III.

Weniger dienstbarer Geist des kämpfenden Willens als vielmehr selbst ein streitbarer Konkurrent im Willenskampf ist die menschliche Intelligenz hingegen bei Nietzsche, der sich für sie auch nicht so sehr im kosmologischen Rahmen, als vielmehr im anthropologischen Zusammenhang interessiert, sie, mit anderen Worten, nicht als evolutionsgeschichtlich-organische Funktion, sondern als menschheitsgeschichtlich-moralische Position thematisch werden lässt. Intelligenz in diesem anthropologisch-historisch eingeschränkten und soziologisch-moralisch zugespitzten Sinne Nietzsches ist eine im offenen menschlichen Willenskampf auftretende Störung, ein das direkte Kräftemessen zwischen den Willen beeinträchtigender, wo nicht gar unterbindender Bruch im Ausdrucksverhalten des Willens, eine die Spontaneität des Willens, seine natürliche Aggressivität konterkarierende Aussetzung des willensbestimmten gesellschaftlichen Überlebenskampfs oder sozialdarwinistischen Ausleseprozesses, die sich bei näherem Hinsehen indes als bloße Fortsetzung des Willenskampfs, wenn auch unter negativen Vorzeichen und insofern mit anderen Mitteln, erweist. In den beiden großen Formen der jüdisch-christlichen Liebesreligion und der hellenistisch-sokratischen Ideenreflexion tritt Intelligenz mit dem sei's als Weisheitslehre propagierten, sei's gar als Heilsbotschaft verkündeten Programm in die Geschichte ein, durch Unterdrückung des Egoismus und der Anarchie beziehungsweise, positiv gefasst, durch die Herstellung einer idealen arché oder einer Gemeinschaft der Heiligen dem Willenskampf und allem ihm entsprechenden konfrontativen Leben ein Ende zu machen. Gegen das instinkt- und triebhafte, asoziale, tierische, egoistische Insistieren auf dem eigenen Willen machen sokratische Ideenreflexion und christliche Liebesreligion die Unterwerfung unter gemeinsame Normen, die Hingabe an gemeinschaftliche Zielsetzungen, kurz, die Selbstverleugnung oder Selbstaufgabe im Dienst der anderen und zum Wohle aller als einen überlegenen moralischen Wert geltend und fordern dem einzelnen die für die Einordnung in diese Perspektive erforderliche Selbstüberwindung oder Selbstunterdrückung ab. Brechung des per definitionem eigensüchtigen Willens bei sich selbst ebenso wie bei den anderen, um Raum zu schaffen für einen altruistischen gemeinschaftsdienlichen Geist und ein solidarisches, werkheiliges Engagement – das ist es, worin Nietzsche die zentrale Intention der sokratischen ebenso wie der christlichen Intelligenz sieht.

Hinter der Fassade dieser scheinbar altruistischen Motion aber gewahrt er als treibendes Motiv Ohnmacht und Schwäche, sieht er diejenigen am Werk, die sich aus physischer Unterlegenheit oder geistiger Zurückgebliebenheit dem Kampf der Willen nicht gewachsen fühlen und denen die Propagation sokratischer oder christlicher Ideale als ein Mittel zupass kommt, sei's den harten Gesetzmäßigkeiten und bitteren Konsequenzen des Willenskampfes sich zu entziehen, sei's mehr noch ihn als solchen mitsamt seinen mörderischen Mechanismen außer Kraft zu setzen. Als die Tugend begriffen, die die Schwachen aus der Not ihrer Schwäche machen, ist der Verzicht auf den Willenskampf und das Eintreten für Selbstlosigkeit und normatives Verhalten auch nur eine Überlebensstrategie wie der naturhafte Willenskampf selbst und insofern weit entfernt davon, eine echte Alternative zu letzterem, eine Erlösung von ihm und Neuorientierung sui generis darzustellen. Als Sklavenmoral machen vielmehr der Altruismus und die Gemeinschaftsidee der sokratisch-christlichen Weisheits- und Heilslehren der auf Egoismus und individuelle Selbstbehauptung setzenden Herrenmoral barbarisch-heidnischer Herkunft Konkurrenz und bringen gegen sie das Interesse der in bezug auf die Durchsetzung ihrer Interessen Gehandikapten, den Willen der Willenlosen oder Willensschwachen zur Geltung. So vermuckt und verächtlich diese altruistisch-idealische Sklavenmoral, diese aus Willensschwäche geborene Willensfeindschaft Nietzsche auch erscheinen und so sehr sein Herz auch für die barbarisch-aristokratischen Willensstarken und ihren "offen-ehrlichen" Kampf schlagen mag, sub specie seiner alles Tun in der Welt auf Überlebensstrategien reduzierenden Betrachtungsweise ist diese mit moralischen Mitteln und psychologischer Raffinesse statt mit roher Willenskraft und physischer Stärke operierende Überlebensstrategie, diese hinter dem Schein von objektiver Zielsetzung oder altruistischer Hingabe sich versteckende subjektive Behauptungsweise geradeso gut wie die andere, gegen die sie sich setzt, und kann mit moralischen Argumenten jedenfalls nicht angefochten werden.

Was indes Nietzsche Anlass gibt, über seinen am Lebensstil der sokratischen Herdentiere und christlichen Sklavennaturen Anstoß nehmenden Klassensnobismus hinaus die Sklavenmoral quasimoralisch als lebensfeindlich anzuprangern und als pervers oder krankhaft zu verurteilen, ist seine Überzeugung, dass diese Moral in Wahrheit gar nicht das Werk der willensschwachen Sklavennaturen, sondern vielmehr das Produkt einer anderen Sorte von herrischen Naturen ist, die an Willensstärke den traditionellen Herrennaturen aristokratisch-barbarischen Zuschnitts in nichts nachstehen oder vielmehr sogar überlegen sind und die sich von den letzteren nur darin unterscheiden, dass ihr Wille, angetrieben möglicherweise durch die eigene überschüssige Kraft, den eigenen Überschwang, eine perverse Richtung einschlägt und im Bewusstsein, weit und breit keinen würdigeren Gegner finden zu können, beschließt, sich gegen sich selbst zu wenden, sich mit sich selbst zu messen, sich selbst das Fürchten zu lehren, über sich selbst zu triumphieren. In ihrer Willensschwäche wären nach Nietzsches Ansicht die Sklavennaturen gar nicht imstande, eine solch originelle Gegenwehr gegen die übermächtigen Herrennaturen, eine solch ausgefuchste Strategie zur Unterminierung ihrer Willensstärke ins Werk zu setzen, wie sie in Nietzsches Augen das auf Brechung des Willens und Neutralisierung des Egoismus zielende sokratisch-christliche Gebot der Selbstüberwindung und Hingabe an die Gemeinschaft darstellt. Eine solch teuflische Strategie kann vielmehr nur die Schöpfung eines exzessiv starken Willens sein, der, entweder weil er nicht weiß, wohin mit seiner Kraft, oder weil er der "normalen", barbarisch-direkten Willensäußerungen müde ist, auf den maroden Gedanken verfällt, sich an sich selbst zu erproben, zu sehen, ob und inwieweit es ihm gelingt, eine ihm als eigentlich egoistischem Willen so sehr widerstreitende Einstellung, wie es die des sokratischen Strebens nach dem Guten und des christlichen Liebesgebotes ist, gegen das eigene Widerstreben durchzusetzen.

Selbstbehauptung des Willens, Machtstreben, ist also das wahre Motiv, das sich auch und nicht zuletzt hinter der Macht- und Willensfeindschaft sokratisch-christlicher Provenienz verbirgt: das Machtstreben eines Willens, der als ein regelrecht invertierter über sich selbst Herr werden will und der sich zu diesem Zweck in scheinbarer Demut und Selbstverleugnung das Interesse der Willensschwachen, Willenlosen, der dem Willenskampf nicht gewachsenen Sklaven, zu eigen macht, um es gegen sich selber durchzusetzen, ihm in triumphaler Selbstüberwindung Geltung zu verschaffen. Dieses verquere Machtstreben ist für Nietzsche Charakteristikum des mit Intelligenz begabten Willens, Merkmal eines Typus, den er vorzugsweise mit der sozialen Funktion des Priesters und mit der biologistisch-rassistischen Figur des Juden in Verbindung bringt und den er vom aristokratisch-direkten, barbarisch-unkomplizierten Willen durch seine Indirektheit, Vielschichtigkeit, Reflexivität, Raffinesse, Hinterhältigkeit, Abgründigkeit unterschieden sieht. Ein und dieselben Tugenden und sozialen Verhaltensnormen, die der aristokratische Wille als Inbegriff der Willenskraft hochhält und als Machtgarantie kultiviert, Tatkraft, Direktheit, Offenheit, Eigensucht, Rücksichtslosigkeit, werden von der neuen, intelligenten Spielart des Willens als amoralische, asoziale Regungen verworfen und zugunsten eines Eintretens für die Willensschwachen und Engagements für das den letzteren zuträgliche Gesellschaftsideal aufopferungsvoller Gefügigkeit abgedankt beziehungsweise unterdrückt.

Aber solche dem Willen zur Selbstüberwindung entspringende Umwertung des traditionellen, aristokratischen Werts der Selbstbehauptung zur Sklavenmoral der Demut, Bildsamkeit und Hingabe an die Gemeinschaft bleibt, wie gesagt, in Nietzsches Augen ein Willensakt, eine auf Durchsetzung zielende Kraftäußerung, kurz, eine Form des Machtstrebens – was für Nietzsche sich nicht zuletzt an ihren gesellschaftlichen Folgen zeigt und nämlich an dem Erfolg erkennbar wird, den kraft dieser neuen Strategie die Priester und Juden, die intelligenten Willensmenschen, im Kampf gegen die Willensmenschen traditionellen Zuschnitts erringen. Weil der aristokratisch-barbarische Willensmensch die von krankhafter Hypertrophierung, dekadenter Neuerungssucht und dem Hochmut des Invertierten heimgesuchte ungeheure Willenskraft jener intelligenten Propagatoren der selbstverleugnenden Nächstenliebe und des hingebenden Gemeinschaftssinns spürt, beugt er sich ihnen, gibt den Machtkampf gegen sie verloren und lässt, historisch gesehen, zu, dass die heidnische Antike dem Christentum, der archaisch-heroische Äon dem neuzeitlich-moralischen Zeitalter den Platz räumt. Von daher erweist sich die mit Mitteln der Gemeinschaftsidee und der Liebesreligion verfolgte Strategie der Selbstüberwindung des egoistischen Willens zugleich als ein machtvolles Kampfmittel im Streit der Willen untereinander, als eine probate Waffe im Machtkampf zwischen der Willenskraft in ihrer barbarisch-expressiven Rohform und in ihrer psychologisch-reflexiven Raffinierung, zwischen intelligent-priesterlichem und draufgängerisch-aristokratischem Willen, zwischen der neuen, inversiv-introvertierten Willensspezies und der alten aggressiv-extrovertierten. Jene Moralrücksicht, mit deren Hilfe die neue Willensspezies sich selbst überwindet, sich selber klein kriegt, taugt zugleich dazu, die alte Willensspezies das Fürchten zu lehren und zur Unterwerfung unter die neue, selbstverleugnend perverse Form des Machtstrebens und Willenstriumphs zu zwingen.

Und zwar taugt sie so sehr dazu, dass die Versuchung nahe liegt, in dieser ihrer sekundären Leistung vielmehr ihr primäres Ziel zu erkennen und also das ganze Verfahren des mit Mitteln der Sklavenmoral sich in die Reflexion der Selbstüberwindung treibenden intelligenten Willens zu einem gezielten Strategem oder taktischen Manöver im Rahmen eines "normalen" Machtkampfs zwischen zwei verschiedenen Arten von Willen zu erklären. Gegen solche Versuchung ist auch Nietzsche selbst keineswegs gefeit. Auch er beweist in seinen Werken immer wieder – und mit fortschreitendem Ausbruch seiner Geisteskrankheit sogar in zunehmendem Maß – die Neigung, das selbstverleugnende Pathos sokratisch-christlichen Zuschnitts, die moralbestimmte Selbstüberwindungshaltung, zu einer bloßen Finte, einer ebenso unaufrichtigen wie hinterhältigen Attitüde zu erklären, die der reflexiv neue, intelligente Willen einzig und allein ersinnt und annimmt, um dem barbarisch-starken, redlich-aristokratischen Willen traditioneller Provenienz den Schneid abzukaufen und ihn auf dem unvertrauten Terrain invertierter Innerlichkeit, im Labyrinth moralischer Rücksichten und psychologischen Selbstzweifels so weit zu schwächen und so weit das Fürchten zu lehren, dass er vor der intelligenten Willensform kapituliert und sich ihrem Macht- und Herrschaftsanspruch unterwirft. Dieses Schwanken Nietzsches zwischen zwei divergierenden Versionen vom intelligenten Willen als einerseits einem Willen, dessen krankhafte Inversion und Pervertierung Ausdruck einer ins Extrem des förmlichen Selbstwiderstreits getriebenen originären Willenskraft ist, die den Sinn hat, das Naturphänomen Wille an die Grenzen seiner evolutionären Möglichkeiten, wo nicht darüber hinaus, zu führen, und andererseits einem Willen, dessen Krankhaftigkeit und Hypertrophie nur dazu dient, die Willenskraft als solche und in ihrer natürlichen Form zu zerstören, um an ihre Stelle die lebensfeindlichste, unnatürlichste Selbstzerfleischung zu setzen – dieses Schwanken spiegelt die geschichtsphilosophische Gespaltenheit Nietzsches wider, dem einerseits in charakterologisch-diagnostischer Hinsicht der von ihm beschriebene moralbestimmt-intelligente Willenstyp als schrecklicher Nivellierer und Sozialisierer, als der Zerstörer alles – im Sinne der biologistisch-rassistischen Wendung, die seine Romantik auszeichnet, wohlverstandenen – Edlen und Guten, als der Totengräber der alten, barbarisch-lebenskräftigen, von aristokratischer Willensstärke geprägten Hackordnung aus tiefster Seele verhasst ist und der andererseits aber in funktionslogisch-therapeutischer Absicht meint, in diesem Willenstyp ein notwendiges Durchgangsstadium, eine quasi als Initiationskrankheit zu begreifende schöpferische Krise des Willens auf seinem evolutionären Weg zu neuen Entfaltungsmöglichkeiten, zu neuen ungeahnten Freiheiten und Vollkommenheiten, erkennen zu müssen.

Soweit Nietzsche der als intellektueller Selbsthass, als Hass gegen die Moralität und soziale Funktion des eigenen Intellektuellenstands begreiflichen ersteren Ansicht vom intelligenten Willen frönt, soweit er also im intelligenten Willen nichts als den Zerstörer von sokratisch-christlichen Gnaden oder vom demokratisch-sozialistischen Dienst, nichts als den Nivellierer jeder Distinktion und den Unterminierer alles Aufrechten gewahrt, ist für ihn das Tun dieses Willens rein negativ bestimmt und nämlich beherrscht von Willens- und Lebensfeindlichkeit, motiviert von unterdrückter Feindseligkeit, vom Ressentiment des Schwachen gegen den Starken, des Niedrigen gegen den Hohen, des Kranken gegen den Gesunden. Krank ist aus dieser Sicht der intelligente Wille, weil er bar jeder positiven Motion, jeder originären Emotion, jeder eigenen Bestimmung ist und weil bei ihm die Willenskraft und das Machtstreben sich darin erschöpfen, den Willen in all seinen positiven Formen zu negieren, ihn in seiner originalen Lebendigkeit klein zu kriegen und dem Diktat einer selbstverleugnenden moralischen Rücksicht zu unterwerfen, kurz, gesellschaftliche Herrschaft auf die priesterliche Überwachung der im Wortsinn gewissenhaften Einhaltung herrschaftsverhindernder gemeinschaftlicher Prinzipien zu reduzieren.

Wenn so aber der intelligente Wille als rein negativ-zerstörerische Funktion und in ausschließlich ressentimentbestimmter Bedeutung genommen wird, ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zu seiner Identifizierung mit dem Willen der Sklaven selbst, das heißt, bis zu seiner Gleichsetzung mit dem Wollen und Bewusstsein derer, die wegen der Schwäche ihres Wollens, wegen ihrer fehlenden Selbstbehauptungskraft von der Sklavenmoral des intelligenten Willens und von den Fesseln, die diese dem aristokratisch-starken Willen anlegt, am meisten profitieren. Und diesen Schritt tut Nietzsche tatsächlich auch immer wieder, wenn er den intelligenten Willen auf seine Ressentimentseite hin betont, ihn kurzerhand als den Inbegriff des Niedrigen und Gemeinen, des Klassenneids und der plebejischen Ranküne begreift. Da ist dann der intelligente, moralisierende Wille auch für ihn gleichbedeutend mit dem neidzerfressenen Willen der Willensschwachen, ist er nichts weiter als der negativitätserfüllte Wille der von Angst vor dem Starken und von Tücke gegen den Edlen getriebenen Knechtsseele selbst, nichts weiter als das bewegende oder vielmehr lähmende Prinzip des in einem merkwürdigen politisch-ökonomischen Quidproquo zur menschlichen Fabrikware erklärten Massenmenschen und Proleten. Da verliert dann auch der intelligente Wille eigentlich das spezifisch Krankhafte, das mit dem Faktum der perversen Wendung des Willens gegen sich selbst, mit dem Phänomen der invertierten Willenskraft steht und fällt, und normalisiert sich zu einer Funktion des Klassenkampfs, reduziert sich auf einen repräsentativen Träger gesellschaftlicher Nivellierungstendenzen, denen zwar Nietzsche zivilisatorische Widernatürlichkeit und die sklavenaufständisch-lebensfeindliche Sabotage des von ihm hochgehaltenen sozialdarwinistischen Ausleseprozesses vorwerfen mag, die er aber nolens volens zugleich als konsequenten Ausdruck des Überlebensinteresses der Betroffenen, mithin als etwas in all seiner Widernatürlichkeit Natürliches und sich im Rahmen des universalen Willenskampfs Haltendes anerkennen muss.

Soweit hingegen Nietzsche seine andere Version vom intelligenten Willen kultiviert, soweit er in diesem nicht bloß den am Ende selber in rein plebejischer Intentionalität sich erschöpfenden Protagonisten des Klassenressentiments und der Sklavenmoral, sondern vielmehr den von Kraft überbordenden, ebenso originär wie verkehrt aristokratischen Willen gewahrt, nicht also in ihm bloß den denaturierten Willen sieht, der sich aus reiner Ranküne oder Instinktniedrigkeit zum Sachwalter der Gemeinschaftsinteressen und der Herdenmoral der Willensschwachen gegen die splendid isolation und den Egoismus der Willensstarken macht, sondern vielmehr den von perverser Energie strotzenden Willen erkennt, dem sein moralbestimmter Einsatz für die Willensschwachen primär dazu dient, seine Kraft an sich selbst zu erproben, Selbstüberwindung als die höchste Form autonomer Willensbekundung und origineller Willensbekräftigung zu üben, attestiert Nietzsche dieser hypertrophen und durch ihre Hypertrophie in die Inversion verschlagenen Form zwar entschieden Krankhaftigkeit (entschiedener sogar, als dem bloß ressentimentbestimmten Willen, dessen biologische Durchsetzungsschwäche am Ende von sozialer Überlebensstärke gar nicht mehr zu unterscheiden ist), aber solche hypertrophiebedingte Krankhaftigkeit trägt nach seiner Überzeugung zugleich den Keim der Gesundung in sich, ist eine Krisensituation, eine pathologische Zuspitzung, als deren Resultat und Auflösung sich durchaus ein Wille neuen Gepräges, eine Wiederherstellung der Willenskraft und ihres von Selbstbejahung getragenen Machtkampfs auf höherer Stufe und mit neuentfalteten, großartigen Möglichkeiten erhoffen lässt. Jener von Nietzsche mit prophetischem Elan, mit Zarathustra-Pathos vorgetragenen geschichtsphilosophischen Lesart zufolge, ist der intelligente Wille ein pathologischer Fall mit Initiationsbedeutung, eine Schamanenkrankheit, deren agonale Zuspitzung gleichbedeutend ist mit dem Eintritt in eine neue Epoche des gesunden Willenskampfs und des lebendigen Egoismus.

In diesem Punkt einer zukunftsträchtigen Verbindung von lebensbejahendem Willen und reflexiv-gebrochener Intelligenz unterscheidet sich Nietzsche markant von Schopenhauer. Für diesen hat die liaison fatale zwischen Wille und Intelligenz keine Zukunft, keinen positiven Prospekt, ist zwischen der Willensverkörperung Leib und der intelligenten Funktion Geist keine sinnvoll gemeinsame Perspektive vorstellbar. Wie sollte auch, da ja der Wille an und für sich bereits als ein rein negatives Phänomen, als eine ebenso sehr der Selbsttäuschung und dem Selbstwiderspruch gedankte, wie zur Spiegelfechterei und Frustration verurteilte Instanz firmiert? Als Funktion dieses sich selbst ad absurdum führenden Phänomens, als Werkzeug dieser sich selber zu Paaren treibenden Instanz kann die Intelligenz gar nicht anders als an dem großen Täuschungsmanöver, das auf der Bühne von Raum und Zeit der leibhaftige Wille zum Leben veranstaltet, mitzuwirken, und seinen militärisch-technischen Beitrag zu dem als bellum omnium contra omnes inszenierten titanisch-proteischen Ringen der vielgestaltigen Willensmacht mit sich selbst zu leisten. Das einzige, was, um diesem Kollaborationsschicksal zu entrinnen, dem Werkzeug Intelligenz und Leibdiener Geist bleibt, ist, sich seiner Instrumentalität zu entschlagen, seiner Dienstbarkeit zu entziehen, und aus dem Geschäft des Willens- und Lebenskampfs kurzerhand auszusteigen. Dass Schopenhauer der Intelligenz dieses Vermögen überhaupt zugesteht, wirkt überraschend genug, da er sie ja eigentlich nur als abhängige Funktion des Organismus Leib, als Attribut des Subjekts Wille eingeführt hat. Wie, wenn nicht kraft unzulässiger Hypostasierung kann eine Funktion von ihrem Organismus unabhängig werden, kann ein Attribut Selbständigkeit gegenüber dem Subjekt gewinnen, dem es angehört?

Statt aber den offenkundigen und unaufgelösten Widerspruch, in den sich Schopenhauer hier verwickelt, aufzuspießen und triumphierend hochzuhalten, wollen wir ihn lieber in seiner Bedeutung auffassen und nämlich als Symptom dafür nehmen, dass im Begriff des scheinbar bloß funktionellen Geistes in Wirklichkeit eine substanzielle Instanz oder Gruppe verhandelt wird, dass implizit bei Schopenhauer nicht weniger als explizit bei Nietzsche Intelligenz Intelligenzija meint und nämlich eine soziale Rolle oder Profession, eine den Juden oder Priestern Nietzsches nicht zwar in der rassistischen oder kulturkämpferischen Zuspitzung, wohl aber in der allgemeinen soziologischen Zuordnung vergleichbare Schicht von gesellschaftlichen Spezialisten oder arbeitsteilig verbundenen Subjekten bezeichnet. Dieser nur bei Strafe ihrer Hypostasierung nicht als Gruppe zu verstehenden Funktion, dieser als soziale Intelligenzschicht wohlverstandenen funktionalen Intelligenz sagt Schopenhauer auf den Kopf zu, dass sie dem sinnlos konkurrenzhaften Treiben des gesellschaftlichen Gesamtcorpus, den mörderischen Spiegelfechtereien der raumzeitlich zu unzähligen Einzelverkörperungen zersprengten und epiphanierten Willenssubstanz solange ausgeliefert und dienstbar bleiben müsse, wie sie nicht bereit sei, sich dem Willenscorpus in toto zu verweigern und unter Inkaufnahme des in solcher Totalverweigerung nolens volens beschlossenen eigenen Untergangs zu entsagen. Eine auf positive Emanzipation vom Willenskampf zielende und auf eine selbständige Existenz jenseits der Verblendungssphäre des Willens setzende Alternative kann es aus Schopenhauers Sicht für den Geist nicht geben. Auch wenn der Schopenhauersche Geist für einen Berufsstand oder eine arbeitsteilig bestimmte Schicht steht und also sozialen Subjektcharakter hat, bleibt er doch funktionell unabtrennbar von dem Corpus, dem er dient, bleibt er existenziell abhängig vom leibhaftigen Willen, dessen Geschäft er mit seinen avancierten Mitteln verrichtet. Entweder muss er deshalb diesem Corpus bei dessen spiegelfechterischen Lebenskampf ad infinitum weiter dienen, oder aber er muss um den Preis des eigenen Zugrundegehens dem Corpus den Dienst aufkündigen, muss um den Preis der Selbstvernichtung den leibhaftigen Willen seiner Scheinhaftigkeit, seiner Nichtigkeit überführen. Tertium non datur.

Zwar mag eine Art von Tertium insofern doch gegeben scheinen, als es der Intelligenz nach Schopenhauer immerhin freisteht, zu ihrem Dienstherren, dem Willen, auf Distanz zu gehen und ihn aus der Position des unbeteiligten Beobachters heraus mit einem interesselosen Wohlgefallen ins Auge zu fassen, bei dem es nicht etwa aufs Wohlgefallen, sondern ganz im Gegenteil nur auf die Interesselosigkeit ankommt, weil sie allein Ausweis der aus blindem Aktivismus in ruhige Kontemplation überführten, aus einem Mitspielerverhältnis in eine Zuschauerhaltung umgeschlagenen, gewandelten Einstellung der Intelligenz zum Willen ist. Aber diese mit Mitteln ästhetischer Objektivierung und Distanzierung vollbrachte Befreiung des Geistes, die den Willen aus seiner Drahtzieherrolle im Rücken des letzteren vertreibt und in die museale Flucht eines platonisierenden Gestaltenreigens schlägt, in die Bildergalerie einer Reihe von phänomenalen Urformen seiner selbst bannt, wo er nicht mehr als vielgestaltig-raumzeitliche Verkörperung seiner physischen Immanenz in Aktion, sondern nurmehr als archetypisch-ideelle Darstellung seiner metaphysischen Transzendenz in Erscheinung treten kann – diese Befreiung bleibt ebenso kursorisch wie sporadisch und kann den Geist nicht davor schützen, immer wieder in die alte Leibeigenschaft, die funktionelle Abhängigkeit vom verkörperten Willen zurückzufallen. So wesentlich für das gesellschaftliche Selbstverhältnis und Selbstverständnis der Intelligenz des 19. Jahrhunderts diese ihr von Schopenhauer bescheinigte Möglichkeit einer ästhetischen Suspendierung ihrer praktischen Hörigkeit gegenüber dem Willenscorpus auch sein mag und so zentral – wie noch zu zeigen sein wird – die in dieser Möglichkeit gründende Rolle der Ästhetik als Politikersatz für die bürgerliche Intelligenz auch ist und bis heute geblieben ist, eine wirkliche Durchschlagskraft und Geltung billigt Schopenhauer solcher Befreiung deshalb noch lange nicht zu. Will der Geist mehr als nur eine vorübergehende Dispensierung von der Knechtschaft, in der ihn der Leib hält, will er den Alpdruck jener in nichts als Spiegelfechtereien ihn verwickelnden und ebenso verblendeten wie dämonischen Triebmacht Wille dauerhaft loswerden, so kann er sich nicht damit begnügen, sich seinem Antreiber gegenüber auf eine Position ästhetischer Interesselosigkeit zurückzuziehen und ihn in den Rahmen einer durch bloßes Anschauen magisch entmächtigten Urbildlichkeit zu bannen; vielmehr muss der Geist, um wirkliche und dauerhafte Freiheit zu erlangen, den in seiner spiegelfechterischen Scheinhaftigkeit durchschauten Willen von Grund auf negieren und dabei in Kauf nehmen, dass wegen seiner unauflöslichen Abhängigkeit vom Negierten auch er, der Geist selbst, dieser Negativität verfällt. Eingeklemmt zwischen dem Sein des Willens, das er als Schein erkennt, und seiner eigenen Erkenntnisfunktion, die mit diesem Schein steht und fällt, entscheidet sich der Geist für die Selbstaufgabe als für die einzige qua Totalverweigerung geltend zu machende Freiheit vom Willen, die ihm bleibt.

Was solche gegen den Willen geltend zu machende Freiheit und Selbständigkeit angeht, so hat es der Geist bei Nietzsche, wie gesagt, besser. Weil bei Nietzsche die Intelligenz keine separate Funktion des Willens, sondern selber eine spezifische Erscheinungsform des Willens ist und weil für Nietzsche nicht wie für Schopenhauer der Wille in genere lachhaft und verwerflich, sondern nur der Wille in specie seiner intelligenten Spielart krankhaft und verderblich ist, geht es nun auch nicht um die Überwindung des Willens überhaupt, sondern nur um seine Bewältigung und Heilung in dieser qua Intelligenz modalen Ausprägung. Das heißt, es geht darum, dass der intelligente Wille, der Wille als Geist, den im Zuge seines perversen Selbstüberwindungsgelüsts entwickelten Selbverleugnungsgestus und Selbstunterdrückungshabitus ablegt und sich zu dem bekennt, was er im Grund seines Seins ist und bleibt: Wille, Machtstreben. Dass auch er durchaus Wille ist, dass, aller Selbstverleugnung und Selbstrepression zum Trotz, auch bei ihm Machtstreben das Gesetz des Handelns und die prima causa bleibt, ist Bedingung der Möglichkeit seiner Wiederherstellung und Heilung. Dass bei ihm das Machtstreben perverse Form annimmt und nämlich sich nach innen wendet und zum invertierten Ringen des Willens mit sich selbst wird, ist, wie einerseits Ursache der qua Geist Gestalt gewordenen Krankheit und Krise des Willens, so andererseits aber auch in spekulativer Zuspitzung Bedingung der Wirklichkeit einer Wiederherstellung des Willens, die mehr ist als einfache Wiederherstellung und die in dem Maß, wie sie den Willen auf einer höheren, entwickelteren, subtileren Ebene retabliert, jene Krankheit und Krise als ein schöpferisches Durchgangsstadium, als Initiationsstufe ausweist. Indem der intelligente Wille sich gegen sich selbst wendet und sich mit dem oben beschriebenen Mittel einer normativ-gemeinschaftlichen Moral den Prozess macht, bildet er im Zuge dieses internen Verfahrens sowohl in der Rolle des Angreifers, das heißt als der Wille, der im Widerspruch zu seiner objektiven Natur Selbstverleugnung will, als auch in der Eigenschaft des Angegriffenen, das heißt als der Wille, der im Einklang mit seinem subjektiven Wesen sich dem Selbstverleugnungsansinnen widersetzt, Aggressions- und Defensivstrategien, Kampf- und Abwehrtechniken, Schach- und Winkelzüge aus, die ihn weit über seine ursprüngliche Einfachheit, Direktheit und Naivität hinaustreiben und ihm das Gepräge eines hochentwickelten, von Differenziertheit, Kompliziertheit, Raffiniertheit nur so strotzenden Organs machen, eines Instrumentariums, dessen Subtilität Nietzsche vorzugsweise in halb spiritualisierter phallischer Symbolik an Skalpelle und Rapiere denken lässt und gleichermaßen unter funktionalistischen und ästhetischen Gesichtspunkten fasziniert.

An sich oder funktionell ist der solcherart im Kampf mit sich selbst entfaltete und erstarkte intelligente Wille bereits die Lösung der Krise oder Heilung der Krankheit, die er selber intentional darstellt. Damit er, was er an sich ist, auch für sich oder reell wird, braucht er eigentlich nur noch jene krankhafte Verwirrung oder intentionale Fehlorientierung abzuschütteln, die ihm, was er an sublimer Willenskraft ausgebildet, an raffinierten Durchsetzungsmechanismen und disziplinierten Bemächtigungssstrategien entwickelt hat, partout nur als Ausdruck moralischer Gesetzestreue und als Wirkung eines altruistischen Gemeinschaftssinns erscheinen lässt. Diese intentionale Fehleinschätzung muss er fahren lassen und sich klar machen, dass er auch als der Selbstverleugnung treibende Wille, der sich in den Dienst willensfeindlicher Normen und eines altruistischen Gemeinsinns stellt, Wille bleibt, dem jene Moralität, die er zum letzten Zweck seines Agierens erklärt, in Wahrheit nur ein Motiv und Mittel ist, sich – und sei's sogar gegen sich selbst! – zu behaupten und zur Geltung zu bringen, zu bewähren und durchzusetzen. In dem Augenblick, wo er das tut, wo er sich zu seiner Willensnatur bekennt und die Lebenslüge eines selbstlosen Aufgehens im Idealischen und Gemeinschaftlichen aufgibt, wird er wieder eins mit sich und lässt das, was vorher in die beiden Pole einerseits des als manifestes Subjekt unterdrückten und verleugneten und andererseits des in dieser Selbstunterdrückung und Selbstverleugnung als latentes Subjekt perennierenden Willens auseinandergerissen war, zu neuer Identität zusammenschießen.

Und die neue Einheit, die der sich selbst verleugnende Wille durch seine schlichte Selbstbejahung als Wille herstellt, die er also einfach dadurch erlangt, dass er die egoistische Willensnatur, die er durch altruistisches Moralisieren von sich zu entfernen und auszuschließen wähnte, als je schon in solchem Moralisieren enthalten und wirksam erkennt – sie lässt ihm jetzt die hochentwickelten Mechanismen und hochraffinierten Strategien frei verfügbar werden, die er während seiner krankhaften Krise oder perversen Spaltung gleichermaßen in der Rolle des in die Offensive gehenden moralischen Selbstverleugners und in der Funktion des in die Defensive gedrängten natürlichen Selbstbehaupters ausgebildet hat. Diese Mechanismen und Strategien hat er nun zur Verfügung, nicht um in ihrem Medium sich erneut zu Paaren zu treiben und zu zerfleischen, sondern um mit ihrer Hilfe aus seiner neugewonnenen Identität heraus eine Willensstärke nie gekannten Ausmaßes zu entfalten und in einem Machtkampf ohnegleichen über Natur und Gesellschaft zu triumphieren, mit anderen Worten, jene Mischung aus Gesammeltheit und Differenziertheit des Machtstrebens, aus Kraft und Virtuosität des Willens an den Tag zu legen, die Nietzsche mit schwärmerischem, zwischen religiöser Begeisterung und pubertärer Großmäuligkeit changierendem Pathos als den Ausweis einer als futuristische Epoche neuen aristokratischen Herrschaft, als die Signatur des Macht-, Herren- oder Übermenschen der Zukunft feiert.

Kraft des einfachen, ihm am Ende seiner langen Krankheit und Krise als Resultat eines Immunisierungs- und Abhärtungsprozesses möglich gewordenen Bekenntnisses zu sich selbst als Wille schüttelt der intelligente Wille die krankheitsspezifische selbstverleugnende Lebenslüge einer Unterwerfung unter höhere Ideale und gemeinschaftliche Normen ab und postiert sich durch die Proklamation des willensdienlich-instrumentellen Charakters aller Norm und Idealität außerhalb jeden objektiv verbindlichen Moralsystems, kurz, jenseits von Gut und Böse. Und in diesem Jenseits steht ihm also das ganze Repertoire seiner unter moralischen Vorzeichen, nämlich pro domo der Selbstunterdrückung und Gemeinschaftsbildung, ausgebildeten Kampfkraft, Disziplin, Durchtriebenheit und Versiertheit plötzlich frei von aller moralischen Bindung zur Verfügung, steht ihm im Sinne voluntaristisch-beliebiger Einsetzbarkeit zu Gebote und macht aus ihm einen veritablen Wolf in der Hürde, einen streitbaren Einzelkämpfer, der sich mit nicht weniger Zynismus als Egoismus zum Herrn über eben die Gemeinschaft aufwirft, der er sich kurz zuvor noch zu dienen befleißigte, und der diese Herrschaft über die Gemeinschaft mit eben den überlegenen Waffen ins Werk setzt und sicherstellt, die er sich im selbstverleugnenden Dienst an der Gemeinschaft vorher geschmiedet hat.

Frei von jeder moralischen Selbstverpflichtung verwandelt sich vor Nietzsches halb visionärem, halb tagträumerischem Blick die Intelligenz des intelligenten Willens in eine schimmernde Rüstung, die den letzteren ebenso unbezwinglich wie unwiderstehlich werden lässt und die seinem Agieren, was sie ihm an moralischem Determinismus, an vermeintlicher Güte des Motivs nimmt, an ästhetischem Funktionalismus, an tatsächlicher Schönheit der Motion wiedergibt. Am Ende ist dies das einzige Dilemma, in das die erwartungsfrohe Aussicht auf den von moralischen Rücksichten und gesellschaftlichen Verpflichtungen befreiten intelligenten Willen der Zukunft, den in sublimer, vergeistigter Form wiedererstandenen Aristokraten und Herrenmenschen, Nietzsche stürzt: ob er das Loblied dieses befreiten Prometheus eher in der politischen oder in der ästhetischen Tonart anstimmen, ob er in ihm eher den zynischen Kraftmenschen oder den dämonischen Virtuosen bewundern soll, ob, mit anderen Worten, an diesem Willenspaket und Energiebündel der Zukunft bestechender die politische Macht und ideologische Überlegenheit ist, mit der es als "l'état c'est moi"-Instanz die Szene beherrscht und sich zwecksetzend zur Geltung bringt, oder die ästhetische Perfektion und artistische Sichselbstgleichheit, mit der es als "l'art pour l'art"-Schöpfung in Erscheinung tritt und sich als Selbstzweck in Szene setzt. Doch davon später mehr!

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