellen Kapital der Weg des offenen und direkten Widerstands gegen die staatliche Umverteilungspolitik versperrt sein, sein von seinem innersten Wesen, dem Verlangen nach optimaler Verwertung alias Streben nach maximaler Vermehrung, gespeister Widerwille gegen die Abstriche am Mehrwert und folglich Einbußen an Profit, die letztere ihm zumutet, sind stark genug, um es mit aller ingeniöser Macht und mit allen innovativen Mitteln auf eine verdeckte und indirekte Möglichkeit sinnen zu lassen, jene umverteilungspolitisch induzierten Abstriche am Mehrwert zu kompensieren und zu reparieren beziehungsweise die dadurch bedingten Einbußen an Profit wett- und wiedergutzumachen. Und diese Möglichkeit findet das industrielle Kapital in einem Wirkmechanismus, der mit der es gleichermaßen begründenden und bedingenden Faktorisierung und Potenzierung menschlicher Arbeitskraft von Anfang an Hand in Hand geht und der, solange der energetischen beziehungsweise chronischen Ausbeutung der letzteren, ihrer liberalistisch entfesselten Verwendung, kein Maß gesetzt und keine Grenzen gesteckt sind, sich noch mit der Rolle einer ebenso nützlichen wie glücklichen Begleiterscheinung, einer ebenso willkommenen wie unbeabsichtigten nebensächlichen Konditionierung bescheidet, der aber nun, da sozialstaatliche Vorkehrungen und Maßnahmen die auf die menschliche Arbeitskraft konzentrierte Ausbeutungspraxis maßregeln und beschränken, vom industriellen Kapital, das um seinen Mehrwert beziehungsweise seinen daraus zu ziehenden Profit fürchtet, als probates Antidot gegen die durch die sozialstaatliche Wendung erzwungenen Abstriche am Mehrwert und Einbußen an Profit ins Zentrum des Augenmerks gerückt wird und das damit rasch zu einem ebenso grundlegenden Element wie richtungweisenden Strategem industrieller Wertschöpfung avanciert.

Gemeint mit der Rede vom Wirkmechanismus ist dabei die Rückwirkung der Faktorisierung und Potenzierung menschlicher Arbeitskraft, genauer gesagt, der in solcher Faktorisierung und Potenzierung implizierten Abstraktion und Dissoziation der Arbeitskraft von den Interessen und Intentionen ihrer Ausüber und Betätiger und ihrer Ausrichtung stattdessen auf das obsessive Verwertungsverlangen beziehungsweise Zurichtung durch das monomane Vermehrungsstreben ihres kontraktlichen Käufers alias terminlichen Erwerbers, des zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwerts – gemeint ist also die Rückwirkung dieser faktorellen Ausrichtung und exponentiellen Zurichtung der menschlichen Arbeitskraft auf die sächlichen Mittel und technischen Verfahren, die Apparaturen und Prozeduren, deren die Arbeitskraft sich bedient und die sie verwendet beziehungsweise anwendet, um aus natürlichen Stoffen und Kräften gesellschaftliche Güter zu erzeugen und Leistungen zu erbringen, oder vielmehr nutzt, um Sinnenwirklichkeit alias dingliches Dasein in Werterscheinungen alias Sachwerte zu verwandeln.

Die der menschlichen Arbeitskraft durch ihre obsessive Fixierung auf geldwertige Verwertung, ihre monomane Konzentration auf monetäre Vermehrung induzierte Zielstrebigkeit und Sachdienlichkeit, sprich, Rationalität und Instrumentalität, sie greift über und erstreckt sich auch auf die Arbeitsmittel und Arbeitsprozeduren, die Werkzeuge und Herstellungsverfahren, die für den Wertschöpfungsprozess eingesetzten Maschinen und Methoden, und macht, dass letztere einer in ihrem Aufbau beziehungsweise ihrer Anordnung Gestalt gewinnenden beziehungsweise Ausdruck findenden immer präziseren Ausrichtung auf und immer perfekteren Zurichtung für jenen obsessiven Verwertungs- alias monomanen Vermehrungszweck unterliegen wie die Arbeitskraft selbst und also zu dem Mehr an Wert, den deren chronisch entgrenzte und energetisch entfesselte Ausbeutung dem industriellen Kapital zu erwirtschaften ermöglicht, einen, was die Quantität und Diversität der produzierten Werterscheinungen, den Umfang und die Vielzahl der erzeugten Güter und erbrachten Dienstleistungen betrifft, tendenziell immer größeren Beitrag leistet und einen immer erheblicheren Anteil liefert.

Solange freilich der primäre Fokus des zum industriellen Kapital mutierten kommerziellen Geldwerts auf der organisch-persönlichen Arbeitskraft der auf Lohnarbeiter und Entgeltsempfänger reduzierten Handwerker und Gewerbetreibenden liegt und sie im Zentrum seines als Wertschöpfungssystem firmierenden Unternehmens zur Erwirtschaftung von Mehrwert alias Ausbeutungsbetriebes zur Erzielung von Profit steht, bleibt jener mechanisch-sächliche Beitrag, den die Werkzeuge und Herstellungsverfahren zur Mehrwertschöpfung leisten, jener innovativ-technische Anteil, den sie am Ausbeutungsprozess haben, so sehr er als in der Logik der faktorellen Ausrichtung der Arbeitskraft auf den Verwertungsimperativ des Geldwerts, ihrer exponentiellen Zurichtung durch dessen Vermehrungszwang zwangsläufig einbegriffene Komponente von Anfang an gegeben und aus der kapitalistischen Entwicklung definitiv nicht wegzudenken ist, doch aber ein ebenso nebensächlicher wie nachgeordneter Aspekt, bleibt er ein verwertungspraktischer Nebenschauplatz, ein flankierendes Geschehen, das dem industriellen Kapital als Parallelaktion ebenso kontingent widerfährt und wildwüchsig aufstößt, wie es ihm als Komplementärprozess zupass kommt und willkommen ist.

Jetzt aber, da der Staat sich dazu bequemt, der liberalistischen Verwertung alias entfesselten Ausbeutung der organisch-persönlichen Arbeitskraft wegen der kontraproduktiv-fatalen Folgen, die solche Ausbeutung für deren organische Beschaffer und persönliche Lieferanten, die Lohnarbeiter und Entgeltsempfänger, hat, Schranken zu setzen und entgegenzuwirken, und da die nolens volens zu einer wie immer auch zögerlichen Umverteilungspolitik geratenden staatlichen Reparations- und Kompensationsbemühungen dem produktionsbetrieblichen Mehrwert, den das als unternehmerisches Subjekt firmierende industrielle Kapital aus der Verwertung der Arbeitskraft zieht, beziehungsweise dem marktwirtschaftlichen Profit, den es aus ihrer Ausbeutung schlägt, erheblichen Ein- und schmerzlichen Abtrag zu tun drohen – jetzt also verschiebt das industrielle Kapital den Schwerpunkt seiner Ausbeutungspraxis, seiner Bemühungen um die Erzielung eines Optimums an Mehrwert und Maximums an Profit, mehr und mehr von der menschlichen Arbeitskraft auf die sächlichen Arbeitsmittel, anders gesagt, von der organischen Produktionskraft ersterer auf die technische Produktivkraft letzterer, weil es nämlich hofft, auf diese Weise die Verluste an Mehrwert und Einbußen an Gewinn, die ihm die umverteilungspolitische Beschränkung der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft alias organischer Energie zumutet und zufügt, durch die Schwerpunktverlagerung des Wertschöpfungsprozesses auf die Ausnutzung sächlicher Produktivkraft alias technischen Ingeniums wettmachen beziehungsweise kompensieren zu können.

Was die materialen Ergebnisse und realen Errungenschaften dieser Schwerpunktverlagerung weg von der menschlichen Produktionskraft hin zur sächlichen Produktivkraft betrifft, dieser schwerwiegenden Akzentverschiebung, die die Technisierung des Wertschöpfungssystems aus einer wildwüchsig verlaufenden Parallelaktion des kapitalistischen Procedere zu dessen zielstrebig geplanter Haupthandlung erhebt und in einer fortschreitenden Mechanisierung und Maschinisierung der Produktionsmittel beziehungsweise Rationalisierung und Automatisierung der Produktionsverfahren resultiert – was also den materialen und realen Effekt dieser Schwerpunktverlagerung betrifft, was die Gütermasse und Dienstleistungskapazität, der sie den Boden bereitet, angeht, so erweist sie sich in der Tat als voller Erfolg, um nicht zu sagen, als durchschlagender Triumph. Das, womit die staatliche Umverteilungspolitik durch die Abstriche am Mehrwert beziehungsweise Einbußen an Profit, die sie für ihre Finanzierung erfordert, das Wertschöpfungssystem des industriellen Kapitals ökonomisch-real zu bedrohen scheint, die Gefahr nämlich einer Hemmung und Verlangsamung des Mehrwert schöpfenden Wertschöpfungsprozesses, die Gefahr, mit anderen Worten, dass Mangel an kapitalisierbarem Mehrwert das Wachstum und die Entfaltung des Wertschöpfungssystems, die Schöpfung weiterer und vermehrter wertverkörpernder Güter und Leistungen, beschränkt und beschneidet beziehungsweise deren Masse und Vielfalt stagnieren oder gar regredieren lässt – diese Gefahr gelingt es dem industriellen Kapital erfolgreich zu bannen, um nicht zu sagen, effektiv ad absurdum zu führen.

Dank der technischen Produktivkraft, mit der sich die menschliche Produktionskraft unterfüttert und armiert findet, zeigen sich die Hemmungen und Beschränkungen, die der Entfaltung und dem Wachstum des ausbeuterischen Wertschöpfungssystems von Seiten einer an dem Mehrwert, den es erwirtschaftet, sich bedienenden beziehungsweise am Profit, den es erzielt, sich schadlos haltenden staatlichen Umverteilungspolitik zu drohen scheinen, nicht etwa nur markant neutralisiert und aus der Welt geschafft, sondern mehr noch massiv überkompensiert und geradezu lächerlich gemacht, und entwickelt sich tatsächlich der industrielle Ausbeutungsbetrieb, weit entfernt davon, unter dem Schröpfkopf der staatlichen Umverteilungspolitik zu schwächeln und zu leiden, vielmehr zu einem florierenden, um nicht zu sagen hypertrophierenden Großunternehmen, das aus eben jenem schröpfenden Zugriff des Staates Entfaltungskraft und Wachstumsenergie schöpft und, was die Wertverkörperungen und Werterscheinungen, die es in die Welt setzt, die Masse und Vielfalt an erzeugten Gütern und erbrachten Dienstleistungen, betrifft, sich als ein veritables Füllhorn, eine schier unerschöpfliche Wundertüte erweist.

Dass die Schwerpunktverschiebung von der organischen Energie der Arbeitskraft zum technischen Ingenium der Arbeitsmittel und Produktionsverfahren die objektiven, ökonomisch-realen Befürchtungen des Kapitals, die staatliche Umverteilungspolitik werde sich wachstumshemmend und entfaltungsverkrüppelnd auf den Wertschöpfungsprozess auswirken, als nicht nur unbegründet, sondern regelrecht irreführend erweist, bedeutet indes nicht, wie auf den klappmechanisch-konsequenzzieherisch ersten Blick vielleicht zu erwarten, dass auch die projektive, politisch-soziale Hoffnung, die der Staat mit seiner Umverteilungspolitik verbindet, die Hoffnung nämlich auf eine den Burgfrieden in der bürgerlichen Gesellschaft zu erhalten taugliche hinlängliche materiale Versorgung und ausreichende soziale Sicherung der die faktorelle Substanz und exponentielle Potenz des Wertschöpfungssystems beschaffenden und liefernden Lohnarbeiterschaft sich entsprechend konterkariert und durchkreuzt findet. Ganz im Gegenteil: die Versächlichung und Technisierung des Wertschöpfungsprozesses, seine, wenn man so will, Entmenschlichung und Rationalisierung zeigt sich geeignet, jene mit der staatlichen Umverteilungspolitik verknüpfte Hoffnung auf die Gewährleistung der materialen Subsistenz und die Sicherung der sozialen Existenz der leiblichen Beschaffer und persönlichen Lieferanten menschlicher, das faktorelle A und exponentielle O des Wertschöpfungssystems bildender Arbeitskraft zu bewahrheiten und zu verwirklichen. So sehr der Schwerpunktwechsel von der Ausbeutung organischer Produktionskraft zur Ausnutzung technischer Produktivkraft, den das industrielle Kapital in Reaktion auf die staatliche Umverteilungspolitik vollzieht, der ökonomisch-realen Wachstumshemmung und Entfaltungsstagnation, mit der letztere droht, den Stachel zieht und, salopp gesagt, eine lange Nase dreht, so sehr zielt und wirkt er doch aber, was das mit der staatlichen Umverteilungspolitik verfolgte politisch-soziale Ergebnis betrifft, in die haargenau gleiche Richtung wie sie und leistet nämlich dem sie motivierenden Bemühen um materiale Versorgung und soziale Sicherung tatkräftig Vorschub beziehungsweise bereitet ihm nachhaltig den Boden.

Verantwortlich für diesen paradox anmutenden, weil quasi der negativen Intention der Maschinisierung und Technisierung des Wertschöpfungsprozesses, der Absicht einer Vereitelung der, ökonomisch-real gesehen, mehrwertwidrigen beziehungsweise profitfeindlichen Folgen der staatlichen Umverteilungspolitik, kurz, der Absicht einer Aufrechterhaltung der kapitalen Ausbeutungsrate zuwiderlaufenden und vielmehr durchaus im Einklang mit der politisch-sozialen Programmatik der staatlichen Umverteilungspolitik stehenden positiven Effekt einer subsistenziellen Entspannung der arbeiterschaftlichen Not und existenziellen Entkrampfung des aus solcher Not resultierenden klassenkämpferischen Konflikts ist die oben erwähnte Produktivität, die, was gleichermaßen Menge und Vielfalt betrifft, exorbitante Zunahme der erzeugten Güter und spektakuläre Steigerung der erbrachten Leistungen, die jene Technisierung und Maschinisierung des Wertschöpfungsprozesses, seine fortschreitende Rationalisierung und Automatisierung, mit sich bringt und die tatsächlich der bis dahin praktizierten liberalistischen Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft in zweifacher Hinsicht, nämlich sowohl energetisch-verfahrenstechnisch alias produktiv, als auch gratifikatorisch-befriedigungsförmig, alias konsumtiv, wenn auch beileibe kein Ende macht, so doch aber nachdrücklich Grenzen setzt.

Energetisch-verfahrenstechnisch nämlich resultiert die Technisierung und Maschinisierung des Wertschöpfungsprozesses in einer Entlastung und Begünstigung der dessen Substanz, die Arbeitskraft, beschaffenden und liefernden Lohnarbeiter und Entgeltsempfänger, indem sie das Gewicht und den Druck der Verwertung alias Ausbeutung von deren Beitrag, ihrer als menschliche funktionierenden Arbeitskraft, auf die als natürliche Ressourcen firmierende Zutat, die Materialien und Maschinen, deren die Arbeitskraft sich bedient und an denen sie sich betätigt, verschiebt. Statt sich in der Konsequenz ihres liberalistisch interpretierten beziehungsweise forcierten Arbeitskontrakts energetisch-leiblich verschleißen und chronisch-persönlich verzehren zu müssen, können die lohnerhaltenden Arbeiter und entgeltsempfangenden Angestellten dank systematisch fortschreitender Technisierung und Maschinisierung des Wertschöpfungsprozesses diesen Verschleiß und Verzehr wenn nicht zur Gänze, so doch zu immer erheblicheren Teilen von der eigenen arbeiterschaftlichen Physis und Person auf den wirkmächtigen Golem oder Avatar der technischen Apparaturen und automatischen Prozeduren übertragen und verlagern. Statt im Wesentlichen die qua Arbeitskraft für den Mehrwertschöpfungsprozess aufzubringende faktorelle Energie beziehungsweise exponentielle Leistung durch Ausbeutung und Verausgabung des menschlichen Organismus, ihrer subjektiven Natur, rekrutieren zu müssen, können sie in immer erheblicherem Maße diese Energie und Leistung per Verwendung und Ausnutzung objektiver Mechanismen, sprich, der ihrem Organismus als Arbeitsmittel und Produktionstechniken verfügbaren und dienlichen, ihm bei der Arbeit quasi zur Hand gehenden oder gar die Hand führenden Apparaturen und Prozeduren mobilisieren.

Wie könnte wohl diese nach Maßgabe der Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungsprozesses fortschreitende Gewichtsverlagerung der Arbeit und Robotik vom menschlich-subjektiven Organismus auf natürlich-objektive Mechanismen den betroffenen Lohnbeziehern und Entgeltsempfängern nicht als eine ebenso persönlich willkommene Erleichterung wie körperlich annehmliche Entlastung erscheinen, und wie sollte dies verfehlen, sie, was ihr Verhältnis zu ihrem Ausbeuter, dem industriellen Kapital, betrifft, in ihrem Konfrontationskurs irre und kooperationswilliger zu machen beziehungsweise sie, was ihre Stellung zu dessen Auftraggeberin, der bürgerlichen Gesellschaft, angeht, in ihrem revolutionären Elan zu bremsen und versöhnlicher zu stimmen?

Wenn hier im Blick auf die Verlagerung der energetischen Anforderungen des Wertschöpfungsprozesses vom Organismus der eigenen Person auf Mechanismen der äußeren Natur die Rede von Verwendung und Ausnutzung, statt von Ausbeutung und Verausgabung ist, dann um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass mit der Entlastung vom extraktiven Druck, dem das industrielle Kapital die Lohnarbeiter und Entgeltsempfänger bis dahin aussetzt, auch und nicht zuletzt eine Lockerung des kontraktiven Zwangs einhergeht, den es auf sie ausübt. Anders als der menschliche Organismus, die leibliche Person, sind die sächlichen Mechanismen, die als äußere Natur firmierenden Apparaturen und Prozeduren, Materialien und Maschinen, auf die der Arbeitgeber, das industrielle Kapital, die Ausbeutungslast verlagert und verteilt, ja kein als Subjekt sui generis figurierender weiterer Mitspieler im Mehrwertschöpfungs- alias Ausbeutungskontrakt, kein dem menschlichen Organismus, der leiblichen Person, an die Seite tretender und sich beigesellender Vertragspartner, sondern sie sind dem industriellen Kapital unmittelbar zur Verfügung stehende und von ihm umstandslos beigesteuerte Unperson, ein veritables Neutrum, sind so sehr Bestandteil und Eigentum des kapitalen Kontraktors selbst, so sehr allen Subjektanspruchs bare kapitale Objektivität, dass sie, weit entfernt davon, als zu der Arbeiterschaft und Angestelltenschar hinzutretender und als weiterer Mit- beziehungsweise Gegenspieler zu berücksichtigender Kontrahent des industriellen Kapitals zu figurieren, vielmehr als dessen höchsteigene Erscheinungsform, seine originäre Verkörperung firmieren.

Wenn das industrielle Kapital sich in Reaktion auf die staatliche Umverteilungspolitik zunehmend darauf verlegt, nicht weniger substitutiv für den menschlichen Organismus und seine personale Produktionskraft als parallel dazu diese sächlichen Mechanismen und Techniken und deren naturale Produktivkraft auszubeuten, dann handelt es sich bei solcher Ausbeutung und Verausgabung, die sich außerhalb jeden Lohnarbeitsvertrags beziehungsweise abstrahiert von allem Leistungsentgeltskontrakt abspielt und die das industrielle Kapital partout nur mit seiner höchsteigenen Objektivität, seiner technisch-maschinellen Verkörperung, der von ihm als gleichermaßen Komplement menschlicher Arbeitskraft und Substitut für sie aufgebauten und ausgerüsteten sächlichen Produktivkraft, praktiziert, handelt es sich also bei solcher Ausbeutung und Verausgabung gar nicht um etwas, das diesen Namen verdiente, sondern vielmehr um schlichte Ausplünderung, schieren Verbrauch. Genau dem Umstand zollt die obige euphemistische Rede von Ausnutzung und Verwendung Tribut.

Eben diese unter der Rede von Ausnutzung kaschierte vergütungslose Ausplünderung beziehungsweise durch den Euphemismus der Verwendung gedeckte unentgeltliche Verschwendung, die das industrielle Kapital mit den materialen Ressourcen und energetischen Potenzialen der von ihm als sein authentisches Eigen, seine originäre Verkörperung behaupteten und gesetzten äußeren Natur, mit deren sächlicher Produktivkraft, treibt, geht die Beschaffer und Lieferanten der durch die sächliche Produktivkraft ebenso sehr forcierten wie armierten menschlichen Arbeitskraft, die Lohnbezieher und Entgeltsempfänger, nichts an, um sie brauchen letztere sich nicht zu kümmern. So gewiss die per technische Rationalisierung und maschinelle Automatisierung des Wertschöpfungsprozesses praktizierte und sich zunehmend als Plünderung und Verschwendung, sprich, als Raubbau und Schindluder zu erkennen gebende wirkmächtige Rekrutierung der außermenschlichen Natur und produktivkräftige Mobilisierung ihrer materialen und prozeduralen Ressourcen und Kapazitäten mit dem Lohnarbeitsvertrag alias Ausbeutungskontrakt, den das industrielle Kapital mit der menschlichen Natur, den ihm ihre Arbeitskraft zur kontraktlich freien und terminlich fixen Verfügung stellenden Lohnbeziehern und Entgeltsempfängern schließt, nicht das Geringste zu schaffen hat und gänzlich außerhalb des Geltungsbereichs jener arbeitsvertraglich Beziehung fällt, so gewiss birgt diese vom kommerziellen Verwertungsstreben des Geldwerts alias industriellen Akkumulationstrieb des Kapitals diktierte und als Ausnutzung kaschierte vergütungslose Ausplünderung der objektiven Natur und zur Verwendung euphemisierte unentgeltliche Verschwendung ihrer Ressourcen und Potenziale für die Lohnbezieher und Entgeltsempfänger weder Interesse noch Relevanz und muss die energetische Entlastung und kontraktive Entspannung, die sie ihnen bringt, ganz und gar nicht schmälern, geschweige denn, dass sie das Zeug dazu hätte, sie ihnen zu vergällen.

Was das industrielle Kapital mit dem mechanischen Golem, mit dem es ihren organischen Leib kombiniert, dem automatischen Avatar, mit dem es ihre empirische Person armiert, anstellt, der vertragslos-extraktive Raubbau, den es seinen Golem an der Natur verwertungswütig üben, und das unverträglich-destruktive Schindluder, das es seinen Avatar mit ihren Ressourcen und Energien akkumulationssüchtig treiben lässt – das alles ist allein seine Sache und liegt ausschließlich in seiner Verantwortung, weshalb die als Lohnbezieher und Entgeltsempfänger kontraktlichen Beschaffer und terminlichen Lieferanten von Arbeitskraft sich mit dem ihre menschliche Produktionskraft durch seine sächliche Produktivkraft im Sinne exponentieller Optimierung funktionell komplementierenden Golem und Avatar bedenkenlos befreunden und reuelos arrangieren und mit der energetischen Entlastung und kontraktiven Entspannung, die er ihnen bringt, ohne Wenn und Aber zufrieden geben können.

Die Schwerpunktverlagerung weg von der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft hin zur Ausplünderung sächlicher Produktivkraft bringt für die Arbeitenden nicht nur energetische Entlastung und Entspannung, sondern mehr noch gratifikatorische Begünstigung und Belohnung. Der Grund hierfür ist, dass die Steigerung der technischen Produktivkraft zu einer wachsenden Menge und Vielfalt an materialen Produkten und realen Leistungen führt, die, weil die Steigerung der Wertmenge, die sie verkörpern, hinter ihrem Wachstum zurückbleibt, wohlfeiler und für die Lohnarbeitenden erreichbarer und verfügbarer werden.

Zu dieser energetisch-verfahrenstechnischen Entlastung und Entspannung, die jene Schwerpunktverlagerung von der organischen Energie der Arbeitskraft zum mechanisch-automatischen Ingenium der Arbeitsmittel und Produktionsverfahren den lohnbeziehenden und entgeltsempfangenden Beschaffern und Lieferanten menschlicher Arbeitskraft bringt, kommt nun aber zu allem wortwörtlich zu verstehenden Überfluss noch die erwähnte, gratifikatorisch-befriedigungsförmige Begünstigung und Belohnung, die sie für sie bereithält. Wortwörtlich zu verstehen ist dabei die Rede vom Überfluss insofern, als sie auf die wundersam vergrößerte Menge und Vielfalt an Produkten, die exorbitante Zunahme der erzeugten Güter und spektakuläre Steigerung der erbrachten Leistungen zielt, in der die den staatlichen Umverteilungsbemühungen Paroli zu bieten und den Weg zu verlegen bestimmte systematische Schwerpunktverlagerung des industriellen Kapitals weg von der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft und hin zur Ausplünderung sächlicher Produktivkraft resultiert.

Einem klassischen Füllhorn gleich, führt diese die organische Produktionskraft mit der Tendenz ihrer progressiven Marginalisierung und Trivialisierung komplementierende und armierende mechanisch-automatische Produktivität zur Schöpfung einer solch ungeheuren Quantität und Diversität von Befriedigungsmitteln und Dienstleistungen, ergießt sie sich in eine solche Flut von materialen Produkten und realen Offerten, Konsumgütern und Kundendiensten, dass die bürgerliche Gesellschaft geradezu darin zu ertrinken droht und ihre Distributionseinrichtung, der Markt, dem parabolischen Milchtopf gleicht, in dem sie, ähnlich dem in den Topf gefallenen Frosch, um ihr Leben strampeln und so die Milch in Butter verwandeln, mit anderen Worten, auf Teufel-komm-raus Güter beziehen und Leistungen beanspruchen, kurz, konsumieren muss, um nicht in der Flut unter- und an ihr zugrundezugehen.

Diese exorbitante Zunahme an materialen Gütern und funktionalen Leistungen, in der die mechanisch-technische Auf- und Ausrüstung des Wertschöpfungssystems resultiert, diese wundersame Vermehrung der als Wertverkörperungen firmierenden Produkte, zu der die Produktivität der die menschliche Arbeitskraft komplementierenden und armierenden maschinellen Apparaturen und automatischen Prozeduren dem Wertschöpfungsprozess gereicht, sie kommt nun aber, wenngleich ebenso korollarisch wie in Maßen, auch den Beschaffern und Lieferanten der Arbeitskraft selbst, den arbeitenden Lohnbeziehern und angestellten Entgeltsempfängern, zugute, aus ihr ziehen, wiewohl ebenso beiläufig wie unabsichtlich, auch letztere Nutzen.

Wohlgemerkt, das in Gütern und Dienstleistungen bestehende materiale beziehungsweise funktionale Mehrprodukt ist es, das dank exorbitanten Wachstums, dank überbordender Vermehrung und Vervielfältigung, den ihre Arbeitskraft dem industriellen Kapital kontraktlich zur Verfügung stellenden und terminlich überlassenden Lohnbeziehern und Entgeltsempfängern korollarisch zugute kommt und beiläufig Nutzen bringt, nicht etwa der durch die Güter und Dienstleistungen repräsentierte und bis zu seiner geldwertigen Auslösung auf dem Markt in ihnen verkörperte kapitale Mehrwert. Zwar wächst im Zuge der mechanisch-technischen Auf- und Ausrüstung des Wertschöpfungssystems, sprich, der Komplementierung und Armierung menschlicher Produktionskraft mit sächlicher Produktivität auch dieser kapitale Mehrwert, aber während die Schwerpunktverlagerung von der organisch-biologischen Arbeitskraft zur mechanisch-automatischen Produktivität die Produktion von Gütern und Dienstleistungen wundersam in Schwung und exorbitant auf Touren bringt, also für eine kornukopische Zunahme an materialem und funktionalem Mehrprodukt sorgt, gilt das für die Schöpfung des im Mehrprodukt steckenden Mehrwerts keineswegs, mit der Konsequenz, dass es zu einer immer größeren Diskrepanz zwischen der Menge und Vielfalt des materialen Mehrprodukts und der Menge und Einfalt des kapitalen Mehrwerts kommt.

Der Grund für das, ironisch gesagt, progressive Hinterherhinken der kapitalen Mehrwertmenge hinter der aus der mechanischen Automatisierung und technischen Rationalisierung des Wertschöpfungsprozesses resultierenden materialen Mehrproduktmenge ist der, dass im kommerziell- kapitalen Wertschöpfungssystem, einem System, das sich der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft, genauer gesagt, der Expropriation menschlicher Arbeitskraft vermittels ihrer Setzung als eines Vermögens verschreibt, das seiner Aufgabe einer als Sachbearbeitung funktionierenden Erzeugung von Wirklichkeit nurmehr unter der Bedingung einer als Selbstverwertung firmierenden Schöpfung von Wert nachzukommen vermag – dass also in einem solchen System die der menschlichen Arbeitskraft an die Hand gegebenen und Produktivkraft vindizierenden mechanisch-maschinellen Apparaturen und technisch-automatischen Prozeduren nicht wie die menschliche Arbeitskraft selbst wertschöpferisch, den materialen Produkten und funktionalen Leistungen, an deren Erzeugung und Erbringung sie mitwirken, originären Wert verleihend zu Buche schlagen.

Zwar tragen sie zum Wert, den die Produkte und Leistungen verkörpern, bei und vergrößern ihn, aber dieser Wert ist im Unterschied zu dem von der menschlichen Arbeitskraft beigesteuerten keine originäre Schöpfung, sondern bloß eine sekundäre Übertragung. Er erklärt sich mit anderen Worten aus dem Wert, den die Apparaturen und Prozeduren bereits mitbringen, den sie als ihrerseits Schöpfungen menschlicher Arbeitskraft verkörpern, und den sie nun im Zuge des Wertschöpfungsprozesses an die Produkte und Leistungen nur weitergeben. Statt wie die menschliche Produktionskraft sich, ihren Wert, in den Produkten und Leistungen zu magnifizieren und zu augmentieren, bleibt die der menschlichen Produktionskraft beigesellte sächliche Produktivkraft der maschinellen Apparaturen und technischen Prozeduren darauf beschränkt, diesen von ihr verkörperten Wert sich in den Produkten und Leistungen bloß sukzessive amortisieren, sprich, im Laufe ihres Einsatzes als solchen und unverändert reproduzieren zu lassen.

Die gegen die Mehrwerteinbußen, mit denen die staatliche Umverteilungspolitik das industrielle Kapital belastet, gerichtete Strategie einer Erhöhung der die menschliche Arbeitskraft komplementierenden und armierenden sächlichen Produktivität hat demnach, wertsystematisch gesehen, ihren nicht unbedingt im Sinne des Erfinders gelegenen Preis! Um die sozialstaatlich induzierten Verluste an Mehrwert wettzumachen und die der menschlichen Arbeitskraft abgewonnene Mehrwertmenge auf dem alten Stand zu halten, muss das Kapital immer größeren investiven Aufwand treiben, muss es immer mehr eigenen, in Gestalt maschineller Apparaturen und in Form technischer Prozeduren von ihm beigesteuerten und den Lohn- alias Arbeitskosten hinzugefügten Wert in den Wertschöpfungsprozess einbringen. Keine Frage, dass es dem industriellen Kapital so gelingen kann, den staatlichen Ein- und Zugriffen zum Trotz, die produzierte Mehrwertmenge aufrecht und den aus ihr sich speisenden Akkumulationsprozess stabil zu erhalten. Mehr erreichen kann es damit freilich nicht!

Was sich das industrielle Kapital von seiner gegen die staatliche Umverteilungspolitik aufgebotenen und dann angesichts eines Markts, der dank dieses seines Aufgebots an chronischer Überfüllung leidet und unter permanentem Konkurrenzdruck steht, zum unverbrüchlichen Bestandteil des Wertschöpfungsrepertoires erhobenen Strategie der Produktivkrafterhöhung eigentlich erhofft, nämlich eine der Beschleunigung des Akkumulationstempos dienliche Forcierung und Intensivierung des Ausbeutungsprozesses, mit anderen Worten, eine über die bloße Erhaltung hinausgehende Steigerung der Mehrwertrate, also des Wertanteils, der von der durch die menschliche Arbeitskraft geschöpften Wertmenge beim die Arbeitskraft betätigenden Kapital verbleibt, statt den Arbeitern und Angestellten, den die Arbeitskraft beschaffenden und liefernden Lohnbeziehern und Entgeltsempfängern, zuzufallen – diese eigentliche Hoffnung des industriellen Kapitals auf eine verstärkte Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft, einen vergrößerten Mehrwertanteil, lässt sich durch die Erhöhung der sächlichen Produktivkraft mittels Rationalisierung und Automatisierung des Produktionsprozesses unmöglich erfüllen.

Weil der Mehrwert, der sich durch die Mobilisierung sächlicher Produktivkraft, technischer und maschineller Produktivität, erzielen und dem Produkt vindizieren lässt, in Wahrheit gar keiner ist, sondern nur der sichselbstgleiche Wert, den die vom industriellen Kapital aufgebotenen maschinellen Apparaturen und technischen Prozeduren aus ihrer eigenen, menschlicher Arbeitskraft geschuldeten Schöpfungsgeschichte mitbringen und per Amortisierung, per sukzessiver Übertragung, an das Produkt abgeben, ist das Einzige und Äußerste, was die Auf- und Ausrüstung des Wertschöpfungssystems mit sächlicher Produktivkraft bewirken kann, eine Kompensation der durch die staatliche Umverteilungspolitik beziehungsweise den kommerziellen Konkurrenzkampf auf einem obstipativen Markt erzwungenen Abstriche am Mehrwert und die Aufrechterhaltung der Ausbeutungsquote alias Mehrwertrate, die von der durch den Amortisationswert der maschinellen Apparaturen und technischen Prozeduren vergrößerten Mehrwertmenge repräsentiert und zur Geltung gebracht wird.

Nur freilich die Mehrwertrate, der Mehrwert, bezogen auf den in Lohn oder Entgelt ausgedrückten Wert des Faktors menschliche Arbeitskraft, wird notabene dadurch bestenfalls aufrechterhalten, nicht hingegen die Profitrate, der Mehrwert, gemessen an den Gesamtkosten des Wertschöpfungsprozesses, also am Gesamtwert der menschlichen Arbeitskraft und der letzterer zur Hand gehenden und den Weg ebnenden maschinellen Apparaturen und technischen Prozeduren! Diese nicht nur die Lohnarbeitskosten, die Kosten für die menschliche Arbeitskraft, berücksichtigende, sondern auch und ebenso sehr die Kosten für die Arbeitsmittel, die Investitionen in das sächliche Produktionsensemble, in Rechnung stellende Quote des reinen Gewinns, den das industrielle Kapital aus dem Wertschöpfungsprozess zieht, lässt sich durch die Auf- und Ausrüstung nicht nur nicht aufrechterhalten, sondern tendiert sogar zu sinken, da ja die maschinellen Apparaturen und technischen Prozeduren keinen neuen Produktwert kreieren, sondern nur den eigenen, aus ihrer Schöpfungsgeschichte mitgebrachten Wert im Produkt reproduzieren und demnach der vom Produkt verkörperte Mehrwert, ungeachtet dessen, dass er absolut gesehen zunimmt und für sich genommen wächst, doch aber relativ und proportional, nämlich gemessen am Gesamtwert der für die Produktion erforderlichen Aufwendungen, mit fortschreitender Maschinisierung und Technisierung des Wertschöpfungssystems abnimmt und sich verringert.

Mag sich aber auch, was das industrielle Kapital sich vom dank der Amortisation der maschinellen Apparaturen und technischen Prozeduren vergrößerten Mehrwert, den das Produkt verkörpert, eigentlich erhofft, die Erhöhung nämlich des für das Tempo der Akkumulation alias Selbstverwertung des Kapitals maßgebenden Ausbeutungsgrads der menschlichen Arbeitskraft, nicht erfüllen, mag die Rate des im Produkt verkörperten größeren Mehrwerts, sprich, der Mehrwert proportional zum Wert der ausgebeuteten Arbeitskraft, bestenfalls gleich bleiben und die Rate des als Profit deklarierbaren Mehrwerts, sprich, der Mehrwert proportional zum Gesamtwert der Produktionskosten, also zum Wert sowohl der sich per Ausbeutung rentierenden menschlichen Produktionskraft als auch der sich per Abnutzung amortisierenden sächlichen Produktivkraft, sogar tendenziell sinken – was auf jeden Fall seine Erfüllung findet, ist das erwähnte Füllhornversprechen, das in der technischen Rationalisierung und maschinellen Automatisierung des Wertschöpfungsprozesses impliziert ist, nämlich die ebenso unverhältnismäßig zu wie abweichend von der durch den Einsatz sächlicher Produktivkraft moderat vergrößerten kapitalen Wertmenge exorbitante Zunahme der diese kapitale Wertmenge verkörpernden materialen Produktmenge, dies, mit anderen Worten, dass die kapitale Wertmenge, die die sich amortisierenden maschinellen Apparaturen und technischen Prozeduren in die materiale Produktmenge übertragen, ihr zu einer beispiellosen Vermehrung und Vervielfältigung gereichen, sie, die die Wertmenge verkörpernde Produktmenge, materialiter regelrecht hypertrophieren, in ihrem individualen Bestand, ihrer partikularen Komposition regelrecht explodieren lassen.

Ganz im Sinne der obigen Rede von einer die Ausbeutung der menschlichen Natur komplementierenden und armierenden Ausplünderung der außermenschlichen Natur, ihrer materialen Ressourcen und energetischen Potenziale, resultiert der systematisch-forcierte Einsatz sächlicher Produktivkraft in einer Flut von Gebrauchsdingen und Befriedigungsmitteln, einer Masse und Vielfalt von Subsistenzmitteln und Konsumgütern, die in dieser ihrer produktivitätsbedingten Hypertrophierung, dieser ihrer materialen Massierung und phänomenalen Diversifizierung die Zunahme des kapitalen Wesens, das sie zur Erscheinung bringen, die Vermehrung des Geldwerts, den sie verkörpern, regelrecht in den Schatten stellen und geradezu zum Gespött werden lassen.

So unberechenbar oder irrational die Schere zwischen den kapitalen Wert inkorporierender materialer Produktmenge und im materialen Produkt sedimentierter kapitaler Wertmenge, die die Auf- und Ausrüstung des Wertschöpfungssystems mit sächlicher, die menschliche Produktionskraft komplementierender und armierender Produktivkraft dank des letzterer eigenen und sie zur rücksichtslosen Ausplünderung der materialen Ressourcen und energetischen Potenziale der äußeren Natur befähigenden Ingeniums, ihres sich zum Ingenieurwesen entfaltenden Genies, aufreißen lässt – so unberechenbar und irrational diese Diskrepanz aber auch, industriell oder produktionsfaktisch gesehen, anmuten mag, so rational und kalkulatorisch nachvollziehbar ist, kommerziell oder distributionspraktisch genommen, was aus ihr folgt: nämlich die ebenso fortlaufende wie durchgängige Entwertung alias Verwohlfeilerung der im Vergleich mit der kapitalen Wertmenge, die sie verkörpert, ungleich stärker wachsenden materialen Produktmenge.

So gewiss diese dank der füllhornartigen Produktivität der maschinellen Apparaturen und technischen Prozeduren hypertrophierende und grassierende materiale Produktmenge in einer Unzahl ebenso diverser wie separater Güter und Dienstleistungen besteht, sich als ebenso diversifiziertes wie massiertes Sortiment aus einzelnen Artikeln und besonderen Offerten darbietet, so gewiss verteilt sich die im Vergleich zum Wachstum der materialen Produktmenge hinterhinkende kapitale Wertmenge auf eben diese Vielzahl und Vielfalt von Artikeln und Offerten – mit dem arithmetisch verbürgten Effekt, dass von der, was das Wachstumstempo betrifft, hinter der materialen Produktmenge immer weiter zurückbleibenden und relativ zu ihr abnehmenden kapitalen Wertmenge ein immer geringerer Anteil auf die als materiale Wertmenge sich präsentierenden einzelnen Artikel und besonderen Offerten entfällt und dementsprechend der Wert, den letztere kommerziell geltend machen können, ihr auf dem Markt, in Konkurrenz mit ihresgleichen, reklamierbarer Preis, nicht weniger unaufhaltsam als unablässig sinkt. Je länger die per Erfindung und Einsatz maschineller Apparaturen und technischer Prozeduren mobilisierte und der menschlichen Arbeitskraft sukkubierte sächliche Produktivkraft ihre Wirkung entfaltet und und je weiter sich dadurch die Schere zwischen der kapitalen Wertmenge und der materialen Produktmenge, die letzterer als Verkörperung dient, öffnet, umso wohlfeiler präsentieren sich auf dem Markt die einzelnen Artikel und jeweiligen Offerten, aus denen sich die materiale Produktmenge zusammensetzt oder in die sie sich, besser gesagt, zerfallen zeigt, und umso mehr lässt sich von ihnen mit allgemeinem Äquivalent, Wert sans phrase repräsentierendem Geld, käuflich erwerben, um das Erworbene sei`s subsistenziell zu gebrauchen, sei`s konsumtiv zu nutzen.

Genau diese aus der systematischen Maschinisierung und Technisierung des Wertschöpfungssystems resultierende Verwohlfeilerung der dem System kornukopisch entströmenden materialen Güter und realen Dienstleistungen aber ist es nun, aus der die Beschaffer und Lieferanten von Arbeitskraft, die vom Wertschöpfungssystem rekrutierten arbeiterschaftlichen Lohnbezieher und angestellten Entgeltsempfänger, Vorteil ziehen und die da macht, dass der zunehmend rationalisierte und automatisierte Wertschöpfungsprozess gleichzeitig mit und zusätzlich zu der beschriebenen energetischen Entlastung und Entspannung, die er ihnen bringt, auch eine Verbesserung ihrer subsistenziellen Lage, wo nicht gar ein wie immer bescheidenes Maß an konsumtiver Befriedigung für sie bereithält. In dem Maße, wie synchron mit der progressiven Maschinisierung und Technisierung des Wertschöpfungsprozesses die Diskrepanz zwischen kapitalem Produktwert und ihn verkörpernder materialer Produktmenge wächst und die einzelnen Güter und jeweiligen Dienstleistungen, aus denen letztere besteht, dementsprechend an Wert verlieren, sprich, sich verbilligen, gewinnt das Geld, das die lohnbeziehenden und entgeltsempfangenden Angestellten für ihre Arbeit und Tätigkeit erhalten und das durch die der staatlichen Umverteilungspolitik geschuldeten arbeitstariflichen Aufstockungen und sozialstaatlichen Zuwendungen bereits eine wie immer bescheidene Zunahme erfährt, quasi automatisch, weil systematisch bedingt, an Kaufkraft und ermöglicht damit seinen Beziehern und Empfängern einen so weit verstärkten Zugriff auf ihre fürs industrielle Kapital erzeugten oder erbrachten Schöpfungen, die auf dem Markt versammelten Güter und Dienstleistungen, dass die Betreffenden über die Verbesserungen ihrer arbeiterschaftlichen Subsistenz hinaus, die ihnen die staatliche Umverteilungspolitik bringt, sich mit dem Fug und Recht ihrer solchermaßen systemimmanent verstärkten Kaufkraft zu so etwas wie einer Teilhabe am bürgerlichen Konsum berufen, mit anderen Worten, in einen kommerziellen Distributionszusammenhang aufgenommen finden, der sie, die durch das industrielle Wertschöpfungssystem einerseits Benachteiligten und Ausgebeuteten, ebenso sehr und zugleich als andererseits dessen Begünstigte und Nutznießer etabliert.

Ohne dass sich an der Aufteilung der in Gestalt von materialen Gütern und in Form von realen Leistungen geschöpften kapitalen Wertmenge, am proportionalen Verhältnis also zwischen dem Teil der Wertmenge, der vom industriellen Kapital an diejenigen, die ihm ihre Arbeitskraft überlassen, qua Lohn beziehungsweise Leistungsentgelt abgegeben wird, und dem als Mehrwert firmierenden Teil von ihr, den das industrielle Kapital mit Beschlag belegt und als sein Eigen einbehält, über die Modifikationen beziehungsweise Korrekturen hinaus, die der Staat mit seinen umverteilungspolitischen Maßnahmen an ihm vornimmt, etwas änderte, finden sich also rein systemimmanent, ausschließlich aufgrund der durch eben jene staatliche Sozialpolitik provozierten und dann wegen des kommerziellen Konkurrenzdrucks, den sie selber erzeugt, kontinuierten Schwerpunktverlagerung von der organisch-menschlichen Produktionskraft zur mechanisch-sächlichen Produktivkraft, die Beschaffer und Lieferanten der Produktionskraft, die ihre Arbeitskraft aufbringenden und einsetzenden Arbeiter und Angestellten, mit einem ihnen zugänglicheren Mehr an materialer Produktmenge, einem dank des geringeren Wertquantums, den die einzelnen Artikel und Offerten verkörpern, wohlfeileren und entsprechend erschwinglicheren Kontingent an Subsistenzmitteln begünstigt und belohnt.

Mag auch der den kapitalen Mehrwert verkörpernde Löwenanteil der dem produktivkräftig-industriellen System entströmenden materialen Produktmenge unverändert beziehungsweise nach Maßgabe sozialstaatlicher Umverteilungspolitik leicht moderiert anderen als den arbeiterschaftlichen Lohnbeziehern und angestellten Entgeltsempfängern, nämlich der als Kapitalklientel fungierenden bürgerlichen Klasse, zufließen, was von der Flutwelle materialer Produkte und realer Leistungen, die durch die technische Rationalisierung und maschinelle Automatisierung des Wertschöpfungsprozesses ausgelöst wird, den Lohnbeziehern und Entgeltsempfängern bleibt und als ihrem Lohnniveau beziehungsweise ihrer Entgeltsstufe entsprechendes Angebot an Lebens- und Befriedigungsmitteln verfügbar wird, reicht jedenfalls hin, um sie der subsistenziellen Not und dem existenziellen Elend, worein der industrielle Wertschöpfungsprozess sie bis dahin sukzessive stürzt und worin er sie grosso modo verhält, zu entziehen und ihnen ein in der Geschichte industrieller Ausbeutung nie dagewesenes und in der Tat unerhörtes Maß an auskömmlicher materialer Subsistenz und annehmlicher sozialer Existenz zu ermöglichen.

Energetisch entlastet und subsistenziell begünstigt geben die Lohnarbeitenden ihre klassenkämpferische Ablehnung des Wertschöpfungssystems und ihren sozialrevolutionären Widerstand gegen es auf und bequemen sich zur gewerkschaftlichen Kooperation und gesellschaftlichen Kollaboration mit ihm. Zudem verleiht ihnen die produktivkraftbedingte Umgestaltung des Wertschöpfungssystems ein Maß an funktioneller Qualifikation und kommerzieller Signifikanz, das sie ökonomisch zu unersetzlichen Mitarbeitern und politisch zu unentbehrlichen Sozialpartnern des Systems avancieren lässt.

So also geschieht es, dass die auf die staatliche Umverteilungspolitik reagierende Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des industriellen Kapitals, seine auf die Komplementierung und Armierung menschlicher Produktionskraft mit sächlicher Produktivkraft setzende Schwerpunktverlagerung, zwar ihren realökonomischen Zweck einer dem Verlust an Mehrwert, den ihm jene Umverteilungspolitik zumutet, trotzenden Steigerung der Mehrwertrate, von einer Aufrechterhaltung der Profitrate ganz zu schweigen, gründlich verfehlt, dabei aber paradoxerweise dem sozialpolitischen Ziel, das die staatliche Umverteilungspolitik mit den von ihr dem industriellen Kapital zugemuteten Abstrichen am Mehrwert beziehungsweise Einbußen an Profit verfolgt, dienlich ist und Vorschub leistet. Wiewohl realökonomisch gegen die Beschränkungen gerichtet, die die staatliche Umverteilungspolitik der vom industriellen Kapital praktizierten liberalistisch-freizügigen Verwertung alias anarchistisch-hemmungslosen Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft auferlegt, beschert die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie, die das industrielle Kapital gegen die staatlichen Zumutungen aufbietet, den Beschaffern und Lieferanten der Arbeitskraft ein solches Maß nicht nur an energetischer Entlastung und Entspannung, sondern mehr noch an subsistenzieller Versorgung, wo nicht gar konsumtiver Befriedigung, dass die durch generationenlange Entbehrungen und Enttäuschungen zermürbten und demoralisierten Betroffenen eigentlich gar nicht anders können, als gleichermaßen ihre soziale Haltung und ihre politische Einstellung zum industriellen Wertschöpfungssystem, ihrem kapitalen Arbeitgeber, zu revidieren und mit letzterem, wenn schon nicht ihren wirtschaftspolitisch bedingungslosen Frieden zu machen, so doch aber auf ein verhandelbar sozialpartnerschaftliches Arrangement sich einzulassen.

Paradoxerweise in die gleiche Richtung wirksam wie die staatliche Umverteilungspolitik, der sie doch eigentlich in die Parade zu fahren und das Handwerk zu legen gedacht ist, vollbringt die kapitale Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie, die Strategie einer nicht sowohl Verdrängung und Ablösung als vielmehr Ergänzung und Aufrüstung menschlicher Arbeitskraft durch sächliche Produktivität, was die staatliche Umverteilungspolitik allein und für sich genommen nicht zu erreichen vermag: Sie legt den Grund für eine operationelle Verschonung und subsistenzielle Versorgung, durch die sich die lohnbeziehenden Arbeiter und entgeltsempfangenden Angestellten der materialen Not und dem sozialen Elend, denen sie so lange ausgesetzt waren, wenn nicht gleich effektiv, so jedenfalls prospektiv enthoben finden, und schafft so die Voraussetzung dafür, dass das Gros der Betroffenen sich bereit zeigt, von einer klassenkämpferisch prinzipiellen Ablehnung des ihre Arbeitskraft verwertenden, sprich, sie ausbeutenden politisch-ökonomischen Systems Abstand zu nehmen und ihren sozialrevolutionären Widerstand gegen es aufzugeben und stattdessen nicht nur sich als ökonomisch kooperativer Faktor funktionell in es einzufügen, sondern mehr noch es als politisch affirmativer Akteur fraktionell mitzutragen.

In ebenso unabsichtlicher wie obliquer Konsequenz der Komplementierung und Armierung des Wertschöpfungssystems durch sächliche Produktivkraft mit den Bedingungen ihrer Arbeit zunehmend versöhnt und mit deren Früchten merklich belohnt, vollziehen die lohnbeziehenden Arbeiter und entgeltsempfangenden Angestellten des industriellen Kapitals in wachsender Zahl jene Wendung vom sozialistisch-konfrontativen, kurz, revolutionären Gegenspieler des Systems zu dessen sozialdemokratisch-kritischem, kurz, revisionärem Mitspieler, die ihre gewerklichen Vereinigungen und politischen Organisationen zu gleichermaßen einem grundlegenden Element des wirtschaftlichen Systems selbst und einer tragenden Säule der durch das System bedingten gesellschaftlichen Ordnung werden lässt.

Die Wendung von der sozialistisch-klassenkämpferischen Konfrontation zu einer demokratisch-sozialkritischen Partizipation, die die Arbeiter und Angestellten in der Konsequenz ihres der produktivitätsbedingten Um- und Aufrüstung des Wertschöpfungssystems geschuldeten Avancements zu dessen energetisch vergleichsweise begünstigten Schutzbefohlenen und subsistenziell ansatzweise belohnten Nutznießern vollziehen, hat nun aber tiefgreifende Rückwirkungen auf die Struktur des Wertschöpfungssystems selbst und damit nolens volens auch auf die Architektur der auf letzteres als auf ihr primum mobile bauenden bürgerlichen Gesellschaft. Auf ihren nach Maßgabe seiner produktivkräftigen Um- und Aufrüstung aus einem definitiven Unterdrücker und Zuchtmeister in einen prospektiven Patron und Wohltäter mutierten wertschöpfungssystematischen Arbeitgeber sich gleichermaßen emotional einlassend und funktional verlassend, machen sie, seine aus der Mutation praktischen Vorteil und faktischen Gewinn ziehenden Arbeitnehmer, sich seine zu Lasten ihres empirischen Daseins entfaltete Verwertungsperspektive immer stärker intentional zu eigen, machen sich mehr und mehr mit seinem auf Kosten ihres organischen Vermögens betriebenen akkumulativen Vorhaben operational gemein. Vom Wertschöpfungssystem wie nie zuvor in ihrer Arbeit entlastet und mehr als je für die Arbeit belohnt, verändern sie ihre Einstellung zu ihm und gewahren in ihm eine Grundbedingung ihrer materialen Subsistenz und ihrer sozialen Existenz, der sie sich nicht mehr nur notgedrungen unterwerfen und mit der sie sich nicht mehr nur gezwungenermaßen abfinden, sondern mit der sie sich aus den guten Gründen des erleichterten Lebens beziehungsweise verbesserten Auskommens, das es ihnen bietet, unter dem leiderprobten Vorbehalt natürlich, dass es nicht bloß stationär hält, sondern mehr noch evolutionär einlöst, was es verspricht, einverstanden zeigen und die sie unter diesem sozialkritischen Vorbehalt mitzutragen und sogar mitzugestalten bereit sind.

Durch die Bereitschaft der lohnbeziehenden Beschaffer und Lieferanten von Arbeitskraft, das ihnen wenn schon nicht zum veritablen Füllhorn, so immerhin doch zur passablen Wundertüte geratende Wertschöpfungssystem nicht nur affirmativ mitzutragen, sondern mehr noch aktiv mitzugestalten, verändert sich nicht nur deren subjektive Einstellung zu ihm, sondern kommt es nolens volens auch zu einer Revision und Adjustierung ihrer objektiven Stellung ihn ihm. Wie könnte das auf reibungsloses Funktionieren und größtmögliche Effektivität abonnierte Wertschöpfungssystem verfehlen, die ökonomische Kooperationsbereitschaft, die ihm die energetisch entlasteten und subsistenziell belohnten und dadurch aus kontraktiven Leistungserbringern zu kollaborativen Arbeitnehmern entspannten Arbeiter und Angestellten bezeigen, und das politische Friedensangebot, das sie ihm in dieser Form machen, dankbar anzunehmen und ihnen beides durch die Gewährung eines wie immer auch in Formalitäten sich erschöpfenden Mitspracherechts und die Einräumung einer wie sehr auch aufs Jasagen und Abnicken eingeschworenen Teilhabe an den Entscheidungsprozessen zu honorieren? Und wie könnte es dabei ausbleiben, dass die den Arbeitern und Angestellten zugestandene Mitsprache und Teilhabe über den ihr vom industriellen Kapital zugedachten Formalismus beziehungsweise Automatismus hinaus die Gestalt eines realen Entscheidungskriteriums annimmt und das Gewicht einer tatsächlichen Einflussnahme gewinnt?

Zum einen nämlich macht die Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungsprozesses, die Auf- und Ausrüstung des Wertschöpfungssystems mit technischem Knowhow und maschineller Produktivkraft, eine Strukturierung, Qualifizierung und Spezialisierung der menschlichen Arbeitskraft erforderlich, die deren Beschaffer und Lieferanten ihrer bis dahin für sie geltenden personalen Beliebigkeit und relativen Austauschbarkeit entzieht und sie zu ebenso durchweg unverzichtbaren wie jeweils schwer ersetzbaren Kollaborateuren alias Mitarbeitern avancieren lässt.

Und zum anderen lässt angesichts der die kapitale Wertmenge unverhältnismäßig übersteigenden materialen Produktmenge, in der die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie des industriellen Kapitals resultiert, die teils durch die staatliche Umverteilungspolitik absolut gestärkte, teils durch die Verwohlfeilerung der Produkte, zu der die Strategie führt, relativ expandierte Kaufkraft der lohnbeziehenden Arbeiter und entgeltsempfangenden Angestellten deren kommerzielle Beteiligung an der Einlösung der in der Produktmenge verkörperten Wertmenge, ihren subsistenziellen beziehungsweise konsumtiven Wertrealisierungsbeitrag, immer wichtiger und unentbehrlicher werden. Auch wenn die absolut, gemessen an der umverteilungsforcierten Entwicklung des Lohnniveaus, und relativ, bezogen auf die produktivitätsinduzierte Entwicklung des Produktwerts, verbesserte Kaufkraft der Lohnbezieher und Entgeltsempfänger das in der expropriativen Mehrwertschöpfung des industriellen Kapitals ebenso systematisch exekutierte wie logisch implizierte Wertrealisierungsproblem natürlich nicht lösen kann, weil ja die umverteilungspolitischen Eingriffe des Staats sich auf bloße Modifikationen der ausbeuterischen Mehrwertschöpfung und Korrekturen ihrer schlimmsten Auswüchse beschränken und die systemimmanent produktivitätsbedingte Verwohlfeilerung der Produkte das Problem als solches tatsächlich gar nicht berührt und, was die Proportion zwischen dem den Arbeitern und Angestellten überlassenen Wertanteil und dem vom Kapital angeeigneten Mehrwert betrifft, vielmehr alles so belässt, wie es ist – auch wenn also die verbesserte Kaufkraft der lohnbeziehenden Arbeiter und entgeltsempfangenden Angestellten am Problem der Mehrwertrealisierung nichts Wesentliches ändert, ist doch die der Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungsprozesses geschuldete, kurz, produktivitätsbedingte Zunahme der kapitalen Wert verkörpernden materialen Produktmenge, deren hypertrophes Wachstum, von der Art, dass ohne die nach Maßgabe dieser ihrer verbesserten Kaufkraft tatkräftige Mitwirkung der Lohnbezieher und Entgeltsempfänger am Wertrealisierungsgeschäft das schiere Volumen der kapitaliter unerlösten materialen Produktmasse, der schiere Rückstau des kein geldliches Äquivalent findenden sächlichen Angebots, im Handumdrehen zu einem kommerziellen Darmverschluss, einer Verstopfung des Marktes geriete, die das dem Wertschöpfungssystem in die Wiege gelegte chronische Mehrwertrealisierungsproblem zur unleugbar letalen Absatzkrise kulminiert zeigte und als solche ins gesellschaftliche Blickfeld rückte.

Mag also auch der Wertrealisierungsbeitrag der Lohnbezieher und Entgeltsempfänger, ihre subsistenzielle oder gar konsumtive Mitwirkung auf dem Markt, die Achillesferse des Wertschöpfungssystems nicht aus der Welt zu schaffen, sprich, das ihm angeborene Mehrwertrealisierungsproblem nicht zu bewältigen, geschweige denn zu lösen imstande sein, wozu ihr kommerzieller Einsatz doch immerhin taugt, ist, das unter den Bedingungen der Rationalisierung und Automatisierung des Systems im Nu zur letalen Krise auszuarten disponierte chronische Problem vorläufig zu kaschieren und bis auf Weiteres zu vertagen, es mit anderen Worten als das dicke Ende, das katastrophische Finale, auf das es nicht weniger konsequenziell hinausläuft als prinzipiell hinzielt, auf die immer noch einmal verlängerte Bank zu schieben.

Die aus der energetischen Entlastung und subsistenziellen Belohnung, die die Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungssystems ihnen bringt, erklärliche Bereitschaft der Arbeiter und Angestellten des industriellen Kapitals, mit ihm und seinem System gleichermaßen gewerkschaftlich zu kooperieren und gesellschaftlich zu kollaborieren, sprich, sich mit ihm als ebenso unabweislichem ökonomischem Patron wie unvermeidlichem politischem Partner gemein zu machen und zu arrangieren – diese Bereitschaft ist also keineswegs ein einseitiges Entgegenkommen, geschweige denn eine bedingungslose Kapitulation. Ihr korrespondiert vielmehr die ebenfalls der Produktivkraftentwicklung des Wertschöpfungssystems geschuldete und nämlich der funktionellen Qualifikation und reellen Bedeutung, die letztere den Lohnbeziehern und Entgeltsempfängern gleichermaßen in Ansehung ihrer Stellung im Wertschöpfungsprozess und hinsichtlich ihrer Rolle beim Wertrealisierungsgeschäft vindiziert, Rechnung tragende Bereitschaft des industriellen Kapitals, sich uno actu seines obsessiven Verwertungstriebs und monomanen Akkumulationsstrebens als wohlmeinender Sachwalter und weitsichtiger Vertreter der subsistenziellen Bedürfnisse und der existenziellen Ansprüche eben jener lohnbeziehenden Arbeiter und entgeltsempfangenden Angestellten zu profilieren und in Szene zu setzen.

In eben dem Maß, wie die Arbeiter und Angestellten sich unter dem Eindruck der sie wundertütig entlastenden und belohnenden füllhornartigen Produktivität des Wertschöpfungssystems bewogen finden, ihren ökonomisch fundamentalen Widerstand gegen das System fahrenzulassen und von ihrem politisch radikalen Kampf gegen es Abstand zu nehmen und es, sich auf konstruktive Kritik an ihm und reformatorische Forderungen an es beschränkend, als unverzichtbare Grundlage ihrer materialen Subsistenz und unverrückbare Rahmenbedingung ihrer sozialen Existenz gelten zu lassen, findet auch das Wertschöpfungssystem selbst unter dem Druck der funktionellen Qualifikation und kommerziellen Signifikanz, die eben jene Entwicklung seiner Produktivität den Arbeitern und Angestellten nach- und zuweist, sich genötigt, seine letzteren gegenüber bis dahin praktizierte rücksichtslos ausbeuterische Kaltschnäuzigkeit und hemmungslos zynische Gleichgültigkeit aufzugeben und sie, wie immer auch im Rahmen und unter Wahrung des Verwertungsimperativs alias Akkumulationsprinzips, als ihm gleichermaßen ökonomisch anvertraute Schutzbefohlene und politisch angetraute Sozialpartner anzuerkennen und in Rechnung zu stellen.

Folge der unter dem Druck und Eindruck der produktivkräftigen Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungssystems zustande kommenden wechselseitigen Akzeptanz alias sozialpartnerschaftlichen Anerkennung einerseits des qua Wertakkumulation prinzipiellen Erfordernisses des industriellen Kapitals durch die Beschaffer und Lieferanten der Wertsubstanz Arbeitskraft und andererseits des qua Subsistenz elementaren Bedürfnisses der letzteren durch das industrielle Kapital ist der konstatierte funktionale Strukturwandel des Wertschöpfungssystems, seine Verwandlung aus einem klassengesellschaftlich disponierten Ausbeutungsinstrument in einen interessengemeinschaftlich neutralisierten Herstellungsapparat. Dank einerseits der energetischen Entlastung und subsistenziellen Belohnung, die das produktivitätsentfesselte Wertschöpfungssystem für die Arbeiterschaft und das angestellte Personal bereithält, und kraft andererseits der wertschöpferischen Qualifizierung und der wertrealisatorischen Bedeutung, die durch eben jene Entfesselung der Produktivität die Arbeiter und Angestellten für das industrielle Kapital erringen, finden sich beide, arbeiterschaftliches beziehungsweise angestelltes Personal und industrielles Kapital, zu einer als produktive Arbeitsgemeinschaft wirksamen projektiven Partnerschaft zusammengeschlossen, in der die Lohnarbeitenden und Entgeltsempfangenden als wegen des besseren Auskommens, das ihnen das Geben ihrer Arbeitskraft gewährt, mehr oder minder bereitwillige und kooperative Arbeitnehmer agieren und das industrielle Kapital als wegen der weiteren Akkumulation, die ihnen das Nehmen der Arbeitskraft sichert, als mehr oder minder rücksichtsvoller und konzessiver Arbeitgeber firmiert – einer projektiven Partnerschaft also, die das Motto "leben und leben lassen“ zur Devise ihres dadurch seiner ursprünglichen liberalistisch-kontraktiven Dynamik entkleideten und zu sozialdemokratischer Verträglichkeit modifizierten Vertragsverhältnisses erhebt und die zwar jede Menge Raum für Streit um die Aufteilung des Mehrwerts, für Tarifauseinandersetzungen und Verteilungskämpfe, lässt, die aber, weil beide Kontrahenten nunmehr darin übereinkommen, dass die Überführung von Arbeitskraft in Geldwert Dreh- und Angelpunkt der eben deshalb als Wertschöpfungssystem organisierten gesellschaftlichen Reproduktion und alleinige Quelle nicht weniger jeglichen subsistenziellen Auskommens als allen konsumtiven Reichtums ist, keinen Boden mehr für klassenkämpferische Konfrontation, von sozialistischer Revolution zu schweigen, bietet.

Der per Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie das Wertschöpfungssystem heimsuchende Strukturwandel hat in dem Maße, wie er die Wertschöpfenden zu Mitarbeitern und Sozialpartnern ihres kapitalen Ausbeuters avancieren lässt, Rückwirkungen auf die soziale Architektur der bürgerlichen Gesellschaft. Die bürgerliche Klasse findet sich aus ihrer bisherigen Funktion als politische Partnerin und ideologische Komplizin des Kapitals verdrängt, ohne freilich die Rolle als ökonomische Nutznießerin einzubüßen und auch ohne, dass die politische Macht und das ideologische Sagen von ihr zu den nun als gesellschaftliche Mitarbeiter und gewerkschaftliche Sozialpartner des Kapitals figurierenden Wertschöpfenden wechselte.

Der mit der mechanischen Automatisierung der Arbeitsmittel und technischen Rationalisierung der Produktionsverfahren beziehungsweise mit der magischen Wirksamkeit und füllhornartigen Ergiebigkeit, die ihre Automatisierung und Rationalisierung den Arbeitsmitteln und Produktionsverfahren verleiht, einhergehende und in einer kooperativen Interessengemeinschaft zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern alias Beschaffern und Nutzern der Arbeitskraft, kurz, einer partnerschaftlichen Kooperation zwischen personeller Belegschaft und industriellem Kapital resultierende ökonomische Strukturwandel des Wertschöpfungssystems hat nun aber auch tiefgreifende Auswirkungen auf die politische Architektur der auf dem Wertschöpfungssystem fußenden bürgerlichen Gesellschaft.

Als das klassengesellschaftliche Ausbeutungsinstrument, als das es beziehungsweise das von ihm ins Werk gesetzte Wertschöpfungssystem bis dahin funktioniert, findet und hat das industrielle Kapital seinen gesellschaftlichen Bundesgenossen und politischen Partner in der bürgerlichen Klasse. Auf sie ist es angewiesen, wenn es sein wahres und wirkliches Telos, die Schöpfung von Mehrwert zwecks akkumulativer Selbstverwertung erfüllen will, und sie nämlich braucht es, um die industriell geschöpfte sächliche, in materialen Gütern und realen Dienstleistungen verkörperte Wertmenge kommerziell in die als Geldform firmierende reine Wertform zu überführen, die conditio sine qua non für den Fortgang und das Gelingen des als kapitaler Akkumulationsmechanismus funktionierenden industriellen Wertschöpfungsprozesses ist. Als durch ihre konsumtive Tätigkeit den industriell geschöpften Mehrwert kommerziell realisierende und damit das Alpha und Omega der industriellen Wertschöpfung, die kapitale Akkumulation, sicherstellende gesellschaftliche Formation ist ex actu dieser ihrer nicht zwar lohnbeziehend-produktiven Teilnahme am Wertschöpfungsprozess, wohl aber geldbesitzend-konsumtiven Teilhabe an dessen Früchten die bürgerliche Klasse die natürliche Begünstigte und Nutznießerin des industriellen Kapitals und seiner menschliche Arbeitskraft in sächlichen Geldwert transsubstantiierenden Ausbeutungsmaschine.

Wobei die Rede von "natürlich“ cum grano salis zu nehmen, um nicht zu sagen, regelrecht irreführend ist. In ihrer historischen Wahrheit nämlich ist die bürgerliche Klasse ein höchst künstliches Gebilde von Gnaden des industriellen Kapitals selbst, ein soziales Artefakt, von ihm ins Leben und auf den Plan gerufen, um dessen anfängliche gesellschaftliche Bundesgenossin und politische Partnerin, die als hereditäre Klasse aus vorbürgerlich-territorialherrschaftlichen Zeiten überkommene primäre Begünstigte und Nutznießerin kommerziellen Austauschs alias geldwertigen Handelns, die feudale Oberschicht, zu verdrängen und zu ersetzen. Als dank ihrer territorialen Fundierung und sozialen Frondierung noch halbwegs ökonomisch selbständiger und politisch eigenmächtiger Stand erweist sich diese feudale Oberschicht auch in ihrer absolutistisch domestizierten, auf ein höfisches Leben und dessen zeremonielle Sinnlosigkeit alias kataleptische Etikette eingeschworenen Form mit ihren prärogativen Anmaßungen und ihrem aus ihnen sich herleitenden exzessiven Müßiggang beziehungsweise mit ihren obstruktiven Privilegien und ihrem auf sie gegründeten demonstrativen Konsum für das in Entfaltung begriffene Wertschöpfungssystem als ein im Zuge seiner Entfaltung wachsendes Ärgernis und immer massiverer Stein des Anstoßes, als ein Klotz am Bein des industriellen Kapitals, der es nicht nur teuer zu stehen kommt und aktiv seinen Fortgang hemmt, sondern der es auch reaktiv vom Wege abzubringen und aus einem der Akkumulation verpflichteten, auf die Selbstverwertung konzentrierten Akteur, einem kapitalen Entrepreneur, zu einem Agenten eben jener höfischen Oberschicht, einem auf ihren demonstrativen Konsum, ihr Luxusleben, kaprizierten Impresario, degenerieren zu lassen droht.

Dieser Gefahr begegnet das industrielle Kapital dadurch, dass es unter dem zentralistischen Schutz und bürokratischen Schirm der von ihm etablierten und als Renegat des feudalen Machtgefüges zu dessen Nemesis instrumentalisierten absolutistischen Herrschaft einerseits und unter den günstigen Auspizien der demographischen Umwälzungen, agrartechnischen Fortschritte und hygienisch-medizinischen Errungenschaften, die es selber auslöst beziehungsweise zu denen es inspiriert, andererseits aus den ebenso bescheidenen wie verstreuten Kontingenten der von ihm als nur erst hermetisch-freimaurerischer Handelsmacht, kommerziellem Kapital, bis dahin in Szene gesetzten stadtbürgerlich-kommunalen Klientel eine ebenso allgegenwärtig wie umfassend neue gesellschaftliche Formation, die bürgerliche Klasse, entstehen lässt, um nicht zu sagen, hervorzaubert, die sowohl ihrer schieren Menge nach als auch nach Maßgabe der ständischen Prätentionslosigkeit und Willfährigkeit, mit der sie dem industriellen Kapital selbst begegnet, und der zivilen Nützlichkeit und professionellen Vielseitigkeit, die sie in Ansehung der Bedürfnisse und Erfordernisse des durch letzteres organisierten und konditionierten neuen gesellschaftlichen Corpus beweist, eine ideale Alternative zur feudalen Oberschicht darstellt und einen optimalen Ersatz für sie bietet.

Als jeglicher territorialen Fundierung und Verankerung bare und keiner daraus sich herleitenden prärogativen Positionierung beziehungsweise hereditären Privilegierung teilhaftige und, was ihr eigenes Wohlergehen und Gedeihen betrifft, ganz und gar auf den Erfolg des kapitalen Unternehmens und dessen Segnungen angewiesene, bunt gemischte Formation aus sozialen Dienstleistern, kommunalen Amtswaltern, gouvernementalen Funktionsträgern, akademischen Freiberuflern und zivilen Meinungsmachern steht die bürgerliche Klasse der Aufgabe einer politisch-programmatischen Unterstützung und ideologisch-propagandistischen Förderung der vom industriellen Kapital verfolgten klassengesellschaftlichen Ausbeutungsstrategie weit vorbehaltloser und aufgeschlossener gegenüber als die in ihren obsoleten Traditionen befangene und auf ihren elitären Status fixierte feudale Oberschicht und scheint in der Tat wie gemacht für die Rolle des politischen Partners und ideologischen Komplizen der unter dem Schutz und Schirm einer absolutistischen Herrschaft, der sie selber finanziell den Steigbügel hält und institutionell unter die Arme greift, sich qua industrielles Kapital in Szene setzenden ökonomischen Macht.

Eben deshalb aber ist es auch durchaus folgerichtig und geradezu unvermeidlich, dass die qua industrielles Kapital sich etablierende ökonomische Macht dieser ihr als neue Partnerin und ideologische Komplizin sich anbietenden oder vielmehr regelrecht aufdrängenden und als bürgerliche Klasse firmierenden sozialpraktischen, bürokratischen, akademischen und publizistischen Klientel mehr und mehr die bis dahin von der feudalen Oberschicht wahrgenommene und für das Wachsen und Gedeihen des Wertschöpfungssystems entscheidende Aufgabe der geldwertigen Realisierung des von letzterem in Gestalt von materialen Gütern und in Form von realen Leistungen produzierten sachwertigen Mehrwerts überträgt und dass es sie zwecks Wahrnehmung dieser ihr übertragenen Aufgabe sei`s via directa, durch unmittelbare Beteiligung an den Profiten, die es per Wertschöpfungsprozess generiert, sei`s modo obliquo, durch mittelbare Zuwendungen aus dem Profitanteil, den per Fiskus und Taxus der Staat sich zueignet, mit dem nötigen Geldwert ausstattet. Und indem das industrielle Kapital die von ihm ins Leben und auf den Plan gerufene und als politische Verbündete und ideologische Unterstützerin in Anspruch genommene bürgerliche Klasse nicht etwa nur ausreichend subventioniert und mit dem Lebensnotwendigen versieht, sondern als neue Mehrwertrealisiererin vom Dienst derart großzügig honoriert beziehungsweise üppig dotiert, dass sie in die Lage versetzt wird, einen dem Müßiggang und Luxusleben der feudalen Oberschicht wenngleich nicht ebenbürtigen, so jedenfalls doch nacheifernden Konsum zu treiben und Wohlstand zu genießen, schlägt es quasi zwei Fliegen mit einer Klappe: Es sichert der wachsenden sächlichen Mehrwertmenge, die es produziert, ihre kommerzielle Realisierung, und es versüßt seiner neuen politischen Partnerin und ideologischen Komplizin ihre ökonomische Abhängigkeit von ihm, ihre Angewiesenheit auf die Teilhabe an den Erträgen seines wertschöpferischen Ausbeutungsbetriebs, überzeugend und nachhaltig genug, um sie aus einer seinem ökonomischen Unternehmen bloß subsistenziell verpflichteten notgedrungenen politischen Mitläuferin und gedungenen ideologischen Vertreterin zu einer ihm vielmehr existenziell verfallenen engagierten Mitstreiterin beziehungsweise enragierten Verfechterin mutieren zu lassen.

Und nicht genug damit, dass sich die als ebenso zahlreiche wie neuartige soziale Formation in Erscheinung tretende bürgerliche Klasse, die es unter Schützenhilfe beziehungsweise Federführung der von ihm in den Sattel oder vielmehr auf den Thron gehobenen absolutistischen Herrschaft aus dem dank seiner obsessiven Kreativität und monomanen Produktivität ebenso funktionell vervielfältigten wie substanziell vervielfachten Sozialcorpus hervorzaubert, ihm, dem industriellen Kapital, ebenso sehr ideologisch nach dem Munde redet wie politisch aus der Hand frisst, sie erweist sich darüber hinaus und mehr noch als ein ebenso ökonomisch nützlicher Mitarbeiter wie strategisch wichtiger Helfershelfer. Ökonomisch nützlich zeigt sie sich in dem Maße, wie sie sich als personale Rekrutierungsbasis, als humankapitales Reservoir bewährt, das das expandierende und sich differenzierende Wertschöpfungssystem, dem nach Zauberlehrlingsmanier die kleine Schar seiner anfänglichen Initiatoren und Entrepreneure weder funktionell länger gerecht zu werden noch professionell weiter Genüge zu leisten vermag, mit dem für seinen Betrieb und seinen Erfolg erforderlichen Nachschub an Führungs-, Verwaltungs- und Vermarktungskräften versorgt und so der Entfaltungslogik beziehungsweise dem Entwicklungsgesetz eines gesellschaftlichen Unternehmens zum Durchbruch verhilft und Geltung verschafft, das nach Maßgabe seiner Expansion und Differenzierung seine als personale Urheber und individuelle Erfinder figurierenden Herren und Meister ausmustert und abdankt und durch ihm assimilierte und integrierte dienstbare Geister, durch von ihm konditionierte hausgemachte Funktionäre, seiner Präsenz entspringende indigene Repräsentanten und ihm kreatürlich zugehörige Agenten, ablöst und ersetzt.

Und nicht nur leistet die von ihm aus dem Hut des Sozialcorpus gezauberte bürgerliche Klasse dem industriellen Kapital zusätzlich zu der Mehrwertrealisierungsaufgabe, die es ihr überträgt, diesen ökonomisch nützlichen Dienst, ihm die für seinen Betrieb nötigen und dessen Avancement aus einem eigenmächtig-privaten Projekt zum selbstmächtig-korporativen System gemäßen Führungs-, Verwaltungs- und Vermarktungskräfte zu liefern, sie erledigt für ihn, ihren ökonomischen Partner, darüber hinaus das politisch wichtige Geschäft, ihm die zwar anfangs unentbehrliche, im Fortgang aber zunehmend beschwerliche absolutistische Herrschaft vom Halse zu schaffen. Auf die absolutistische Herrschaft muss sich das industrielle Kapital einlassen, sie muss es auf den Thron heben, damit sie als der territorialherrschaftlich-feudalen Ordnung im buchstäblichen Sinne entsprungener Renegat, als letztere aufmischender widernatürlicher Wechselbalg, als leviathanisches Monstrum, das feudale Machtgefüge, quasi mit Beelzebub den Teufel austreibend, demontiert und die feudalen Mächte, indem es sie mit den finanziellen Mitteln, die ihm das industrielle Kapital an die Hand gibt, sei`s offensiv bekämpft und überwindet, sei`s konsumtiv ködert und verführt, ihrer politischen Macht und ständischen Autonomie beraubt und ins Exil höfischen Chargentums, ins Abseits zeremonieller Prätention, ins Niemandsland eines ostentativen Luxuslebens verbannt. Indem nun aber die absolutistische Herrschaft diesem Erfordernis der Entmachtung und Marginalisierung der feudalen Herrschaften Genüge getan und damit den Raum und die Zeit für deren Ablösung und Ersetzung durch die bürgerliche Klasse in der Rolle der politischen Partnerin und ideologischen Komplizin des industriellen Kapitals geschaffen hat, hat sie die ihr von letzterem zugedachte Aufgabe erfüllt und wird wegen der Eigen-, Großmanns- und Verschwendungssucht, der sie in Ausübung ihrer absolutistischen Drachentöterrolle verfällt, dem industriellen Kapital zu einer ebenso unsinnigen wie kostspieligen Liaison, einer ebenso dysfunktionalen wie obsoleten Altlast.

Genau dieses politischen Problems einer absolutistischen Herrschaft, die als institutionelle Verweserin des Gemeinwesens, als Staatsmacht, nicht mehr in das novellierte, vom industriellen Kapital entworfene und geprägte gesellschaftliche Bild passt, nimmt sich nun die bürgerliche Klasse an und löst es. Mit ihrer Formation aus sozialen Dienstleistern, kommunalen Amtswaltern, gouvernementalen Funktionsträgern, akademischen Freiberuflern und zivilen Meinungsmachern, die der wertschöpferische Aufbruch des Sozialcorpus ins Kraut schießen lässt, die staatlichen Institutionen nicht weniger als die gesellschaftlichen Korporationen infiltrierend und durchdringend, zieht die bürgerliche Klasse der absolutistischen Herrschaft ebenso unmerklich wie allmählich den Boden unter den Füßen oder, wenn so will, den ihr qua Thron Halt und Positur gebenden Stuhl unter dem Hintern weg und hat am Ende leichtes Spiel, ihr oder vielmehr ihm, dem seiner gouvernementalen Fundierung nicht weniger als seiner sozialen Verankerung beraubten und als der antifeudale Popanz, als den das industrielle Kapital ihn in Szene gesetzt hat, bloßgestellten Wechselbalg, den sei`s als dramatisch-revolutionäres Spektakel veranstalteten, sei`s als stillschweigend-revisionistisches Verfahren durchgeführten Prozess zu machen, mit anderen Worten, die absolutistisch-autokratische Herrschaft auf das zu reduzieren beziehungsweise durch das zu substituieren, was sich mit der transzendentalen Macht des mittlerweile die gesellschaftliche Reproduktion grundlegend determinierenden und maßgeblich organisierenden industriellen Kapitals in Einklang bringen oder jedenfalls ins Benehmen setzen lässt, nämlich den sei`s monarchistisch-konstitutionell, sei`s republikanisch-repräsentativ, sei`s schließlich demokratisch-egalitär verfassten zentralistisch-bürokratischen Staat.

Nicht also nur, weil sie seine alte mit der Mehrwertrealisierung betraute provisionelle Profiteurin alias konsumtive Nutznießerin, die wegen ihrer territorialen Autonomie und sozialen Arroganz seinem Durchsetzungs- und Entfaltungsanspruch wenig förderliche und im Zweifelsfall sogar hinderliche feudale Oberschicht, ersetzt und ihm damit vom Halse schafft, sondern auch und mehr noch, weil sie ihm als Humankapital, als Reservoir für Führungs-, Verwaltungs- und Vermarktungskräfte zur Verfügung steht und weil sie, last not least, dem nach getaner Schuldigkeit als Popanz bloßgestellten Mohren, der aus einer Prothese zu einem Klotz am Bein, aus einem bannkräftigen Gorgonenhaupt zu einem schwerlastigen Wasserkopf mutierten absolutistischen Herrschaft, den Laufpass gibt – aus diesem dreifach guten Grund also erweist sich für das industrielle Kapital die bürgerliche Klasse als ein veritabler partnerschaftlicher Glücksgriff, als eine ihm vom Himmel seiner ökonomischen Aspirationen gesandte politische Lebensgefährtin, die ihm in Sachen kommerzielle Mehrwertrealisierung, personales Nachschubwesen und gouvernementale Anpassungsfähigkeit so passgenau in die Hände spielt, dass es durchaus angemessen erscheint, das unter seiner Ägide umgestaltete und reorganisierte Sozialcorpus ihr, der bürgerlichen Klasse, eponymisch zuzuschreiben und insgesamt beziehungsweise als solches zur bürgerlichen Gesellschaft zu erklären.

In diese im Himmel einer klassengesellschaftlicher Ausbeutungspraxis geschlossene Ehe zwischen industriellem Kapital und bürgerlicher Klasse aber mischt sich nun ebenso störfaktorell wie entfremdungsträchtig die neue, interessengemeinschaftlich disponierte Kooperationsbeziehung ein, die das industrielle Kapital in der Konsequenz der von ihm gleichermaßen in Reaktion auf die staatliche Umverteilungspolitik und unter dem Druck des kommerziellen Konkurrenzkampfs, den es dadurch entfesselt, betriebenen produktivkräftigen Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungssystems zu den bisherigen Lastenträgern und Leidtragenden seiner Ausbeutungspraxis, den als Beschaffer und Lieferanten von Arbeitskraft fungierenden Arbeitern und Angestellten, knüpft. Weil, wie erläutert, die Aufrüstung des Wertschöpfungssystems mit sächlicher Produktivkraft und die daraus resultierende exorbitante Vergrößerung nicht zwar der geschöpften kapitalen Wert-, wohl aber der geschaffenen materialen Produktmenge die Beschaffer und Lieferanten menschlicher Arbeitskraft, die Arbeiter und Angestellten, zum einen in der Eigenschaft qualifizierter Wertschöpfer zu ebenso praktisch unersetzlichen beziehungsweise unaustauschbaren Mitarbeitern in der Fabrik, im industriellen Betrieb, wie zum anderen in der Rolle mobilisierter Wertrealisierer zu faktisch unentbehrlichen beziehungsweise unverzichtbaren Teilnehmern auf dem Markt, im kommerziellen Geschäft, werden lassen, sieht sich das industrielle Kapital um des Fortbestands seines wertschöpferischen Unternehmens willen gezwungen, seine bis dahin gewahrte klassengesellschaftliche Distanz zu ihnen und seine ausbeutungspraktische Indifferenz ihnen gegenüber, wenn nicht überhaupt aufzugeben, so jedenfalls doch zu revidieren und in dem erwähnten Sinne zu modifizieren, dass an die Stelle klassengesellschaftlicher Distanz interessengemeinschaftliche Affinität tritt und die ausbeutungspraktische Indifferenz sich zu kooperationswilliger Rücksichtnahme wandelt.

Durch die ökonomische Entwicklung, die rationalisierungs- und automatisierungsbedingt fortschreitende technische Komplexität und wachsende sächliche Produktivität des Wertschöpfungssystems in eine ihm bis dahin unbekannte industrielle Abhängigkeit von den Beschaffern und Lieferanten menschlicher Arbeitskraft versetzt und einer nie dagewesenen kommerziellen Angewiesenheit auf sie überführt, findet sich das industrielle Kapital von seiner ebenso bequemen wie eindeutigen politischen Liaison mit der bürgerlichen Klasse nicht etwa abgebracht, wohl aber abgelenkt und zu einer Art von permanentem partnerschaftlichem Seitensprung, einem die eheliche Gemeinschaft mit der bürgerlichen Klasse quasi morganatisch unterlaufenden Fremdgehen mit der das Wertschöpfungssystem technisch qualifiziert bedienenden und zur Bewältigung seiner Produktfülle nach Kräften beitragenden Arbeiterschaft und Angestelltenschar genötigt.

Von daher könnte es scheinen, als sei das industrielle Kapital durch jene produktivitätsbedingte Um- und Aufrüstung des Wertschöpfungssystems und die funktionelle Ermächtigung beziehungsweise positionelle Stärkung, die dadurch die das Wertschöpfungssystem betreibenden und bedienenden Lohnbezieher und Entgeltempfänger erfahren, fortan dazu verdammt, politisch auf zwei Hochzeiten zu tanzen oder vielmehr – da es sich ja um keine initiativ vollzogene weitere Eheschließung, sondern bloß um einen situativ sich ergebenden Bruch der mit der bürgerlichen Klasse geschlossenen Ehe handelt – fortan als Diener zweier sozial sortierter Herren beziehungsweise Lebensgefährte zweier klassenspezifisch separater Partner zu agieren oder, besser gesagt, zu lavieren.

Indes von dem hiermit suggerierten Loyalitätskonflikt, einem das industrielle Kapital befallenden Zwiespalt in der Frage, wer von den beiden Partnern ihm wichtiger beziehungsweise teurer ist, wessen materiale Interessen es hauptsächlich berücksichtigen beziehungsweise wessen soziale Ansprüche es vordringlich befriedigen soll, kann gar keine Rede sein. Tatsächlich bleibt die interessengemeinschaftliche Affinität, die das industrielle Kapital gegenüber seinen Arbeitern und Angestellten entwickelt, und bleibt die von Kooperationsbereitschaft getragene Rücksichtnahme, die es ihnen beweist, weitgehend auf den ökonomischen Bereich, das Wertschöpfungssystem und die in ihm herrschenden Verkehrsformen und es strukturierenden Kompetenzen und Zuständigkeiten beschränkt und hat kaum oder nur in geringem Maße direkte statische Auswirkungen auf beziehungsweise unmittelbare architektonische Folgen für die politische Sphäre als solche, die Machtverhältnisse und Entscheidungsbefugnisse in der bürgerlichen Öffentlichkeit mit den sie bildenden Assoziationen und Institutionen, Parteien und Verbänden, selbst.

Wie könnte das auch anders sein, da ja, wie oben klargestellt, durch die mit der Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungsprozesses einhergehende energetische Entlastung und subsistenzielle Belohnung der Arbeiter und Angestellten an der proportionalen Aufteilung des geschöpften Werts, am relativen Verhältnis zwischen dem Wertanteil, der qua Lohn und Entgelt den letzteren überlassen, und dem Wertanteil, der qua Mehrwert vom industriellen Kapital beziehungsweise dessen bürgerlicher Klientel angeeignet wird, sich gar nichts ändert, also Umverteilung im Sinne der sozialstaatlichen Bemühungen überhaupt nicht stattfindet, die subsistenzielle Besserstellung beziehungsweise quasikonsumtive Begünstigung der Lohnbezieher und Entgeltsempfänger nämlich nicht etwa Folge einer stärkeren Beteiligung am kapitalen Mehrwert, sondern vielmehr bloß Konsequenz einer der Produktivität des Wertschöpfungsprozesses geschuldeten Entwertung alias Verwohlfeilerung der materialen Wertträger ist und demnach, was die ökonomische Grundlage der politischen Machtstellung der bürgerlichen Klasse, die die Klassenstruktur der bürgerlichen Gesellschaft fundierenden Eigentumsverhältnisse, betrifft, im Großen und Ganzen alles beim Alten bleibt.

Zwar verbessert die energetische Entlastung und subsistenzielle Belohnung der Lohnbezieher und Entgeltsempfänger ohne Frage auch deren soziale Aufstiegschancen und individuelle Aussichten auf politische Betätigung und Einflussnahme und wirkt sich so im Sinne einer Flexibilisierung der Klassenschranken und größeren Fluktuation und vermehrten Diffusion zwischen den Klassen aus. Aber damit bestätigt und verstärkt sich nur eine strukturelle Disposition, die der nicht auf territoriale Macht und hereditäre Autorität, kurz, auf objektiven Status, sondern vielmehr auf privates Eigentum und persönliches Vermögen, kurz, auf einen possessiven Topos, gegründeten bürgerlichen Gesellschaft konstitutionell eignet, und ist beileibe kein die bürgerliche Gesellschaft als solche tangierender Strukturwandel impliziert, der geeignet wäre, deren Klassenstruktur aufzubrechen und den ökonomisch vereinnahmten, per Arbeitskraft vom Wertschöpfungssystem rekrutierten und okkupierten Arbeitern und Angestellten in der politischen Sphäre, der bürgerlichen Öffentlichkeit, eine der Stellung und Rolle der bürgerlichen Klasse irgend die Waage zu halten oder gar den Rang abzulaufen kapazitierte politische Macht und ideologische Geltung zu verschaffen.

Das kooperationsträchtige Einvernehmen mit den Lohnarbeitenden verhilft dem Wertschöpfungssystem zu weitgehender politischer Unabhängigkeit von der bürgerlichen Klasse und strategischer Selbständigkeit ihr gegenüber. Und diese Unabhängigkeit kann das System gut gebrauchen. Um der durch die Rationalisierungs- und Automatisierungsstrategie entfesselten Wertschöpfungsflut Herr werden beziehungsweise um die Wertrealisierungskrise, in die sich das Wertschöpfungssystem durch sie gestürzt findet, bewältigen zu können, bleibt dem Kapital gar nichts anderes übrig, als die nationalökonomische Fixierung auf seine traditionelle sozialpolitische Partnerin aufzugeben. Den Lebensbund, den das Kapital mit dem Staat über ihren Kopf hinweg schließt, und ihre politische Entmachtung, die er besiegelt, redet sich die bürgerliche Klasse dadurch schön, dass sie darin nichts weiter als eine demokratischer Kontrolle und Korrektur ermangelnde karzinöse Entgleisung und Verwilderung eines als Großkapital gescholtenen Teilbereichs des Wertschöpfungssystems erkennt.

Direkt oder unmittelbar, was nämlich die klassenspezifische Statik und sozialstrukturelle Architektur der bürgerlichen Gesellschaft betrifft, ändert sich durch die energetische Entlastung und subsistenzielle Belohnung, die die von seinem lenkenden Geist alias belebenden Prinzip, dem industriellen Kapital, betriebene Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungssystems den Beschaffern und Lieferanten menschlicher Arbeitskraft bringt, wenig oder nichts. Mittelbar freilich und indirekt erweisen sich die der technisch-sächlichen Produktivkraftentwicklung des Wertschöpfungssystems geschuldete objektive energetische Rehabilitation und relative ökonomische Kompensation der lohnbeziehenden und entgeltsempfangenden Bevölkerungsgruppen als durchaus gravierendes Politikum und haben tatsächlich für die bürgerliche Gesellschaft und deren qua politische Sphäre von der bürgerlichen Klasse eingenommenen und ausgefüllten öffentlichen Raum ebenso statisch tiefgreifende wie architektonisch weitreichende Folgen.

Mag nämlich auch den Beschaffern und Lieferanten menschlicher Arbeitskraft, der lohnbeziehenden Arbeiterschaft und dem entgeltsempfangenden Angestelltenheer, ihre energetische Entlastung und ökonomische Belohnung zu keinem nennenswerten Mehr an politischer Macht und ideologischer Geltung verhelfen beziehungsweise gereichen, das die Arbeitskraft vereinnahmende und verwendende Wertschöpfungssystem beziehungsweise dessen lenkender Geist, das industrielle Kapital, zieht definitiv und unverkennbar politischen Gewinn und ideologischen Vorteil aus der den Lohnbeziehern und Entgeltsempfängern produktivitätsbedingt zuteil werdenden Entlastung und Belohnung. So gewiss jene energetische Entlastung und ökonomische Belohnung den sozialen Hebel und das materiale Motiv für die besagte interessengemeinschaftlich disponierte Kooperationsbeziehung zwischen dem industriellen Kapital und seinen hiernach als Arbeitnehmer figurierenden Arbeitern und Angestellten, für den gleichermaßen von personaler Leistungs- und kapitaler Konzessionsbereitschaft geprägten Kontrakt bilden, zu dem sich die Kontrahenten in Sachen Arbeitskraft neu zusammenfinden, so gewiss sind sie damit Ausgangspunkt und Grundlage einer nachdrücklichen Revision, um nicht zu sagen, schicksalsträchtigen Neubestimmung des Verhältnisses des als ökonomische Macht firmierenden industriellen Kapitals zu seiner angestammten politischen Partnerin und altbewährten ideologischen Komplizin, der bürgerlichen Klasse.

Mit seiner Arbeiterschaft und Angestelltenschar im Rücken oder, bildlich gesprochen, mit deren Erwartungsdruck alias Antriebsenergie unter der Haube, gewinnt das, um im Bild zu bleiben, als Motor des ökonomischen Gefährts fungierende industrielle Kapital gegenüber seinem Fahrgast, eben der von ihm beziehungsweise seinem ökonomischen Gefährt als politischer Passagier getragenen und gesteuerten bürgerlichen Klasse, ein markantes Mehr an deliberativem Gewicht und determinierender Gewalt beziehungsweise darauf fußender Bewegungsfreiheit und Entscheidungsbefugnis und kann es im Hinblick auf die Mitwirkungsinteressen und Mitbestimmungsansprüche dieser seiner ihm als politische Partnerin und ideologische Komplizin angetrauten Passagierin ganz anders auftreten, um nicht zu sagen, auftrumpfen, als ihm das vor seinem entlastungs- und belohnungsbedingten interessengemeinschaftlichen Übereinkommen und kooperationsträchtigen Einvernehmen mit den vom Wertschöpfungssystem per Arbeitskraft vereinnahmten und verwendeten Lohnbeziehern und Entgeltsempfängern möglich war.

Mögen also auch die letzteren aus ihrer der technisch-maschinellen Produktivitätsentwicklung des Wertschöpfungssystems geschuldeten energetischen Rehabilitation und subsistenziellen Besserstellung keinen nennenswerten politischen Nutzen und keine klassenstrukturell relevante Revisionsperspektive herleiten können und mag, was ihre politische Macht und ihren ideologischen Einfluss betrifft, alles so ziemlich beim klassengesellschaftlich Alten und ausbeutungspraktisch Bewährten bleiben, dem als Arbeitgeber firmierenden Vereinnahmer und Verwender ihrer Arbeitskraft schlägt diese ihre energetische Rehabilitation und ökonomische Besserstellung dank des interessengemeinschaftlichen Burgfriedens beziehungsweise kooperationsträchtigen Einvernehmens, zu dem sie ihm und seiner als Arbeitnehmer figurierenden Arbeiterschaft und Angestelltenschar verhilft, zum definitiven politischen Gewinn und unbestreitbaren ideologischen Vorteil aus und verschafft nämlich ihm, dem mit seinen Arbeitnehmern als, militärisch gesprochen, mit einer Art von fünfter Kolonne bewehrten, oder, magisch gefasst, durch quasi einen dienstbaren Flaschengeist verstärkten Herrn und Meister des Wertschöpfungssystems, ein nie dagewesenes und bis dahin unbekanntes Maß an Unabhängigkeit von seiner traditionellen gesellschaftlichen Partnerin und Komplizin, der bürgerlichen Klasse, und Entbindung von deren politischer Kontrolle und ideologischer Bevormundung.

Kraft seiner nicht mehr nur existenziell von ihm arretierten und ihm funktionell integrierten, sondern nach Maßgabe der energetischen Entlastung und ökonomischen Belohnung, die die produktivkräftige Aufrüstung des Wertschöpfungssystems ihr bringt, ihm mehr noch interessengemeinschaftlich assoziierten, wo nicht gar juniorpartnerschaftlich von ihm adoptierten Arbeitnehmerschaft erringt der wertschöpferische Arbeitgeber, das industrielle Kapital, eine Unabhängigkeit von seiner politischen Partnerin, der bürgerlichen Klasse, und beweist ihr gegenüber eine Eigenständigkeit und Selbstmächtigkeit, die weniger an libidinöser Fremdgängerei entspringenden Ehebruch denken lässt, als vielmehr an in Unvereinbarkeit der Charaktere beziehungsweise Temperamente begründete Ehescheidung oder, situationsgerechter gesagt, Trennung von Tisch und Bett gemahnt und die, um noch einmal auf das obige Bild vom Wertschöpfungssystem als Motorfahrzeug zurückzugreifen, das Procedere seines Automobils, eben des Wertschöpfungssystems, aus einem dem politischen Passagier, der bürgerlichen Klasse, halbwegs verantwortlichen und von ihr, was Kurs und Ziel betrifft, mehr oder minder mitbestimmten routinierten Chauffieren in ein selbstherrlich programmiertes und exekutiertes und die bürgerliche Klasse als bloßen Anhalter, um nicht zu sagen, blinden Passagier transportierendes autonomes Fahren überführt.

Und diese Unabhängigkeit und Selbstmächtigkeit, die es aufgrund seines interessengemeinschaftlichen Übereinkommens und kooperationsträchtigen Einvernehmens mit den arbeiterschaftlichen Lohnbeziehern und angestellten Entgeltsempfängern gegenüber seiner angestammten politischen Partnerin und bewährten ideologischen Komplizin, der bürgerlichen Klasse, erringt, kommt dem industriellen Kapital gut zupass und in der Tat gerade recht! So sehr nämlich einerseits die technisch-maschinelle Aufrüstung des Wertschöpfungssystems, seine Rationalisierung und Automatisierung, durch die energetische Entlastung und ökonomische Belohnung, die sie den arbeiterschaftlichen Lohnbeziehern und angestellten Entgeltsempfängern bringt, und durch die auf solcher Basis gestiftete Interessengemeinschaft und Kooperationsbereitschaft zwischen Kapital und Arbeit ersterem, dem industriellen Kapital, zu politischer Unabhängigkeit und strategischer Selbstmächtigkeit verhilft, so sehr setzt sie es andererseits ökonomisch unter Druck und stürzt es systematisch in die Krise einer produktivitätsbedingten materialen Mehrproduktmasse, die so hypertroph und exorbitant ist, dass sie die traditionelle konsumtive Nutznießerin der kapitalen Wertschöpfung, die als Mehrwertrealisiererin vom Dienst funktionierende bürgerliche Klasse, zunehmend überfordert und damit denn aber die für den Bestand des Wertschöpfungssystems, sprich, für den Fortgang des Verwertungsprozesses, die Akkumulation von Kapital, maßgebende Realisierung der in der materialen Mehrproduktmenge steckenden kapitalen Mehrwertmenge, deren kommerzielle Erlösung, zum Ding der Unmöglichkeit werden zu lassen droht.

Unter Bedingungen der infolge der Rationalisierung und Automatisierung des Wertschöpfungssystems, der Entwicklung seiner technisch-materiellen Produktivität, hypertrophierenden Produktmenge, der explosionsartig ausufernden Masse und Vielfalt an materialen Gütern und realen Leistungen, erweist sich der in den einzelnen Volkswirtschaften, den nationalstaatlich organisierten Wirtschaftsräumen, zwischen industriellem Kapital und bürgerlicher Klasse geschlossene Liefer- und Nutzungsvertrag, der letztere als durch ersteres ebenso ökonomisch begünstigt wie sozial privilegiert und ersteres als durch letztere ebenso politisch gefördert wie rechtlich sekundiert dastehen lässt, als zunehmend kontraproduktiv und entwicklungshemmend. Und dies nicht nur deshalb, weil die bürgerliche Klasse als ökonomische Partizipantin, als Konsumentin, als Mehrwertrealisiererin vom Dienst, der Flut von materialen Werterscheinungen, die das produktivkräftige Füllhorn des Wertschöpfungssystems ausspeit, immer weniger Herr zu werden vermag und sich also der ihr zugewiesenen konsumtiven Aufgabe immer weniger gewachsen zeigt, sondern auch und nicht minder deshalb, weil die bürgerliche Klasse als politische Akteurin, als maßgebende Konstituentin, als die kapitale Verwertung in den Schranken oder vielmehr unter dem Deckel eines zivilen Lebens zu halten bestrebte, das soziale Faktum unpersönlichen Zwangs und objektiver Deklassierung hinter der universalen Fiktion oder vielmehr elitären Fassade subjektiver Freiheit und persönlicher Gleichheit verschwinden zu lassen bemühte Verfassungshüterin alias Wächterin über Recht und Ordnung – weil also diese bürgerliche Klasse mit ihrer allen Luxuslebens ungeachtet unzureichenden Konsumkraft und mit den sozialpolitischen Restriktionen, die sie dem Verwertungsprozess auferlegt, beziehungsweise der nationalideologischen Kuratel, unter die sie ihn stellt, dem Wertschöpfer selbst, dem industriellen Kapital, sich zunehmend als ärgerlicher Hemmschuh beziehungsweise als eher schadenstiftende denn nutzenbringende Weggefährtin präsentiert.

Will das industrielle Kapital der Flut der durch seine technisch-maschinelle Aufrüstung hervorgetriebenen materialen Produktmasse irgend Herr werden oder, unter den gegebenen Umständen besser gesagt, der als Weltwirtschaftskrise apostrophierten tiefen Depression, in die es sich, durch das Unvermögen seiner von den Verwerfungen und Enteignungen des Weltkriegs gehandikappten bürgerlichen Gesellschaften, der jähen industriellen Flut der Nachkriegsjahre kommerziell Herr zu werden, gestürzt findet – will es dieser lähmenden Depression sich wieder entreißen, so muss es die etablierte nationalökonomische Fixierung auf seine sozialpolitische Partnerin, die bürgerliche Klasse, und sozialdemokratische Beschränkung durch deren politische Führung und ideologische Kontrolle aufgeben beziehungsweise durchbrechen und sich nach einem anderen politischen Partner beziehungsweise neuen ideologischen Komplizen umsehen, der ihm das, was es für einen industriellen Aufschwung und eine kommerzielle Erholung braucht, zu beschaffen beziehungsweise zu gewährleisten vermag – eine nationale Ökonomie nämlich, die nicht primär um das Wohlergehen und den Wohlstand ihrer bürgerlichen Nutznießerin zu kreisen und nicht mehr auf deren soziale Empfindlichkeiten und zivile Vorbehalte zu achten und Rücksicht zu nehmen gezwungen, sondern vielmehr in die Lage versetzt ist, seinem qua Akkumulationsantrieb ebenso eigentlichen wie wesentlichen Antrieb folgend und ihm allein verpflichtet, Verwertungs- und Vermarktungschancen international entschränkt alias global wahrzunehmen, will heißen, sie sich, statt mittels des obsoleten Instrumentariums kolonialistischer Expansion und imperialistischer Okkupation, durch das neue Arkanum staatlich finanzierten Konsums und staatlich subventionierten Exports weltweit erschließen zu lassen. Der Staat ist der neue politische Partner, den das industrielle Kapital, emanzipiert und autorisiert durch sein aus der sächlichen Produktivitätsentwicklung erklärliches interessengemeinschaftliches Übereinkommen und kooperationsträchtiges Einvernehmen mit den Beschaffern und Lieferanten der für sein Wertschöpfungssystem konstitutiven menschlichen Arbeitskraft, sich erwählt, um der als Mehrwertrealisierungskrise zu Buche schlagenden ökonomischen Probleme Herr zu werden, die eben jene Produktivitätsentwicklung heraufbeschwört.

Der bürgerlichen Klasse fällt es dabei schwer beziehungsweise bleibt es schlankweg verwehrt, den politischen Stellungs- oder vielmehr Richtungswechsel, den das durch seine produktivitätsinduzierten Probleme ebenso sehr unter Druck gesetzte wie durch den interessengemeinschaftlichen Pakt alias kooperationsträchtigen Akkord mit den Produzenten, zu dem die Produktivitätsentwicklung den Grund legt, ermächtigte industrielle Kapital vollzieht, als das wahrzunehmen, was er ist: als eine Motion, die sie, die bürgerliche Klasse, ihrer Funktion und Rolle als politische Partnerin und ideologische Komplizin des industriellen Kapitals entkleidet und beraubt und sie, das bis dahin ihrem Willen gefügige und ihren Weisungen folgende administrative Faktotum, den Staat, an ihre Stelle setzend und auf ihn die politische Entscheidungsgewalt und strategische Richtlinienkompetenz übertragend, ins Abseits eines zwar unverändert materiell favorisierten und nach wie vor sozial privilegierten, im Übrigen aber ebenso demoralisierten wie depotenzierten Rentiers zu verfrachten.

Was die bürgerliche Klasse davon abhält, den Stellungswechsel des industriellen Kapitals als das. was er ist, als sie in ihrer politischen Funktion und ideologischen Rolle abdankenden und durch ihr bisheriges Faktotum, den ihr bis dahin hörigen republikanischen beziehungsweise demokratischen Administrator, den bürgerlichen Staat höchstselbst, ersetzenden Coup d`État alias diktatorischen Umsturz zu erkennen, ist zum einen der eben erwähnte Umstand, dass sie sich zwar politisch entmachtet und ideologisch abgesetzt, keineswegs aber um ihr persönliches Vermögen gebracht und in ihrem gesellschaftlichen Rang herabgesetzt findet und dass sie vielmehr, was dies beides, ihren wie immer auch durch Krieg und Krise gebeutelten und in Mitleidenschaft gezogenen privaten Besitzstand und sozialen Status, betrifft, ihre Entmachtung und Absetzung eher als Reaffirmation und Konsolidierung denn als Deprivation und Deklassierung erfährt.

Und was sie zum anderen daran hindert, die Desertion des industriellen Kapitals aus ihrer langjährigen politischen Partnerschaft beziehungsweise strategischen Allianz als den definitiven Partnerwechsel, der sie ist, wahrzunehmen, ist der Umstand, dass nicht nur ihr materialer Bestand und ihre personale Stellung, ihr materiales Possessiv und ihr darauf gegründetes soziales Prestige, von dem kapitalen Bäumchen-wechsel-dich im Wesentlichen unberührt bleiben, sondern dass sie auch und mehr noch ihre Bedeutung als funktionale Rekrutierungsbasis fürs Wertschöpfungssystem, als für dessen Versorgung mit Führungs-, Verwaltungs- und Vermarktungskräften unabdingbares humankapitales Reservoir, behält. Nach wie vor und unbeschadet des seine Ehe mit der bürgerlichen Klasse scheidenden neuen Lebensbundes, den das industrielle Kapital mit deren vormaligem Faktotum und Administrator, dem bürgerlichen Staat, schließt, bleibt die von ihm, dem industriellen Kapital, Sitzengelassene, die bürgerliche Klasse, das personale Einzugsgebiet, aus dem das Korpus des industriellen Kapitals, das Wertschöpfungssystem, die für seine Organisation, Steuerung und Kontrolle nötigen Funktionäre, Agenten und Repräsentanten bezieht.

Dies beides, ihr weitgehender Besitzstands- und Statuserhalt und ihre fortdauernde Rolle als das Wertschöpfungssystem mit Führungs-, Verwaltungs- und Vermarktungskräften versorgende Kaderschmiede, ist es, was die bürgerliche Klasse dazu bringt, die Emanzipation des industriellen Kapitals von ihr und ihre Abdankung als seine politische Partnerin statt als ein ihrer beider Beziehung betreffendes und veränderndes Ereignis zu erkennen, vielmehr als einen auf das industrielle Kapital selbst beschränkten und sein Verhältnis zu sich selbst kompromittierenden, weil seine Struktur und Beschaffenheit alterierenden und sie dissoziativ deformierenden Vorgang zu gewahren. Statt der Tatsache ins Auge zu schauen, dass ihr das industrielle Kapital, von seinem ökonomischen Debakel gedrängt und durch das interessengemeinschaftliche Einvernehmen mit seiner wertschöpferischen Belegschaft ermächtigt, als solches und ganzes von der Fahne geht und sich ihrem vormaligen Faktotum, dem Staat, in die Arme wirft, um sein Heil in den Verwertungs- und Vermarktungschancen zu suchen, die dieser ihm durch sein ersatzkonsumtives Engagement und durch seine auf den internationalen Austausch alias globalen Markt zielenden Finanzierungs- beziehungsweise Subventionierungsprogramme eröffnet, zieht es die bürgerliche Klasse vor, jene politische Partnerschaft, die das industrielle Kapital über ihren Kopf hinweg mit der Staatsmacht eingeht, zu ignorieren und die Entfremdung von ihr und Indifferenz ihr gegenüber, die der kapitale Stellungs- und Richtungswechsel impliziert und die zu spüren und zu registrieren, sie gar nicht umhin kann, einer der Degeneration verdächtigen Amassierung und Zusammenballung von Teilen des Kapitals selbst, einer es als solches partiell ereilenden karzinösen Vergrößerung und Verwilderung, zuzuschreiben, die es der bürgerlichen Kontrolle alias öffentlichen Rechenschaftspflicht entziehe und als sogenanntes Großkapital zu einem die bürgerliche Gesellschaft existenziell bedrohenden, weil ebenso liberalistisch unberechenbaren wie monopolistisch eigenmächtigen Moloch entstelle.

Im Falle des Deutschen Reichs und der diktatorischen Macht, die dort der Staat ergreift, verfängt dieser Topos vom liberalistisch entfesselten und monopolistisch verwilderten Großkapital, zu dem die bürgerliche Klasse zwecks Ausblendung der in ihren Augen unheilvollen, weil sie als politische Partnerin disqualifizierenden und abservierenden Allianz zwischen industriellem Kapital und republikanischem beziehungsweise demokratischem Staat ihre Zuflucht nimmt, indes schwerlich, da die als nationalsozialistisches Regime etablierte diktatorische Staatsmacht das industrielle Kapital ja so offenkundig und durchgängig politisch unter Kuratel stellt und strategisch an die Kandare nimmt, dass es schon völliger Verblendung bedürfte, um die über den Kopf der bürgerlichen Klasse hinweg geknüpfte intime Liaison zwischen Kapital und Staat zu leugnen und das Ideologem vom als karzinöser kapitaler Auswuchs figurierenden wildwüchsig-unberechenbaren und freilaufend-unkontrollierbaren Großkapital aufrecht zu erhalten.

Angesichts solcher im Falle des Deutschen Reichs eklatanten Unleugbarkeit der zu Lasten der bürgerlichen Klasse etablierten politischen Intimbeziehung zwischen industriellem Kapital und diktatorischem Staat offeriert letzterer der politisch Sitzengelassenen, der bürgerlichen Klasse, eine nicht weniger paranoide als originelle Interpretations- und Verständnishilfe, die ihr erlaubt, an ihrem realitätsverleugnenden Ideologem vom freilaufenden Großkapital ebenso sehr festzuhalten wie aus ihm die Motivation zur Versöhnung mit der verleugneten Realität zu schöpfen, und der gemäß nämlich er, der nationalsozialistische Staat, das Ideologem übernimmt und bestätigt, aber nur, um das Phänomen, das es zu adressieren beansprucht, eben die großkapital-karzinogene Entgleisung des industriellen Kapitals, auf die anderen industriekapitalistischen Nationen, die republikanisch-demokratischen Konkurrenten des nationalsozialistisch-diktatorischen Reichs, zu verschieben und als einzig und allein sie plagendes Gebrechen beziehungsweise sie heimsuchende Krankheit weit von sich, dem volksgemeinschaftlichen Staat alias völkischen Gemeinwesen, zu weisen.

Und zwar so unendlich weit von sich zu weisen, dass es, das nationalsozialistisch novellierte Deutsche Reich, sich nun im genauen Gegenteil als politisches Korpus behauptet, das jene Krankheit großkapitaler Entgleisung und daraus resultierender auswüchsiger Verwilderung ein für allemal überwunden und es nämlich geschafft habe, jenen großkapitalen Unruhestifter und Aufmischer der bürgerlichen Gesellschaft zu bändigen und, ökonomisch genommen, aus einem gefräßigen Moloch zu einem ergiebigen Energiespender oder, politisch gesehen, aus einer freilaufenden Bestie zu einem an die Kette gelegten Wach- und Schießhund zu domestizieren. Das Einzige, was die bürgerliche Klasse braucht, um diese ihm vom Regime offerierte Sichtweise zu übernehmen, ist die Bereitschaft, sich qua Klasse nicht zwar hinsichtlich ihres realen Besitzstands und ihrer sozialen Stellung, wohl aber in Ansehung ihrer politischen Bedeutung und ideologischen Rolle zurückzunehmen und der als völkische Gemeinschaft gleichgeschalteten und zu staatsbürgerlicher Homogenität egalisierten Nation einverleibt und in ihr aufgehoben zu imaginieren. Tut sie das, so dirimiert sich ihr im wundersam scheidekünstlichen Nu der von ihr zwecks Ausblendung ihrer politischen Entmachtung und ideologischen Abdankung durch das industrielle Kapital, das sich dem Staat in die Arme wirft, auf den Plan gerufene Monstrum Großkapital in ein vaterlandslos-destruktives, liberalistisch raffendes Kapital, das ausschließlich in den Volkswirtschaften der anderen industriekapitalistischen Staaten sein Unwesen treibt, und ein volksgemeinschaftlich-konstruktives, nationalsozialistisch schaffendes Kapital, zu dem das diktatorische Regime des Deutschen Reichs das Monstrum gezähmt hat und mit dem ihren Frieden zu machen, die bürgerliche Klasse allen in der Wahrung ihres realen Besitzstands und der Aufrechterhaltung ihrer sozialen Stellung, womit ihr das Regime ihre politische Entmachtung und ideologische Abdankung versüßt, gelegenen Grund hat.

Nachdem der ebenso mörderische wie wahnwitzige Spuk des vom nationalsozialistischen Regime inszenierten Dritten Reichs sein in einem zweiten Weltkrieg kulminierendes und nicht weniger katastrophales als dramatisches Ende gefunden und das als föderale Republik retablierte Gros der vom Deutschen Reich verbliebenen Konkursmasse sich wieder ins Konzert der kapitalistischen Industriestaaten eingereiht und deren vom New Deal à l`américaine, vom unmittelbaren Kontrahieren zwischen industriellem Kapital und republikanisch-demokratischem Staat geprägten und auf marktwirtschaftlicher Basis verfolgten Krisenbewältigungs- beziehungsweise Krisenpräventionsstrategie sich zu eigen gemacht hat, neigt auch die bürgerliche Klasse dieser retablierten Republik wie die der anderen industriekapitalistischen Staaten wieder dazu, das Skandalon der politischen Entmachtung und ideologischen Außerdienststellung, mit dem jene unmittelbare Allianz zwischen Kapital und Staat sie konfrontiert, sich durch das Ideologem einer das industrielle Kapital partiell heimsuchenden großkapitalen Entgleisung und auswüchsigen Verwilderung aus den Augen und aus dem Sinn zu schaffen.

Wie die bürgerlichen Klassen der anderen republikanisch-demokratischen Industriestaaten sieht sich freilich auch die der deutschen Bundesrepublik genötigt, der volkswirtschaftlichen Entgrenzung beziehungsweise weltwirtschaftlichen Ausweitung, zu der die finanzielle Förderung und subventionelle Unterstützung durch seinen neuen, die bürgerliche Klasse verdrängenden und ersetzenden, politischen Partner und ideologischen Komplizen dem industriellen Kapital progressiv verhilft, Rechnung zu tragen und deshalb fortan statt von Großkapital vielmehr von Finanzkapital zu reden, also die national-auswüchsige, sachwertig-monopolistische Geschwulst als international-ausufernde, geldwertig-diffusionistische Metastase, kurz, die industrielle Hypertrophierung als kommerzielle Globalisierung wahrzunehmen. Dass diese Umdeklarierung des den politischen Stellungswechsel des industriellen Kapitals zu eskamotieren oder jedenfalls zu kaschieren gedachten bürgerlichen Popanz Großkapital, diese Substitution der großkapitalen Deckadresse durch das Alibi Finanzkapital unverkennbar an das propagandistische Feindbild vom liberalistisch raffenden, vaterlandslos Wucher treibenden Kapital anknüpft, mit dem das nationalsozialistische Regime in genere die Volksgemeinschaft auf Vordermann und in specie die bürgerliche Klasse zur volksgemeinschaftlichen Raison zu bringen suchte, entbehrt dabei gewiss nicht der historischen Ironie.

Kapitel Neun